PTB Waffe zur Selbstverteidigung

Es gibt 78 Antworten in diesem Thema, welches 9.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2016 um 04:36) ist von Paramags.

  • wenn da 10 auf Dich zukommen hast Du mit der SSW eh keine Chance


    Mit der 40 oder 50 ml Jet-Dose aber noch weniger ;(

    In Köln wäre das dennoch mit allem was zerstäubt (also auch die SSW) problematisch gewesen: Man hätte sicher Unbeteiligte verletzt, da die Gaswolke unkontrollierbar ist.

    Wenn man aber abends alleine unterwegs ist und eine Personengruppe einem den Weg versperrt, um einen auszurauben (oder Schlimmeres), dann kann mir niemand erzählen, dass ich mit einer Sprühdose generell besser dran bin.

    Da wird die SSW mehrfach abgefeuert, ein CS/Pfeffer-Gemisch in die Luft geschickt und Fersengeld in die andere Richtung gegeben. Das blitzende, knallende Ding in den Gesichtern der Angreifer gibt der Sache noch ein gewisses Extra (wer mal ohne Gehörschutz schoss möchte so ein Teil nicht in der Nähe abgefeuert bekommen). Und man darf dann auch drauf hoffen, dass Anwohner Schüsse melden, man eine höhere Priorität beim Notruf bekommt und tatsächlich ein Streifenwagen zügig vorbeikommt.

    Dennoch taugt die SSW nicht in allen Lagen: Geschlossene Gebäude / Fahrzeuge sind ein Garant für die Selbstkontaminierung, bzw. dafür unbeteiligte Dritte in Mitleidenschaft zu ziehen (etwa in der Bahn) - mit allen juristischen Folgen. Gegenwind ist der Feind jedes Gases und dazu kommt noch die Unzuverlässigkeit, Nichtverfügbarkeit zuverlässiger Munition.

    Ich trage meine SSW wenn überhaupt grundsätzlich nur mit einem Spray, da ich die SSW nur in Gefühlt 10-20% der möglichen Situationen einsetzen könnte.

    Das Spray habe ich mittlerweile schon länger offen am Gürtel hängen, interessiert niemanden - weder den Kassierer im Supermarkt, noch Polizisten (ist das gleiche RSG was die auch haben, ob's exakt der gleiche Inhalt ist ist eine andere Frage).

  • Die Schlange sie sich in den Schwanz beißt kommt mir in den Sinn. Wer eine SSW führen will soll sie führen. Bis jetzt haben mich nur die 50€ abgeschreckt.Aber nehme mir immer vor wenn ich wegen der WBK bei der Behörde bin,einem zu beantragen.
    Net mal zum führen,einfach weil ich es kann :) Die 3x wo ich Abends spazieren gehe im Jahr nehme ich dann auch eine mit. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.Die ganzen SSWS wollen ja auch was erleben.

    Si vis pacem para bellum

    Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz - Schoppenhauer

  • Du gleich mit einem Schlagstock auflaufen und dass das nur Brennholz ist wird es Dir die Polizei nicht glauben.

    So ist es. Im Versammlungsgesetz ist die Definition Waffe nicht mit der des Waffengesetzes identisch, sondern noch weiter gefasst. Da kann sogar ein Bierkrug eine Waffe sein. Alles was die körperliche Unversehrtheit eines Menschen beeinträchtigen kann.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Genau genommen ist jeder Gegenstand mit dem man "angreift" oder sich "verteidigt" eine Waffe.

    Ich kann mit einem Besen Staub kehren, Knochen brechen oder jemanden abstechen.

    1. Ist legal
    2. & 3. Ist nutzung als Waffe und illegal

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Huhu Daniel,

    aber das ist nur die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Waffe. Natürlich sagt jeder, er hat die Colaflasche oder den Besenstiel als Waffe genommen. Oder: Er hat den Besenstiel abgebrochen um jemanden zu erstechen… Aber das ist nicht die korrekte Definition einer Waffe. Denn sie muss dazu bestimmt sein und wenn sie das nicht ist, dann gilt sie als gefährlicher Gegenstand. Was die Definition des Strafrechts und des Waffenrechts betrifft.

    Aber wie gesagt, das Versammlungsrecht fasst es weiter. Da wäre der Besenstiel eine Waffe, aber nur hinsichtlich Delikten, die mit Versammlungen zu tun haben. Sonst ist wieder das Strafrecht in Verbindung mit dem Waffenrecht maßgeblich.

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Ich ergänze hierzu, dass man sich mal 224 stgb (gefährliche KV) ansehen kann.

    1. durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen,
    2. mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs

    Hier sieht man deutlich, dass "Waffe" ein Spezialfall des "gefährlichen Werkzeuges" ist. Es sind Waffen im technischen Sinne gemeint (sprich als Waffe zum Einsatz als solche bestimmt, und zwar nicht durch denjenigen, der sie einsetzt!). Im Alltag spielt das natürlich keine Rolle, sondern dient eher der Klarstellung. Genau wie in Nr. 1 mit Gift und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen.
    Nach dem Studium ist diese Abgrenzung völlig wumpe. ;^)

    Wie Sparky richtig sagt, ist der Begriff der Waffe im Versammlungsrecht anders. Dies ist übrigens ohnehin eine Eigenart des VersG, das Begriffe häufig anders definiert als andere Gesetze.

  • Huhu Daniel,

    aber das ist nur die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Waffe. Natürlich sagt jeder, er hat die Colaflasche oder den Besenstiel als Waffe genommen. Oder: Er hat den Besenstiel abgebrochen um jemanden zu erstechen… Aber das ist nicht die korrekte Definition einer Waffe. Denn sie muss dazu bestimmt sein und wenn sie das nicht ist, dann gilt sie als gefährlicher Gegenstand. Was die Definition des Strafrechts und des Waffenrechts betrifft.

    Aber wie gesagt, das Versammlungsrecht fasst es weiter. Da wäre der Besenstiel eine Waffe, aber nur hinsichtlich Delikten, die mit Versammlungen zu tun haben. Sonst ist wieder das Strafrecht in Verbindung mit dem Waffenrecht maßgeblich.

    LG, Andreas :)

    Ich stand einmal wegen "Bedrohung mit einem waffenähnlichen Gegenstand" vor Gericht. Der waffenähnliche Gegenstand war mein Meucci Billardqueue - daher auch meine Signatur. :D

    Manchmal hilft nur Hartholz!
    Meucci-Winner Queue

  • Ich habs in vielen anderen solcher Threads schon gesagt und sage es hier wieder, dass euch eine SSW nur eine trügerische, tatsächlich nicht vorhandene Sicherheit vorgaukelt.

    Ohne das jetzt krumm zu nehmen aber erstens haben die meisten, welche jetzt solche Waffen kaufen oder gekauft haben und seit Jahren im Schrank liegen doch garkeine oder unzureichend Ahnung mit derem sicheren und fehlerfreien Umgang. (Sieht man hier wieder bestens. Nur wegen dieser Frage hier gerade angemeldet im Forum - und das ist kein Einzelfall genau bei dieser Thematik.)

    Geht schon beim führen los. Möchte nicht wissen wieviele ihre SSW nur unterladen und dann vielleicht noch gesichert führen damit nix passiert.... Bis das Ding schussbereit ist, hat es der Gegner einem schon abgenommen. Pistolen sind ohnehin viel zu unzuverlässig weil damit zu viel schief gehen kann (Zufuhrstörungen, Klemmer, Auswurfprobleme, unzuverlässige Muni und die damit verbundenen Probleme).

    Wenn überhaupt dann greift zu einem bewährten Revolvermodell wenns denn schon sowas sein muss wo es zu wesentlich weniger potentiellen "Störungen" kommen kann.

    Die Silvesterproblemthreads offenbaren es doch wunderbar, wie weit es mit dem Sachverstand beim Umgang mit SSW manchmal her ist.... und da soll es dann in einer Stresssituation funktionieren?

    Kauft euch lieber Marken Pfeffer Abwehr-Spray / - Schaum oder - Gel Produkte. Im Notfall unter Stress ist das garantiert sinnvoller und "Idiotensicherer".

    Einmal editiert, zuletzt von DIE_HARD (9. Januar 2016 um 17:13)

  • Ich spreche jetzt nicht für mich selbst, aber wieso sollte man sich auf ein "entweder/oder" einlassen?

    Warum trägt man nicht einfach beides bei sich und obendrein was einem noch beliebt und erlaubt ist?

  • Warum denkt nie einer bei SSW zu Verteidigung an Tiere? Es haben genug beim spazieren gehen mal mit aggressiven Hunden Erfahrung gemacht? Da verstehe ich das mitführen einer SSW auch eher. In diesen Situationen fallen viele negativen Dinge weg die bei einer Konfrontation mit Personen gegeben wären. Die Effektivität sei mal dahingestellt, aber anders als im Fall gegen Personen wäre da alles besser als nix dabei haben.

    Life is good

  • Eine SSW die ich führe muss leicht sein,meist P22 oder die RG70,RG 800.

    Sicherungen interessieren mich dabei eher nicht,da ich sie durchgeladen und entsichert trage.

    Wobei ich eher seltener eine SSW dabei habe,immer dabei ist allerdings ein Pfefferspray und ein Messer diese Kombi ist effektiver und leichter.


    Gruss

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • In Köln wäre das dennoch mit allem was zerstäubt (also auch die SSW) problematisch gewesen: Man hätte sicher Unbeteiligte verletzt, da die Gaswolke unkontrollierbar ist.

    Was für Unbeteiligte? Das Problem ist das man zuwenig Wirkstoff zur Verfügung hat. Bei der Mob Größe bräuchte man eine Taucherflasche voller Reizgas.

    Wenn sogar Polizei sich zurück zieht bräuchtest Du einen Aufblasbaren Wasserwerfer.

    Einmal editiert, zuletzt von Jhary (9. Januar 2016 um 21:13)

  • Kleine Waffenschein ist bestellt und nu fehlt noch das richtige Werkzeug.
    Nu frage ich hier mal in die Runde, die glaube ich weit mehr Ahnung hat als ich, welche Waffe zur Selbstverteidigung empfehlenswert ist.
    Bis dato liebäugle ich mit der Zoraki 918, wo mich aber die fehlende Sturzsicherung stört.
    Welche mir auch noch zusagt, wäre die Röhm RG96 jedoch sehr kleines Magazin...
    Wie sind eure Erfahrungen und was würdet Ihr empfehlen?

    Alles viel zu groß!
    Sieht zwar geil aus, aber hilft Dir auch nicht mehr als die kleine, hässliche Taschenpistole.
    Denn was Du nicht mit 2-3 Schuss abschrecken oder zu Tränen rühren konntest, wirst Du auch mit 10-20 Schuss nicht beeindrucken können.

    Betrachte die Gasknarre lediglich als "Spray mit Alarmsignal". Es kommt eine diffuse Wolke an Gas aus dem Lauf, mit einem laut hörbaren Knall. Mehr nicht.
    (und Gerichte sehen das Nachgang dennoch so wie den Einsatz einer echten/ scharfen Schusswaffe!)

    Wenn es hart auf hart kommt, hilft es nicht, mit der großen Knarre rumzufuchteln. Selbst wenn sich die Kameraden deswegen trollen, können sie Dir wegen Nötigung und dergleichen ans Bein pinkeln.
    Also: fire&forget! 2-3 mal abdrücken und dann KEHRT - MARSCH MARSCH!!!
    Nicht den Helden spielen und sich noch um jeden "kümmern", der noch nicht am Boden liegt; auch nicht so nett sein und sich um die weinenden und fluchenden "Opfer" kümmern...
    Am besten noch einem Passanten im Vorbeigehen zurufen "dahinten gabs ne Schießerei - rufen sie die Polizei!".

    Grundsätzlich: Bei der Selbstverteidigung nachdenken, wie man selbst am besten und gesund aus der Sache rauskommt. Dazu das eigene Überraschungsmoment nutzen und alleine schon durch Verwirrung den Angreifer irritieren, von seinem Vorhaben abhalten.
    Auch der beste "Karate-Kickbox-Kick" verpufft und geht nach hinten los, wenn Du im Vorfeld informierst und/ oder erst mal die Bruce-Lee-Pose einnimmst.
    Die beste Verteidigung sind immer noch kurze, schnelle Schritte. Und selbst wenn man mit High Heels unterwegs ist, gibt es auch dafür mittlerweile SV-Kurse (aktuell z.B. Großbritannien).

    Wenn Du Gegenwehr signalisierst, dann wird sich Dein Gegner womöglich eine neue Strategie einfallen lassen. Und wenn Du da mit der (Gas-)Knarre rumfuchtelst wird der Gegner sicher nicht seelenruhig eine Gasmaske aus der Tasche hervorzaubern und aufsetzen... der wird nur im Idealfall den Schwanz einziehen und wegrennen; im anderen Falle aber wird er sein Ding besonders schnell und fies und mit besonderere Brutalität durchziehen, damit Du gar nicht mehr die Gelegenheit bekommst, den Finger krumm zu machen. (gleiches gilt auch für Messer, Bruce-Lee-Posen, usw.).

    Fördermitglied des VDB.

    Einmal editiert, zuletzt von 5-atü (9. Januar 2016 um 21:47)


  • Wie sind eure Erfahrungen und was würdet Ihr empfehlen?


    HW88 oder HW37. Diese haben einen J-Frame und man kann daran sehr gute Griffe montieren. Ebenso gibt es für den J-Frame super viele Holster. Als Munition empfehle ich Umarex/Walther CS oder PV. Diese haben bei meinen Tests immer die größten und dichtesten Abwehrwolken produziert. Mit meinem HW37 gab es nie Probleme.

    Eine Packung Abwehrmunition kaufen, 5 Schuss testen und wenn die funktionieren, die Waffe mit den anderen fünf Kartuschen beladen und für die nächsten 5 Jahre wegstecken/weglegen.

    Im Moment gibt es keine Pistole, die ich für die SV als sinnvoller erachte. Ist natürlich nur meine persönliche Meinung.


    https://www.youtube.com/watch?v=lwGmg6nR0Wc

    Einmal editiert, zuletzt von mistermister (9. Januar 2016 um 21:53)

  • Wie gesagt, es kann mit einer SSW funktionieren. Keine Frage. Aber dann muss sie auch taktisch richtig eingesetzt werden. Mit einer Rechtssicherheit, die den meisten hier fehlt.

    Ich bin deshalb kein Freund des Einsatzes einer SSW weil ein gutes Spray die Arbeit besser macht, in jeglicher Hinsicht. Was auch die Konsequenzen umfasst. Auf einen Knall oder mehrere zu setzen und auf eine Alarmierungswirkung zu hoffen… ne, die Erfahrung spricht leider dagegen. Die Leute vor Ort mischen sich nicht ein. Sie wissen ja nicht um was es geht, wer das Opfer ist und wer Täter, andere die es hören wissen nicht wo es ist. Das ist ein komplexer Mechanismus. Wie 5-atü gesagt hat, zuschlagen und abhauen, aber zur eigenen Sicherheit nicht, ohne die Polizei zu verständigen. Viele halten es für Quatsch, ich sage tut es. Eine solche Auseinandersetzung gewinnt immer derjenige der bereit ist »weiter zu gehen« als der andere. Sollte sich jeder die Frage stellen ob er ein Wolf ist nur weil er eine SSW führt.

    Und wer sich für eine SSW zur Verteidigung entscheidet: Einfach auf mistermister hören. Fabian weiss was er empfiehlt.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Warum denkt nie einer bei SSW zu Verteidigung an Tiere? Es haben genug beim spazieren gehen mal mit aggressiven Hunden Erfahrung gemacht? Da verstehe ich das mitführen einer SSW auch eher.

    Naaaaja...wenn das nicht gerade tollwütige Tiere sind, was einem in der Stadt wohl auch kaum begegnen wird, werden die auch nicht einfach so "grundlos" einen Menschen angreifen wollen. Wenn z.B. Hunde einen Menschen angreifen dann dürften das in erster Linie selbst Hundehalter bzw. deren Hunde sein, die deren Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In dieser Situation dürfte es auch ziemlich unrealistisch sein eine SSW, mit der man nicht vertraut ist startklar zu bekommen mit dem eigenen Hund an der Leine, der vielleicht auch Theater macht und man damit schon genug zu tun hat bzw. die Hände voll (evtl hochnimmt wenns nen mittlerer bis kleiner Hund ist). Ausserdem würde man bei SSW Einsatz auch seinen Hund unter Umständen dauerhaft (Gehör) schädigen. Auch hier würde ich eher zum Spray greifen - was ich da selbst auch mitführe - selbst wenn mein Hund da auch mal was abbekommen würde.

    Bei anderen Tieren z.B. Wildschweine mit ihren Jungen würde ich eher wegrennen als mich damit anzulegen.

    Wenn ich von meiner unmittelbaren Umgebung ausgehe was da so an Hundehaltern rumwuseln kann ich sagen, dass je kleiner die Hunde sind, desto unerzogener und grösser haben sie die Klappe. Ihre Herrchen oder meistens eher Frauchen sind natürlich verblödeter wie die Hunde, welche im übrigen selbst nichts dafür können sondern derjenige am anderen Ende der Leine.... Würde mir da einer zu nahe kommen weil man sich ja teils scheinbar noch nen Spass draus macht oder schlicht einfach nur dumm ist, würde ich den selbst wegtreten bevor ich Spray (oder SSW) einsetze oder mein Hund aktiv wird - wo einem dann schnell nen Strick gedreht werden kann und Frauchen mit dem Fo****lecker am Ende sonstwas behauptet wie aggressiv der andere Hund doch war (nachdem er sich aus nem halben Meter Entfernung ankläffen und sich das gefallen lassen "muss")....