Pressluftflaschenexplosion

Es gibt 78 Antworten in diesem Thema, welches 13.890 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. November 2010 um 08:30) ist von Sixgun.

  • wir kennen die näheren umstände nicht die zur explosion geführt haben, aber kann ein anfänger etwas beim befüllen der kartusche falsch machen? worauf wäre besonders zu achten?


    APA/Standard 04. August 2010, 15:26

    Flasche mit Sauerstoff detonierte in einem Tauchclub - Rechte Hand eines Tauchers wurde zerfetzt

    Wien - Beim Versuch, eine Pressluftflasche aufzufüllen, ist es am Dienstag in einem Tauchclub in der Rettichgasse in Wien-Penzing zu einer Explosion gekommen. Ein 58-jähriger Pensionist startete den Kompressor, um die Flasche mit Sauerstoff zu füllen, als der Behälter aus bisher unbekanntem Grund explodierte. Die rechte Hand des erfahrenen Tauchers wurde fast vollständig zerfetzt.

    Zudem trug er schwere Verletzungen im Unterleib davon. Sein acht Jahre alter Enkel wurde durch herumfliegende Teile ebenfalls am Oberschenkel schwer verletzt.

    Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber, sein Enkel mit einem Krankenwagen in ein Spital gebracht. Ob die Hand des Mannes gerettet werden konnte, stand Mittwochmittag noch nicht fest. Der Kompressor wurde sichergestellt und weitere Untersuchungen eingeleitet, um der Unfallsursache auf den Grund gehen zu können, berichtete die Polizei.

  • Autsch,
    das klingt böse. Wir können hier nur vermuten... Vermutlich war der Kompressor defekt und hat zu schnell oder zuviel bar drauf gepumpt. Ich weiß jetzt gar nicht ob eine Taucherflasche eine Art Berstscheibe hat... mein Verstand sagt mir aber das es sowas geben muss. Da frag ich mich was zuerst bersten kann... die Flaschenwand oder das Ventil. Das macht mir schon etwas Angst.

    Gruß, David

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  • Ich vermute mal, dass es keine Sauerstoffflasche war, sondern eine für Taucher eher übliche Pressluftflasche. Diese gibt es in zwei Varianten - 200 und 300 Bar. Wenn man 300 Bar in eine 200 Bar Flasche füllt, kann diese explodieren. Das muss man aber mutwillig mit Umfüllbrücken tun, denn die Flaschen haben unterschiedliche Anschlussgewinde.

  • Ich habe mal mit 2 Kompressoren gearbeitet, war eigentlich narrensicher. Flaschen ins Wasserbad stellen, anschließen, Kompressor an, warten. Normalerweise werden sie bis 200bar aufgedrückt, Prüfdruck ist 300. Mit reinem Sauerstoff wird nur bei speziellen Mischungen gearbeitet, zum Beispiel um Nitrox aufzudrücken.

    edit: Prüfdruck<>Berstdruck, danke Erklärbär!

  • Hatten wir hier nicht schonmal einen Artikel mit explodierender Pressluftflasche an einer Bushaltestelle ?
    Seltsam haben solche Flaschen nicht "Ausgleichsventile" zum Explosionsschutz oderso ?

  • Artikel mit explodierender Pressluftflasche an einer Bushaltestelle ?


    Das war, wenn ich mich recht erinnere,ein als Presluftflasche misbrauchter Feuerlöscher.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Tja, und es gibt immer noch Schützen, die mit ihren abgelaufenen Pressluftkartuschen schießen. Wenn man bedenkt, wie dünnwändig die sind und wieviele Auffüllvorgänge die teilweise schon hinter sich haben, die immer wieder das Material belasten :cursing:
    Deswegen sollte man, bei Gelegenheit, auch mal die Pressluft-Schützen im eigenen Verein auf das Haltbarkeitdatum der Kartuschen aufmerksam machen :!:


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Wer weiß hat der ach so erfahrene Mensch die Dichtung gefettet.


    Das gibt auf jeden Fall einen Schlag wenn man das bei Gasflaschen mit oxidierenden Gasen macht, z.B. Sauerstoff oder Lachgas (N2O)...das Gewinde darf man auch nicht mit den Fingern anfassen, das Hautfett reicht prinzipiell schon. Auf den Druckminderern für Sauerstoff stehts meist auch drauf: "Sauerstoff! Öl- und Fettfrei halten!"

    http://www.wolkdirekt.com/images/600/210…maturen-und.jpg

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-


  • Das war, wenn ich mich recht erinnere,ein als Presluftflasche misbrauchter Feuerlöscher.

    Nein, das war ein alter CO2 Löscher. Missbraucht im eigentlichen Sinne wurde der nicht, der TÜV war allerdings lange lange abgelaufen und der Betreffende wollte den noch vorhandenen Inhalt für seine CO2-Kartuschen nutzen eh der Löscher entsorgt werden sollte. An der Haltestelle ist ihm der Löscher entglitten (wurde Zeugen nach wohl unter den Arm geklemmt transportiert) und ist dabei mit der Seitenwandung auf die Bordsteinkannte geknallt. Das führte zum Platzen.

    Wobei man nicht mal sicher sagen kann ob eine getüvte Flasche solch einer Belastung stand gehalten hätte. Aus über einem Meter seitlich auf eine harte Kannte zu fallen ist nicht gerade die Belastung die Druckbehälter gut abkönnen.

    @a_nuss
    200 Bar Flaschen haben 300 Bar Prüfdruck, nicht Berstdruck.

    Was im betreffenden Fall passiert ist wird man nur mit den paar Angaben aus der Zeitung sicher nicht rekonstruieren können.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Ich denk auch mal das war ein ahnungsloser, gut gemeinter Tropfen Öl auf dem Füllnippel.

    | Luftdruck: Diana 75, Diana 16, Beretta Px4 | SSW: Röhm RG59N, Umarex Wahlther P99 | Paintball: Invert Mini, WGP Autococker Trilogy |

  • Da von eienr Sauerstoffflasche die Rede ist und nicht von einer Pressluftflache nimm ich auch mal an daß es wirklich eine war und beim Befüllen es dazu kam wie es oben geschrieben wurde. Eine normale Pressluftflasche mit dem Kompressor zum Platzen zu bringen halte ich für nicht möglich sofern die keine aüßeren beschädigungen hat. Geprüft werden die 200er Flaschen mi 300 Bar und die 300er mit 450 bar ohne daß diße bersten. Taucherflaschen haben dazu noch einen verkürzten Tüv mit 2 1/2 Jahren anstelle der 10 Jahre für Industriegas, also nochmal eine Sicherheit mehr.

    Wie es nun genau zu den Unfall kam wird man wohl nicht erfahren.

    Was abgelaufene Pressluftkartuschen angeht so werden diese auch eher beim Befüllen an der Flasche bersten als auf dem Stand beim schießen wo der Druck niedriger wird. Es gab ja schon Bilder (glaube es war Anschütz) wo hier im Forum gezeigt wurden. Hier ist die Kartusche der Länge nach aufgerissen, aber nicht Explodiert. Also jetzt bitte nicht gleich in Panik geraten. Bisher hab ich noch von keiner Explodierten Kartusche auf einem Stand was gehört (was die Sache aber nicht verharmlosen soll)

    Gruß
    Thomas

  • Das mit den geplatzten Kartuschen war ein Materialfehler, der bis Baujahr 2005 bei Anschütz-Kartuschen auftreten kann.
    Infos siehe Anschütz-Webseite.
    Da kann Anschütz nichts dafür, die stellen die Kartuschen nicht selbst her sondern kaufen sie zu.
    Ich glaub' auch Walther hatte danach auch ein ähnliches Problem mit Kartuschen.

    Aber wegem Fett auf dem Kartuschengewinde:
    Mein Händler sagt, das Kartuschengewinde kann man ganz leicht einfetten.
    Sei besser fürs Gewinde, also kein Problem.
    Nur Öl darf man natürlich nicht eingesetzen.

  • Wie das bei den Kartuschen ist weiß ich nicht, bei Paintballpullen darf man halt das Füllnippel nicht fetten/ölen, das Gewinde von Pulle zu Markierer hingegen schon

    Edit: Pressluftflaschen mit geöltem Füllnippel können auch Explodieren!

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  • Hallo Murray,

    wie gesagt, Öl darf auf keinen Fall an Gewinde wenn es um 200 bar oder mehr geht.
    Aber wenn das Kartuschengewinde ganz ganz leicht eingefettet ist, kann laut Aussage meines Händlers nichts passieren.

    Kann das jemand bestätigen?

  • Ich kann das nicht bestätigen, habe zwar keine eigene Erfahrung damit gemacht (gott sei dank!), aber mW. nach gehört auf ein Kartuschengewinde kein Fett, weil:

    Es kommt zu einem Dieseleffekt. Wie bei einem Preller, wenn zuviel Öl oder Fett in der Druckkammer ist.
    Durch den raschen Kompressionsanstieg ist das Fett oder Öl, wie Diesel, der Treibstoff.

    Ob der Kompressionsanstieg durch einen Kolben bei Kompressionsraumverkleinerung (Verdichtung), wie beim Motor, oder auf gleichbleibendem Raum durch Druckausgleich, wie beim öffnen des Ventils, geschieht, ist völlig egal.


    Es gehört einfach kein Fett dorthin. Punkt.

    Wenn eine PaintballWaffe auch Marker genannt wird...
    Ist dann eine scharfe Waffe ein permanent Marker?

    Silvester. Mit I

  • @ Mr Co2

    Wie bitte soll das Fett/Öl in die Luft kommen? Die Kartusche dichtet vorne ab an einer Dichtung, über das Gewinde wird diese nur zu dem Punkt geschraubt. Bedenke, das Öl/Fett währe nur am Gewinde, nicht an der Stelle wo die Luft austritt. Ob das nun gefettet/geölt werden muss weis ich nicht, denke aber daß es wenn es nur am Gewinde ist nicht schaden könnte.

    Gruß
    Thomas