Pistole waagerecht im Anschlag - nur Show oder ist etwas drann?

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 13.445 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2016 um 21:12) ist von zZtBremen.

  • Sparky, ja, eigene Erfahrung im Combatschießen liegt bei mir tatsächlich nicht vor.
    Allerdings ist der gesunde Menschenverstand schon vorhanden. Und der sagt mir, wenn ich es nicht mit einer Scheibe zu tun habe sondern mit einem zurückschießenden Gegner, dann müßte es im eigenen Interesse liegen dem Gegner so wenig eigene Zielfläche zu bieten wie es möglich ist, und nicht auf die Weste vertrauen. Da würde ich als versierter gegnerischer Schütze auf den Kopf zielen und wohl auch treffen.
    Allerdings hat man als Laie ja nur von dem Kenntnis was man in Krimis sieht, wenn man davon ausgeht das beim sportlichen Combatschießen auch niemand wirklich zurückschießt, was ja erst den tatsächlichen Beweis der Richtigkeit des eigenen Vorgehens bringen würde, und was ich in Krimis sehe an der Vorgehensweise der dargestellten Beamten begeistert mich nicht wirklich.

    Übrigens würde mich mal der Hintergrund interessieren wann dieses zweihändige Schießen aufkam.
    Ich kann mich nicht daran erinnern in meiner Jugendzeit etwas davon gesehen oder gehört zu haben. Und auch in den ersten Tatortverfilmungen z.B. war diese Art der Waffenhaltung kein Thema.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Also, bei allen aktiven Schießarten, ob nun militärisch/polizeilich und bei jeder Art von aktiven Sportschießen wird ausschließlich, mit nur absoluten Ausnahmen, zweihändig geschossen. Nur der korrekt ausgeführte beidhändige Griff verhindert das Wandern der Waffe bei schneller Schussfolge. Das hat etwas mit dem Kraftdreieck zu tun. Während der ausgestreckte Arm nichts weiter als ein hervorragender Hebel für kleinste seitliche Kräfte ist, kann ein "Dreieck" das zigfache der Energie aufnehmen.

    Was "zügiges" Schießen angeht, ist der absolute Meister Jerry Miculek, und auch der schießt ausschließlich beidhändig

    Einmal editiert, zuletzt von DrDosenbier (7. Januar 2016 um 15:04)

  • Er sagte doch mit Ausnahmen. Ist ja auch richtig.
    Es ging ja eher um Polizei im Krimi (allein da würde ich mal raten eher in youtube zu stöbern als nen Tatort als Referenz zu nehmen  ;^))


    Sportlich auf ne Scheibe ist doch was völlig anderes. Polizei und Militär rund um den Globus werden schon das anwenden was Sinn macht. Eine allheilige Wahrheit gibts dazu wohl nicht und man muss da auch nicht alles auf die Goldwaage legen  :rolleyes:

    Life is good

  • Allerdings ist der gesunde Menschenverstand schon vorhanden. Und der sagt mir, wenn ich es nicht mit einer Scheibe zu tun habe sondern mit einem zurückschießenden Gegner, dann müßte es im eigenen Interesse liegen dem Gegner so wenig eigene Zielfläche zu bieten wie es möglich ist, und nicht auf die Weste vertrauen. Da würde ich als versierter gegnerischer Schütze auf den Kopf zielen und wohl auch treffen.
    .

    Als kleine Zielfläche bieten durch abdrehen oder ducken macht man eigentlich nicht mehr. Die meisten Schützen zielen automatisch auf das größte Ziel, den Oberkörper. Kopfschüsse müssen tatsächlich, unabhängig von der eigenen Treffsicherheit, gezielt trainiert werden.

    Im Übrigen bietet die zweihändige Haltung auch den Vorteil einer 360Grad "Rundumhandlunsgfähigkeit" (einfach mal ausprobieren) ohne die Fußstellung zu verändern und zudem ein besseres Sichtfeld.

  • Ja, erinnert mich gerade daran vor Jahrzehnten auf dem damaligen Bayer - Schießgelände in Leverkusen mit ner Schnellfeuer -Sportpistole auf Silhouettenscheiben geschossen zu haben. Der Arbeitskollege Giese, der damals Deutscher Meister in dieser Disziplin war, hatte mich ein paar mal mitgenommen.

    Diese Art des Schießens ist aber wohl die "absolute Ausnahme" die DrDosenbier meint.

    Für mich ein wirkliches Highlight, egal mit welchem Kaliber, einhändig einen Schuß abzugeben und mit dem ins Schwarze zu treffen.

    Aber bitte, das kann sicher jeder handhaben wie die Witwe Bolte, die es machte wie sie´s wollte.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Als kleine Zielfläche bieten durch abdrehen oder ducken macht man eigentlich nicht mehr. Die meisten Schützen zielen automatisch auf das größte Ziel, den Oberkörper. Kopfschüsse müssen tatsächlich, unabhängig von der eigenen Treffsicherheit, gezielt trainiert werden.

    Im Übrigen bietet die zweihändige Haltung auch den Vorteil einer 360Grad "Rundumhandlunsgfähigkeit" (einfach mal ausprobieren) ohne die Fußstellung zu verändern und zudem ein besseres Sichtfeld.


    Kann ich zumindest gedanklich nicht ganz nachvollziehen.
    Ich würde beim Gegner ganz automatisch auf die Körperteile zielen die frei von einer Bewehrung sind, bei einer gegnerischen Bewehrung mit einer Schußweste also auf Kopf oder Beine.

    Die zweihändige Haltung, ohne die Fußstellung zu verändern habe ich gerade mal ausprobiert und komme da nur auf einen halbwegs zielbaren Winkel von 180°. Wirklich zielbar wird das bei mir aber nur Einhändig. Vielleicht bin ich aber im Alter zu steif, grins.
    Steht der Gegner hinter mir, muß ich mich auf dem Fuß umdrehen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ich würde beim Gegner ganz automatisch auf die Körperteile zielen die frei von einer Bewehrung sind, bei einer gegnerischen Bewehrung mit einer Schußweste also auf Kopf oder Beine.

    Die zweihändige Haltung, ohne die Fußstellung zu verändern habe ich gerade mal ausprobiert und komme da nur auf einen halbwegs zielbaren Winkel von 180°. Wirklich zielbar wird das bei mir aber nur Einhändig. Vielleicht bin ich aber im Alter zu steif, grins.
    Steht der Gegner hinter mir, muß ich mich auf dem Fuß umdrehen.

    Rolf, nicht böse sein. Wenn du nicht selbst RICHTIGES Combatschießen betrieben hast, dann kannst Du einiges gar nicht wissen und nachvollziehen. Man ging sogar absichtlich dazu über Treffer frontal in Kauf zu nehmen. Das ungedeckte Kopfziel ist immer gleich groß. Und beim Combat-Schießen darf man sich auch bewegen und bleibt nicht statisch stehen. Das mit einhundertachtzig Grad kann ich nicht nachvollziehen. Und in einem dynamischen Kampfgeschehen will ich sehen wie Du einhändig ein sich schnell bewegendes Ziel triffst ohne vorher Deutschüsse trainiert zu haben. Ein reiner Sportschütze nach DSB Manier ist dann unter Wölfen nicht einmal ein kleines Schäfchen. Das ist leider so. Mal ganz davon abgesehen, dass die Einstellung fehlt, die man sich über Jahre aneignet.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.


  • Kann ich zumindest gedanklich nicht ganz nachvollziehen.
    Ich würde beim Gegner ganz automatisch auf die Körperteile zielen die frei von einer Bewehrung sind, bei einer gegnerischen Bewehrung mit einer Schußweste also auf Kopf oder Beine.

    Du solltest dich vom mentalen Zustand auf dem Schießstand freimachen! Da kannst du überlegen, durchatmen, mental versinken oder sonstwas Spannendes mit deinem Geiste anstellen. Wenn ich dich aber mit einer RAM in einem Übungshaus abparke und dann aus dem Halbdunkel plötzlich mit einer Keule überraschend, schreiend auf dich zustürme, gehe ich jede Wette ein, dass alle Schüsse auf meiner Brust landen! Auch wenn du ehemaliger Olympiaschütze bist!
    Das liegt einfach in der menschlichen Psyche!


    5 Schuss in 4 bzw. in 10 Sekunden? Das ist kein schnelles Schießen! Da putzt sich der mittelmäßige IPSC-Schütze ja noch die Zähne zwischendurch! :D

  • Und man muss sich mal von diesem lahmen Schießen wie im Tatort verabschieden. Das ist kein Combatschießen. Da geht es langsamer und überlegter zu, aber immer noch viel schneller, als man denkt.

    Das hier ist schnell

    Der kann sogar frühstücken.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Rolf, nicht böse sein. Wenn du nicht selbst RICHTIGES Combatschießen betrieben hast, dann kannst Du einiges gar nicht wissen und nachvollziehen. Man ging sogar absichtlich dazu über Treffer frontal in Kauf zu nehmen. Das ungedeckte Kopfziel ist immer gleich groß. Und beim Combat-Schießen darf man sich auch bewegen und bleibt nicht statisch stehen. Das mit einhundertachtzig Grad kann ich nicht nachvollziehen. Und in einem dynamischen Kampfgeschehen will ich sehen wie Du einhändig ein sich schnell bewegendes Ziel triffst ohne vorher Deutschüsse trainiert zu haben. Ein reiner Sportschütze nach DSB Manier ist dann unter Wölfen nicht einmal ein kleines Schäfchen. Das ist leider so. Mal ganz davon abgesehen, dass die Einstellung fehlt, die man sich über Jahre aneignet.


    Grins, nicht böse sein Andreas, auch wenn ich das "richtige Combatschießen" nicht betrieben habe, muß zuerst mal das was sich logisch darstellt auch logisch abgehandelt werden. Logik, die auch nicht mit dem Begriff "Combat" außer Kraft gesetzt werden kann.
    Das man nicht statisch stehen bleiben kann wenn einem ein Gegner gegenübersteht der einem ans Leben will ist doch logisch und bedarf keiner besonderen Erwähnung.
    Ich würdekeine frontalen Treffer absichtlich in Kauf nehmen nur weil ich eine Schußweste anhätte. Das Risiko auf einen Gegner zu treffen der eine Waffe nutzt die den Westenschutz durchschlägt, oder der aufgrund seiner Schießkünste locker in der Lage ist den Kopf zu treffen wäre mir zu groß.

    Was ist mit den 180 Grad nicht nachzuvollziehen?
    Die Aussage von DrDosenbier war: Im Übrigen bietet die zweihändige Haltung auch den Vorteil einer 360Grad
    "Rundumhandlunsgfähigkeit" (einfach mal ausprobieren) ohne die
    Fußstellung zu verändern
    und zudem ein besseres Sichtfeld.
    Ich habe das ausprobiert und bin für mich zu der Erkenntnis gekommen das bei zweihändiger Waffenhaltung ein Zielen über einen Winkel von 180° nicht möglich ist ohne die Fußstellung zu verändern. Steht der Gegner außerhalb dieses Winkels, also etwa hinter mir, muß ich die Fußstellung verändern, indem ich mich nämlich auf dem Absatz herumdrehe. Vielleicht gibt es ja Akrobaten die sich in der unveränderten Fußstellung um 360° drehen können. Ich gehöre nicht dazu.
    Was ich aber kann, und an sich bewegenden Zielen lange trainiert habe, ist einhändig Ziele mit einem Schuß zu treffen. Und auch Ziele in der Größe eines Kopfes. Und da hätte jemand der darauf setzt das ich in der Hektik auf die Brust schieße ganz schlechte Karten.

    @ Dr.Dosenbier

    Ich bin kein Olympiasieger, sondern mein damaliger Arbeitskollege war in der benannten Disziplin Deutscher Meister.

    Und wenn Du mal dabei warst wenn in der vorgegebenen Zeit auf fünf wegklappende Scheiben geschossen wird, und zwar in die Mitte des Schwarzen, dann kommt Respekt für den Schützen auf. Und der war damals vor der Deutschen Meisterschaft Tag und Nacht auf dem Stand um zu trainieren, obwohl er ein exzellenter Schütze war.
    Und wie ich gerade Sparky geantwortet habe würde ich sicher nicht wie ein Sportschütze in einer Abwehrsituation statisch stehen bleiben. Alleine die Vorstellung läßt mich erneut grinsen. Und ich würde mit Sicherheit nicht auf deine Brust schießen....

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Nicht ein einziges Mal Combat geschossen, aber das was Dir logisch vorkommt muss dann auch logisch sein? Ich würde gerne sehen ob Du im Feuer stehen bleibst und es in Kauf nimmst Treffer zu kassieren, genau das bedeutet Combat-Schießen unter Umständen.

    Du blendest den psychologischen Faktor vollständig aus, weil Du ihn gar nicht kennen kannst. Und was wir nicht kennen können wir uns auch nicht vorstellen. Ich rede doch auch nicht vom Innenleben einer Nähmaschine. Das ist nicht böse gemeint, aber wie soll ich es sonst plastisch beschreiben?

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Nicht ein einziges Mal Combat geschossen, aber das was Dir logisch vorkommt muss dann auch logisch sein? Ich würde gerne sehen ob Du im Feuer stehen bleibst und es in Kauf nimmst Treffer zu kassieren, genau das bedeutet Combat-Schießen unter Umständen.

    Du blendest den psychologischen Faktor vollständig aus, weil Du ihn gar nicht kennen kannst. Und was wir nicht kennen können wir uns auch nicht vorstellen. Ich rede doch auch nicht vom Innenleben einer Nähmaschine. Das ist nicht böse gemeint, aber wie soll ich es sonst plastisch beschreiben?


    Für mich ist es logisch eine Gefahr abzuwehren ohne einen Treffer zu kassieren.
    Alles andere wäre vollkommen unvernünftig, denn das eigene Leben ist das höchste Gut was man besitzt.
    Und wie kommst Du auf die Behauptung das ich den psychologischen Faktor vollständig ausblende?
    Meinst Du der kommt nur beim aktiven Kombatschießen auf?
    Und glaubst du ich sei zu blöde als das man mir etwas plastisch beschreiben könnte?
    Ich denke diverse Beiträge meinerseits sagen was anderes aus.

    Sei mir nicht böse, aber seit deiner Rückkehr aus deiner Forenpause habe ich den Eindruck das du gegenüber früher, wo ich über einen langen Zeitraum deine Besonnenheit und Zurückhaltung geschätzt hatte, diametral entgegengesetzt unterwegs bist.

    Bin hier raus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Da würde ich als versierter gegnerischer Schütze auf den Kopf zielen und wohl auch treffen

    Und Schießt daneben weil das Adrenalin dich zittern läßt.

    Das man nicht statisch stehen bleiben kann wenn einem ein Gegner gegenübersteht der einem ans Leben will ist doch logisch und bedarf keiner besonderen Erwähnung.

    Ähem man übt das ganze solange bis es Automatisch abläuft. Ohne zu denken werden dann eingeübte Reflexe abgespult.


    Nach meinem ersten Feuergefecht zitterten meine Hände unkontroliert so heftig das ich nicht mal eine Zigarette anzünden konnte. Und als ein Kollege mich erschreckte war die Waffe schneller im Anschlag als er April April rufen konnte Gott sei dank hatte ich keine Mun mehr.

    Es gibt eine Internationale Studie die zeigt das Berufssoldaten und Polizisten die häufiger in feuergefecht verwickelt sind an Herzinfakt sterben. Frage dich mal warum

  • Was soll dieses Video schon wieder ... natürlich können das geübte Schützen kompensieren (nach ein bischen rumprobieren) was die waagrechte Haltung der Waffe an Zielabweichungen bringt ... grundsätzlich ist und bleibt es Quatsch die Waffe waagrecht zu halten ... die Schwerkraft wirkt einfach nicht waagrecht und die Waffenbewegung nach dem Schuss ist nur abhängig von Halteachse der Hand und Ausmitte des Laufes dazu, außerdem ist die Visierung anders eingestellt und und und ... nur weil ein paar pseudo Gangsta das cool finden ist es nicht sinnvoll ... hey ich mach dich Messer du ... :D ;^) :whistling:

  • Inspiriert von diesem thread und einigen hier verlinkten Videos wollte ich unser heutiges Schießen nutzen, neben dem üblichen FT und Plinking diesen sagenhaften gangsta-Style auszuprobieren.

    Nun habe ich leider nicht das dafür nötige Equipment. Statt einer standesgemäßen Wumme mußte also eine Gletcher APS BB herhalten. Naja, damit waren dann immerhin 22 Mumpeln ins Ziel zu lenken.

    Goldkettchen habe ich leider auch nicht. Und außerdem war es recht kalt, so um die 0 Grad. Also „cool“ wirklich nur im Sinne von „kühl“.

    Was soll ich sagen? Lassen wir doch einfach nur die Bilder sprechen:

    Ich hoffe, bei einer Wiederholung dieses Versuchs am ersten April ein wesentlich besseres Trefferbild zu erzeugen, zumal ja dann auch hoffentlich CO2-geeignetere Temperaturen herrschen.

    Ach ja, meiner Meinung nach wird die abstützende Wirkung der linken Hand hinsichtlich der Zielgenauigkeit überschätzt.

  • Vielleicht ist es in Kalibern oberhalb von :F: doch schwieriger. Ich mein ja nur, könnte ja sein. :whistling:

    Und die wichtige Funktion der linken Hand bei richtigen Faustfeuerwaffen ist eigentlich auch recht gut erforscht.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Also mit dieser Art Missveständnis habe ich ja nun gar nicht gerechnet :^)

    Ich meinte die "Abstützung" beim "Gangsta"-Style :D:D:D

    Da wird nicht die Waffe gestützt, also nicht DIE...

    Und "F" ist nicht sooo einfach, zumindest, wenns echt sein soll :rolleyes: