Lehrer , KlugscheiXXer , oberschlaue...

Es gibt 258 Antworten in diesem Thema, welches 28.165 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2013 um 08:32) ist von Marechal.

  • Mein alter Deutschlehrer: "Wenn ihr jetzt nicht still seid, machen wir Grammatik" ;)

    Ich denke, was nervt, ist weniger der eine oder andere Buchstabendreher, sondern:

    - vielzeiliges Blocksatzgeschreibsel, die Enter-Taste für eine lesefreundliche Leerzeile findet keine Rechtschreibprüfung

    - die Smartphone-Tippsler, die weder gescheit suchen noch Vorbeiträge lesen, geschweige denn....

    - den "Vorschau"-Button nutzen. Friß oder stirb, Leser ! Mir alles eins... ^^

    Andreas

  • Mein alter Deutschlehrer: "Wenn ihr jetzt nicht still seid, machen wir Grammatik" ;)

    Andreas

    Heute sagt das kein Deutschlehrer mehr.
    Der weiß das ca. 80 % der Schüler ihn doch nicht verstehen.

    Obba Gerrit

  • Hallo,
    ich bin auch der Meinung, dass ein nach dem Schreiben (hier ist "Schreiben ein Substantiv, wird also "groß" geschrieben)
    erfolgtes Korrekturlesen eine Sache des Respektes ist.
    Das mit den vier Prozent Legasthenikern kann ich bisher nicht bestätigen.

    Oft ist eine "Krankheit" auch nur eine wohlfeile Ausrede für Unvermögen, Desinteresse, Faulheit oder schlicht schlechte Erziehung.
    Dicke Menschen sind oftmals nicht krank, sondern essen einfach nur viel zuviel und bewegen sich nicht, haben aber alle ein Stoffwechselproblem...

    Rechtschreibung ist etwas Präzises, hier gibt es keinen Ermessensspielraum, so wie korrektes Zielen und Schießen.
    Und der Einwand, dass die Forderung nach regeltreuer Rechtschreibung "elitär"sei, stört mich nicht. Ich habe kein Problem mit Eliten,
    die machen eine Gemeinschaft (Land, Gruppe, Truppe etc.) nämlich erst wettbewerbsfähig.
    Oder wollt ihr ernsthaft in einer Gesellschaft unter Führung von Idioten leben?

  • Zitat

    Oder wollt ihr ernsthaft in einer Gesellschaft unter Führung von Idioten leben

    Wollen nicht! Müssen?

    Danke für diese wunderschöne Vorlage!

  • Und der Einwand, dass die Forderung nach regeltreuer Rechtschreibung "elitär"sei, stört mich nicht. Ich habe kein Problem mit Eliten,


    mir erscheint diese forderung eher kleingeistig als elitär!

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Liebe Kollegen,
    es ist ca. 49 Jahre her, daß (oder schreibt man dass?) ich meine Schulzeit beendet habe und glaubt
    mir für die Älteren ist es auch nicht immer einfach, zu wissen wie man etwas richtig schreibt.
    Keine Ahnung, wieviele Rechtschreibreformen es in der Zwischenzeit gegeben hat und jede von
    denen hat einen eigentlich mehr verunsichert, denn jedesmal ist man dabei aufgefordert worden,
    das, was einem die die alten Lehrer reinzementiert haben, über den Haufen zu werfen.

    Will damit sagen, ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob etwas, dass einen Namen trägt
    so heisst oder so heißt, ob es der Schuß ist, der knallt, oder der Schuss und ob dann jemand
    schießt oder geschossen hat. Ich weiss auch nicht mehr, ob jedes Komma dass ich setze, an
    der richtigen Stelle sitzt, oder ob`s manchmal eins zuviel oder zu wenig ist.

    Aber fest steht eines, ich werde in jedem Fall versuchen, so wenige Fehler wie möglich zu machen,
    zumindest Groß- und Kleinschreibung beachten und mich einer einigermaßen verständlichen
    Ausdrucksweise bedienen, denn da gebe ich dem TS und auch einigen der späteren Posts recht,
    Fehler aus reiner Faulheit und Bequemlichkeit sind einfach nur unverschämt.

    seniorgunner

  • Hallo Leute, ich bin vom naturell her geborener Techniker und deshalb in Deutsch und anderen Sprachen leider eine ziemliche Niete. Vielleicht liegt das daran, daß ich immer versuche effizient und effektiv zu denken und zu handeln.
    Als Techniker kann ich deshalb den gebrauch von Großbuchstaben nicht verstehen. Welchen Mehrwert haben diese?
    Das ganze Großbuchstabenalphabet ist für mich vollkommen überflüssig und sinnlos.
    Kleinbuchstaben würden für die Schrift völlig ausreichen und sogar eine erhebliche Vereinfachung bedeuten.
    Ein Satzende erkennt man im übrigen an dem Punkt und nicht daran das, daß nächste Wort mit einem Großbuchstaben beginnt.
    Die Rechtschreibreform war ein schlechter Witz da diese kaum etwas an der, mit vollkommen sinnlosen Regeln überfrachteten, deutschen (oder Deutschen?) Sprache geändert hat. "Das, dass und daß" wird immer noch in drei verschiedenen Formen geschrieben, obwohl es immer gleich ausgesprochen wird. Eine größere Idiotie ist für mich kaum vorstellbar.
    Die Deutsche und andere Sprachen sind mehrfach redundant und auch das schlimmste Geschreibsel bleibt in den meisten Fällen immer noch verständlich.
    Slesbt die Bscuhtbean knan man tushcean und tztoredm bieblt der Txet vtsänlcdireh.

    Komplizierte Schreibregeln sind etwas für komplizierte Menschen, die sich damit selbst beweihräuchern das Sie diese Regeln beherrschen, aber wirklich weiter bringt das die Menschheit nicht. Zudem kostet die Kontrolle unglaublich viel Zeit.
    Ich arbeite in einer Behörde und es wird in Briefen mehr Wert auf die korrekte Rechtschreibung, als auf den Inhalt gelegt.
    Da wird der größte Unsinn verklausuliert, aber die Rechtschreibung ist toll, da diese immer gleich von mindestens drei Leuten geprüft wird bevor der Brief rausgeht.
    Nein, ich plädiere nicht dafür, seinen Geschäftspartnern und Kunden, Briefe mit zwanzig Rechschreibfehlern zuzumuten.
    Genausowenig wie ich in Foren solcherart Beiträge gut finde.
    Allerdings schaue ich auf Beiträge, welche vor Schreibfehlern wimmeln differenziert drauf.
    Wenn der Inhalt oder die Frage gut ist, dann sehe ich erstmal darüber hinweg.
    Leider ist das nicht oft der Fall, da die allermeisten Postings (anglizismus :D ) dieser Art auffälligerweise plump, dumm und lieblos dahin "geschreibselt" sind. Oft auch ohne Begrüßung, Einleitung oder mit Informationen bereichert, welche die Intentionen des Schreiberlings erkennen lassen würden.

    Jemand der nur schlecht in Rechtschreibung ist oder eine Schwäche darin hat, kann man leicht am intelligenten Inhalt seiner Texte erkennen. Diese Menschen würde ich niemals wegen Ihrer Rechtschreibfehler kritisieren. Erst recht nicht öffentlich.

    Gruß Udo

    Einmal editiert, zuletzt von Udo1865 (1. Juni 2013 um 23:53)

  • Ich möchte behaupten, dass man an der Sprachkultur die Einstellung eines Landes zu seiner eigenen Identität ablesen kann.

    Dazu muss man nur einmal Deutschland mit Frankreich vergleichen. In Frankreich wacht die Académie française darüber, in Deutschland niemand. Es werden lediglich neue Begriffe in den Duden aufgenommen, nachdem sie sich eingebürgert haben. Dazu gehören u.A. "Abwrackprämie", "fremdschämen", "Hybridauto" und "Zwergplanet", aber auch so kurzlebiges wie "twittern" oder etwa "It-Girl", "urcool" usw.

    Das Hauptproblem damit haben alte Menschen und Ausländer, die Deutsch lernen. Aus "urcool" würde dann "Uhrkohl". Und ich würde unter einem IT-Girl auch eher ein Mädchen verstehen, das sich mit IT auskennt. Vielleicht trifft man so eins am "Girlsday" :pinch:

    Für einen "gebildeten" Durschschnittsdeutschen kann es jedoch auch schon mal problematisch werden, wenn ein Anglizismus unerwartet mitten im Satz auftaucht. Besonders bei neuen, "Denglischen" Wörtern ist die Aussprache dann schon mal schnell falsch.

    Und wozu muss es überhaupt "downgeloadet" oder "gedownloadet" (Microsoft hatte das, glaube ich, mal verwendet) benutzt werden? "Heruntergeladen" geht doch auch.

    Das könnte man nun noch endlos ausführen.

    Das vom Themenstarter angesprochene Problem ist gerade in Foren auffällig. Aber auch im täglichen Sprachgebrauch. Nicht selten kommen Leute in mein Büro (die ich nicht kenne) und beginnen ihren ersten Satz mit "Und zwar...". In der Universität folgt dann meist jedoch noch ein akzeptabler Dialog. Schlimmer verhält es sich auf dem Weg zur und von der Universität weg. Die "Gespräche" die man da im ÖPNV so mitbekommt sind nicht auzuhalten. Wenn überhaupt deutsche Satzteile gebraucht werden, lässt man dann Artikel weg. Das klingt dann etwa wie "Ey, treffen wir Bahnhof". Die einzige Methode dem zu entfliehen, ist Kopfhörer aufzusetzen.

    Ich habe damals recht schnell Lesen gelernt und dann war erst mal jeder Fetzen Geschriebenes interessant. Eine neue Welt tat sich auf, mit den ganzen Schildern und vor allem Büchern. So richtig interessant fand ich die Sprache dann kurz vor der Oberstufe. Als ich in der Oberstufe war, gab ich dann auch Nachhilfeunterricht. Dabei mussten sich einige Schüler wirklich zum Lesen zwingen. Außer den Büchern, die für den Unterricht gelesen werden mussten, lasen sie nichts. Und wie lernt man etwas am besten? Durch Wiederholung. Nun ist unsere Netzkultur in den vergangenen Jahren immer ausgeprägter geworden. Was Jungendliche/Kinder heute lesen erfährt man am besten beim Blick über deren Schulter, wenn sie auf dem Mobiltelefon herumwischen. "axo bin ja dan auch da" steht dort dann etwa. Wenn dann keine anderen Texte, als die der Freunde konsumiert werden, wie soll dann eine vernünftige Rechtschreibung zu Stande kommen?

    Dabei zeigt gerade der Vergleich zu anderen Sprachen, dass Deutsch wesentlich feingliedriger und Präziser ist, wenn man es beherrscht. Jedoch gehören dazu leider immer Sender und Empfänger. Drückt man sich ggü. jemandem mit kleinerem Wortschatz gewählt aus, bekommt man sicher nicht die Antwort die man braucht.

    Wenn nun jemand in einem Forum (ich habe selbst bereits welche (kleine) betrieben) nun eine Frage in o.g. Stil stellt, dann braucht er i.d.R. auch eine Antwort auf diesem Sprachniveau. Würde man ihm eine Anleitung in Worten schildern, kommt dann entweder gar keine Antwort mehr, da er sich ein neues Forum sucht, oder er fragt nach Bildern.

    Besonders wenn vom Mobiltelefon aus geschrieben wird, kann gar nicht mehr so komplex geschrieben werden, wie am PC mit Maus und Tastatur.

    Auf meinen vorletzten Absatz bezogen und in Bezug auf dieses Thema hier, gehe ich davon aus, dass die Qualität einer Antwort in einem Forum in erster Linie von der Qualität der Frage abhängt. Und dies eben nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich. Wenn jemand ohne Punkt, Komma, Groß- und Kleinschreibung schreibt, klickt man schnell weiter. Diese Theorie kann man bei praktisch jeder Internetsuche überprüfen, wenn man bei der Antwort auf irgendein Forum stößt.

    Womöglich sollte bei jedem neuen Beitrag vorher ein Warntext, bzw. ein Hinweis eingeblendet werden "Die Qualität der Antwort hängt von der Qualität der Frage ab (inhaltlich und sprachlich)".

    Der Aufruf, hier "weiter zu korrigieren" ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind manche Menschen schnell beleidigt, wenn man sie korrigiert, andererseits wäre es jedoch auch eine Chance dass hier ein Teil der Sprache gerettet wird.

    Nur weil jemand schlecht schreibt, heißt das nicht, dass er kein Fachwissen hätte und man auf ihn verzichten kann. Wenn ich mir die Rechtschreibung mancher Professoren anschaue, frage ich mich ob das an der Nähe zur Tafel liegt (da fehlt oft der Überblick über das Geschriebene) oder an den Rechtschreibkenntnissen. Wie auch immer - auf ihrem jeweiligen Forschungsgebiet kann ihnen keiner etwas vormachen.

    Und an meinen Vorredner Udo1865: "Das ganze Großbuchstabenalphabet ist für mich vollkommen überflüssig und sinnlos."

    Dem kann ich nicht zustimmen. Die meisten mir bekannten Sprachen nutzen Großschreibung immerhin als Signal, daß ein neuer Satz anfängt, oder es sich bei einem Wort um einen Eigennamen handelt. Konsequente Kleinschreibung halte ich für geradezu erschöpfend beim Lesen. Nichts ist jedoch schlimmer als versal gesetzte Texte. Dass das keiner lesen kann und will, wissen vor allem die Schreiber von Nutzungsvereinbarungen und ähnlichem Kleingedruckten.

    Zitat aus Wiktionary: "Verwenden Sie die korrekte Schriftsprache. Ausschließlich Kleinbuchstaben können als Geringschätzung, Versalien als aggressiv gewertet werden."

    Subjektiv entsteht bei mir wenn ich klein geschriebene Texte lese der Eindruck, dass dem Schreiber das Geschriebene überhaupt nicht wichtig ist. Da fragt man sich dann dreimal, ob man antworten soll oder nicht (weil derjenige vielleicht eh nie wieder einen Blick darauf wirft)

  • insbesondere die mutwillige Unterlassung von Groß/Kleinschreibung und das Weglassen von Satzzeichen auf die Nerven.

    Das hat einen ganz einfachen Grund: Mobile devices.
    Ich persönlich habe kein Problem damit. Das ist nunmal der Zeitgeist heutzutage.

    Davon abgesehen ist mein Hirn fit genug fast jeden Text, auch wenn er noch soviele Fehler hat, flüssig zu lesen. Daher ist das Thema Rechtschreibung und Interpunktion in Foren, Social Networks, Blogs etc. nichts was mich um den Schlaf bringt. Leben und leben lassen....

    LG

    :thumbsup:

  • Heute sagt das kein Deutschlehrer mehr.
    Der weiß das ca. 80 % der Schüler ihn doch nicht verstehen.

    Obba Gerrit

    Heute sagt das kein Deutschlehrer mehr.
    Der weiß, dass ca. 80 % der Schüler ihn doch nicht verstehen.

    Ein Fehler in so einem kurzen Satz ergibt auch nur "mangelhaft". :rolleyes:

  • Meine Einstellung zur Rechtschreibdeform ist etwas komplexer.
    Manche Regeln sind sinnvoll (endlich sind drei Buchstaben immer erlaubt, wenn nötig, nicht nur in Pappplakat) manche sind unnötig kompliziert (z.B. die teilweise Getrenntschreibung von früher zuammengesetzten Verben), manche sind einfach nur schmerzhaft (z.B. Delfin, Portmonnee, Stängel, Gräuel, Tipp und Stopp).

    Es ist nicht die erste Reform, keine Frage!
    Thal und Thür, flaniren, interveniren und sowas ähnliches ohne e , Mitten- und End-s - ja, das gab es alles mal!
    Die letzte Reform hat jedoch ein wenig viel unsinnig verändert.

    Aber auch unabhängig davon gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen vernünftigem Schriftdeutsch und nur auf den Schirm gekübelter Sprache!

    Wer verstanden werden will, der muss verständlich schreiben, deswegen hat unsere Sprache Regeln.
    Im Kreise der Kumpels mögen diese anders sein (Ey Alter, voll fett krass deine Bitch!) als im Rest der Gesellschaft, aber im Kreise der Kumpels kennt man sich, man hat eine andere Kommunikationsebene.
    Die Öffentlichkeit misst jemanden an seinem Auftreten und an seiner Ausdrucksweise (oder disst jemanden deswegen!), deswegen ist hier Sorgfalt angebracht.
    Niemand kann, speziell nicht in einem auf Schrift reduzierten Medium (also z.B. hier) erkennen, dass jemand trotz seiner grenzwertigen (-debilen?) Ausdrucksweise eigentlich ein unheimlich sympathischer Typ ist, was bei einem realen Treffen möglicherweise sehr leicht erkennbar wäre.
    Aber hier wie überall gilt:
    Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck!
    Gebt euch wenigstens Mühe!
    Ist der Aufwand erkennbar, so kann der Text auch vor Fehlern strotzen, die Mühe gibt dem Lesenden das Gefühl, dass es dem Schreibenden wichtig war, verstanden zu werden.

    Leider sind manche Texte praktisch unverständlich.
    Nicht deshalb, weil der Lesende dumm ist oder nicht zum Kreis der Kumpels gehört, nein, gewisse Texte sind aus jedem Betrachtungswinkel unverständlich.
    Ich halte dem Schreiber dann zugute (zu Gute, oder?), dass er möglicherweise nicht mehr Korrektur gelesen hat (was eigentlich genauso traurig ist).
    Hat er seinen Text überprüft, dann sollte man sich ernsthafte Gedanken über macher Leuts Geisteszustand machen!
    Der Schreibfehler hier und da oder ein versehentlich klein oder groß geschriebenes Wort ist nicht das Problem, das entstellt den Sinn doch recht selten, bei Kommata sieht das schon anders aus.
    Schlimm wird es, wenn nun wirklich nichts mehr stimmt.

    Ich mache keinem einen Vorwurf, der verbal, orthographisch und bei der Interpunktion aufgrund seiner Herkunft aus einem anderen Sprachraum nicht perfekt ist.
    Der Vorwurf kommt dann, wenn er sich nicht bemüht.
    Interessanterweise bemühen sich ausländische Gäste tendentiell mehr als so mancher junge Mensch, der hier geboren und aufgewachsen ist, und da schließe ich Deutsche ohne Migrationshintergrund voll ein!
    Traurig und höchst unfreundlich, wenn nicht gar ohne Achtung dem Anderen gegenüber, wie ich finde
    Und es ist nicht nur hier so.
    An der Tanke Tankstelle z.B. gibt es fast immer einen vor mir, der dem Kassierer die Minimalinformationen unfreundlich ins Gesicht schleudert, das Wort "Bitte" ist selten geworden.
    Der hinter dem Tresen wird offensichtlich als niedere Lebensform angesehen, jedenfalls scheint es so.
    Dabei ist der Mensch gegenüber derjenige, der die alleinige Macht über die Erfüllung des Kundenwunsches hat!

    Damit sind wir wieder hier:
    Wer eine Information braucht und hier fragt, sollte sich im Klaren sein, dass die Information freiwillig gegeben wird.
    Niemand hier ist gezwungen zu antworten!
    Die Trefferquote für eine brauchbare Antwort steigt mit der Qualität der Frage.
    Und ein Hinweis auf gewisse Suchmaschinen enthält nicht zwingend Aussagen wie "Mann, bist du blöd!" oder "Zu faul, selber zu suchen, was?" sondern vielleicht auch den Tip, dass man sich die Informationen selbst beschaffen kann, schneller, ohne Wartezeit.
    Viele Fragen, die ich hier im Forum beantwortet habe, wurden durch mich erst ergoogelt, oft mit mehrfachen Querprüfungen auf Qualität, manches hätte der Fragende also selbst herausfinden können.
    Aber trotzdem habe ich geholfen, eben weil die Art der Frage eine Antwort verdient hat.

    So, jetzt aber Schluss hier:
    Gebt euch Mühe und alles ist gut!

    EDIT:
    Das Weglassen von Großschreibung und eine bestenfalls homöopathische Verwendung von Interpunktion in modernen Medien zur schriftlichen Kommunikation hat recht simple Gründe, natürlich in variablen Anteilen:
    Faulheit, Gleichgültigkeit, vermeintlicher Zeitdruck, mangelndes Wissen.
    Schlimm an diesen Ursachen ist, dass sie sich in der Gesellschaft fortpflanzen können (nicht biologisch).
    Warum sollte ich mehr Aufwand betreiben als mein Gegenüber? Macht der doch auch nicht!
    Ich schieb´ihm schnell ´ne Antwort rüber, hab eh´ keine Zeit.
    Wie wurde das noch geschrieben? Ach egal, der versteht es schon!

    Der Hammer dabei: Alle modernen Geräte haben T9...


    Stefan

  • Der Hammer dabei: Alle modernen Geräte haben T9...

    Ja, Anfang des Jahrtausends :P :D

    Smartphones haben das nicht. T9 bezieht sich auf die Ziffern 1-9, aber Smartphones haben normalerweise eine vollwertige quwertz(y) Tastatur. Die Rechtschreibprüfung ist auf Mobile Devices leider oft sehr nervig. Da ist man mehr am korrigieren als sie hilft.

    LG

    :thumbsup:

  • Ob man jetzt nach der alten oder der neuen Rechtschreibung schreibt, ob man alles richtig macht oder ein paar Sachen falsch -- der Kernpunkt, der dann auch nichts mit Oberlehrertum oder akademischem Standesdünkel zu tun hat, ist für mich, dass man auf die Leser Rücksicht nimmt.

    Zur Rücksicht gehört, dass ich meine Postings so verfasse, dass sie keine Zumutung für andere sind.

    Dazu gibt es in jeder Sprache Regeln. Wenn ich mich an die halte, bin ich schon ein ganzes Stück weiter dabei, anderen nicht auf die Nerven zu gehen. Das sind nicht nur Rechtschreibregeln, dazu gehört zum Beispiel auch, dass ich mich verständlich ausdrücke, auf den Punkt komme, mich kurz fasse, längere Postings ein bisschen gliedere usw.

    DIe Ansprüche an die Rechtschreibung sind hier im Forum nach meiner Erfahrung wirklich nicht besonders hoch, wozu auch. Dass das Thema überhaupt erwähnt wird, kommt eigentlich nur vor, wenn es einzelne Leute mit der Rücksichtslosigkeit übertreiben.

    Nur wer hier sowas sagt wie:
    - Großbuchstaben sind meiner Meinung nach unnötig, ich benutze sie nicht
    - Mir ist wichtiger, dass ich den Beitrag schnell mit meinen Smartphone tippen kann
    - Es kommt nur auf den Inhalt an, die Form ist egal

    der verhält sich aus meiner Sicht einfach rücksichtslos gegenüber den Anderen. Entsprechend wird er zumindest von mir dann ggf. auch behandelt.

    Und das ist meiner Meinung nach auch das einzige, was hilft. Nur wer ein paarmal gehört hat: "Dein Posting habe ich nicht gelesen, zu lang" oder "das kann ja so kein Mensch lesen", der ändert vielleicht was.

    Und auf der anderen Seite: wer sich über unzumutbare Postings nur ärgert, aber trotzdem auf sie antwortet und inhaltlich hilft, der kann sich hinterher auch nicht beschweren.

  • Eine sehr gute Diskussion.

    Leider bin ich ein Rechtschreibfanatiker und oft über die Schreibweise entsetzt. Das "Leider" meine ich ernst, denn mir springen die Fehler geradezu ins Gesicht.

    Das Korrekturlesen wird oft nicht viel bringen, da man seine eigenen Fehler gerne übersieht und auch wissen muss, wie man etwas schreibt.

    Was mir hier oft aufgefallen ist, ist dass die Leute das "dass" und "das" einfach nicht unterscheiden können, obwohl die Bedeutung unterschiedlich ist.

    Auch stehen viele mit dem "ß" auf Kriegsfuß. Was kurz gesprochen wird, bekommt ein "ss" und was lang gesprochen wird ein "ß". Wir gehen also schießen und nicht schiessen.

    In der Schule lernt man's nicht, aber es scheint echt "cool" auszusehen, wenn man vor jedes "s" einen Apostrophen oder noch besser einen Akzent setzt. Im Deutschen gibt es aber so gut wie keine Apostrophe. Selbst "wie geht's dir" darf man nach neuer Regelung ohne Apostroph schreiben. Sogar im Englischen gibt's z.B. im Plural keinen Apostrophen. Es heißt daher niemals LP's oder LG's.

    Oder es wird ein ganz normales Wort mitten im Satz willenlos klein- oder großgeschrieben: "Ich hatte Heute ein Gutes ergebnis". Ganz peinlich ist das z.B. auf Ortsschildern, wenn da steht "Herzlich Willkommen". Ich könnte mich jedes Mal wegschmeißen, so peinlich ist das. "Willkommen" schreibt man natürlich klein, denn es ist bei dieser Konstellation kein Hauptwort. Da sieht man, dass selbst Stadträte und Firmen nicht immer firm sind.

    So, genug geschimpft :^)

    D☻del
    Meine Spieleseite mit vielen selbst ausgedachten Spielen: YogiSpiele
    Mein kostenloser Besucherzähler: YogiZähler

  • Ich glaube das viele Leute, auch mit sehr gut verfassten Posts, den Kernpunkt der Diskussion nicht erfasst haben:

    Es geht um keine Krankheit, es geht um keine "vergessene" Groß- und Kleinschreibung. Es geht vielmehr darum das es hier immer mehr User gibt die sich null Mühe machen. Wissensschmarotzer die ihren ersten, zweiten oder dritten Post einfach nur so daherrotzen, "weis eina wivil dschul di dessert eagle von plempenstore hat für dreifuffzich und wo es egsportgriffschalen dafüa gipt". Davon finden sich dann auch noch einige hier im Thread wieder die ihre Gleichgültigkeit mit Krankheit, technischen Fortschritt (ich kann heute schneller schreiben als je zuvor, da hab ich dann auch noch 3 Sekunden um Backspace zu drücken und meinen Fehler zu korrigieren..) oder sonstigen geistigen Durchfall begründen.

    Und die Ar$chgeigen die einen dann dazu auffordern mal ordentlich zu schreiben und einem erzählen das die Begründung "warum" vollkommen überflüssig ist, man hätte auch gleich fanümpftig schreipen können, sind dann alles "elitäre W!chsa".