Erfahrungen als Interessent im organisierten Schiessbetrieb

Es gibt 86 Antworten in diesem Thema, welches 6.425 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Februar 2024 um 22:14) ist von Pfeilfangfan.

  • Ich habe in der letzten Zeit hier im näheren Umfeld einige Schützenvereine angeschrieben und antelefoniert wegen eines möglichen Probetrainings respektive Einstiegs.

    Was mir daran aufgefallen ist und was mir auch ehrlich gesagt etwas unverständlich ist, ist die Tatsache, dass eigentlich immer betont wird, man müsse erst einmal mit Luftdruckwaffen beginnen und sich dann über KK sozusagen hocharbeiten, um irgendwann einmal (mit Gottes Gnaden) GK schiessen zu dürfen.

    Jetzt frage ich mich: Warum eigentlich? Bei einem Schiessevent kann ich doch auch GK schiessen, ohne dass ich vorher erst ein Jahr an Luftdruckwaffen üben muss?

    Ausserdem kann ich das ja auch zuhause machen und tu dies ja auch.

    Ich habe auch gar nichts gegen Luftdruck oder Kleinkaliber. Mir leuchtet nur nicht ein, was das Problem sein soll, wenn ich als erwachsener, unbescholtener und auch mit Verlaub nicht völlig ahnungsloser Bürger eben gerne mit grosskalibrigen Pistolen schiessen möchte?

    Meine Motivation für einen Beitritt ist jetzt jedenfalls erst einmal deutlich niedriger.

    Im Zusammenhang mit der Operation next guneration wurde ja auch von einigen angesprochen, dass in den Vereinen diesbezüglich eine gewisse Ignoranz (Arroganz?) herrschen soll.

    Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und ob das überall so ist.

    Grüsse

    Nobster

    P.S. Wenn das vom Thema hier nicht passt, dann gerne verschieben

  • Such dir mal einen Verein, der nicht im DSB ist. Schau mal nach BDS oder BDMP Vereinen. Listen dazu gibt´s bei den jeweiligen Verbänden.

    Es gibt viele Vereine, die Druckluftwaffen und KK überhaupt nicht in die Hand nehmen.

    Der DSB hat eher so ein Staubfurzer-Image, was ich meinen Erfahrungen nach bestätigen kann. Oft hat man bei vielen Vereinen auch den Eindruck, dass die Akzeptanz an der eigenen Person mit der Trinkfestigkeit steigt. Und natürlich ist es auch davon abhängig, wie viele Bauern man in der Umgebung persönlich kennt.

    Wenn eine PaintballWaffe auch Marker genannt wird...
    Ist dann eine scharfe Waffe ein permanent Marker?

    Silvester. Mit I

  • Ich würde einen Gast auch nicht sehr gerne gleich die großen Kaliber nehmen lassen.

    Mag ja sein, dass er sich mit der Waffe ordentlich verhalten würde, aber das möchte ich von ihm auch erst bewiesen sehen.

    Wenn ich dem werdenden Mitglied dann auch vertrauen kann, sind große Kaliber auch kein Problem.

    Bei einem Event bin ich dem Gast direkt zugeteilt und bin niemals mehr als eine Armlänge von ihm entfernt. Da kann ich jederzeit eingreifen. Dann sehe ich auch große Kaliber nicht als Problem.

  • Ich war damals viele Jahre im DSB, meine Erfahrungen stammen also von "damals"!

    Der DSB ist ein stockkonservativer Verein, bei dem klassisches Sportschießen ganz vorne und Spaß ganz hinten steht. Sämtliche Disziplinen sind laaangsam, statisch und eher auf Präzision als auf Befriedigung ausgelegt. Der Puls soll eher runter als rauf. Duell und Olympisch Schnellfeuer waren da noch das Höchste der Gefühle, und selbst dabei geht alles sehr ruhig zu. Die Entscheidungsträger sind auch eher die älteren und daher noch konservativeren Mitglieder.

    Man fängt ja zwangsläufig mit Vereinswaffen an, und die meisten Vereine haben wohl eher gar keine GK-Waffen, sondern bestenfalls ein paar LG oder vielleicht mal einen ausgelutschten .22er Revolver oder eine .22er Ruger.

    Zudem schauen die sich aus Erfahrung die Gestalten, die bei ihnen aufschlagen, sehr genau an, ob die auch in dieses Umfeld passen oder ob die nur rumballern wollen. Irgendwann soll der Verein dann ja auch dem Amt bestätigen, daß der Kandidat für Waffenbesitz geeignet ist. Da Sportschützen auch immer von der Presse gebashed werden, sind die oft auch sehr zurückhaltend.

    Zum BDS kann ich wenig sagen, außer daß der Verband damals absichtlich als "andere" Alternative zum DSB gegründet wurde, und dem BDMP können eh nur berufliche Waffenträger beitreten, soweit ich mich erinnere.

    Aber wie gesagt, das ist lange her. Ich bin seit ca. 20 Jahren auf keinem Schießstand mehr gewesen, da ich irgendwann durch intensives Paintballspielen (7 Jahre lang) für spaßfreies Schießen verdorben war. Kann also nix zu heute sagen.

    --
    Mein Video für LG-Anfänger.
    Fördermitglied im VDB.

  • Völlig egal ob DSB, BDS, VEB oder Netto.

    Heute gehen doch viele in einen Verein um möglichst schnell Haus und Hof mit GK verteidigen zu können.

    Da muss doch erstmal Vertrauen aufgebaut werden. Fentje hat's ja schon erwähnt. Ich würde ebenso erstmal die Ambitionen des sportlichen Schiessens abfragen. Das ist doch ganz normal. Ebenso gibt es Sicherheitsroutinen die ja nicht von Geburt auf an veranlagt sind.

  • Da muss doch erstmal Vertrauen aufgebaut werden. Fentje hat's ja schon erwähnt. Ich würde ebenso erstmal die Ambitionen des sportlichen Schiessens abfragen. Das ist doch ganz normal. Ebenso gibt es Sicherheitsroutinen die ja nicht von Geburt auf an veranlagt sind.

    Das kann ich ja auch verstehen, dass man nicht jedem, der da vorbeigelaufen kommt, gleich einen grosskalibrigen Revolver in die Hand drückt und dann sagt: Mach mal.

    Nur hat sich das bei den meisten Vereinen so angehört, als wenn die Benutzung derlei Waffen auch unter Aufsicht erst einmal völlig unmöglich wäre, obwohl das gesetzlich ja gar nicht notwendig ist. Ich kann alle Bedenken nachvollziehen, möchte aber mit Mitte Ende 40 auch nicht behandelt werden wie ein 14jähriger, der den grossen, erfahrenen Schützen dann für Monate beim Schiessen zukucken darf. Also perspektivisch möchte ich schon auch mehr als Luftdruck schiessen, denn das kann ich wie gesagt auch zuhause, selbst wenn mein Equipment vielleicht nicht so gut ist und die Entfernung begrenzt. Ist nur meine Meinung, aber ich glaube, für die Mitgliedergewinnung ist das eher ungünstig.

  • Ich würde ebenso erstmal die Ambitionen des sportlichen Schiessens abfragen.

    Warum man nicht einfach Spass am schießen haben darf habe ich noch nie verstanden,nicht jeder will sportlich was reißen.

    Jeder versteht wenn man sagt ich fahre Porsche weil ich es geil finde aber wenn ich das über das Schießen sage bin ich ein gestörter ?

    Jedes depperte Hobby wird toleriert aber der Umgang mit Waffen ist Brrrrr.....das Image ist in D total am sack.

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Jedes depperte Hobby wird toleriert aber der Umgang mit Waffen ist Brrrrr.....das Image ist in D total am sack.

    Ok, traurig ist, dass diese Auffassung oft von Schuetzenvereinen und deren "Oberen" vertreten wird.

    Bei Waffengegnern finde ich das auch nicht richtig, aber es kann zu einem gewissen Grad verstaendlich sein.

  • Ich versteh dich voll und ganz. Aber sieh das auch mal von einem anderen Standpunkt. GK Waffen haben eher die wenigsten Vereine als Waffen für alle rum zustehen. DIe GK Waffen sind meistens Privatbesitz. Das heißt, es muss immer jemand seine Waffe zur Verfügung stellen.

  • Naja, Vereine müssen heutzutage einfach mehr bieten. Welcher Verein besitzt denn keine GK Waffen? Selbst mein zweiter, kleiner Verein hat welche.

    Auch erstmal lp schießen, später dann kk ist in meinen Augen Schwachsinn. Beides macht Spaß aber wenn ich gk schießen will, möchte ich gk schießen.

    Zum Thema sportliche Ambitionen, es ist ja vollkommen okay wenn man keine Lust auf Wettkämpfe hat, muss man ja auch nicht. Ich möchte mich mit anderen messen, wenn andere nur zum Spaß schießen ist das völlig okay.

    Auch einfach weiter, du findest noch einen der deinen Ansprüchen gerecht wird.

  • Und natürlich ist es auch davon abhängig, wie viele Bauern man in der Umgebung persönlich kennt.

    :thumbsup: Bin in Hamburg unterwegs. Trifft hier sicher weniger zu. Aber danke für den Tipp.

    auf die Gefahr hin das mein Beitrag mal wieder zensiert wird... :) ups, falsches emoji, leider nicht mehr editierbar wegen softwareschwäche in der Forensoftware. Für einige in HH wird die Luft jetzt leider wohl etwas dünner...

    und zum Thema direkt, gründet jemand eine IG dazu? Wäre auch passend zum aktuellen Thema hier:

  • Neulinge schießen in meinem Verein (BDS) zuerst Contender .223 und .357 Magnum auf 25m vom mittleren Stand aus, um Wandschüsse zu minimieren. Danach zeigt sich, ob jemand dabei bleiben will. Die Vereinswaffen sind immer vom Schützen selbst zu putzen.

  • Die gleichen Erfahrungen habe ich auch mit DSB Vereinen gemacht. Es ist verständlich, dass die Grundlagen des schießens mit LuPi oder LG beigebracht werden, aber das macht doch kaum Spaß. Das ist auch meiner Meinung nach der Grund für das Aussterben des Schießsportes in der Jungen Generation. Was der DSB vergisst, ist dass das schießen früher ein Breitensport war! Nicht jeder hat die Ambition der nächste Weltmeister zu werden, sondern möchte einfach mal seinem Hobby nachgehen weil es Spaß macht. Aber sowas darf man in solchen Vereinen wahrscheinlich nicht sagen.

    Wer das Geld und die Zeit hat kann den Jagdschein machen ohne jährlich sein Bedürfnis Nachweisen zu müssen, ohne auf 10 LW im Grundkontingent eingeschränkt zu sein und ohne Erwebsstreckung (2/6er Regel). Außerdem ist Jagen echt ein tolles Hobby mit dafür anderen Problemen!

  • Was mir daran aufgefallen ist und was mir auch ehrlich gesagt etwas unverständlich ist, ist die Tatsache, dass eigentlich immer betont wird, man müsse erst einmal mit Luftdruckwaffen beginnen und sich dann über KK sozusagen hocharbeiten, um irgendwann einmal (mit Gottes Gnaden) GK schiessen zu dürfen.

    Rennfahrer beginnen auch im Kart. Wo ist das Problem? Man fängt mangels Erfahrung erstmal ungefährlich an. Natürlich denkst du, du bist gut genug, um direkt mit 9mm rumzuballern, aber selbst wenn dem so sein sollte, für einen Verein bist du ein Laie, der erstmal lernen muss, was beim Umgang mit Waffen wichtig ist.

    Wenn dich das demotiviert, frage ich mich, was überhaupt deine Motivation ist..? Wer nicht bereit ist, klein anzufangen, sollte es vielleicht besser ganz lassen. Wir reden hier schließlich nicht über Spielzeug.

  • Rennfahrer beginnen auch im Kart.

    Die Profis bestimmt. Gibt aber genug Leute die zum Spaß auf den Nürburgring fahren. Rein zum Spaß und nicht aus dem Leistungsgedanken heraus. Es gibt auch Leute die trotz sehr guter Leistung im Fußball in der Kreisliga spielen, weil sie ihre Fußballmannschaft super finden und nicht wechseln wollen. Ist dass den für dich so verwerflich?

  • Was mir daran aufgefallen ist und was mir auch ehrlich gesagt etwas unverständlich ist, ist die Tatsache, dass eigentlich immer betont wird, man müsse erst einmal mit Luftdruckwaffen beginnen und sich dann über KK sozusagen hocharbeiten, um irgendwann einmal (mit Gottes Gnaden) GK schiessen zu dürfen.

    Rennfahrer beginnen auch im Kart. Wo ist das Problem? Man fängt mangels Erfahrung erstmal ungefährlich an. Natürlich denkst du, du bist gut genug, um direkt mit 9mm rumzuballern, aber selbst wenn dem so sein sollte, für einen Verein bist du ein Laie, der erstmal lernen muss, was beim Umgang mit Waffen wichtig ist.

    Wenn dich das demotiviert, frage ich mich, was überhaupt deine Motivation ist..? Wer nicht bereit ist, klein anzufangen, sollte es vielleicht besser ganz lassen. Wir reden hier schließlich nicht über Spielzeug.

    Hallo knuggle,


    Dann hoffe ich für dich, bei deiner konsequenten Meinung, dass wenn du ein Haus oder eine Wohnung kaufen oder mieten möchtest, du auch erstmal in einer Garage hausen musst, danach kommt ein Mobilwohnheim usw. Man kann sich ja in sagen wir mal 10 Jahren steigern. :/ Wenn du eine Flex, Bohrmaschine, Kettensäge oder einen Rasenmäher möchtest, natürlich erstmal ohne Antrieb loslegen musst um zu beweisen, dass du auch Verantwortung übernehmen kannst. Von Fahrzeugen und anderen Dingen möchte ich gar nicht erst anfangen.

    Es geht in Deutschland auch anders, wie man oft sehen kann.

    Nur weil jemand meint erwachsene und Mündige Personen wie Kinder zu behandeln weil er gerade in einer besseren Position ist, heißt es nicht, dass es O.K. ist.

    Ich persönlich würde auch so einem Verein fern bleiben und mir lieber einen Jagdschein holen.


    Gruß,

    Walde