Hallo,
in Bodenwerder wurde die Kollektion eines Sammlers aufgelöst.
Der Waffensammler Carl Friedrich Hieronymus sammelte über
viele Jahre Militärwaffen, bevorzugt Karabiner und Handfeuerwaffen.
Die meisten Waffen seiner Sammlung gingen an befreundete Sammler,
einige ausgesuchte Teile an das Historische Museum Hannover,
Zwischen all den perfekt erhaltenen, scharfe Waffen, fand sich ein
alter, mit Paketschnur und Packpapier sorgfältig verschlossener
Karton.
Darauf handgeschrieben, die Bezeichnung Schmeisser Rep. 49/17 Suhl.
Im Innern des Paketes fand man ein sonderbares Luftgewehr, eine
Konstruktionszeichnung und zwei alte Fotos.
Nachfragen in Suhler Sammlerkreisen brachten zutage, dass es sich
bei dem seltsam anmutenden Luftgewehr um einen wahren Sensations-
Fund handelte, man sprach gar vom ‚Heiligen Gral der Haenel-Liebhaber‘.
Bei dem Gewehr handelt es ich um die Fragmente eines Prototypen.
Die Konstruktionszeichnung stammt wohl noch von Hugo Schmeisser,
der Prototyp jedoch war eine geheime Fertigung, entworfen von
Schmeissers ehemaligen Mitarbeiter Hans Täuscher.
Hier die einzigen, originalen Fotos:
Es handelt sich um einen Repetierer, aufgebaut auf einem Haenel 49a-
System. Statt eines Starrlaufes, wurde hier aber Lauf und das System-
Vorderteil eines Haenel Mod. I D.R.P. angefügt.
An der unterhalb des Systemes angebrachten Achse, wurde ein 60
Diabolos fassendes Trommelmagazin befestigt, welches aber leider
nicht mehr vorhanden ist.
Beim Betätigen des Spannhebels, öffnet sich automatisch der Kipplauf,
gerade so weit, dass die Magazintrommel ein Diabolo in den Lauf
freigeben kann. Beim zurückführen des Spannhebels, schließt sich
der Lauf, das Magazin beschreibt dabei eine leichte Drehung in den
nächsten Rast, so dass das nächste Diabolo bereitgestellt ist.
Leider untersagte das Politbüro der DDR Täuscher die Weiterent-
wicklung und dem ETW in Suhl die Fertigung, des intern ‚Knicketier‘
genannten Mehrladers 49/17.
Für das 49/17 gingen umgehend hohe Gebote aus Sammlerkreisen bei
der Familie Hieronymus ein, angeblich hat ein Sammler aus Wien
dafür ein horrendes Angebot abgegeben.
Interessant zu sehen, was aus dem ‚Heiligen Gral der Haenelaner wird‘.
liebe Grüsse … Patrick