Ist "dieseln" bei einem Preller wirklich notwendig?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 3.743 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. November 2013 um 23:06) ist von Udo1865.

  • Aus diesem Tread zitiere ich mal:

    Zitat
    Zitat

    Es muss in einem guten Federdruckgewehr die Entzündungsphase des Fett-Luftgemisches erreicht werden. Diese sorgt für einen zusätzlichen
    Antrieb des Geschosses aufgrund höheren Drucks, eine "chemische" Zusatzenergie, die nicht zuvor mechanisch durch das Spannen in die Feder
    gesteckt wurde. Eine Art Turbolader, der nur gut funktioniert, wenn mehrere Parameter günstig zusammenpassen.

    Das verstehe ich nicht. Das mit dem dieseln.
    Der Grund warum ich noch kein Weihrauch Gewehr gekauft habe und auch vermutlich nie kaufen werde ist dieses Forum hier.
    Immer wieder wird erwähnt daß ein Preller dieseln muss.
    Ich besitze oder besaß zwei alte Walther LGV. Das eine wurde überholt gekauft und hat noch nie gedieselt.
    Die beiden neuen LGV haben noch nie gedieselt. Konstruktionsbedingt ist Fett hier scheinbar unnötig.
    6 von 7 Mercury haben noch nie gedieselt. ( Eins hat bisher 3 mal gedieselt )
    Es ist also für moderne Hersteller möglich ein Gewehr zu bauen das auf diese Unterstützung ganz verzichten kann.

    Vermutlich liegt es aber nur am Kolbenfett. Zum Beispiel das von
    Anschütz enthält einen ( giftigen ) Zusatz der das Dieseln verhindert.

    Oder verstehe ich die Preller falsch und die müssen unbedingt dieseln?

  • also das ein preller unbedingt dieseln "muss" wäre mir jetzt neu. klar kannst du diesen effekt begünstigen,indem du zb irgend ein entflammbares gleitzeugs,massig in die kolbenkammer kippst. hab damit auch schon experimentiert. ich denke das durch den "mehrdruck" eine minimale steigerung der geschwindigkeitswerte erzielt wird.

    ich konnte das leider nie genau nachmessen mangels chrony,aber kam mir zumindest so vor. ratsam ist das keineswegs,wenn man mit dem preller wiederholgenaue ergebnisse haben möchte. die vorhandene menge,des sich entzündenden gasgemisches,wechselt ja ständig,bzw wird nie gleich sein.

    anfangs habe ich mal dick geölt mit ballistol zb. das ist ja auch entflammbar. hatte so jedoch grottenschlechte ergebnisse auf 30 m. seitdem mache ich das nicht mehr.


    vll hat ja einer von euch noch ne alte krücke zuhause stehen,die halbwegs trocken ist,und einen chrony zur hand. probiert es doch einfach aus. ordentlich ballistol durch den transferport in die kammer giesen und einfach mal nachmessen,ob sich dann was tut m-s mäßig.

    sinnvoll wäre zusätzlich VORHER mal 10 schuß auf 20 meter machen...dann mit total verölter kolbenkammer 10 schuß auf 20 meter machen. dann stellt sich das ja schnell raus ob A sich die m-s angaben etwas ändern....und ob B das schußbild schlechter wird.


    ein dokumentiertes ergebnis würde mich sehr interessieren. mag ja sein das ich mich täusche,konnte das wie gesagt nie wirklich nachmessen. aber ein schlechteres schußbild hatte ich dannach irgendwie schon.


    gruss

  • also das ein preller unbedingt dieseln "muss" wäre mir jetzt neu. klar kannst du diesen effekt begünstigen,indem du zb irgend ein entflammbares gleitzeugs,massig in die kolbenkammer kippst. hab damit auch schon experimentiert. ich denke das durch den "mehrdruck" eine minimale steigerung der geschwindigkeitswerte erzielt wird.


    Moin!

    Dazu kann ich was sagen. Als ich mein altes Diana 27 Bj. 66 mit der original Feder (9,5 Joule) versehen hatte und die Kolbendichtung zu dolle gefettet hatte, kam die Anfangs auf satte 350m/s. Hab ich nach 4 Schuss sofort entfettet! Hat auch wie irre gestreut! Aber die Steigerung war schon enorm!

    Es gab von Weihrauch mal ein Barracuda EL mit Äthereinspritzung! Googelt mal!

    Wenn ich einige ältere Beiträge hier aus dem Forum richtig im Kopf habe, dieseln Preller IMMER! Man sieht es nur nicht!!! Wenn man den Qualm sehen kann, hat man zuviel Fett im System! Es gab da wohl schon wissenschaftliche Abhandlungen in England drüber! Auch das Walther LGV Fett dieselt! Allerdings nicht so doll wie Standard Fett.

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Der Begriff Dieseln wird gern zweideutig verwendet.

    Für mich ist es die schlagartige Umsetzung mit Detonationsknall, bei der Pistole Mündungsblitz und dem unguten Gefühl: Hoffentlich haben Dichtungen und Mechanik keinen Schaden genommen.

    Die erwünschte Verbrennung ist Link.

    Andreas

  • Moin!

    Dazu kann ich was sagen. Als ich mein altes Diana 27 Bj. 66 mit der original Feder (9,5 Joule) versehen hatte und die Kolbendichtung zu dolle gefettet hatte, kam die Anfangs auf satte 350m/s. Hab ich nach 4 Schuss sofort entfettet! Hat auch wie irre gestreut! Aber die Steigerung war schon enorm!

    Von 9,5 auf 30J? War das wirklich kein Messfehler?

  • Nein! Habs mit nem Combro gemessen! Waren ziemlich genau 27,5 Joule mit 0,45gr RWS Basic

    4x nacheinander mit "leichten" Schwankungen so um 50m/s! Mit derbem lautem Knall und viieeel Qualm und Gestank!! Die Diabolos haben auf 7m ein 20mm Fichtenbrett durchschlagen und sind 1cm im Putz dahinter verschwunden!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Hatte ich auch mal, nachdem etwas Sprühöl für die alte Lederdichtung eingebracht wurde, vor dem Zerlegen.
    Der erste Schuss gab einen Ölfleck auf dem Ziel, der zweite ging glatt durch 17mm Möbelspan beschichtet und riß auf der Rückseite einen 5DM großen Ausbruch raus.

    Dann habe ich das LG zerlegt und vernünftig gemacht, liegt wieder im :F:-Rahmen.


    Zum Dieseln an sich:
    Dieseln im Sinne von raucherzeugender Verbrennung ist eher schlecht, weil unkontrolliert.
    Ein klein wenig aber, gerade so, dass nur homöopathische Mengen Schmierstoff verbrannt werden, ist sinnvoll und recht konstant, eben weil kaum Verbrennungsgas erzeugt wird.


    Stefan

  • Das dieseln ist bei Prellern unerwünscht und macht mehr Schaden als Nutzen. Die V0 ist nie konstant und schwank extrem, das er gibt total schlechte Schußgruppen und deine Haltepunkte wandern auch ständig. Also kurz um, ein präzsieses Schießen ist nicht mehr machbar. Jetzt kommt das größere Übel, beim dieseln ist die Kolbendichtung sehr schnell im A..... Auch wird deine Feder extrem belastet, so das ein Federbruch auf Dauer nicht ausbleibt. Also das dieseln macht keinen vernünftigen Sinn, den Leistungszuwachs kann man auch anders und konstant realisieren.

    Ich Atme Tief und Ohne Angst

  • Der einzige Preller, der bei mir nach dem Schuss raucht, ist meine HW45. Die macht das seit dem Kauf und hat jetzt ca. 100 bis 200 Schuss abgegeben. Ich habe aber nicht das Gefühl, das sie dadurch mehr Energie frei setzt. :S

    Gruß Thorsten

  • Der Grund warum ich noch kein Weihrauch Gewehr gekauft habe und auch vermutlich nie kaufen werde ist dieses Forum hier.


    Au, dann hat das Forum ja so ziemlich alles falsch gemacht...
    Wo liest du denn hier das alle HWs dieseln wie die Hölle? Und wer sagt das ein LGV nicht dieselt?
    Gilmore hat eigentlich schon alles gesagt, aber trotzdem nochmal weil ich das als HW-Fan nicht stehen lassen will. ;^)
    Wie ich von einem Profi der beruflich damit zu tun hat gelernt habe, gibt es 2 Möglichkeiten einen guten Preller zu bauen.
    1. Mit "normaler" Schmierung, wie eigentlich alle Preller im Originalzustand. Hier kann es während der ersten paar hundert Schuss zu merklichem Dieseln mit leichtem Qualm und höherer V0 kommen wenn werkseitig das Fett etwas großzügig verwendet wurde. Nach einer gewissen Einschiesszeit ist das überschüssige Fett aus dem System und alles stabilisiert sich. Auch dann dieselt das Gewehr bei jedem Schuss unmerklich, die V0 kann wenn es ein gutes LG mit guten Kompnenten ist (bei HW gegeben) sehr konstant sein. Bei einer normalen, sogar sparsamen Fettung ist immer noch genug Fett im System für viele Tausend Schuss. So funktionieren Preller. Das HW's anders dieseln ist Blödsinn.
    2. Getunte Preller können wenn sie mit Kunststoffgleitern versehen sind nahezu trocken montiert werden und es gibt möglicherweise tatsächlich kein Dieseln. Die neuen V-Glides z.B. sind so "furztrocken" aufgebaut. Nach eigener Erfahrung ist die V0 auch nicht konstanter als mit richtiger Schmierung.
    Das ist eine Glaubensfrage, Steve Pope von V-Mach hat seine V-Glides vor ein paar Jahren auch noch nicht so trocken verbaut. Funktioniert haben sie trotzdem, nur ist die Wartung wahrscheinlich für den Schützen zuhause schwieriger, viele verwenden einfach zuviel Fett bei der Wartung und Pflege.
    Eine neue LGV hat auch die richtige Dosis Fett im System und dieselt ohne das man das wahrnimmt.

    Gruß
    Alex

  • .....Als ich mein altes Diana 27 Bj. 66 mit der original Feder (9,5 Joule)
    versehen hatte und die Kolbendichtung zu dolle gefettet hatte, kam die
    Anfangs auf satte 350m/s. Hab ich nach 4 Schuss sofort entfettet! Hat
    auch wie irre gestreut! Aber die Steigerung war schon enorm!....

    Heftig...
    Nachdem ich bei meiner Diana 27 mal die Lederkolbendichtung regeneriert hatte, kam die beim ersten Schuß auf ca. 220m/s, und es stank dementsprechend, was sich aber nach den weiteren Schüssen normalisierte.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ich denke, dass Dieseln bei Prellern absolut nicht notwendig ist, zumal die Leistungsschwankungen maximal und unberechenbar ausfallen und die Trefferlage ab 10m ordentlich variiert.
    Wenn konstante Mehrleistung erfordert ist, gibts zuverlässigere Methoden das zu erreichen.

  • ein bekannter hat damals mal das gamo hunter 1250 gehabt. wir haben ein wenig damit geschossen. das teil war die offene version. wenn ich mich recht entsinne..stand die zahl 1250 für die größtmöglichen fps des gewehres in der offenen version. das ding war unnormal,hat getreten wie ein pferd. die meisten zf hat es bei ihm nach 10-20 schuß zerlegt. treffen konnte ich damit nichtmal sicher was apfelgroßes auf 20 m . vom kratzigen abzug mal ganz zu schweigen. total das schlechte gewehr fand ich.

    und jetzt kommt der eigentliche punkt, da muss wohl auch zuviel öl drin gewesen sein. er hatte geschossen,ich stand daneben. das gab plötzlich einen MEGA knall,noch nie hab ich ein lg so laut gehört. kann das vll schon so ein überschallknall gewesen sein? ich hatte das gefühl,als ob das blei ne pulverwolke am kugelfang hinterließ,das war sozusagen wie atomisiert. und es war ungelogen eine 1 cm langgezogene beule im stahlkugelfang,fast wie durchgeschossen. so was hab ich noch nie gesehen,und das mit nem mini dia von 4,5.

    dannach wollte ich natürlich auch mal :^) . beim spannen hörte ich ein knirschen und kratzen,ganz komisch und irgendwie nicht gesund. nen tag später hatte er mir erzählt die feder hats in mehrere teile zerissen.


    wenn ich das hier so lese von euch,dann passte meine theorie ja mal wieder (von wegen,dass es definitiv mega ungesunde schwankungen des dias gibt,und das teil übler als eine giesskanne streut,bei zuviel öl)

    gruß

  • Hallo,

    da ich ganz oben vom Themenstarter zitiert wurde, auch von mir eine kleine Erklärung. Eigentlich dachte ich, dass die Zusammenhänge durch unzählige (ältere) Beiträge inzwischen allseits bekannt sind, aber es gibt natürlich immer wieder neue User :^)

    Als erste haben Cardew & Cardew, Vater und Sohn, in UK die Vorgänge in einem Federdruckgewehr genauer untersucht, ein Buch darüber geschrieben (meine Ausgabe stammt von 1995) und ein legendäres Experiment durchgeführt. In ihrem (englischsprachigen) Buch unterscheiden sie den Beschleunigungsvorgang des Geschosses im Lauf eines Federdruckluftgewehrs nach vier Arten.

    - Blowpipe (man denke an ein Blasrohr)

    - Popgun (ein ungünstiger Ausdruck wie die Autoren selbst sagen, da er an eine Spielzeug erinnert. Viele 10m Druckluftwaffen funktionierten (früher) sehr präzise nach diesem Prinzip. Die Luft wird komprimiert, erhitzt sich natürlich auch dabei, aber entzündet sich nicht, weil die Drücke nicht so hoch sind und das System nahezu oder ganz fettfrei arbeitet)

    - Combustion (Verbrennung. Durch den sehr hohen Druck und die so erzeugten hohen Temperaturen in leistungsstärkeren Druckluftwaffen, auch schon bei 7,5J, entzündet sich das Luft-Fett-Gemisch im Kompressionsraum, was zu einem weiteren Druckanstieg führt und damit zu einer etwas größeren Eo. Um diese Vorgang zu erreichen, muss Kolben bzw. Kompressionshülse minimal gefettet sein. Cardew&Cardew nannten das die Diesel-Engine-Phase.)

    - Detonation (Explosion. Bei zuviel Fett oder gar Öl im Kompressionsraum erfolgt nach der Combustion, also der Verbrennung, eine Kettenreaktion, die alles im Kompressionsraum vorhandene Fett oder Öl explosionsartig zur "Verpuffung" bringt.)

    "Dieseln" bedeutet, dass sich ein Luft-Öl-Gemisch unter hohem Druck entzündet, so ist es im Motorbau. Wir hier im deutschsprachigen Raum setzen "Dieseln" bei Luftgewehren immer mit einem negativen Effekt gleich und unterscheiden oft nicht zwischen "Combustion" und "Detonation"!

    Verbrennung ist gut und wichtig für leistungsstarke Federdruck-Luftgewehre, Explosion extrem schädlich für die Waffe und auch das Trefferbild. Ein einziger Schuss mit "Detonation" kann das Federdruckluftgewehr zerstören, zumindest die Feder ruinieren.

    Wie erreicht man Verbrennung, wie vermeidet man "Detonation"???
    Durch den sogenannten Fetthaushalt im Luftgewehr. NIEMALS ein Tröpfchen Öl an den Kolben-Feder-Kompressionsraum lassen! Nur hochtemperaturgeeignete Fette einsetzen, z.B. spezielle MoS2-Fette, die oft auch als Sicherheitsfette gekennzeichnet sind. Kolben und Kompressionshülse SEHR sparsam fetten! Die Feder kann (mit geeignetem Fett!) üppiger gefettet werden, diese Fettung stellt das Reservoir dar, aus dem sich das System quasi selbstständig Nachschub besorgt, da im Schuss immer etwas Fett durch das System "gewirbelt" wird und minimale Mengen auch sehr gleichmäßig an der Kolbendichtung vorbei in den Kompressionsraum gelangen.So kann es nicht zu einer Detonation kommen, weil die Fettmenge winzig ist und schwer entflammbar.
    7,5J Gewehre funktionieren auch sehr gut im Popgun-Modus, wenn sie extrem sorgfältig gefettet wurden. Den Popgun-Modus erkennt man an der Kolbendichtung nach ein paar tausend Schuss. Sie sieht aus wie neu! Keinerlei dunkle Spuren als Resultat kürztzeitigster Brennvorgänge. Stärkere Luftgewehre, z.B. die, die in der Klasse 2 im Field-Target-Sport eingesetzt werden, müssen im Combustion-Modus arbeiten. Warum das so ist, würde einen weiteren längeren Beitrag erfordern.

    Was war das legendäre Experiment von Cardew&Cardew?

    Sie haben eine HW35 einmal ganz normal geschossen und die Vo gemessen: Konstant ca. 636 FPS. Dann haben sie die gespannte HW35 in einen Plastiksack gesteckt, die Luft (Sauerstoff) aus dem Sack und dem Gewehr gesaugt und diesen anschließend wieder mit reinem Stickstoff gefüllt. Kein Sauerstoff mehr in der Kompressionshülse, also auch keine Verbrennung mehr möglich.... Ergebnis 426 FPS. Ungefähr ein Drittel weniger Vo bei ähnlichem Rückstoß (durch die nach vorne schnellende Feder mit Kolben) und ähnlichem Prellschlag (durch den plötzlich abgebremsten Kolben).

    Und wie bereits oben schon gesagt. Das hat nichts mit dem einen oder anderen Hersteller zu tun, das sind thermodynamische Vorgänge, die es bei jedem ernsthaften Luftgewehr jedes Herstellers gibt.

    Gruß,
    Musashi

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (23. November 2013 um 23:32)

  • also das bei dem gamo hunter muss dann schon ne richtige "detonation" gewesen sein,anders kann ich mir das bis heute nicht erklären. laut googel liegt die schallgeschwindigkeit bei ca 345 meter die sek (1235 kmh). das hat das gamo hunter ja laut angabe schon standartmässig gebracht,in der offenen version. wenn ich dann noch die summe X durch den diesel effekt dazu rechne....könnte das damals wohl tatsächlich ein überschallknall gewesen sein.

    interessanter versuch,den die beiden jungs da gemacht haben (bzw vater und sohn). musashi kommt mal wieder mit geballtem wissen,macht immer wieder spaß deine beiträge zu lesen :^) .

  • Vielen Dank Musashi. :^)

    Ich zitiere noch mal.

    Zitat

    - Popgun (ein ungünstiger Ausdruck wie die Autoren selbst sagen, da er an eine Spielzeug erinnert. Viele 10m Druckluftwaffen funktionierten
    (früher) sehr präzise nach diesem Prinzip. Die Luft wird komprimiert, erhitzt sich natürchlich auch dabei, aber entzündet sich nicht, weil die
    Drücke nicht so hoch sind und das System nahezu oder ganz fettfrei arbeitet)

    - Combustion (Verbrennung. Durch den sehr hohen Druck und die so erzeugten hohen Temperaturen in leistungsstärkeren Druckluftwaffen, auch
    schon bei 7,5J, entzündet sich das Luft-Fett-Gemisch im Kompressionsraum, was zu einem weiteren Druckanstieg führt und damit zu
    einer etwas größeren Eo. Um diese Vorgang zu erreichen, muss Kolben bzw. Kompressionshülse minimal gefettet sein. Cardew&Cardew nannten das
    die Diesel-Engine-Phase.)

    Den zweiten Absatz muss ich doch ergänzen, obwohl ich echt nicht viel Ahnung habe.
    Wenn ich das Hatsan mit der Mündung an den Bodenteppich halte und abdrücke, kommt es auch hier zum Dieseln.
    Gewehr mit Loch im Kolben dieselt wesentlich stärker als wenn ich das Loch zumache.

    Dieseln ist in der Tat nicht immer dasselbe.
    Es muss kein Rauch vorne rauskommen. Es kann auch sein daß sich der Rauch nur im Lauf befindet. Man sieht ihn nur beim Knicker, beim
    Starrlaufgewehr kann es zu dieseln kommen und man merkt es nie. Ich bin sehr sicher daß meine Gewehre nicht dieseln. Das Stoeger mal ausgenommen.

    Die meisten Kolbendichtungen streifen das ganz wenige Fett im System automatisch in den Verbrennungsraum. Dabei sollten sie es wieder zur Feder schieben. Meine ich.
    Ich würde gerne mal ein LGV Master mit 23 Joule schießen, um zu sehen ob es auch dieselt. Ich glaube nicht.