Welches Waffenschmier und Pflegemittel solls denn sein

Es gibt 239 Antworten in diesem Thema, welches 25.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2024 um 09:06) ist von lupischreck.

  • Joa, schrieb ich ja schon zweimal ;)
    Zum besseren dosieren hab‘ ich mir mal so ein Pinselset mit Tank geholt,

    sind eigentlich für Farben gedacht, funzt aber auch mit Nähmaschinenöl, bevor man an schlecht zugänglichen Stellen direkt ‘nen halben Liter reinkippt 😅

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Interessant wäre zu erfahren, bei was für Druckguss diese Verfärbungen auftreten. Also bei welchem Material.

  • Ballistol löst Kupfer und Messing sowie vermutlich auch legierungsbestandteile des Zamak an.

    Das liegt an der Formulierung.

    Geduld ist die Waffe des Gescheiten

  • @Thorsten R Zink/Druckguss ist nicht das eigentliche Problem, sondern die unterschiedlichen Beschichtungen davon.

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  • Das musste ich bei Teflonöl auch leider schon feststellen,

    früher dachte ich das wäre der ultimative Allrounder …

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  • Yup. Nähmaschinenöl und Vaseline nutze ich am häufigsten.

    P.S. Zum Schraubensichern statt Locktite schwarzen Nagellack aus dem 1,00 Laden

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Schon 10 Jahre alt das Schreiben von KLEVER:

    Sehr geehrter Herr Kock,

    vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir freuen uns, dass Sie mit Ballistol seit so vielen Jahren zufrieden sind und es bis heute benutzen. Völlig zu Recht, denn die unserem Qualitätsprodukt angedichteten Negativeigenschaften sind in aller Regel einer unsachgemäßen Behandlung oder reiner Böswilligkeit anzulasten.


    Zu allererst: Zinkdruckgussteile, also auch daraus bestehende Signal- und Gaswaffen, kann man nicht brünieren. Denn unter Brünieren versteht man das Heiß- und Kaltfärben von Eisen und Stahl. Um Nichteisenmetalle zu färben muss man diese entweder direkt elektrolytisch behandeln (z.B. Eloxieren von Aluminium) oder eine Kupfer- bzw. Eisenschicht galvanisch aufbringen, die dann mit dem galvanischen Akt gleichzeitig oxidiert wird. Die billigste Methode ist mattschwarze Farbe, unseres Wissens in Deutschland nicht üblich. Andere Verfahren durch "Kochrezepte" funktionieren entweder nicht zufrieden stellend oder erfordern viel Erfahrung und Geschick.


    Enthält der auf diese Weise erzeugte Unterbau Kupfer und weist die Oberfläche Mikrorisse oder Beschädigungen auf, dann kann bei verschwenderischer Anwendung von Ballistol z.B. über Nacht das Kupfer angelöst werden. Diese Eigenschaft ist eigentlich gewünscht, da Ballistol wie bereits geschildert wurde ursprünglich als Waffenöl entwickelt wurde. Dazu sollte es nicht nur reinigen und gegen Rost konservieren, sondern auch die Geschossabschmierungen (Kupfer, Tombak) aus dem Laufinneren lösen. Folglich ist eine der geschätzten Eigenschaften von Ballistol, dass es auch Kupfer und Kupferlegierungen, also auch Messing, zu lösen fähig ist. Aber, und das ist wichtig, Ballistol löst nur dann, wenn es in dicker Schicht über einen längeren Zeitraum, z.B. über Nacht, einwirken kann. Es entsteht je nach Dicke des Ölfilms und Einwirkungsdauer ein grüner bis grünblauer Belag. Das alles passiert nicht, wenn man nach dem Prinzip "wenig hilft viel" reinigt. Ein Hauch Ballistol darüber gesprüht, mit einem weichen Tuch nachgewischt, und schon glänzt das gute Stück wie neu.


    Etwas anderes ist es mit der Innenreinigung: die in der Trommel und im Lauf verbleibenden Verbrennungsreste der Ladung enthalten stets Bestandteile, die in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit saure Reaktionsprodukte bilden, die sowohl das Metall innen als auch außen - und damit die Beschichtung -angreifen. Diese Eigenschaft ist bei der Reinigung von scharfen Waffen erwünscht, werden doch auf diese Weise die Nachschläge und Geschoßabschmierungen (Tombak) im Lauf aufgelöst und heraus geputzt. Ballistol ist hier das Mittel der Wahl, denn es ist als einzigstes auf dem Markt befindliche Spezialöl dazu in der Lage, diese Rückstände wirkungsvoll chemisch zu neutralisieren und unschädlich zu machen.


    So genannte Neutralöle, zu denen auch das von Ihnen erwähnte WD40 zählt, können das nicht. Die in diesem Produkt suspendierten Wachspartikel tragen in keiner Weise zur Reinigung bei, für die Konservierung spielen sie auch keine Rolle, da Zink- und andere Legierungen von Leichtmetallen in der Regel ohnehin selbst bei Außenlagerung unbegrenzt beständig sind. Sonst gäbe es ja keine verzinkten Gartenzäune, Tore und anderes. Es ist sogar so, dass WD 40 in seinem Mutterland vom FBI als Waffenöl verboten wurde, da es häufig zu Problemen an den Waffen kam. WD 40 mag seine brauchbaren Eigenschaften haben, diese sind aber sicherlich nicht in der Waffenbranche anzusiedeln. Und auch im Bereich Universalöle schneidet Ballistol und noch einige andere Öle besser ab, was ein kürzlich durchgeführte Test belegt. Nur weil etwas stark verbreitet ist spricht dies nicht für Qualität, sondern eher für ein aggressives Marketing.


    Ihre Frage ist damit, so hoffen wir, zufriedenstellend beantwortet. Wenn nicht, dann genügt ein kurzes Mail, wir sind gerne für Sie da.


    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. Christian Zettler

    Geschäftsführer

    F.W. KLEVER GmbH 


    Hauptstrasse 20 


    D-84168 Aham 

    Tel. +49 (0) 8744 96 99 0 


    Fax + 49 (0) 8744 96 99 96 

    Gruß vom Tegernsee

    Rolf

  • Necronomicon genau das Reckward 7000 meinte ich mit dem zäheren Silikonöl, das ich benutze.

    @Thorsten R bei mindestens zwei Schützen bei mir im Verein hat sich der Schlitten von brünierten .45er Pistolen des Herstellers Para Ordnance ins rötliche verfärbt, nach deren Aussagen durch Gebrauch dieses Öls.

    Und man liest immer, dass die Beschichtung schwarzer RG 96er das ebenfalls nicht gut verträgt, die bekommt einen Grünstich.

    Vielleicht ist es auch nur ein hartnäckiges Gerücht, aber ich benutze keines, und hatte nie Probleme in der Art.

    Das Verharzen und Verkleben ist ein anderer Aspekt, den ich selbst erlebt habe. Das soll aber eher bei dem Ballistol aus der Gasflasche vorkommen, das Spray ist wohl dünnflüssiger.

    Und dann noch der Geruch... den mag man, oder nicht.

    Brunox war bis jetzt das geruchsmäßig übelste Öl, das ich hatte.

  • Ich erinnere mich, dass ich den größten Teil dieser Nachricht schon vor vielen Jahren auf einem Beipackzettel von Ballistol gelesen habe. Natürlich ohne den Verweis auf WD-40. Wobei zu bemerken wäre, dass die originale Mixtur von WD-40 sich von der deutschen unterscheiden soll. Was nachzuprüfen wäre.

    Das "wenig hilft viel" - Prinzip ist das, was ich nach Gebrauch einer Luftdruckwaffe mit einem leicht angefeuchteten Ballistol - Läppchen anwende.

    Zufall (und leicht off-topic): Ich lese gerade die Ausgabe 6 von Motorrad Classic. Es gibt die Rubrik "Werkstatt". Dort gibt ein Dr. Marcel Schoch Tipps. Er war u.A. als Konservator für Landverkehr im Deutschen Museum inMünchen tätig. Hier legt er im Artikel "Tiefenpflege" sehr ausführlich dar, warum er für die Pflege von GFK, Gummi, PE, PVC - Ballistol empfiehlt.

    Der Geruch von Ballistol? DAS Männerparfum :D .

  • Nach vielen Monden hin her probieren,

    blieb es irgendwann bei Silikonfett und Silikonspray.

    M.M. eine eierlegende Wollmilchsau, frisst nix an,

    verfärbt nicht, verharzt nicht, pflegt gleichzeitig die

    Gummi- und Kunsstoffteile soweit vorhanden,

    ist günstig und überall zu bekommen.

  • Um noch eine "Favoriten" in die Runde zu bringen: Ich verwende hin und wieder auch Guntec von Liqui Moly. Das hatte ich einst zufällig erworben und war im Nachgang ganz angetan von den Eigenschaften.

    Mehr würde ich jetzt zur Thematik nicht sagen wollen ;)

    Allen einen schönen Sonntag

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Moin,

    ich hab mal aufgeschnappt: in CO2 "Wartungskapseln" sei ein Tropfen Silikonöl mit drin.

    Hab aber nie nachgesehen ;)

    Insofern nutze aber auch ich immer wieder mal ein Standard-Silikonöl, auch an meiner Walther-Match-Lupi.

    Für mechanisch belastete Teile ( Knicker z.B. am Gelenk ) nutze ich gern Kettensprühfett.

    ... ist erst dünnflüssig und gelangt ohne Zerlegen an betreffende Stellen, härtet dann aus.

    Das gibt es auch für Motorradketten in O-Ring-tauglich.

    Von Ballistol bin ich seit Jahren weg, die harte Kruste am Flaschenhalz könnte "verharztes Zeug" sein und Gummidichtungen bekommt es auch nicht.

    WD 40 ist so flüchtig, nutze sowas eher als Rostlöser.

  • ich hab mal aufgeschnappt: in CO2 "Wartungskapseln" sei ein Tropfen Silikonöl mit drin.

    Hab aber nie nachgesehen

    Naja, diese Wartungskapseln sind für mich persönlich nur für diejenigen geeignet, die eh vergessen, das man auf einer neuen Kartusche ein Tröpfchen Silikonöl oder ähnliches geben sollte, bevor man sie einsetzt. Der Effekt ist dann derselbe und man kann sich den teuren Unsinn sparen. Und hey, das ist meine Ansicht, vielleicht gibts ja einen verborgeneren Sinn dieser Wartungskapseln außer der Gewinnsteigerung für nichts.

    Kettensprühfett ist sicherlich auch gut für Knickspanner geeignet, wobei mir beim Beispiel des Einsatzes am Gelenk noch ein paar wirklich bessere Schmierungsmittel einfallen würden, aber Sinn machen sie auch.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Dein Tröpfchen Silikon Öl an der Kapsel, kommt aber garantiert nicht in die Mechanischen Teile im Ventil, darum jage ich nach 50 Kapseln 1 Wartungskapsel durch.

    Ich hatte vor 2 Wochen eine Chaser Pistole(aus der Ersten Serie) zur Reparatur hier zu liegen wegen CO2 Verlust, nach der Fehlersuche (nichts gefunden) hatte ich mich daran gemacht das Vetil auszubauen und zu zerlegen (Bingo) das sah da rinnen aus wie auf der Schrotthalde der Ventilstößel leicher Rost ? und im Ventil Kleine Schmutzpartikel, wie die da reingekommen sind ist mir ein Rätzel, aber weiter, hab dann aus Restteilen eine Vetilstößel verbaut und seit der zeit ist alles Dicht. :thumbup:

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

  • Dein Tröpfchen Silikon Öl an der Kapsel, kommt aber garantiert nicht in die Mechanischen Teile im Ventil, darum jage ich nach 50 Kapseln 1 Wartungskapsel durch.

    Das ist interessant. Wieso sollte der klitzekleine Inhalt eines Silikonanteils in einer Wartungskapsel mehr erfüllen können als ein Tröpfen obendrauf vorm Anstich? In die "mechanischen Teile" kommt da eh nichts, so oder so. Ist Haarspalterei.

    Bei CO2-Waffen in 4,5 mm , die auf Airsofttechniken beruhen (das sind derweil extrem viele), hat sich der Silikonanteil in einer Kartusche sogar negativ bemerkbar gemacht. Von daher wäre ein Auftragen auf der Spitze der Kartusche mit Silikon immer noch die sinnvollste Variante, nicht zuletzt geben alle Hersteller dies zu und in allen YT-Berichten wird nichts anderes berichtet. Das Ding mit den "Wartungskapseln" ist ein Relikt aus den Neunzigern, wo man es nicht besser wusste.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Weil das Silikon bei einer Schußabgabe sich Gleichmäßig im Ventil verteilt und dein Tropfen nicht.

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

  • Weil das Silikon bei einer Schußabgabe sich Gleichmäßig im Ventil verteilt und dein Tropfen nicht.

    Halte ich für ein Gerücht. Das Ganze passiert an genau denselben Stellen. Es gibt eine Auslassstelle und in der bündelt sich alles. Egal ob von einer innerten Kartusche oder von außerhalb - der Eingang ist derselbe. Und immer noch: an die wirklich mechanischen Teile kommt davon immer noch nichts.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Weil das Silikon bei einer Schußabgabe sich Gleichmäßig im Ventil verteilt und dein Tropfen nicht.

    Also nur meine persönliche Erfahrung bei einer CP88.
    Ich hab immer einen Tropfen auf die Kartusche gegeben. Nach ca. 20 Kartuschen habe ich dann festgestellt, dass am Ventilstößel minimale Mengen Öl feststellbar waren. Also das spricht doch dafür, dass das Öl sich hervorragend verteilt, oder sehe ich das falsch.

    Ich denke fast, dass ich nur noch jede zweite oder dritte Kartusche beträufele.

  • Meine Erfahrung mit der CLA: Ventil wird nach Ölung mit Silikonfett schwergängig und bläst ab. Da braucht eigentlich nur ab und zu etwas Silikonöl auf die Kapseldichtung. Sonst einfach trocken laufen lassen das ganze. Nach 10 "trockenen" Kapseln und einem spaßigen Nachmittag ist die CLA wieder dicht.

    In 88g gibt's auch keine Wartungskapseln. Meine Airmagnum der allerersten Generation (da hießen die noch nichtmal Airmagnum) hat noch nie Öl am Ventil gesehen und ist dicht.

    Pflege von außen ist bei geheizten Zinkteilen auch sinnbefreit.

    Wie man's auch macht, es ist verkehrt :)

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Bei mir liegen irgendwo noch 4-5 88g Kartuschen in ner Kiste weil ich seit Jahren den: Walther Co2-Adapter 2 x 12 Gramm + 8 Kapseln für SG 9000 (4komma5.de) verwende und wenn es nur ein paar Trommeln Dias sein sollen wird das Teil einfach rausgeschraubt und bleibt unter Druck im Schank liegen und

    ottokar, du schreibst einmal voen "Silikonfett" und das andere mal "Siliconöl " Letztere wird nicht fest.

    Bei dem Adapter kommen alle 50 Kapseln auch mal ne Wartungskapsel mit dazu, was ich seit jahren so halte und bei mit ist weder AM 850 noch WLA sowie meine Diana Gewehre dadurch Undicht geworden, aber, das sollte Jedem überlassen sein, was er mit seinem Bestand anstellt.

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

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