Schlimme Sache ... mal wieder.
Man darf nicht vergessen, dass sowohl der ÖRR, als auch die Regierung eine Ablenkung derzeit ganz gut gebrauchen können. Offenbar wurden "Honorare" in siebenstelliger Gesamtsumme von der Regierung an diverse Journalisten ausgezahlt, die meisten davon gehören dem ARD und ZDF an.
Regierungszahlungen an ÖRR-Journalisten: Das ist die Liste der Honorare (berliner-zeitung.de)
Im Grunde ist das ein Riesenskandal, denn es belegt, dass die Berichterstattung in diesem Land, die sich durch Zwangsgebühren finanziert, alles andere als unabhängig und untendenziös ist, sondern nichts weiter als eine Art Hofberichterstattung. Tja, da hatten die Schwurbler scheinbar mal wieder Recht. Und auch in anderen Bereichen läuft es nicht so, wie man sich das "da oben" vorstellt, aber das führt vielleicht zu weit weg. Jedenfalls hat man nun ein hoch-emotionales Thema, das im Endeffekt nur einen kleinen Teil betrifft, die dann als Geschädigte dastehen (WBK-Inhaber).
Daher wird man den Fokus der Berichterstattung wohl noch lange auf dem Thema "Sportschützen entwaffnen!" legen. Die Stimmung für deutliche Verschärfungen scheint auch mehr als gut, nicht umsonst wird das getötete Ungeborene ja immer besonders betont. Den Emotionen kann man sich dann auch schlecht entziehen, zumindest auf den Normalbürger hat das einen deutlichen Impact.
Ansonsten finde ich den Vergleich mit Autos mittlerweile wenig zielführend. Deren Zweckbestimmung ist halt eine ganz andere. Klar kann man damit auch Menschen töten, aber man muss ehrlich sein: Philipp F. hat sich mit dem kleinen Umweg über das Schützenwesen den einfachsten Weg gesucht, um an eine solche Waffe zu kommen. Er hat sich eben NICHT irgendwo im Darknet eine verrostete 08 gekauft, mit dem Risiko, dass das Teil gar nicht erst schießt oder dass es eine Falle der Polizei ist. Und ob er mit einem PKW oder LKW zum gleichen Ergebnis gekommen wäre, so viele Menschen aus der Gemeinde da zu töten, wage ich mal zu bezweifeln. Diesen Tatsachen muss man sich einfach stellen, auch als Waffenbesitzer. Dagegen sachlich und überzeugend zu argumentieren, ist nicht einfach.
Argumentativ wird es da leider immer schwieriger, am Waffenbesitz in der Form festzuhalten, wie das derzeit noch möglich ist. Und glaubt mir, ich möchte das gerne, auch aus Eigeninteresse und dem drohenden finanziellen Verlust. Aber es ist kaum noch möglich, das der Bevölkerung zu verkaufen, auch wenn es rational mit dem Blick auf die Gesamtgefahr durch legale Waffen eigentlich nicht begründbar ist. Die Frage ist am Ende, wird die FDP standhaft bleiben?
Letztlich ist die einzige, aber auch etwas wackelige Argumentation die, dass man Irre nie ganz ausschließen kann und dass es immer Risiken geben wird, da wo Menschen zusammen leben - will man nicht in einem totalen Überwachungs- und Verbotsstaat leben. Und ein Verweis darauf, dass bestehende Gesetze wohl ausreichen, wie wahrscheinlich auch in diesem Fall, könnten das flankieren.
Jens