Hier mal ein ganz interessantes 2x Bogen / AB-Konzept ! („Quad Bow“ ?)

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 3.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Dezember 2022 um 21:09) ist von Sendepause.

  • Hier auch noch mal ein Auszug zu der AB von Hr. Koltze:

    "Durchschlagende Wirkung"

    Eine neue Armbrust mit zwei Doppel-Bögen bricht alle Rekorde.

    VISIER | Jahr 95 | Heft 10 | Seite 138

    Die damals von Rüdiger Koltze entwickelte Turbo-Armbrust besitzt vier untereinander verbundene Barnett-Bögen mit je 250 lbs Spannkraft. Ein 11,5 Gramm schwerer Pfeil wurde auf über 200 m/s beschleunigt ( = 656 fps!), etwa 230 Joule. Bei vollem Auszug (zu der man allerdings eine Winde braucht) sind 500 Joule Leistung möglich.

    Wir haben einen Stahlstift ohne Spitze von 112 Gramm durch ein 80 mm Kantholz getrieben, das ist vergleichbar mit einer Patrone .38 Special. Und die Pfeile hatten auf 200 Meter immer noch 151 Joule...

    Koltze wollte den damailigen, von VISIER bezeugten Versuch ins Guninness-Buch der Rekorde eintragen lassen, aber wir hätten das mit einem Notar wiederholen müssen. Danach verlor sich die Spur aber, ich habe nichts mehr von ihm gehört oder gelesen. Koltze ist Spieleerfinder gewesen (etwa "Millionenspiel" oder "Kuhhandel"), vielleicht war das lukrativer...

  • Hm … nur mal eine unprofessional Annahme dazu, aber würde sich selbst eine etwaige Ungleichheit der WA’s bzw. der beiden Bögen und sogar der unterschiedlichen Sehnen / Sehnen-Spannung, durch die Mittel- Sehne wieder ausgleichen ?!

    Ausgleichen ja aber mit einer seitwärts Bewegung der Sehne was sich auf den Pfeil übertragen kann?

  • Das ist eine gute Frage und eine absolut berechtigte Kritik !

    Meine Idee / Vorstellung wäre, dass man bei den beiden Bögen - links & rechts - jeweils eine obere und untere Begrenzung anhand eines Nockpunktes einbringt.

    Somit kann sich die Armbrust-Sehne, also quasi die dritte Sehne, die dann auch im Schloss der AB liegt, nur in einem vorgegebenen Abschnitt der jeweiligen Bogensehnen bewegen (womit verhindert wird, dass sie Sehne ggf. komplett schräg stehen könnte).

    Ich bin der theoretischen Ansicht, dass sich die Sehne so den ev. bestmöglichen Punkt an den beiden Bogensehnen selbst suchen / finden kann.

    Beleg für diese Theorie ???

    KEINE !


    Muss ich einfach mal ausprobieren, wenn ich zwei Cobra MX Bögen oder zwei Cobra R9/ RX Bögen vor mir liegen habe.

    Dazu muss ich mir dann aber auch noch ein Konstrukt zurecht legen und zimmern, welches die beiden Bögen aufnehmen kann und diese an einer AB befestigen !

    Interessieren / reizen würde mich das Thema schon sehr 👍🏻

    Einmal editiert, zuletzt von Delphin (10. Oktober 2022 um 16:24)

  • PS:

    Wenn man dann bedenkt, dass dieser obige funktionierende ! Aufbau aus 10 / 1995 stammt, dann sollte anhand der heutigen Änderungen und Neuerungen ev. noch etwas „mehr“ bzw. etwas ganz neues möglich sein 😃

    Sicher nicht mal eben so und sicher nicht einfach, aber durchaus möglich ❗️

  • Für wen das Thema noch weitergehend interessant ist, habe ich anbei noch einige Fundstellen hier aus dem Forum dazu aufgeführt.

    Es sind zwar recht wenige, aber angesprochen wurde diese „Spezial-AB“ durchaus schon mal.


    ich_bins
    8. Februar 2013 um 14:21
    ich_bins
    25. April 2009 um 20:10
    Arcubalista
    23. März 2007 um 22:31
    ich_bins
    1. April 2006 um 20:28
    borsti
    31. März 2006 um 12:06
    ich_bins
    28. Februar 2011 um 09:49
    ich_bins
    2. September 2010 um 11:46
    Bruder
    30. Dezember 2008 um 16:27
    schwarzbär
    21. Dezember 2008 um 21:26
  • Da das Patent abgelaufen ist, könnten sich andere Hersteller das Prinzip nachbauen. Wäre doch cool, so ne

    Ultra Turbo Armbrust... :love:

    Gerne auf einem Stativ zu montieren.

  • Ja, sieht für mich auch so etwas, wie eine Ballista,

    eine Torsions-AB aus (also rein optisch):

    Delphin
    9. Mai 2022 um 16:19

    2 Mal editiert, zuletzt von Delphin (10. Oktober 2022 um 21:56)

  • Bei CBN fragte jemand, wo denn die Rollen / Cam‘s bei dieser Armbrust wären ???

    Ich sehe zwar direkt auch keine Rollen / Cam‘s, IMO sind diese aber durch die beweglichen Gelenke als eine Art Übersetzung durchaus vorhanden.


    Siehe hier:




    Einmal editiert, zuletzt von Delphin (11. Oktober 2022 um 01:00)

  • Leerschuss

    Frage oder Aussage ??? 😁

    Die Anwendung / Verwendung ist mir hier natürlich schon klar, aber nein, Cam‘s im klassischen Sinne und / oder nach Definition sind das ganz sicher nicht !

    Wie Du schon sagst, sind die Wurfarm-Paare bzw. die beiden einzelnen Bögen jeweils drehbar gelagert, damit die Belastung immer konstant im 90 Grad Winkel erfolgt / erfolgen kann.


    Ganz entfernt kann man solch ein Konstrukt vielleicht etwas mit dem Twinbow vergleichen, wobei ich dort die vier bzw. sechs Rollen auch nicht unbedingt als klassische / übliche Cam‘s bezeichnen / klassifizieren würde.

    Obwohl die „Rollen / Cam Funktion“ dabei noch viel eher gegeben wäre.


    PS:

    Rein objektiv / subjektiv - logisch vom optischen betrachten her, bin ich ohnehin meilenweit davon entfernt dadurch, auch nur annähernd zu verstehen oder nachvollziehen zu können, warum eine solche Konstruktion mit zwei Bögen, mit drei Sehnen „plötzlich“ solch hohe Ergebnisse erzielen kann ?! 🤪

  • Aussage, das Fragezeichen bezog sich darauf wie man dort Cams erkennen will/danach fragt.

    Bei der erzielten Leistung geht es um Skalierung, mit recht hohen Verlusten, wenn man im Verleich die Zugkräfte von der R500 und Nitro 505 betrachtet.

  • Hornbogen

    Ein Kompositbogen (auch Reflexbogen) ist eine Variante des Bogens, der aus mehreren, zumindest aber aus zwei verschiedenartigen Materialen, besteht, welche Leistungsfähigkeit und Lebensdauer stark verbessern. Die verschiedenen Materialien werden gewöhnlich zusammengeleimt. Neben einer bestimmten Holzsorte kommen weitere Materialien wie Hölzer, Horn, Knochen, Sehnen oder Metall zum Einsatz.


    Moderne Varianten

    Der Göttinger Diplomingenieur Rüdiger Koltze stellte 1995 eine tragbare Armbrust vor, mit 4 Glasfiberbögen à 250 lbs. Statt eines querliegenden Bogens war an den Schaft ein stählerner Querträger montiert. Zu jeder Seite dieses Trägers sind zwei der Bögen in einer drehbaren Halterung eingebaut. Jedes dieser Bogenpaare ist mit einer gemeinsamen Sehne versehen. Diese beiden Bogensehnen werden mit einer, quer über dem Armbrustschaft liegenden, Sehne verbunden und gespannt. Die Abschussgeschwindigkeit für 27 g Pfeil beträgt 151 m/s bzw. 200 m/s für den 11,5 g schweren Pfeil. Die Sehne erreichte Überschallgeschwindigkeit, wenn sie ohne Pfeil ´abgeschossen´ wurde. (Aus: Visier Nr 10/1995)


    https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki…derne_Varianten

  • Ich hatte auch mal so ne Idee; als da 2 Bögen miteinander zu verbinden, sodass also der vordere Bogen den hinteren eigentlichen Bogen zusätzlich beschleunigt, sinnvoll wäre dabei wohl eine "Übersetzung" also einen Exzenter zu verwenden, damit es effektiv ist.

    Dann hatte ich noch ein konzept: Das Prinzip eines Flaschenzugs umzukehren. Könnte mit extrem reibungsarmen Rollen/Lagern vielleicht funktionieren.

    Hier nochmals etwas zu den historischen asiatischen / chinesischen Armbrüsten:

  • Mir fällt bei diesem Konzept, welches ja anscheinend wirklich und auch gut funktioniert ein, dass man das ganze System ev. nochmal „toppen“ könnte, indem man anstatt den beiden Recurve-Bögen links und rechts, diese durch zwei Compound-Bögen ersetzt 😜


    In wie weit dies dann, mit welcher Stärke, noch halbwegs spannbar wäre, ist natürlich eine ganz andere Frage.

    Ebenso die Montage und Halterung von zwei Compound Systemen (nebst Kabelführung), die sich zudem nicht vor einem (wie sonst üblich bei einer Compound-Armbrust), sondern links und rechts, quasi neben einem befinden.