Ihr Lieben.
Gelegentlich sind wir bei einer Freundin meiner Frau zu Gast. Interessiert lauscht ihr Mann wenn ich vom Schießen erzähle. Gerne würde hätte er auch ein Gewehr und würde mich begleiten, aber junge 4köpfige Familie im Rahmen der Eigenheimfinanzierung... Da geht viel, jedoch leider nicht alles.
Nun ist er Klempner. Anruf genügt: "Ich komme heute nach Feierabend vorbei und sehe mir das an." Sehr verlässlich und meist immer zum Schnäppchenpreis. Schnell kam in mir der Entschluss: Dem machst Du eine Freude! Eine schöne Feinwerkbau 300 musste her. Was ich im Internet fand, war einfach nur zum Kopfschütteln. Also im Forum umgehört und schon nahm die Aktion Fahrt auf. Nicht lange und es war ein Paket aus Norddeutschland auf dem Weg ins Rheinland.
Mir war bekannt, dass die nicht die schönste mit Rostansatz war. Das kann man ja ändern. Laden und Schießen ging jedoch ohne störende Nebengeräusche. Und so kam sie an:
Hier kann man im Bereich des Laufs und der Ladeluke den Rost erkennen, am Vorderschaft viele Spuren vom Auflegen.
Mit dem Schaft habe ich begonnen, der zurzeit so aussieht:
Jedes Holz hat stellen, die mir besonders gefallen:
Das System sieht jetzt mit Ballistol Schnellbrünierung so aus:
Aber alles schön der Reihe nach. Mit dem Schaft habe ich begonnen. Nein, es gibt so viele Berichte im Forum wie man das angeht, da brauchen wir uns wirklich nicht schon wieder mit aufhalten.
- Entlackt habe ich mit einem Deltaschleifer und 120er Körnung. Macht jeder anders, ich so.
- An der Punzierung habe ich Abbeize verwendet und eine Bürste auf dem Dremel. Aber ganz, ganz vorsichtig!
- Wässern: Manche verschwinden mit dem Schaft unter der Dusche, ich habe ihn nur angefeuchtet. Bei späteren Schleifgängen, bereits geölt, habe ich nass geschliffen. Das Schmirgel setzt sich nicht zu und der Abrieb bildet so kleine Würstchen, die sich sehr einfach abwaschen ließen.
Geölt und bearbeitet habe ich versehen mit Gummihandschuhen, aufgetragen mit solchen Schminkpads der Tochter. Was für die Gesichter der "Schönen" reicht, ist für unsere Schäfte gerade gut genug, oder?
Interessehalber wurden Dias durch den Chrony geschossen. Tatsächlich schaffte das System noch um die 120m/sek, wo es um die 150m/sek sein sollten. Außerdem flog noch irgendwas anderes aus dem Lauf. Schnell wurde die Aktion abgebrochen.
Ab auf den OP-Tisch und nachsehen.
Warnung: Nicht nachmachen! Gut erinnere ich mich daran, dass unser @Musashi wenig erfreut war als Patrick @verodog so eine Werkbank vorstellte. Keiner kann wissen bei welchen Newton so eine Eigenkonstruktion in die Knie geht.
Es wurde wieder "up gecyclet". Mehr oder weniger Dinge, die noch vorhanden waren. 8*10er Kanthölzer in verschiedenen längen und ein Brett, Kanalrohrverschluss usw.
Die Palisaden gehören nicht dazu. Ein Scherenwagenheber 1T und so ein Schraubstock, darin Teichfolie 1mm Stärke. Der Fuß des Wagenhebers ist verschraubt:
Das vordere Ende wird auf einer Gewindestange mit Alurohr geführt:
Mit den Zuggurten kann man die 20 kg-Konstruktion auf nahezu allen Tischen befestigen, Stichwort: "Schatz, hast du meine Bügelbrett gesehen?"