Leute, Saison hat begonnen als Revival ein paar Newbie-Impressionen
Welche Flinte kaufe ich ?
Eine, die zu Dir passt. Entweder so einiges in die Hand nehmen, oder einen Kundigen ohne persönliche Interessen (Privat: Kauf mein altes Mövchen, gewerblich: Nur was ich da habe und kostet, paßt Dir) mitnehmen.
Da die Läden und die Stände ziemlich zu waren, erstmal ein Versuch beim
Flintenlehrer
Älterer Herr, aber umgänglich, kompetent, fröhlich und erfahren. Das bringt echt was, autodidaktisch geht bei Kugeldisziplinen ne Menge, hier brauchst Du einen Beobachter, der Dir sagt, wo Du daneben geschossen hast. Da klappt sogar Skeet, wenn man nur Trap Erfahrung hat.
Er hatte ein paar seiner Lehrflinten mit. Ok, wenn man mit seiner privaten Beretta AS Sporting am besten klar kommt, muß man sich das mit dem baldigen runden Geburtstag schönreden, das Urlaub grad nicht trendet usw. Ab zum BüMa...
Egal, sie liegt mir, ich mag sie und die Waffenanalogie zum Frauenthema "Man muß viele Frösche küssen, bevor man einen Prinzen findet" ist abgehakt.
Beim kürzlichen Munitionskauf mal ein paar Flinten für Jäger in den Anschlag genommen, stellt man fest: Es gibt welche, die passen auf Anhieb und manche gar nicht, unabhängig davon, ob Krieghoff (eher edel) oder Gladius (eher Aldi) drauf steht.
Technische Trainingshilfen
Nun hat man ne Flinte, aber die meisten Stände haben zur Winter(uhr)zeit zu. Schön Wetter ist auch nicht.
Arrow Laser Shot (gebrauchtes Set von Egun)
Die Basis enthält ein oder zwei Laser, die über Schwenkspiegel eine gerade Bahn ziehen. Die Geschwindigkeit, die Richtung re/li und der Erscheinungswinkel sind einstellbar. Die Taube ruft man per Akustikschalter ab.
Gezielt wird mit einem Lasereinsatz für die Mündung, Abzug ist ein auf den Finger gesteckter Kontakt, der bei Berührung mit dem Metall der Waffe einschaltet.
Triggerfeeling ist anders, die "Tauben" können nur quer auf einer vorhersagbaren Bahn fliegen und ob das jetzt ein Treffer war, weiß die Phantasie.
Ich würde es nicht empfehlen. Anschlagübungen sind gerade für die Winterpause gut und sinnvoll. Dafür reicht auch eine "Immer -an" Laserpatrone aus dem Netz, um an Wandübergängen oder Türrahmen lang zu schwenken bzw. jagdliches Anschlagen auf einen Punkt an der Wand zu üben.
Geht nur beim scharfen Schuss, draußen Einschalten und vergessen, zu Hause die Videos auf den PC laden und Trainingsanalyse betreiben.
Per App (Android oder iOS) kann man einen roten Punkt im Bild auf den Halte-/Zielpunkt einstellen + wieviel Sekunden vor/nach jedem Schuss automatisch gespeichert werden sollen. Da erkennt man auch ein paar Tauben als getroffen, bei denen man es aus dem Anschlag nicht vermutet hätte, weil vor einem Blätterwald das abgeflogene orange kleinere Stück und das Eiern des grösseren Rests nicht sauber zu erkennen waren.
Taugt was, ist sauber verarbeitet, kommt in 2 (!) Tagen aus Florida, vor dem Kauf beim Hersteller unbedingt nach Discount-Code googlen. Die YT-Aufnahmen dazu sind realistisch, die Schrotgarbe sieht man aber nur kurz nach dem Mündungsaustritt vor klarem Himmel, sonst gar nicht.
Bücher
Das Buch von Szapary wurde hier gelobt. Wenn man nur prägnante Infos zu Stand und Schwenk haben will, ist es ok, aber mir war es etwas zu kurz und trocken.
Churchills "Flintenschiessen" ist zwar eher so old-fashioned, british landlord, aber seine Philosophie gefällt und macht Spaß zu lesen: Geh schiessen, achte auf Deinen Anschlag und probier keinen Schnick-Schnack derer, die sich für Superschützen halten. Er ist auch mehr Flintenjäger.
Oppermanns "Das perfekte Flintenschiessen" ist sehr (manchem sicher zu sehr) Techie, aber alles fundiert. Jede Menge Zeichnungen über jede Menge Abläufe, Anschläge und Haltepunkte, aber alles verständlich. Ehrlich ist er im Text: Versuch nicht, einen Vorhalterechner im Kopf zu haben, sondern lern durch bewusstes Training.
Beim Buchgebrauchtkauf achte auf die neuere Auflage.
Anschusswand
ist eine weiße Farbfläche mit einem Haltpunkt in der Mitte. Seit gestern (nach einem halben Jahr) weiß ich, das die Garbe mittig trifft, also der Flintenlehrer mir die Schaftbacke richtig eingestellt hat. Spannend ist auch, mal Skeetchokes zu probieren, diese auch mal mit Trappatronen.
Die Unterschiede in der Streuung waren überraschend.
Und sonst
Bisher sechsmal auf dem Stand gewesen, fast nur beim Trap. Die Abläufe werden gewohnter, das Klima ist nett. Zu manchen Zeiten ist es etwas voll, da wird schon leicht gedrängelt, um dran zu kommen. Spätestens bei der folgenden Runde klappts dann aber. Alles sehr grün dort mit jagdlichem Anschlag bei den meisten. Das ist mir aber noch zu viel Verhaspelrisiko mit einer Trefferquote von ca. 50 % im sportlichen Anschlag.
Das klappt auch nur 4 Runden lang mit Pausen dazwischen, bei einer fünften waren es schon mal 1/15 Tauben
Nur eine Patrone zu laden reicht beim Trap, die zweite gäbe eh nur ein Luftloch.
Das es besser ist, den unteren Lauf zuerst zu schiessen, weil er tiefer in der Rückstosslinie liegt und darin dann den weiteren Choke zu haben, weiß ich seit vorgestern.
Munitionsmangel ist ja so´n Thema Mit dem kürzlichen Glücksfund von 1000 Schuss für 300 € sind eineinhalb Saisons aber safe.
BTW: Dank an Esti u.a. für die Beratung hier im Thread vor 2 Jahren. Man sieht, wohin das führt
Andreas