Verlust der Zuverlässigkeit

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 3.982 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Mai 2010 um 08:47) ist von Tiju.

  • Sorry, vielleicht klingt das jetzt zu hart, aber ich finde das vollkommen richtig - sowas geht nicht und schadet im Endeffekt wieder allen legalen Waffenbesitzern.

  • :dafuer: leben ja hier schließlich nicht in Mexiko oder sonstwo, wo in die Luft geballert wird.

    Gab es eigentlich schon mal Verletzte bei Schüssen in die Luft ? Das Projektil muss ja irgendwo runterkommen. Die Fallgeschwindigkeit müsste ja wohl auch stark genug sein für Verletzungen.

    Gruß

    Carsten :rolleyes:

  • Das Urteil ist völlig gerechtfertigt.
    Gerade dieses 'in die Luft Schießen' gehört strengstens geahndet.
    Was glaubt der Mensch eigentlich? Dass das Zeug in einer Edumlaufbahn bleibt?
    Jedes Projektil kommt irgendwo wieder runter und kann dann schwere Schäden und Verletzungen verursachen.
    Wer mit einer scharfen Waffe absichtlich in die Luft schießt, sollte sie tatsächlich abgenommen bekommen.

  • Es hat mal Untersuchungen und Messungen über herabfallende Projektile gegeben.
    Der Maßstab war, ob die Form und Energie eines fallenden Projektils die menschliche Haut durchdringen könnte.
    Als Ergebnis kam dabei heraus, dass Schrote bis 3 mm und LG Diabolos das nicht schaffen, wohl aber schwerere Geschosse, insbesondere die, die eine mehr oder weniger ausgeprägte Spitze haben.
    Irgerndwo gab es eine Tabelle mit den rechnerischen Grundlagen zu diesem Thema.

    Es sind Fälle bekannt, wo durch fallende Geschosse es schwerste Verletzungen oder gar Tote gegeben hat.

  • Das Urteil ist vollauf begründet. Wer so dumm handelt, hat es nicht besser verdient.


    Sorgen bereitet mir jedoch der nachfolgend fett markierte Satz:

    Zitat

    [...]

    Der Widerruf sei rechtmäßig, denn der Kläger besitze nicht mehr die für eine waffenrechtliche Erlaubnis erforderliche Zuverlässigkeit. Er habe seine nur zur Jagdausübung zugelassene Waffe zu einem anderen Verwendungszweck benutzt. Ein Missbrauch liege zugleich darin, dass der Kläger die Waffe dazu genutzt habe, andere Menschen aufzuschrecken.

    [...]

    An dieser Stelle kommt wieder das unselige Bedürfnisprinzip ins Spiel. Es soll auch schon Gerichte gegeben haben, die einem Jäger die Verwendung seiner Jagdwaffen zum Sportschießen untersagt haben. :confused2:

    Suum cuique.
    "Blessed are those who, in the face of death, think only about the front sight." - Jeff Cooper

  • Und es begab sich aber vor langer, langer Zeit, ich war noch nicht geboren, dass ein Polizist in Worms einen Flüchtigen jagte und einen Warnschuss in die Luft abgab.
    Fazit: Der Gejagte gab auf und mehrere hundert Meter weiter wurde ein Passant von der Kugel in die Wade getroffen.
    So zumindest geht die Mähr in Worms.

    Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit keinerlei Gefahr.

  • wer das prinzip des triebverzichtes nicht versteht, der ist auch nicht fähig mit schusswaffen umzugehen. schade um die zeit des gerichtes.

    vita brevis, ars longa

  • Zitat

    Original von Floppyk
    Es hat mal Untersuchungen und Messungen über herabfallende Projektile gegeben.
    Der Maßstab war, ob die Form und Energie eines fallenden Projektils die menschliche Haut durchdringen könnte.
    Als Ergebnis kam dabei heraus, dass Schrote bis 3 mm und LG Diabolos das nicht schaffen, wohl aber schwerere Geschosse, insbesondere die, die eine mehr oder weniger ausgeprägte Spitze haben.
    Irgerndwo gab es eine Tabelle mit den rechnerischen Grundlagen zu diesem Thema.

    Es sind Fälle bekannt, wo durch fallende Geschosse es schwerste Verletzungen oder gar Tote gegeben hat.

    Bitte nicht die Senkrechte Flugbahn mit der Parabelförmigen in einen Topf werfen. Wenn man senkrecht nach oben schießt, dann verliert das Geschoss seinen Drall und fängt am Umkehrpunkt an zu taumeln, dadurch ist es nichtmehr tötlich...
    Die von dir beschriebenen Ergebnisse beziehen sich eher auf den schrägen Schuss wo das Geschoss auf der Bahn bleibt.

  • Sehenswert dazu:

    GZDS_2ooqpU


    Die haben nur vergessen, daß je nach Abschußwinkel
    die Kugel den Derall verlieren kann.

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Zitat

    Original von Don R. Wetter
    Bitte nicht die Senkrechte Flugbahn mit der Parabelförmigen in einen Topf werfen. Wenn man senkrecht nach oben schießt, dann verliert das Geschoss seinen Drall und fängt am Umkehrpunkt an zu taumeln, dadurch ist es nichtmehr tötlich...


    Das Geschoss beschleunigt bis zur "Fallschirmgeschwindigkeit", d.h. Erdbeschleunigung und Luftwiderstand heben sich auf.
    Fällt es mit dem Heck voran, ist diese zwar geringer, aber selbst einem 22 l.r. Geschoss möchte man nicht mit knapp 200 km/h "begegnen". (aus Kneubuehl "Geschosse";) .

    Die Erdanziehung hemmt nur die Beschleunigung, auf den Drall wirkt der seitliche Luftwiderstand. Also fällt das Ende des Senkrechtflugs nicht zwingend mit dem Ende der Rotation zusammen.

    Durch die Langsamkeit nimmt das "Taumeln" zu. Sobald das Geschoss wieder abwärts beschleunigt, stabilisiert es die Luftströmung wieder.

    Andreas

  • Naja, wenn ich die Daten nehmen die dort genannt wurde komme ich auf ca. 38 Joule.
    Also nicht unbedingt das meiste.
    Die Gelantine test halte ich von daher für übertrieben.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Zitat

    Original von pupsnase
    Naja, wenn ich die Daten nehmen die dort genannt wurde komme ich auf ca. 38 Joule.
    Also nicht unbedingt das meiste.
    Die Gelantine test halte ich von daher für übertrieben.


    Joachim

    Immer noch die 5-fache Maximal-Energie eines F-Luftgewehrs.

    u.a. div. Crosman, Podium, Anschütz 275, div. Haenel, CP88, SSP 250, S&W 79G usw.

  • Zitat

    Original von ViperM
    Sehenswert dazu:
    [media]

    Die haben nur vergessen, daß je nach Abschußwinkel
    die Kugel den Derall verlieren kann.

    Und dass man normaler Weise die Geschossenergie nicht in Kimoletern/ Stunde angibt, sondern in m/s. Aber egal.

    Interessanter wäre gewesen, zu wissen, wie schwer das Geschossgewicht der BW-Patrone ist. Aber geht man von 8 Gramm aus und folgt der Formel:

    E = 1/2 * m * v²

    E = Energie [in J]
    m = Masse [in kg]
    v = Geschwindigkeit [in m/s]

    Dann kommt man - wie auch Pupsnase - auf 37,8 Joule.
    Bei 4,0 Gramm Geschossgewicht: 18,9 J
    bei 9,5 Gramm Geschossgewicht: 44,9 J

    Fördermitglied des VDB.

  • In den Anfangs geschilderten Fall wurde ja von einer Flinte gesprochen, die könnte ja auch mit Slugs geladen gewesen sein. Da hat man da ja schon deutlich höhere Gewichte

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • ehm, es geht hier um eine Schrotfilnte!
    Mit Schroten in die Luft zu "ballern" ist relativ harmlos - geschieht jedes Jahr Millionenfach in Deutschland - auf jedem Trap-,Skeet- und Parcourstand sowie bei der Jagd auf Federwild, in entsprechender Entfernung gehen die Schrote vergleichbar mit normalem Hagel nieder, Faustformel für den Gefährdungsbereich: Körnungx100 - also z.b. bei 4mm etwa 400m, das kann man recht gut überblicken und abschätzen.

    Entschuldigt nicht das Verhalten, führt aber hiesige Diskussion ad absurdum.
    Das Verschrecken (indirektes Bedrohen) der Personen und die Schussabgabe im befriedeten Bereich ohne Schießerlaubnis sind das hüpfende Komma inkl. des absurden Bedürfnisgebamsels. Mal schauen wo das Urteil im Volltext zu haben ist - Pressemitteilungen sind nicht immer so ganz das wahre. Ergebnis ok, aber der Weg ist zweifelhaft.


    PS: Ladung mit Slugs ist eher auszuschließen - teurer, merkt man mehr in der Schulter - einfache Skeet- oder Trappatronen (24 o.28g 2 bzw. 2,4mm) sind am wahrscheinlichsten - einfache Knallpatronen wären auch möglich und dann fällt die gesamte Gefährdung durch Geschosse weg. ;) - wie gesagt der Sachverhalt ist darin dünne.

    Diese Männer, sanfter als Lämmer,
    sind wilder als Löwen.
    Bernhard von Clairvaux - De Laude Novae Militiae ad milites templi