Heute Abend in Frontal ein Bericht über Schrott bei der Bundeswehr

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 7.744 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Dezember 2012 um 01:18) ist von Sch0rsch.

  • Ich habe zu den ersten Rekruten gehört, die das G 36 bekommen haben, out of the Box.
    Die Teile waren so "schlecht", dass ein Schießbiwak, angesetzt auf drei Tage, nach anderthalb Tagen beendet wurde.
    Es gab so gut wie keine Schützen, die Übungen wiederholen mussten (anders als mit dem G 3)!
    Die P8 ist ebenfalls eine gute Gebrauchspistole, Ausfälle habe ich keine erlebt.
    Das G36 hat in meinen Augen nur zwei Schwachpunkte, einmal den ganzen Kunstoff - ich habe mein Gewehr mal beim ausrutschen auf Glatteis kräftig hingeschmissen - einmal neue Schulterstütze bitte!
    War aber innerhalb von fünf Minuten getauscht. Pfennigartikel laut Instandsetzer.
    Der zweite Punkt war die Empfindlichkeit der Optik gegen Feuchtigkeit. Da war man nur am wischen bei Regen...
    Mittlerweile haben die Dinger natürlich mehr hinter sich, aber solch extreme Ausfälle?

    Gruß Patrick!

    Field Target im SC :W: ernsdorf

  • An user ViperM meinen Dank für den link zur mediathek! :thumbup:

    Zum Bericht selbst kann ich nichts sagen, da meine Bundeswehrzeit sehr lange zurückliegt und ich diese Waffen nicht geschossen hatte.

    Das mit dem "Kaputtputzen" kann ich im Nachhinein bestätigen!

    Wenn dem wirklich so wäre, dass der Hightech-Kram weniger als eine AK taugt, wäre das in der Tat sehr fahrlässig unseren Soldaten gegenüber. Und trotz Kritik des Feldwebels, welcher an Kampfhandlungen teilnahm unter Realbedingungen, ein Skandal, wenn nicht reagiert würde!!

    Beachtlich auch, dass ein "friedensbewegter Grüner" Fachmann für Waffentechnik ist........... ;^)

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Also ich war nicht beim Bund ! Sondern beim ,,Konkurenzkonzern`` und wir hatten die 65 Jahre alte Technik, nungut dann auch schon die AK74N. Was ich aber eigendlich sagen wollte, das jeder der Handwerklich beschäftigt ist, wert auf gute Werkzeuge legt.Das sollte den Soldaten wohl auch zustehen ! Und wenn unser Staat da wirklich an der Falschen stelle spart, vieleicht um einen deutschen Hersteller den vorzug zu geben,ist das garnicht ok.

  • Ich war im Jahr 1999-2000 beim Bund und habe auch das damals neue G-36 erhalten.
    Ich habe immer alles getroffen und fand das Gewehr sehr gut.
    Aber wir hatten auch höchstens mal 10 Schuß im Magazin.
    Und über die P-8 kann ich auch nix schlechtes sagen.
    Solche Waffen müssen natürlich im Ernstfall funktionieren,dort geht es um Sekunden die über Leben und Tod
    entscheiden.

  • Also ich war nicht beim Bund ! Sondern beim ,,Konkurenzkonzern`` und wir hatten die 65 Jahre alte Technik, nungut dann auch schon die AK74N. Was ich aber eigendlich sagen wollte, das jeder der Handwerklich beschäftigt ist, wert auf gute Werkzeuge legt.Das sollte den Soldaten wohl auch zustehen ! Und wenn unser Staat da wirklich an der Falschen stelle spart, vieleicht um einen deutschen Hersteller den vorzug zu geben,ist das garnicht ok.

    Das ist leider so. H&KM ist ja auch kein deutscher Hersteller mehr, sie produzieren nur hier, was ja aber immerhin hier Arbeitsplätze sind.
    Meiner Meinung nach sollte man dieses G36 Spielzeug sein lassen sich nochmal das G3 vornehmen, meinetwegen für .223 entwickeln, den Rollenverschluss gegen einen einfachen Masseverschluss tauschen, Weavermontagen oben und unten dran, auf genug Spoiel achten, dass es keine Probleme mal mit nem Sandkorn gibt und ab gehts.

  • Also mir kam der Bericht sehr plausibel und gut recherchiert vor. Warum mehrere technische Untersuchungsberichte, die die Aussage der Journalisten belegen, Panikmache sein sollen, erschließt sich mir nicht. Ich war nie beim Bund und habe leider noch keine scharfe Waffe geschossen, grundsätzlich denke ich aber, dass die Tauglichkeit auf dem Schießstand oder auf einem Übungsgelände nichts über die Tauglichkeit im Einsatz aussagt. Die G36 mag auf dem Schießstand bei H & K einwandfrei funktionieren, aber, wie im Bericht schlüssig dargelegt und belegt, für den "Arbeitsalltag" scheinen sie nicht oder nur bedingt tauglich. Das hier einige während ihrer Dienstzeit mal bei Manövern oder auf dem Schießplatz, also unter "Idealbedingungen" mit der G36 gute Erfahrungen gemacht haben, widerlegt rein gar nichts an dem Bericht. Die P8 scheint ja nachgebessert worden zu sein, falls nicht, gilt hier das gleiche.

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

  • Hab mir den Beitrag auch in der Mediathek angesehen. Dabei sind mir aber vorwiedgend drei Dinge durch den Kopf gegangen, bzw. im Gedächtnis geblieben:

    1. Ein Grüner ist Vorsitzender im Verteidigungsausschuss? Ist ja wie ein katholischer Priester im Sexualkunde Unterricht

    2. Der deutsch-amerikanische Waffenexperte wurde in der Bauchbinde als Waffenexperte bezeichnet. Wann werden sie wohl den selben Schnippsel wieder rausholen und dann Waffennarr oder ähnliches drunterschreiben? Allein die Aussage das er häufig mit dem Gewehr schiesst lädt ja geradezu dazu ein. Und die öffentlich-rechtlichen holen ja gerne mal Clips aus dem Archiv die mit dem Thema nichts zu tun haben (Bilder von syrischen Übergriffen auf Zivilisten waren alte Bilder aus dem Irak usw.)

    3. Das Absolute Highlight, es ist egal ob die Waffen Fehler ahben, es werden weitere bestellt. Ok, in gewisser Weise verstehe ich es, das man den Leuten ja irgendwas in die Hand drücken muss (lieber ein halbes Gewehr, als gar keines). Aber da sollte man doch recht schnell mal über Ersatz sprechen (bis sowas bewilligt und durchgekaut ist, dauert es ja wieder). Auch die Frage ob man HK dafür nicht in Haftung nehmen kann, wäre zu klären.

    Da bin ich doch froh dass mit uns Deutschen keiner Krieg spielen will, wenn wir nicht anfangen :whistling:

  • Ich war auch mit einer der ersten BW Soldaten der das G36 bekommen hatte.... Dazu hatte ich eine BW Waffenmech Ausbildung.

    Das Problem mit heißen Läufen kann ich nicht bestätigen da wir damit schon oft am sturmabwehrshiessen hatten, da ratterten die Magazine komplett durch auf Dauerfeuer, und nicht gerade wenig.

    Problem waren eher die Schulterstütze die bei einem Sturz schnell mal gebrochen ist, dann gingen oft die Zerlegebolzen verloren da sehr leichtgängig.

    Dann gab es ein Problem wenn das Gewehr mal hingefallen ist, die Treffpunktlage war danach schon mal im Eimer.

    Kaputt gereinigt wurde damals oft das Gehäuse. Wurde von Rekruten oft mit Öl abgewischt damit es schön glänzt, ist aber nicht sooo gut für den Kunstoff.

    Mehr ist mir da nicht aufgefallen... Waffen die nach 6 Monaten Kosovo wieder kamen hatten oft fehlende Zerlegebolzen und gebrochene Schulterstützen.


    Das G36 ist vom Handling und der Präzision Idiotensicher.... Ein Grund auch warum es das G11 nie geschafft hat, der normale Soldat konnte das nicht zerlegen und richtig im Einsatz warten.

    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Auch die Frage ob man HK dafür nicht in Haftung nehmen kann, wäre zu klären.

    Ich frage mal anders: Wurde nicht für das G36 ein Pflichtenheft erstellt, was das Teil den können muss und was nicht? Gab es da keine Abnahmekomission die die Prototypen auf Herz und Nieren getestet hat? Ist die Bundeswehr nicht zwischendurch (vom Jetzt rede ich mal nicht) mal nur zur Verteidigung, und nicht zum Krieg spielen in anderen Ländern unterhalten worden?

    Hier haben ein paar gewaltig Dreck am Stecken. Und das fängt nicht gerade in Oberndorf bei H&K an. Das die Presse natürlich wieder ganz typisch (wie beim letzten "Bericht" in diese Richtung) bei H&K anfragt wie das sein könne, es würden ja Menschenleben riskiert, Kinder um ihre Väter und Mütter gebracht, Eltern um ihre Töchter und Söhne usw. usf.... Kann da Heckler & Koch was dafür das sich manche Wehrmittelbeschaffer nicht mit der Thematik beschäftigt haben? Kann da der Wehrmittelbeschaffer etwas dafür das wir jetzt in Afghanisten rumhüpfen und Krieg spielen, mit unseren "Verbündeten"?

    Damit das ganze nicht zu politisch wirkt, was es eigentlich auch gar nicht sein soll: Klar funzt da ein AK, G3, FAL und AR etc. funzt dort auch. Aber die sind vielleicht auch nach anderen Kritierien entwickelt worden.

    Ein bischen Plastikmischung kriegt man sicher in den Griff. Die von David (als Quasi Experten dafür) genannten Probleme sind sicher auch alle lösbar. Aber: "Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt? Wer hat so viel Pinke Pinke, wer hat so viel Geld?". Wir nicht mehr. Haben wir jetzt erst mal alles nach Griechenland geschickt. Wo Helenic Arms auch das G3 produziert hat, auf original H&K Werkzeug. Witzig.

  • @Sgt_Elias
    Ist nicht der Grund gegen das G11 gewesen. Habe das Buch da und gelesen :)
    Grund war schlichtweg 1992, dass der Etar für die Anschaffung neuer Waffen gestrichen wurde, die benötigt wurden, da durch die Wiedervereinigung diese Gelder an anderer Stelle gebraucht wurden, die Bedrohungslage des kalten Krieges entfallen war und man sich sagte, dass man dadurch, dass die NVA in die Bundeswehr intigriert wird inklusive dessen AK Gewehren und dessen Munitionsvorräten der Bedarf an neuen Waffen gedeckt war, wenn auch das AK nicht den Forderungen einer neuen Waffe gerecht wurde.
    Sämtliche Staaten testen das G11 und es war überragend in seiner Schussleistung und Präzision. Dadurch das wir es nicht einführten und es verworfen hatten wars dann aus dem Rennen.
    Die Restforderungen, nachdem schon 80Mil. Mark in die Entwicklung an die Hersteller Dynamit Nobel ( Patrone ), Heckler & Koch ( Waffe), vom Staat ( nicht von den Herstellern finanziert) geflossen sind, wurden noch beglichen und das wars.
    Einzig die Optik vom G11 war nicht vom Staat finanziert worden.

    Technisch die größe Leistung an einer Handfeuerwaffe, die jemals gebracht wurde.

  • Das es beim G11 um Funktionalität und nicht ums Aussehen ging erkennt vermutlich selbst ein Blinder. Das Teil ist ja richtig hässlich. :pinch:

    Naja ich finde es sieht futuristisch aus.
    Wie ein Gewehr aus einer anderen Zeit.
    Hier das Buch dazu:

    Es musste doch einige Entwicklungsstufen durchlaufen, nicht nur von der Technik.

  • Auf jedenfall scheint es Handlungsbedarf zugeben. Es erinnert mich an die M16 Story wo das Gewehr zwar spitze war aber durch Fehlinformationen an den Soldaten und durch die gefechtsumstände es zu Problemen kam. (reinigungspulver was für das M16 gft war weil es halt noch riesige Bestände von dem Dreck gab usw.) Für mich sieht es aus als ob manche Kinderkrankheiten des G36 nicht behoben wurden bzw durch Einsparungen bei der Fertigung mögliche neue enstanden sind.

  • WOW

    die Cook- off erst nach >400 Schuss, das hätte ich nicht erwartet, von dem kleinen Plasteding. Da gibt es welche die zünden früher ..........

    Die schnell brechende Schulterstütze kenne ich auch, die miesen Optiken auch, allerdings war das bei der Einführung der Sprung nach vorne, Dot und Scope! Das es heute viel besseres gibt klar und das so langsam auf eine Rail gesetzt werden sollte, das verstehe ich auch nicht aber so schlecht ist das Ding auch nicht.


    Ich mag weder das G36 noch das SL8, allerdings funktionieren tut das System, darum gibt es das ja jetzt auch in der 416er Verpackung.


    Aber gab es das Thema nicht schon mal hier?

    Dauerfeuer ist immer noch eine Sache für das MG,.....nein so was auch,.....

    Bankenkrise ?
    Wäre Monopoly schon lange verboten, so wie es in der DDR schon damals war, gäbe es heute keine Bankenkrise !!!
    BDMP, WSB/DSB, FvLW, FWR

  • Die alte P1 bzw. die zivile P38 hatte tatsächlich Haltbarkeitsprobleme. Schlitten- und Griffstückrisse sind bekannt und habe ich auch schon selbst gesehen. Die P1/38 ist auch offiziell nur für eine Schussbelastung von 5000 Schuss konzipiert.
    Probleme mit der P8 sind mir hingegen neu. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die ersten Versionen der USP/P8 Probleme mit abgerissenen Verschlusshaken am Lauf hatte, das ist aber behoben worden. Auch meine P8 hat schon tausend Schuss problemlos durch. Da die gesamte USP Baureihe fast baugleich sind, müsten Probleme auch bei Elite, Expert und erst Recht bei den kräftigeren .40 und .45' er Kalibern aufgetreten sein. Gerade die Elite und Expert werden im IPSC mit ganz anderen Schusszahlen eingesetzt. Letztlich gilt der verwendete Kunststoff als besonders schlagzäh, dem selbst eine Vergewaltigung mit dem Hammer allenfalls Kratzer beibringen kann. Da gab es mal ein entsprechendes Video drüber. Daher mag ich an einen Serienfehler der P8 nicht glauben. Ich halte sie für die beste Kurzwaffe, die für BW und Behörden angeschafft wurde.

    Zum Sturmgewehr G36 ist nur zu sagen, dass speziell vollautomatisches Dauerfeuer immer sehr belastetend für die Waffe, speziell dem Lauf ist. Es ist bekannt, dass aufschießende Systeme ein Wärmeproblem und im Extremfall zur Selbstzündung neigen. Ebenso auch keine u gewöhnliche Folge, dass eine sehr heissgeschossene Waffe mehr oder weniger zu Trefflageabweichung neigt. Die Frage ist eher wann eine Waffe das tut. Eine G36 wird halt ungenauer, wenn sie heiss wird. Eine Kaschie errreicht aber niemals die Präzision, weder kalt noch heiss.

  • Und eine entsprechende Lösung dafür wäre wahrscheinlich nicht billig.

    Und zuschießende Systeme sind unpräziser als Aufschießende. Alleine schon aus dem Grund, das bei der Betätigung des Abzugs der Verschluss sich erst in Bewegung setzt, eine Patrone aus dem Magazin mitnimmt und diese im Lager dann gleich zündet. Das heißt da wird erstmal ordentlich Masse bewegt in der Waffe.

    Aus dem Grund wurde zum Beispiel das FG 42 so konstruiert, das es im Einzelfeuer aufschießend und im Feuerstoß zuschießend funktioniert. Dadurch hat man die Vorteile beider Systeme in einer Waffe, die bessere Kühlung des Laufes im Feuerstoß und die Präzision im Einzelfeuer. Auf Präzision kommts beim Feuerstoß ja nicht so an...das soll ja lediglich den Feind niederhalten um sein Vorankommen zu erschweren.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ich verstehe die ganze Aufregung um das G36 nicht. Das bei nahezu allen Sturmgewehren mit steigender Lauftemperatur die Steukreise aufgehen ist nichts Neues. Das G36 wurde auch nicht als persönliches Maschinengewehr konzipiert und sollte verständlicherweise nicht als solches verwendet werden. Ist doch ok wenn das heißgeschoßene G36 noch funktioniert und der Trefferlage sich verändert, das kann man ja nachkorrigieren.

    Gruß
    basay

    Imperare sibi maximum imperium est

  • Sicherlich könnte man am G36 noch ein paar Kleinigkeiten verbessern.
    Das Ding wurde eben weder als Präzisionsschützengewehr noch als persönliches MG entwickelt, sondern als kostengünstige Standard Infanteriewaffe.
    Googelt mal für wieviel ein G36 z.B. für die Bundeswehr gehandelt wird. Mich hat damals eher gewundert, das man soviel brauchbare Waffe für so wenig Geld bekommen kann.
    Das das Gewehr konstruktiv dann nicht bedingundgslos auf allerhöchste Präzision ausgelegt sein kann wurde schon unendlich viele Male beim SL8 im Bezug auf das sportliche Schiessen diskutiert.
    Meiner Meinung nach kann das G36 zwar nicht mit der Sig 550 Serie mithalten, ist aber allemal besser als ein AR15 oder gar ein L85.
    Interessant wäre hier wohl eher mal einen Vergleich zum FN SCAR zu sehen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)