Pistole waagerecht im Anschlag - nur Show oder ist etwas drann?

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 13.363 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2016 um 21:12) ist von zZtBremen.

  • Habs vorhin mal mit der LuPi (FWB102) auf 10 m probiert. :D
    Ohne Zeitdruck, aber zügig, da das Zittern im Handgelenk bei dem langen Ding und der komischen Haltung recht schnell anfing.
    8 von 10 auf der (Lupi-)Scheibe und 2 davon im Schwarzen.
    Spaß gemacht hats nicht. Wesentlich mehr Kraftaufwand im Handgelenk nötig als bei aufrechter Handhaltung. Vielleicht kein Problem für Hantelstemmer, aber nix für mich.
    Rückstoß war erträglich ;^) .


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Wesentlich mehr Kraftaufwand im Handgelenk nötig als bei aufrechter Handhaltung.

    Jetzt habe ich doch beim ersten Versuch "...als bei artgerechter Haltung" gelesen. Naja, paßt ja irgendwie. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • In den USA hab ich mal Cowboy Action Shooting mitgemacht, incl. schnellem ziehen und auf Luftballons mit dem Peacemaker in .45 (anfangs mit Wachsbullets)

    Das hat man aus der Hüfte recht schnell raus und nach ner Woche war ich ziemlich treffsicher, warum solls beim Hiphop-Gangsta-Griff anders sein?

    Sinnvoll geht allerdings anders...

  • Das hat man aus der Hüfte recht schnell raus und nach ner Woche war ich ziemlich treffsicher, warum solls beim Hiphop-Gangsta-Griff anders sein?

    Da du beim Wildwest schießen den Colt immer noch richtig hälst und er dafür Konstruiert ist. Natürlich kannst du Gansta trainieren viel Spaß wenn du dann mal normal schießen sollst.

  • In den USA hab ich mal Cowboy Action Shooting mitgemacht, incl. schnellem ziehen und auf Luftballons mit dem Peacemaker in .45 (anfangs mit Wachsbullets)

    Das hat man aus der Hüfte recht schnell raus und nach ner Woche war ich ziemlich treffsicher, warum solls beim Hiphop-Gangsta-Griff anders sein?

    ...

    Moin... Beim Westernschießen kommt zum tragen, was Sparky erwähnte, man stößt die Waffe in Richtung Ziel.

    Gruß

    Dose

  • Ehrlich würde ich nur Airsoftschützen raten.


    Da muss man dann aber einige Meter neben die Scheibe zielen. Machen tatsächlich einige.

    Zumindest Spieler und nicht Scheibenschützen/Plinker...

    Das ist dort tatsächlich eine sehr verpönte (je nach Spielfeld sogar verbotene) Schusstechnik, die durchaus angewendet wird. Und in dem Fall sogar sehr sinnvoll.Hab sogar schon Spieler getroffen, die nur dafür eine extra-Waffe (am liebsten etwas billiges und/oder vollautomatisches <0,5J) mitführen.
    Allerdings wird die Haltung dort ausschließlich benutzt, um "um die Kurve" zu schießen. oder gleich um 180° gedreht, um über Deckungen hinweg zu schießen.
    Klappt eben auch nur wegen dem Hop-Up, das dafür nicht eingestellt, sondern schlicht auf Anschlag gedreht wird.
    Für die nicht-Airsoftler hier: Beim Hop-Up wird der Rundkugel (BB) ein Rückwärtsdrall mitgegeben, in der Regel durch ein kleines Gummie, das an der Oberseite des Laufs ist und minimal rein- oder rausgeschoben werden kann, meist über ein kleines Rädchen, an dem man dreht.
    Ähnlich wie man den Effekt von diversen Ballsportarten kennt, fliegt ein Ball, der sich rückwärts dreht bei ausreichender Drehung eine Kurve nach oben. Richtig eingestellt gleicht diese Bewegung die Schwerkraft aus, sodass die Kugel im Flug nicht (oder kaum) absackt. bei den langsamen Mündungsgeschwindigkeiten im Airsoftbereich die einzige Möglichkeit für eine wirklich flache Flugbahn. Zudem stabilisiert die Drehung das Geschoss, es wird also auch "seitwärts" präziser.

    Hält man die Waffe jetzt aber um annähernd 90° gekippt, und hat womöglich das Hop-Up nicht "richtig eingestellt", sondern einfach voll reingedreht um den Effekt zu steigern (deswegen extra-Waffe), wird aus der Flugbahn schnell eine beachtliche Seitwärtskurve. Bzw. bei einer 180° Drehung zieht das Geschoss eben sehr schnell und steil nach unten.
    Damit kann dann über/an Deckungen vorbei geschossen werden.
    Erfordert eine Menge Übung (oder vollautomatik mit im Flug sichtbaren BBs) um damit irgendwas zu treffen, immerhin kann man jegliche Visierung bei einem Geschoss, das um die Kurve fliegt und dazu noch oft unter Zeitdruck völlig vergessen. Man muss sich also auf instinktives schießen verlassen, und auch das ist wesentlich einfacher, wenn das Geschoss halbwegs grade oder eben mit ein wenig absacken fliegt.
    Andererseits sind es ja manngroße Ziele auf oft eher geringe Distanz.
    Trotzdem, in der Regel eher ein "kann man ja mal versuchen, Munition gibts ja genug" oder "möglicherweise kann man sie ja aus der Deckung treiben wenn sie sich unsicherer fühlen" anstatt einer Technik mit großen Trefferchancen. Aber ausreichend oft benutzt um tatsächlich bekannt und wohl von fast jedem Spieler zumindest mal ausprobiert worden zu sein.


    Nur um mal etwas zum Thread beizutragen, wo die Schusstechnik tatsächlich effektiv und regelmäßig genutzt wird. Und weil oft vergessen wird, dass das Aussehen zwar sehr ähnlich, die Funktionsweise aber Grundverschieden ist.
    Mit scharfen Waffen klappt das natürlich nicht, das Feld überlasse ich gerne wieder anderen, die davon deutlich mehr Ahnung haben.

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Findest Du alte Folgen bei YT? Ich nicht.


    Doch, da gibt es einiges, aber nicht auf deutsch. Originale in schwedisch ja, oder auch viel mit slawischen Texten, z.B. polnisch (bevorzuge ich, da mein gesprochenes Schwedisch nicht so prall ist).

    Grüße - Bernhard

  • Wenn ich in Krimis sehe wie die Figuren, die Pistole/den Revolver mit beiden Händen haltend, umhertanzen, dabei jeweils die größtmöglichen Ziele abgebend, erheitert mich das nur.
    Ich bin der Meinung wer nicht in der Lage ist die Kugel nur mit einer Hand ins Ziel zu bringen, auch bei größeren Kalibern, sollte insgesamt die Finger davon lassen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Da ist etwas drann. Beidhändiger Anschlag wurde wahrscheinlich für ungeübtere Schützen (z.B. einfache Streifenpolizisten oder Kriminalbeamte) erfunden, um durch den etwas sichereren Halt die Streuung im Ziel und den Rückschlag bei GK zu minimieren. Da sie ja dabei selber ein breites Ziel darstellen, sollten diese Schützen eigentlich immer Schutzwesten tragen.

    Grüße - Bernhard

  • Äh, ich war mal bei der CA zu Gast, da hat ein russischer Offizier sich nen Backstein mit Bindfaden ans Handgelenk gebunden, die 9er Mak gepackt und alle Schüsse lagen auf 10m im Schwarzen.

    Schon imposant...

  • Dass ich dir nochmal zustimmen würde, Wolf... :n12:

    Und ist das nicht erschreckend?

    Zitat

    für ungeübtere Schützen (z.B. einfache Streifenpolizisten oder Kriminalbeamte)


    (aber es ist ja tatsächlich so...)


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Wenn ich in Krimis sehe wie die Figuren, die Pistole/den Revolver mit beiden Händen haltend, umhertanzen, dabei jeweils die größtmöglichen Ziele abgebend, erheitert mich das nur.
    Ich bin der Meinung wer nicht in der Lage ist die Kugel nur mit einer Hand ins Ziel zu bringen, auch bei größeren Kalibern, sollte insgesamt die Finger davon lassen.

    Wenn ich weiter zunehme ist das bei mir bald wurscht :rolleyes:
    Bringe trotzdem aber 9 mm auch gern mal mit einer Hand ins Ziel. Aber mit zwei Händen sind es dann doch meist ein paar Ringe mehr. :^)


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Ich erinnert mich an etwas das ich immer für Hollywood hielt. Das man nur treffen kann wenn man die Waffe dabei zieht. Ala Butch Cassady and Sundance Kid. Mit gezogerner waffe normaler anschlag traf der nix aber aus der Hüfte einen Spielkarte Quer.

  • Wenn ich in Krimis sehe wie die Figuren, die Pistole/den Revolver mit beiden Händen haltend, umhertanzen, dabei jeweils die größtmöglichen Ziele abgebend, erheitert mich das nur.
    Ich bin der Meinung wer nicht in der Lage ist die Kugel nur mit einer Hand ins Ziel zu bringen, auch bei größeren Kalibern, sollte insgesamt die Finger davon lassen.

    Ich glaube hier wird etwas gehörig durcheinander gebracht! Mit einer Schusswaffe, egal welches Kaliber, auf 25 Meter im meditativen Modus die Zehn zu zerlöchern ist etwas völlig anderes als unter Stress und körperlicher Belastung, möglicherweise in Bewegung, auf relativ kurze Distanz auf ein sich bewegendes Ziel zu schießen. Beim Scheibenschießen kann (muss) ich meine Umwelt komplett ausblenden und jeden Schuss konzentriert abgeben. Beim Combatschießen geht das nicht. Da muss ich auf meine Kollegen/Kameraden achten, auf den Gegner und das Umfeld. Da ist eine feste Waffenhaltung elementar, zumal in der Regel mehrere Schüsse schnell hintereinander abgeben werden wenn geschossen wird. Schießstandmäßiges einhändiges Schießen verbietet sich auch schon aus einen ganz einfachen Grund; hier wird nämlich der ungeschützte Bereich am Körper freigegeben!

    Im übrigen schießt beim dynamischen Schießsport auch niemand einhändig, was einen guten Grund hat.

    Nichtsdestotrotz sollte einhändiges Schießen, weil möglicherweise verletzungsbedingt notwendig, trotzdem bei Polizei/Militär trainiert werden.


    Gruß

    Dose

  • So ist es Dose. Außerdem möchte ich mal denjenigen sehen, der auf einem richtigen Comsat-Wettkampf über zwei Tage, jeweils tausend Schuss, am zweiten Tag dann Einhändig noch etwas trifft. Aber klar, das ist nur für ungeübte Schützen so. Die anderen haben einen Griff fest wie ein Schraubstock, wie konnte ich das vergessen. :rolleyes:

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Ach was, wer von Jugend an, wie ich gewohnt ist mit Faustfeuerwaffen einhändig zu schießen der trifft auch.
    Da bedarf es keiner Schraubstockhand.
    Und das bezieht sich angefangen von Luftdruckpistolen über Kleinkaliber, 7,65, 9 mm bis hin zum Kaliber 45.
    Allerdings verschieße ich sicher nicht an zwei Tagen tausende Schuß teurer Munition.

    Übrigens kann sich jeder vorstellen wie das etwa bei einem Polizeieinsatz ist bei einem Raumwechsel durch eine Tür.
    Die Waffe zweihändig geführt, frontal durch die Türe, oder die Waffe einhändig geführt mit der Möglichkeit seitlich die Türe zu passieren.
    Und damit bin ich hier raus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Die dürfen doch gar nicht seitlich wegen der Schutzwesten. Dann können die auch gleich zweihändig.

    Irgendwie habe ich aber hier gerade den Eindruck, dass es etliche Schützen gibt, die nur die eine bevorzugte Haltung anpreisen und jegliche andere abwertend beurteilen.
    Da möchte ich z.B. eingefleischte Zweihand-Schützen sehen, die nie den seitlichen Einhandanschlag (stehend freihändig, Duell-Fertighaltung) geübt haben, was sie so sportmäßig mit einer KK-Sportpistole schießen.

    Ich bin immer noch der Meinung, dass es etliche verschiedene Pistolenanschläge gibt die alle ihre Berechtigung je nach Anwendungsfall haben.

    Grüße - Bernhard

  • Hi,

    Ach was, wer von Jugend an, wie ich gewohnt ist mit Faustfeuerwaffen einhändig zu schießen der trifft auch.
    Da bedarf es keiner Schraubstockhand.
    Und das bezieht sich angefangen von Luftdruckpistolen über Kleinkaliber, 7,65, 9 mm bis hin zum Kaliber 45.
    Allerdings verschieße ich sicher nicht an zwei Tagen tausende Schuß teurer Munition.

    Übrigens kann sich jeder vorstellen wie das etwa bei einem Polizeieinsatz ist bei einem Raumwechsel durch eine Tür.
    Die Waffe zweihändig geführt, frontal durch die Türe, oder die Waffe einhändig geführt mit der Möglichkeit seitlich die Türe zu passieren.
    Und damit bin ich hier raus.

    da spricht leider absolute Unkenntnis dieser Art des Schießens. Combatschießen ist eine eigene Welt und das muss man selbst gemacht haben. Türen, Deckungen, etc. unterschiedliche lagebedingte Haltungen, schnelle wiederholgenaue Abgabe von Schussfolgen… alles Dinge, die kein Sportschütze braucht, aber auch nicht nachvollziehen kann. Man kann Combatschießen und dessen Erfordernisse nicht mit Sportschießen und zielgenauem Treffen seit der Jugend vergleichen. Das schließt sich einfach aus und geht gar nicht.

    Ich bin immer noch der Meinung, dass es etliche verschiedene Pistolenanschläge gibt die alle ihre Berechtigung je nach Anwendungsfall haben.

    so ist es. Sportschießen ist etwas völlig anderes als jagdlichtes Schießen oder Combatschießen… Und beim Combatschießen schießt man natürlich auch nicht immer mit beiden Händen. Absolut falsche Vorstellung. Und wer Ecken beidhändig eng schneidet, dem ist eh nicht zu helfen.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.