sea eagle
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Wenn der Nachbar eine Waffe hat, kann man schlecht mit Vernunft argumentieren. Also kaufen sich alle eine Waffe.
Gut erkannt *lol*, und genau deswegen haben die Firma Taurus und die Waffenlobby so hart gekämpft, Zitat Spiegel:
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"Bis zu 80 Prozent der Befragten sprachen sich in Umfragen für ein Verbot aus, dann jedoch kippte die Stimmung. Die Befürworter des Waffenhandels, vor allem die Waffenhersteller selbst, setzten auf die Ängste der Menschen."
Da geht es um die Umsätze der Waffenindustrie – erstaunlich nur, das die Mehrheit der Brasilianer solche Zusammenhänge anscheinend nicht durchschaut?
Zitat
"In Washington sprach die einflussreiche US-Waffenlobby von einem 'Sieg für die Freiheit'".
Die NRA hatte vor allem absolut richtig erkannt, dass von diesem geplanten und nun gescheiterten Waffenverbot in Brasilien eine fatale Bedrohung für die Waffenlobby weltweit ausging.
Die Entwaffnungskampagne in Brasilien war extrem erfolgreich und hatte bereits zu einem Rückgang der Todesopfer geführt:
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"Nach einer Entwaffnungskampagne der Regierung sind in Brasilien im vergangenen Jahr 8,2 Prozent weniger Menschen erschossen worden als 2003. Damit sei die Anzahl der Todesopfer durch Schusswaffen erstmals seit 1992 auf insgesamt 36.091 zurückgegangen, gab das Gesundheitsministerium in Brasília bekannt."
http://www.taz.de/pt/2005/09/06/a0077.nf/text
Das Hauptargument der Waffenlobby "Kriminelle bedienen sich so oder so" zielte ins Leere – darum ging es schwerpunktmäßig in Brasilien gar nicht :
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"Für einige Kritiker entwaffnet die Kampagne die ehrlichen Bürger, trifft aber nicht die Kriminellen. 'Dies ist in Anbetracht des Zieles der Kampagne ein großer Irrtum', sagt der Soziologe António Rangel von Viva Rio. Das Ziel bestehe in einer Verringerung der Tötungsfälle unter Familienangehörigen, Selbstmord unter Jugendlichen und Unfälle. Solchen Unfällen sind ein Drittel der Krankenhauseinweisungen wegen Schusswaffen-Verletzungen zuzurechnen. Doch Kriminelle sind am Ende auch betroffen, wenn die Waffen aus dem Umlauf genommen werden. Fast 30 Prozent der von der Polizei beschlagnahmten Waffen wurden rechtschaffenen Menschen gestohlen oder abgekauft."
http://www2.wcc-coe.org/pressreleasesg…Feat-05-13.html
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"60 Prozent der Toten fallen Streitereien, Unfällen und Panikreaktionen zum Opfer. Alexandre Canatella aus São Paulo berichtete der Zeitschrift Estoe, wie sein damals sechsjähriger Cousin vom siebenjährigen Nachbarsjungen beim Spielen erschossen wurde. Jahre später streckte ein nervöser Dieb seinen Bruder nieder, tags darauf wurde er selbst von einem Kind bedroht."
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/51/62988/3/
Wäre nun das Waffenverbot tatsächlich in Kraft getreten, und die Zahl der Todesopfer in Brasilien als Folge noch gravierender gesunken, wäre die gesamte Waffenlobby weltweit in echte Argumentationsnöte gekommen.
Dies wurde nun verhindert – ein klarer Sieg für die brasilianische Waffenlobby und die NRA.
Ciao
Mulder