Das zum Thema Sicherheit ist ein sehr interessantes. Als AzuBi wurde ich mal zammgeschissen, warum ich in den Arbeitsraum des Schweißroboters latsche. Der war gerade im, nennen wir es "Standby".
Ich habe dann etwas verschnupft geantwortet, dass ich leider erst nach dieser unsachlichen Ansage bemerkt hätte, dass der Teil der Schmersal Zuhaltung von der Tür losgeschraubt worden war und in der Zuhaltung steckte und die Tür somit offen stand, ohne offen stehen zu dürfen. Der klassische "wir brücken aus Bequemlichkeit und gefährden Kollegen"-Murks.
Personensicherheit ist nicht diskutabel. Auch wenn das weltweit anders gehandhabt wird. In China werden Angehörige von tödlich verunglückten belehrt, wie blöd man bitte sein kann. In den USA wirste vom Gelände gekickt weil Du als Elektriker eine Blechabdeckung gelöst hast. Alles schon gesehen.
Was ich auch schon erlebt habe sind Konstruktionen, die sicher ausgeliefert werden in der Hoffnung, dass der arme Kunde die Sicherheitsmaßnahmen schon überbrücken wird, um überhaupt arbeiten zu können. Das ist ein ebenso fahrlässiger Ansatz. Sicherheitsfunktionen müssen funktionieren.
Ich habe die dazu notwendigen Änderungen einfach in Absprache mit Bedienern und Verfahrenstechnikern besprochen. Seither muss auch nichts mehr überbrückt werden.
Kann sein dass das manch einer lächerlich findet. Aber es gibt vereinzelt tödliche Zwischenfälle und auch wenn irgendwo von Explodierenden Chemiebuden die Rede ist hänge ich sehr schnell bei Google und schaue nach ob da eventuell irgendwas rumsteht wo ich die Finger dran hatte