SSW für Überlebensausrüstung/Selbstverteidigung gg. Wildtiere / Verdecktes Tragen in der Stadt - Erfahrungen?

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 10.334 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Juli 2016 um 14:24) ist von OTTD.


  • Da gebe ich dir vollkommen recht, aber auch ein modernes Holster macht aus einer Schreckschußpistole keine Waffe. Es bringt dem TS halt nix, eine Top Ausrüstung um ein schlecht funktionierendes Tool zu zimmern. Manchmal muß man das Pragmatische auch einfach mal vom Faible und Liebhaberei trennen.


    Wenn man sich ein Custom Holster für 50-100 Euro für eine Bruni GAP BG17, 26, Reck Goliath oder einer ME SP15 kauft, dann würde ich dir sogar zustimmen.

  • Ursprünglich hatte ich die Absicht, mir für meine Überlebensausrüstung eine Schrechschuss-/Reizgas-/Signalwaffe zuzulegen (Eine Signalwaffe alleine wäre suboptimal, da z.B. im Wald oder in Höhlen, etc. nicht wirklich sinnvoll ist, damit zu signalisieren


    In Höhlen hast Du in der Tat Pech - da hilft aber auch das Satellitentelefon nicht weiter. Und bei allen anderen Ecken dieser Welt, wo Du keinen Handyempfang hast, macht es Sinn, Angehörige vorher zu informieren, WO man sich aufhalten wird und WANN man wieder ein Lebenszeichen abgibt/ abgeben kann. (z.B. "Ich werde heute Nacht die Wetterschutzhütte "Viertler Höhe 849m" bei N 49°xxx E 12°yyy aufsuchen und dort schlafen und voraussichtlich gegen Mittag in Hinterupfingen ankommen - da können wir dann telefonieren,").
    Ansonsten sind reine Signalmittel (wie man sie auch in der Seefahrt einsetzt) die bessere Alternative - da die Teile viel höher steigen und viel weiter sichtbar sind.


    Zitat

    (Überlebenssituation als Rechtfertigender Notstand) und um im Fall eines Falles Tiere (wir haben ja in Bayern wieder Wölfe/Bären) verscheuchen zu können.


    Wie bereits gesagt: die meisten Tiere verscheuchst Du bereits durch Deine Gegenwart - egal wie gut oder schlecht Du parfümiert bist. Und mit Platzpatronen oder OC/ CS verscheuchst Du gerade mal den schlecht erzogenen Promenaden-Mischling im Stadtpark - aber weder Wildschweine, noch Raubtiere.


    Zitat

    Leider ist es in meiner Gegend in der letzten Zeit immerwieder zu Übergriffen auf (scheinbar) zufällige Passanten gekommen, die spätabends noch unterwegs sind. Bin ich auch (dienstlich und stocknüchtern, bevor hier irgendwelche Gerüchte aufkommen). Daher (und weil ich einen KWS habe und somit sowieso eine SSW führen darf) dachte ich mir, ich nehme einfach meine Pistole im Holster mit, und falls was passiert, dann bin ich wenigstens vorbereitet.


    Nimm eine gute Taschenlampe mit. Die ist oft entwaffnender und klärender als Spray oder "Knall-Gas". Im schlimmsten Falle weißt Du dann, mit wem Du es zu tun hast/ hattest und wo Du Deine Duftstoffe hinlenken musst.


    Zitat

    Nur: irgendwie ist das natürlich was anderes, nicht schussbereite Waffe, getrennt vom Magazin im Rucksack mitzuführen, als plötzlich in der Stadt damit rumzulaufen - noch dazu bei dem Wetter, wo man ja quasi gezwungen wird, offen zu tragen (oder sich bei 30 Grad 'ne Jacke überzustreifen, aber da kann ich ja gleich in den Backofen klettern).
    Daher wollte ich mal fragen: Gibt's hier Leute, die Erfahrungen mit offenem/versteckten Tragen haben - insbesondere in der Stadt? Wie verhalten sich Passanten/Polizei/ÖPNV-Fahrer (Hausordnung der MVG sagt, wer berechtigt zum Führen ist, darf auch in den Verkehrsmitteln - aber die Rechtslage interessiert mich weniger als das tatsächliche Verhalten der Leute)?


    Wie schon gesagt: längeres T-Shirtoder offen getragenes Hemd (nicht in den Hosenbund gesteckt). Optional Bauchtasche statt Gürtelholster.


    Zitat

    Außerdem würde mich mal interessieren, ob es Erkenntnisse darüber gibt, welches Reizgas (Pfeffer oder CS) bei Wildtieren wirksamer ist (wie schon erwähnt: Bären, Wölfe, Wildschweine, Hirsche) und welches den Tieren weniger schadet (wenn ich sie umbringen wollte, hätte ich wohl einen Jagdschein gemacht - geht mir nur darum im Zweifel die 3-4 Sekunden zum Wegrennen zu haben)?


    Wie schon bereits genannt - die Viecher machen normaler Weise einen großen Bogen um Dich. Und wenn sie Dich angreifen, ist selbst einw großkalibrige und scharfe Waffe keine Garantie, das Tier schnell zur Strecke zu bringen und/ oder selbst die Situation unbeschadet zu überstehen. Jedoch dürfte es statistisch wahrscheinlicher sein, an einer (für einen selbst) grünen Ampel überfahren zu werden, als im Wald von Wildschwein, Luchs, Wolf oder Bär angegriffen zu werden.

    Fördermitglied des VDB.

  • Jedoch dürfte es statistisch wahrscheinlicher sein, an einer (für einen selbst) grünen Ampel überfahren zu werden, als im Wald von Wildschwein, Luchs, Wolf oder Bär angegriffen zu werden.

    Das ist kein Argument! ;)

    Statistik hilft niemandem.
    Unter 10 Rauchern stirbt mindestens einer an Lungenkrebs. ( Wahrscheinlich noch mehr, nur finde ich gerade dazu keine Statistik im Netz. )
    Die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige im Lotto liegt bei eins zu 14 Millionen, bzw 140 Millionen.

    Trotzdem glauben fast 100% der rauchenden Lottospieler daß sie eher irgendwann im Lotto gewinnen als daß sie Lungenkrebs bekommen.

    Statistisch gesehen macht es doch mehr Sinn ein Selfie zu machen während man in München im Englischen Garten von einem Wolf oder Bären
    angegriffen wird als eine Knarre mitzunehmen.
    Wenn ich den Angriff überlebe werde ich Youtube-Star mit viel Kohle und muss nicht mehr Lotto spielen.

    ( Gilt nur für Raucher die eh an Lungekrebs sterben nachdem sie den Angriff eines Bären überlebt haben. )
    Aber glaubt mir, kein Bär würde einen Raucher anfallen.

  • Statistisch gesehen macht es doch mehr Sinn ein Selfie zu machen während man in München im Englischen Garten von einem Wolf oder Bären
    angegriffen wird als eine Knarre mitzunehmen.
    Wenn ich den Angriff überlebe werde ich Youtube-Star mit viel Kohle und muss nicht mehr Lotto spielen.

    ( Gilt nur für Raucher die eh an Lungekrebs sterben nachdem sie den Angriff eines Bären überlebt haben. )
    Aber glaubt mir, kein Bär würde einen Raucher anfallen.

    Na Gott sei dank, da kann ich ja beruhigt weiter im Englischen Garten ohne SSW spatzieren gehen. Bin nämlich raucher.
    Und ja Verrecken werde ich eh irgendwann.


  • Als Leiter der Notaufnahme eines Krankenhauses im Einzugsbereich einer bevorzugten Motorradstrecke in Hessen muss ich Dir heftigst widersprechen. Das Nervenkostüm der Biker degeneriert immer mehr, bis nur noch der Bezahlreflex nach dem Tanken übrig ist. Soviel dazu.
    Bei Dir scheints schon soweit zu sein......

    Ich geh mal davon aus, dass hier ein sehr eingeschränkter Blick auf eine Gattung Verkehrsteilnehmer herrscht, denn so manche "dummen" Autofahrer, die lieber Motorräder umfahren, als sich für eine Spur zu entscheiden, erleben dann recht zivilisierte Motorradfahrer. Oder wenn Autos die StVO ignorieren und sich dann über Hupe oder so wundern oder wenn ich an der Ampel (geradeaus; zwei Fahrspuren!) grün hab, die entgegenkommende Linksabbiegerin sich die Vorfahrt erkämpfen will und einen dann anschreit und solche Späße.

    Ganz ehrlich: Die Freizeitfahrer am WE können manchmal echte ... naja, nicht so nette und stressresistente Kerlchen sein, aber so mancher Autofahrer mit sehr schneller Kiste auch nicht. Ich nehm nur an, dass die Motorradfahrer einen bleibenderen Eindruck (nicht nur auf der Straße) hinterlassen, als in einer Dose gut geschützte Autofahrer.

    Hab schon beides erlebt, also dumme Autofahrer und rücksichtslose Motorradfahrer und beides kombiniert? Schlägt vllt bei dir auf. So, is der Thread damit durch?

  • Achja, fast vergessen! Eines der besten freien SV-Mittel, der Stock! So ein Gehstab zum Wandern ist nicht nur praktisch sondern auch in ungemütlichen Situationen äußerst nützlich...Wirkung ist garantiert. Nebenbei kann man damit noch Menschen retten die ins Wasser gefallen sind oder im Eis eingebrochen. (Nähere dich niemals einem Ertrinkenden mit direkten Körperkontakt!)

  • Oha, da schießen wir ja grad etwas über's Ziel raus (Entschuldigt den Wortwitz). Danke euch für die Antworten - wie gesagt, Tiere töten war/ist nicht mein Anliegen. Menschen verletzen/töten übrigens auch nicht (Aber selber verletzt werden ist ja jetzt auch nicht gerade wünschenswert). Es ging mir ja wirklich nur um ein letztes (allerletztes) Mittel bei einem unmittelbaren Angriff von ganz genau sowas wie einer Bache, die ihre Jungen in Gefahr sieht, einem Wolfsrudel mit Jungen etc - und ich dachte mir eben, wenn das Zeug bei Hunden wirkt, dann wird's das wohl auch bei Wölfen.
    Bei Wildschweinen würde ich mich dann wohl auch eher in Richtung des nächsten Baums/Felsens/Hauses/Kfz flüchten. Nur gibt's halt leider Situationen, in denen das nicht möglich ist.

    Deine Einstellung ist nachvollziehbar, aber relativ gefährlich. Sie kann dazu führen, sich zu wehren, aber nicht richtig zu wehren. Rücksicht auf Verletzungen des angreifenden Menschen oder Tieres zu nehmen, sollte relativ weit hinten auf der Prüfliste des Verhaltens bei Notwehr stehen. Es gilt nicht, die für den Angreifer mildeste Notwehr zu wählen, sondern die mildeste Notwehrhandlung, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Angriff abwehrt. Das ist ein riesiger Unterschied. Bei der Frage der Erforderlichkeit der Notwehrhandlung bestehen leider zahlreiche Mythen, die mit der Rechtslage und Rechtsprechung nur teilweise zu tun haben.

    Was sicher richtig ist, ist der Flucht- und Vermeidungsansatz bei Begegnungen mit Tieren. Diese wollen dich nicht angreifen (Ausnahmen sind tollwutkranke oder gestörte Tiere, sowie manche Schwarz- und Eisbären, die Menschen gezielt jagen, wäre aber nur für gewisse Reisen in die USA oder Spitzbergen oder so interessant), jede Deeskalation macht hier Sinn.

    Abwehrspray habe ich auch in Erwägung gezogen - aber da hätte ich die Sorge, es überzudosieren im Schockzustand eines plötzlichen Angriffs. Daher dachte ich eben an eine SSW, denn da ist der Reizstoff ja päckchenweise dosiert und wenn man einmal drückt, kommt auch nur eine Dosis raus.

    Da musst du keine Angst haben. Zu Lasten des Angreifers kannst du OC-Spray nicht überdosieren. Es gelangen immer nur die Pfefferpartikel zur Wirkung, die an Haut und Schleimhaut anliegen. Ein Problem beim Spray bei zu langem Sprühen ist eher, dass das zusätzlich verabreichte Zeug (das im wesentlich aus dem Trägerstoff besteht), die wirkenden Pfefferpartikel wegwäscht, bevor sie sich aus dem Träger an die Haut gearbeitet haben. Das gilt vor allem bei den weitverbreiteten Strahlsprays. Daher gilt bei Sprayeinsatz, nur relativ kurze Sprühstöße abzugeben. Übrigens, ein Schuß Pfeffer mit einer SSW wäre mir zu unsicher und viel zu wenig Wirkstoff in der Luft, es sollten schon 3 bis 4 Schuss sein.

    Nimm lieber ein Spray, das wirkt ziviler, ist leichter, du kannst die Verabreichungsform wählen (Nebel, Strahl, Schaum, Gel) und es zählt nicht als Waffe, du kannst es auch kurz mal im Auto lassen (falls es nicht zu heiß ist).

    Wegen dem Angriff in Würzburg: Ist das denn so wichtig, ob er politisch, religiös oder schlicht durch Wahnsinn/Hass/Menschenverachtung/Blödheit motiviert war? Angriffe auf Menschen sind nie gerechtfertigt, da ist die Frage nach Gründen wohl überflüssig. Meines Erachtens hat ISIS nichts mit Religion zu tun, das ist ganz klar politisch (sie wollen einen Staat. Staat = Politik).

    Meines Erachtens haben das Attentat und ISIS natürlich etwas mit Religion zu tun, diese erlaubt immerhin die relativ leichte Vereinnahmung für extreme Ansichten. Man darf sich da nicht politisch korrekt etwas vormachen. Aber ich sehe es auch so, dass das Motiv unwichtig ist für die Frage der Verteidigung.

    Aber ja: Ein einziger vernünftiger (=legaler) Waffenträger im Zug hätte wohl viel verhindern können, wenn er schnell und richtig reagiert hätte (Statistisch gesehen saß sogar ein Waffenbesitzer im Wagon (2 Mio. Waffenbesitzer auf 80 Mio. Deutsche -> 1 Waffenbesitzer pro 40 Staatsbürger -> mind. 40 Staatsbürger pro (vollbesetztem) Waggon -> Mind. 1 Waffenbesitzer pro Wagon)). Leider durfte der seine wohl nicht führen... Naja, pauschales Recht zum offenen Tragen wie in Amerikanien... Da fällt mir spontan ein altes Sprichwort ein - eins mit Kanonen und Spatzen.

    So ist es. Seit in den USA vermehrt Waffentragerlaubnisse ausgegeben werden, ist die Zahl der Gewaltkriminalität stark zurückgegangen. Seltsamerweise wird das in den Medien kaum rübergebracht. Eine rationale Diskussion darüber ist scheinbar weder in den USA und natürlich erst recht nicht hier möglich.

    Wie auch immer, für meine Survivalausrüstung ist eine SSW wohl nicht das richtige, obwohl sie gegenüber einem Handy schon ein paar Vorteile hätte (Stichwort Stromausfall, Stichwort Akku, Stichwort nervige Leute aus Arbeit und Privatleben, die mich dann nicht stören können). Bleibt abzuwägen, ob sie das zusätzliche Gewicht wert ist.

    In meiner "Survivalausrüstung" (wenn ich eine hätte, ich wandere einfach nur so  ;^) ) befindet sich vor allem mal ein Messer, dann eine Taschenlampe, Pfefferspray, Pfeife und, für die Gegenden, wo man eigentlich kein Survival braucht, ein Smartphone. Falls man Zeichen im Notfall geben will, evtl. noch so ein Signalstift. Außerdem Verbandszeug. Und sinnvoller als Feuermachzeugs finde ich einen Biwaksack, meiner wiegt nur 100 g, falls man mal unfreiwillig im Wald übernachten muss.

  • Gestern ( Vorgestern ) berichtete der Mussikproduzent Thomas Stein im TV von einem Besuch auf dem Oktoberfest.
    Etwa 10 Personen wollten ihn und seine Frau fertig machen und verprügeln weil sie mit
    dem Auftritt eines Daniel Küblböck ( wer auch immer das ist ) in der Sendung DsdSS nicht zufrieden waren.
    Ob das jetzt Fans von Küblböck waren oder ihn hassen habe ich gar nicht verstanden.
    Ist ja auch egal.
    Thomas Stein und seine Frau konnten sich und ihr Leben durch Flucht durch die Küche retten.


    Jetzt mal in Gedanken ein paar Worte durchüberlegen. Lasst euch Zeit.

    Terroranschlag
    Amoklauf
    Schlagzeile: Thomas Stein erschießt Küblböck-Hasser auf dem Oktoberfest. ( die Waffe durfte er legal tragen )
    Schlagzeile: Daniel Küblböck von Stalker erschossen. Oder umgedreht.

    Alleine die Vorstellung daß sich 10 Personen zufällig finden die Daniel Küblböck hassen und dessen Manager deswegen umbringen wollen
    lässt mich aus meiner Sicht die aufgestachelten IS-Anänger als Idioten dastehen. Es könnte auf dieser Welt wirklich schlimmer zugehen.

  • Hey super wenn man schon für das Managen von Küblböck eine Pistole tragen darf wird man doch für das Managen der
    Wildecker Herzbuben mindestens eine MP5 zugesprochen bekommen.
    Hat jemand die Nummer von denen, muss die gleich mal anrufen :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Sorry, ich weiss nicht ob der Manger eine Waffe tragen darf. Es war als Schlagzeile gedacht.

    Zitat

    Thomas Stein erschießt Küblböck-Hasser auf dem Oktoberfest. ( die Waffe durfte er legal tragen )

    Das meine ich. Das wäre jetzt die Schlagzeile in der Bild oder woanders.
    Aber die Idee gefällt mir. Bin Manager der Flippers. Darf eine MP tragen. :D

  • Ursprünglich hatte ich die Absicht, mir für meine Überlebensausrüstung eine Schrechschuss-/Reizgas-/Signalwaffe zuzulegen (Eine Signalwaffe alleine wäre suboptimal, da z.B. im Wald oder in Höhlen, etc. nicht wirklich sinnvoll ist, damit zu signalisieren (Überlebenssituation als Rechtfertigender Notstand) und um im Fall eines Falles Tiere (wir haben ja in Bayern wieder Wölfe/Bären) verscheuchen zu können.


    Das Verschießen von Pyromunition, genauer diese 15 mm Signalsterne, hat mit einer Notfallsignalisierung recht wenig zu tun. In einem Wald wird so ein Leuchtsignal kaum über hohe Baumwipfel kommen und die Leuchtintensität und -Dauer sind zu klein. Das wird deutlich, wenn man mal eine Signalpistole im Kailber 4 in Aktion gesehen hat.

    Daher wollte ich mal fragen: Gibt's hier Leute, die Erfahrungen mit offenem/versteckten Tragen haben - insbesondere in der Stadt? Wie verhalten sich Passanten/Polizei/ÖPNV-Fahrer (Hausordnung der MVG sagt, wer berechtigt zum Führen ist, darf auch in den Verkehrsmitteln - aber die Rechtslage interessiert mich weniger als das tatsächliche Verhalten der Leute)?


    Die Antwort auf diese Frage kannst du dir angesitchts der angespannten Sorge und Lage wegen Terrorismusgefahr an deinen 5 Fingern abzählen. Belgien hatte erst gestern einen Großeinsatz, weil eine Person mit Kabeln aus dem Mantel auf der Straße gesehen wurde. Es war ein Student, der Strahlungsmessungen (??) durchgeführt hatte.

    Außerdem würde mich mal interessieren, ob es Erkenntnisse darüber gibt, welches Reizgas (Pfeffer oder CS) bei Wildtieren wirksamer ist (wie schon erwähnt: Bären, Wölfe, Wildschweine, Hirsche) und welches den Tieren weniger schadet (wenn ich sie umbringen wollte, hätte ich wohl einen Jagdschein gemacht - geht mir nur darum im Zweifel die 3-4 Sekunden zum Wegrennen zu haben)?


    Wenn dich ein größeres Tier annimmt, hast du keine Chance. Zwar soll Pfeffer wirksam sein, aber um das wirkungsvoll einsetzten zu wollen, muss das Tier bei einer SSW näher als 3 m an dir dran sein. Bei Spray mögen es in Strahlform auch bis gute 5 m reichen.
    Ich war schon auf Drückjagden, wo ein Jäger von einer Bache angenommen wurde und diese auf ihn zu rannte. Der Mann gab ein Schuss ab und fehlte. Und weil er schlicht und einfach Angst hatte, hat er aus Nervosität seine Waffe nicht schnell genug repetieren können. So lief die Sau genau zwischen seine Beine und er hat dann noch versucht, es mit dem Gewehrkolben zu schlagen. Das gebrochene Gewehr hat er mir gezeigt. Das ist einem erfahrenen Jäger passiert, der schon mehrere Dutzend Stück Schwarzwild erlegt hat. Das zeigt auch, dass zumindest Schwarzwild, was einen Menschen angenommen hat, sich durch laute Schüsse nicht mehr abschrecken lässt. Einem Wanderer hilft dann nur die Flucht ins Auto oder auf einem Baum. Das gilt aber nicht für einfach durchziehendes Wild. In aller Regel ist jedes Wild scheu. Daher sind solche Fälle extrem selten und kommen eher nur auf der Jagd vor, insbesondere wenn das Wild krank geschossen ist.

  • Vielleicht wäre das hier eine Alternative:
    http://www.versandhaus-schneider.de/product_info.p…oducts_id/21557

    Ich weiß nicht ob so was wilde Tiere bei einem Angriff abhalten würde, eher noch den Schläger in der Stadt. So kann man zumindest auf sich aufmerksam machen, wenn man von einer Wildsau umgerannt worden ist und andere Wanderer in der Nähe sein könnten. Oder die Aufmerksamkeit von Passanten, sollte man in der Stadt angegriffen werden (Taschenräuber usw.).

    Ich könnte mir vorstellen, dass dies ein wirksames passives Mittel zur SV sein kann, bzw. im Notfall auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich muss hier nur ein Knopf gedrückt werden, statt eine Signalpistole u.ä. zielgerichtet abfeuern zu müssen. Ich hab keine Ahnung über die Wirksamkeit dieses Geräts, würde dem aber noch eher vertrauen, als einer SSW.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Falls die Frage ernst gemeint ist, würde ich eher zu einer Art Bärenspray im Feuerlöscherformat greifen, hab ich in deutschen Shop bislang aber nirgendwo gesehen und der Import dürfte illegal sein. Ich denke allerdings nicht, dass das in Deutschland wirklich das Problem ist. Ein gutes Messer würde ich auch in den Wald mitnehmen.

  • Hallo,

    da ich als Landei zwangsläufig auch ein paar Jäger kenne, interessehalber mehrmals einen Ansitz mitgemacht habe, schon Sachen dabei gesehen habe die gut und weniger gut waren und wenn man mal sieht was Wildschweine teilweise mit den Böden anrichten, da kann man sich schon ansatzweise vorstellen wie die Beine aussehen, wenn man von so einem Tier angenommen wird. Je nach Entfernung zum Schwein wird man nicht allzuviele Chancen haben aus dieser Sache heil rauszukommen.und wenn man hinfällt kanns schnell vorbei sein. Ich meine, man redet da von Tieren, die teilweise wesentlich mehr Gewicht auf die Waage bringen wie wir. Wenn die anrennen, machen die Kleinholz. Die Jäger sind sogar so vorsichtig, dass sie bei einer evtl Nachsuche eine halbe oder dreiviertel Stunde vergehen lassen, bevor sie losgehen. Je nach Schweissspur. Ein Jäger hat mir auch gesagt, das Wildschweine von vorne sehr Schusshart sind, dass sogar Projektile abprallen können, bzw steckenbleiben ohne Schaden anzurichten. Und Wildschweine sind sehr raffiniert, die tauchen bei einer evtl Nachsuche schonmal aus einer Richtung auf, wo man überhaupt nicht mit rechnet. Die sind dann in der Regel sehr knatschig.
    Jeder der solch romantischen Vorstellungen hat sich mit einer SSW in einer Notsituation gegen ein Wildschwein zu stellen, sollte bevor er Siegesgewiss dieses Dingen zieht, sich mal mit ein paar Jägern unterhalten. Es gibt auch Hinweise woran man erkennt, dass Wildschweine in der Nähe sind. Genauso die Frischlingzeit, die meiner Meinung nach die Risikoreichste Zeit ist. Oder Drückjagden,wo sie getrieben werden.

    Aber vielleicht macht man sich auch einfach zuviele Gedanken, Augen auf, die Natur genießen, Rücksicht üben. Soviel passiert ja nu wirklich nicht, dass man sich darüber allzuviele Gedanken machen müsste.

    Lg Steffi :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

    Einmal editiert, zuletzt von Löwenherzchen (21. Juli 2016 um 17:48)

  • wenn man von so einem Tier angenommen wird.


    Das klingt so süß, als wollte es mit einem schmusen. Einmal angenommen, sind sie sanft wie zahme Kätzchen *schnurr :D

    Auf dem Treckerbild gefallen sie mir wesentlich besser. Zumindest weckt es Ambitionen, sich wohlwollender mit dem Tier auseinander zu setzen als in freier Wildbahn.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Das klingt so süß, als wollte es mit einem schmusen. Einmal angenommen, sind sie sanft wie zahme Kätzchen *schnurr

    Auf dem Treckerbild gefallen sie mir wesentlich besser. Zumindest weckt es Ambitionen, sich wohlwollender mit dem Tier auseinander zu setzen als in freier Wildbahn.

    In der Zwischenzeit im Wildschwein-forum:
    sweetSau: "Vielleicht kann man den Schiesser mit Pfefferspray vertreiben."
    Eber69: "Vergiss es! Der kommt hier in den Wald und noch ehe du es merkst schneidet er dir den Schinken runter! Wenn man den Schiesser sieht hilft nur laufen!"

    :D

  • Falls die Frage ernst gemeint ist, würde ich eher zu einer Art Bärenspray im Feuerlöscherformat greifen, hab ich in deutschen Shop bislang aber nirgendwo gesehen und der Import dürfte illegal sein. Ich denke allerdings nicht, dass das in Deutschland wirklich das Problem ist. Ein gutes Messer würde ich auch in den Wald mitnehmen.

    Da musst du nur mal richtig gucken ;^) http://www.waffenostheimer.de/walther-prosec…nder-225ml.html

  • Wenn dich ein größeres Tier annimmt, hast du keine Chance. Zwar soll Pfeffer wirksam sein, aber um das wirkungsvoll einsetzten zu wollen, muss das Tier bei einer SSW näher als 3 m an dir dran sein. Bei Spray mögen es in Strahlform auch bis gute 5 m reichen.
    Ich war schon auf Drückjagden, wo ein Jäger von einer Bache angenommen wurde und diese auf ihn zu rannte. Der Mann gab ein Schuss ab und fehlte. Und weil er schlicht und einfach Angst hatte, hat er aus Nervosität seine Waffe nicht schnell genug repetieren können. So lief die Sau genau zwischen seine Beine und er hat dann noch versucht, es mit dem Gewehrkolben zu schlagen. Das gebrochene Gewehr hat er mir gezeigt. Das ist einem erfahrenen Jäger passiert, der schon mehrere Dutzend Stück Schwarzwild erlegt hat. Das zeigt auch, dass zumindest Schwarzwild, was einen Menschen angenommen hat, sich durch laute Schüsse nicht mehr abschrecken lässt. Einem Wanderer hilft dann nur die Flucht ins Auto oder auf einem Baum. Das gilt aber nicht für einfach durchziehendes Wild. In aller Regel ist jedes Wild scheu. Daher sind solche Fälle extrem selten und kommen eher nur auf der Jagd vor, insbesondere wenn das Wild krank geschossen ist.

    Ich kann das was Floppyk und Löwenherzchen schreiben nur absolut bestätigen und möchte das hier auch noch einmal unterstreichen.
    Als Fußgänger / Wanderer bekommt man Wildtiere selten aus der Nähe zu sehen. Auf einem Pferd sieht die Sache schon anders aus, da wird der Mensch nicht als Gefahr erkannt.
    Ich gehe hier mal nur auf Wildschweine ein, die sind eigentlich Bundesweit stark vertreten, Tendenz steigend. Wildschweine leben in Rotten, das können fünf Tiere aber auch 30 sein.
    (Ein Pferd will dann auch schnell weg)
    Wenn Dich ein Wildschwein "annimmt" kommt man kaum ohne Blesuren davon, egal wie gut Du "bewaffnet" bist.
    Renn' um Dein Leben! das Wildschwein wird versuchen Dich zu "tunneln" und die Hauer haben dann auch ganz flott eine Beinaterie erwischt.
    Sei niemals allein unterwegs und hab' ein gutes Erste-Hilfe-Set dabei.
    Die SSW oder Pfefferspray kannst Du zu Hause lassen, das ist völliger Mumpitz!