Bogenschießen im Wald und auf Wiesen in Hessen (nur so zum lesen)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.216 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. April 2016 um 22:40) ist von Klötenköm.

  • LIebe Forumsgemeinde

    ich bin mittlerweile maßlos enttäuscht und ernüchtert über die Möglichkeiten auf Feld, Wald und Wiese meinen Bogen zu schießen. Am allermeisten enttäuschen mich meine Mitbürger und Behörden bzw. dessen ausübendende Organe (Personen).

    Bogensportvereine mit Plätzen die Compoundbogenschützen mögen sind eher selten. Außerdem bin ich kein Vereinsmensch. Aufgrund meiner Schichtarbeit und dem damit verbundenen "Ich kann nur alle 3 Wochen mal...". Das ist nun mal so.

    Ich wohne im Rhein Main Gebiet welches bekanntermaßen stark bevölkert ist. Dort habe ich versucht auf Wiesen zu schießen, natürlich unter Beachtung aller Sicherheitsaspekte. Doch dort sind einige Menschen unterwegs und natürlich alle mit Handy. Üblicherweise baue ich meinen Schießsack in einiger Entfernung auf. Schieße dann eine gute handvoll Pfeile und schwupps die wupps steht der Eigentümer der Wiese neben mir. Meistens zeigt er sich interessiert, ich erkläre und dann sagt dieser, dass er das auf seinem Grundstück nicht möchte. Muss ich akzeptieren. Vorher anfragen, ob ich darf geht ja auch nicht. Die Wiese hat keine Türklingel.

    Ist mir jetzt ein paarmal passiert.

    Also dachte ich mir, wo gehts noch? Google Maps und ein paar Radtouren in der Gegend halfen mir weiter. So kam ich auf eine Autobahnbrücke. bzw. darunter. Eine Strecke von maximal ca. 200 mtr. ca. 20 mtr breit und eine Höhe von ca 10 mtr. Schussrichtung in Richtung Brückenkopf. Links und rechts der Brücke einige Wiesen bzw. frei einsehbares Feld. Vor mir der Brückenkopf dahinter der Rhein. Vorteil trocken auch bei Regen. Nachteil laut, staubtrocken (wirklich staub!) in der Mitte, aber auch total versifft, wegen der Abwässer (Wasser mit Öl), die von der Brücke abgeleitet und am Rand zur Wiese versickerten. Ich wußte überhaupt nicht wieviel Öl von Autos verloren gehen kann.

    Da geht keiner freiwillig hin. Dachte ich. Mal wieder weit gefehlt. Nach der ersten handvoll Pfeile fuhr ein Fahrzeug des öffentlichen Dienstes vorbei. Nicht viel später ein grüner Geländewagen. Die Fahrzeuge rotteten sich zusammen. Man unterhielt sich.

    Und mal wieder in Windeseile stand das grüne Fahrzeug neben mir. Er stellte sich als Jagdpächter vor. Er hielt mir gleich vor, dass Bogenschießen auf öfftenlichem Gelände verboten sei und er die Polizei holen würde.

    Da stand ich nun unter einer lauten Autobahnbrücke an einem supersicheren Platz mit Öl/Wasser versifften Schuhen und mußte mir den (zensiertes Wort) zum xten Male anhören.
    Mir platzte in einer ruhigen Art der Kragen und ich bat Ihn die Polizei zu holen. Nun ruderte er zurück. Ich fragte Ihn, ob ihm dieses Grundstück unter der Autobahn gehöre. Dieses bejahte er. Daraufhin erläuterte ich die rechtliche Lage. Er könne mir lediglich verbieten sein Grundstück zu betreten. Mehr nicht. Das tat er dann.

    Zu Hause recherchierte ich wie man erfahren kann, wem ein gewisses Grundstück gehört. NIcht einfach. Und schon ist man wieder bei Bundes- bzw. Landesgesetzen.

    So kam ich von den Rechten des Jagdpächters, der für ein gewisses Gebiet eigentlich nur Jagdrechte (und somit nicht der Grundstücksbesitzer ist) vom Besitzer verliehen bekommt (näheres würde wiederum der eigentliche Vertrag des Besitzer mit dem Jagdpächter regeln) über Bundes- und Landesjagdgesetze zu Bundeswald- und in diesem Fall hessischen Landeswaldgesetzen sowie zu Hegegemeinschaften bzw. über die Forstseiten auch die auf die Waldbesitzer direkt, teilweise Städte und Gemeinden aber auch verschiedene AG´s bzw. GmbH´s. Also ein bunter Strauß geradezu gemacht für Rechtsstreitigkeiten.

    Aber will ich das? Schauen wer Recht hat?

    Sollte ein Unfall passieren ist es klar in welche Richtung es vor Gericht geht. Aber nur so, um einfach mal festzustellen, darf ich da mit Pfeil und Bogen schießen. Eher nein.

    Also was soll ich tun? Ich erwarte an diesem Punkt keine Antwort. Ich wollte hier nur meine wirklich große Enttäuschung zu Ausdruck bringen.

    Mein Lösungsansatz bezogen auf meine Gegend und meine Erfahrungen lautet: Bogen im Auto, Schießsack/Ziel im Auto, gute Location mit allen Sicherheitsaspekten = raus und solange es gutgeht ein paar Pfeile beschleunigen.

    Ich weiß, dass das schon ein paarmal diskutiert wurde. Ich wurde aber bei beantworten der ähnlich gestellten Frage darauf hingewiesen, dass in diesem ursprünglichen Beitrag seit 2000 irgendwas Tagen das letztemal eine Beitrag erstellt wurde und ich bitte einen neuen Beitrag erstellen sollte.

  • Willste übern Rasen laufen musst du dir ein Grundstück kaufen...

    Sorry, aber in Beamtendeutschland hast du doch nichts anderes
    erwartet?

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Muss es denn Feld, Wald, Wiese sein? Eine Halle/Scheune tuts doch auch und ist zudem wetterfest. Hier mit dem Besitzen sprechen, Erlaubnis einholen und Spaß haben. Oder schaue dich alternativ nach einer Industriebrache um. Zwar nicht so schön wie die freie Natur aber dafür triffst du dort höchstens auf Leute, die da ebenso wenig was zu suchen haben.
    Bei allem Recht und Gesetz- wo kein Kläger, da kein Richter. 8)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Ist leider traurig, aber lässt sich in städtisch geprägten Gegenden wohl kaum ändern.
    Ich für meinen Teil bin froh eher ländlich aufgewachsen zu sein.
    Wir Jungs waren mit ca. 12 Jahren oft mit Bogen und spitzem Pfeil unterwegs und hatten ne Menge Spas beim Zielschiesen oder einfach beim kucken, wer am weitesten kommt.
    Zum Glück hat das damals noch keinen gestört. Nichtmal irgendwelche Jäger.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Lieber Udo.

    Mein Lösungsansatz bezogen auf meine Gegend und meine Erfahrungen lautet: Bogen im Auto, Schießsack/Ziel im Auto, gute Location mit allen Sicherheitsaspekten = raus und solange es gutgeht ein paar Pfeile beschleunigen.

    Versuch es doch einfach einmal in anderer Reihenfolge:

    • Pächter oder Eigentümer um Erlaubnis fragen.
    • Dann Stöckchen werfen.


    Such Dir einen Landwirt (auf sympatisches Erscheinungsbild achten) und frag den ob er eine Wiese hat auf der Du.... Kommt dann der Jagdpächter oder wer auch immer, sagst Du dem einfach, die Zustimmung des Inhabers läge vor. Es solle das mit dem besprechen. Dazu haben 99 % eh kein Gesäß in der Hose, ebenso wie die Polizei zu holen. Blinder Alarm = höchstwahrscheinlich kostenpflichtig für den Anrufer.
    Genau so habe ich es erlebt. Viel Geschwätz, laute Drohungen und doch nur warme Luft...


    Selbstverständlich! So friedliebende Menschen wie wir stehen nicht auf solche überflüssigen Auseinandersetzungen.


    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Ich kann eure Probleme nie so ganz nachvollziehen.
    Na, sicher kommt niemand daher gelaufen und lädt dich ein auf seinem Grund und Boden zu schiessen.
    Man muss sich natürlich selber darum kümmern und BMP I hat einen sehr guten Vorschlag schon geschrieben.
    Du warst ja auch nicht untätig und an Ideen fehlt es dir doch auch nicht, siehe nur mal googel earth.
    Aber egal wo ich mich mit meinem Gerät hinstellen, Ich brauche doch die Erlaubnis im Vorfeld?
    Jammere doch über das langweilige schiessen weil man alleine da steht, das nervt nur, aber nicht über deine falsche Vorgangsweise.

    Ich will lieber stehend sterben
    Als kniend leben
    Lieber tausend Qualen leiden
    Als einmal aufzugeben

  • Einige Sportplätze haben einen Bereich, der für den Speerwurf abgesperrt ist. Man könnte anfragen, ob man dort üben kann.

    Das ist sicher nicht ideal, aber dort kann dir vermutlich (ohne Gewähr) niemand an den Kragen, wenn der Platzwart es erlaubt.

  • So sieht's aus.

    Wobei noch viele Sportsplätze in Städtischer Hand sind, bzw Gemeinde. Da hat der Platzwart nicht viel Spielraum um so etwas zu entscheiden. Außerhalb auf nem Dorf wäre es evtl noch denkbar,wobei die Location noch dazu der Oberhammer wäre :^) . Ich liebe es auf dem Dorf zu leben, man kennt sich und man sieht sich ständig. Da gibt's keine Anträge, Formulare, da wird mal eben beim Bäcker gequatscht, ein Kasten Bier für den Verein und schon geht's los :D .


    Heute ist ein schöner Tag :^)


    Lg Steffi :love:

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • ..... ja schade Udo, aber so ist das heute ... sind wir noch vor 30 Jahren mit Pfeil und Bogen in die nahe gelegenen Wälder zum "Spielen" oder mit dem Luftgewehr über die Schulter auf dem Fahrrad zum gemeinsamen Schiessen im Garten eines Freundes geradelt ... so kann man heute als gut situierter Mitvierziger wenn überhaupt noch im Keller schiessen (oder lachen ) oder "im Freien" aus dem eigenen Gartenhaus mit 3 Meter Entfernung durchs Fenster auf sein eigenes Haus, sofern man dort alleine wohnt ... auch der Vereinssport findet inzwischen überwiegend als Maulwurf statt ...

    ... also weiterhin Landwirte abklappern, Sportflughäfen, stillgelegtes Gewerbe (vielleicht finden sich gleichgesinnte die sich dort regelmässig treffen ...) Viel Glück :^)

    ... oder nach Südfrankreich auswandern

     In der nicht erfolgten Kontaktaufnahme mit uns ruht der Nachweis für extraterrestrische Intelligenz

  • Udo was hast du in Deutschland auch erwartet ;^) ,selbst auf den Dörfern ist es nicht mehr wie es mal war,auch da muss man aufpassen ohne ende !

    Auch wenn dort nicht so viele Menschen rumlaufen,einer reicht schon der das Handy zückt und dann geht der Ärger los .Wenn man pech hat ist der ganze Kram weg und man hat viele Probleme am Hals .

    Da muss man schon in Gegenden wie der Röhn wo wirklich kein Mensch mehr ist .

    Wird aber nicht mehr besser,eher noch schlimmer ;^)

  • Hallo Udo,dass Du den Sport so begeistert und hartnäckig ausübst find ich persönlich gut. Trotzdem wäre es natürlich besser, wenn Du eine Erlaubnis von einem Eigentümer hättest. Dieses freie Schießen wirft kein gutes Licht auf die Armbrustschützen, die sowieso mit einem Imageproblem zu kämpfen haben. Hast Du schon mal überlegt eine Fläche zu pachten? Von den Kosten wäre das noch einigermaßen zu rechtfertigen. Bei uns liegen die Pachtpreise bei ca. 100 bis 130 EUR / Hektar. Eine Fläche nur für den Armbrustsport zu kaufen halte ich aus finanzieller Sicht nicht für sinnvoll. Das ist höchstens mit vielen Leuten in einer Vereinstruktur möglich. Als Nebenerwerbslandwirt hab ich zum Glück keine Probleme meinen Sport auszuüben. Wenn Interesse an einer Pachtung besteht, dann würd ich mir mal die Bauernzeitung für Deine Region besorgen und eine Anzeige inserieren. Diese Zeitung liegt bei jedem Landwirt wöchentlich auf dem Tisch. Hier könnte man als Anreiz den Pachtpreis überbieten und noch zusätzlich in die Anzeige schreiben, dass es gut wäre wenn die Fläche gemäht würde. Wenn Du die Fläche dann noch inoffiziell vom Landwirt mietest, dann könnte der Landwirt gar nicht mehr Geld verdienen (Pacht+Futter+Flächenprämie). Ansonsten hast Du immer noch die Möglichkeit Turniere zu besuchen. Viel Erfolg bei Deiner Suche. Schöne Grüße aus der Eifel. Kaltschuss ^^

  • Hallo Kaltschuss,,, wie soll ein Bogenschütze den Armbrustschützen ins falsche Licht rücken..In Deutschland ist es einfacher mit einem Compound Bogen einen Platz zu finden, wie mit einer Armbrust..

    Bevor Ihr nach irgendwelchen wiesen sucht, sucht lieber Parcours im Rhein Main Gebiet..Es gibt genug davon im Umkreis, die alle mit dem Auto erreichbar sind..

    So sonnige grüße aus Mittelhessen

    mes que un club

  • .Hi

    sucht lieber Parcours im Rhein Main Gebiet..Es gibt genug davon im Umkreis, die alle mit dem Auto erreichbar sind..

    Hier ging es zwar ursprünglich um Bögen. Kennst Du denn darunter auch einen, bei dem Armbrustschützen (Recurve) willkommen sind?

    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Hier im Wendland regt sowas absolut keinen auf.

    NRW ist einfach zu dicht besiedelt.

    Ich würd zu einem Reiterverein gehen und dort mal fragen, ob man die Halle nutzen darf.

    Erklär denen halt dein Problem.

    Wir haben hier ein Spasschiessen gemacht, war kein Thema für die Reiter - nur dass die dann von den Waffen nicht mehr losgekommen sind.

    Erst wars einer, dann drei, dann sind auch noch die Weiber gekommen und dann gings rund bis in die Nacht :D

  • Udo – all die Vorschläge entsprechen sicherlich nicht dem Gefühl welches Du gerne in diesem unserem schönen Land leben möchtest – Du möchtest einfach frei sein in Deinen Entscheidungen und dem Nachgehen Deiner Leidenschaft/-en.

    Leider gibt es dafür keine Lösung – wir sind ein Land indem die persönliche Freiheit des Einzelnen gesellschaftlich und politisch auf ein Minimum reduziert ist.

    Die einzigste Entscheidung die Du selber treffen kannst - ist – ob Du atmen möchtest oder nicht – alles andere wird durch Zwänge oder Gesetze diktiert.

    Da fühle ich mit Dir ...

    Danke für Deinen Beitrag - Alex

  • Reithalle ist nicht so dolle. Die wollen meist keine Löcher in ihren Holzbanden haben.
    Was ich selbst schon erfolgreich praktiziert habe ist folgendes: Du suchst Dir einen Fußballverein oder einen Hundeverein in einem Dorf. Die nutzen die Örtlichkeiten meist nur am WE, sodass man durch die Woche gerne drauf darf. Wenn man sich bereit erklärt auch mal als Helfer zur Verfügung zu stehen, ist das meist kein Problem.

  • Reithalle ist nicht so dolle. Die wollen meist keine Löcher in ihren Holzbanden haben.
    Was ich selbst schon erfolgreich praktiziert habe ist folgendes: Du suchst Dir einen Fußballverein oder einen Hundeverein in einem Dorf. Die nutzen die Örtlichkeiten meist nur am WE, sodass man durch die Woche gerne drauf darf. Wenn man sich bereit erklärt auch mal als Helfer zur Verfügung zu stehen, ist das meist kein Problem.


    Also wenn man alles halbwegs richtig macht,dann sollte nicht zu befürchten sein das die Halle Schaden nimmt!Man kann ja einfach den Pfeilfang größer gestalten oder Backstops aufstellen. ;^)

  • Hi,
    vielleicht bin ich spießig, aber wenn du ungefragt auf fremden Grundstücken/Wiesen etc schießt, darfst du dich mM nach nicht wundern, wenn der Eigentümer da nicht mitspielen will... - würdest du an seiner Stellen evtl auch nicht...

    Gibt es denn keine 3D Pacoure (schreibt man das so? ;)) in deiner Nähe? - falls das was für dich wäre...
    Über google suchen, fragen ob da der Compound auch möglich ist - Termin machen (falls nötig) - kostet ein wenig Gebühr und es dürfte recht abwechslungsreich sein :)