Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.858 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. September 2014 um 11:45) ist von Bulliwig.

  • Hallo , wollte mal wissen, wie genau man einen Lauf neu brüniert, wenn der Lauf schon mal brüniert war aber die Brünierung nicht mehr so gut ist.
    Also welche Vorarbeiten sind nötig , wie genau brüniert man den Lauf am besten und vor allem welches Zeugs benutzt ihr so .

    Was mich auch noch interessieren würde , wie brüniert ein Waffenhersteller die Waffen ?


    shooter777

    Einmal editiert, zuletzt von shooter777 (6. September 2014 um 21:29)

  • Waffenhersteller machen grundsätzlich eine Heißbrünierung. Aber nicht jede Waffe wird brüniert. Es gibt auch eine Phospatierung, die dann matt und grau/grünlich wirkt.

    Im privaten Rahmen kann man eine kalte Brünierung machen. Allerdings klappt das nicht mit jeder Stahlsorte gut. Ich habe mal vor längerer Zeit einen Bericht gefertigt:
    Brünierung leicht gemacht

  • Hallo,

    ich kenne bzw. verwende die Klever Kaltbrünierung von Ballistol.

    Wie hier schon gesagt wurde, klappt das je nach Material nicht
    immer so problemlos.

    Meine Erfahrung sagt, das Wichtigste ist das gründliche Entfetten
    vor dem Brüniervorgang und der richtige Auftrag,

    Siehe: Tip für die Kaltbrünierung

    Egal, welche Variante Du wählst, viel Erfolg! :thumbup:

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Die Guides sind schon super, aber.. :Ich störe mich etwas daran, die alte Brünierung abzuschleifen. Leute, die sich nicht so sehr mit Schleifmitteln auskennen, schleifen sich schnell Platten oder Riefen ins Metall, die vermeidbar gewesen wären. So lange kein massiver Rost UNTER der Brünierung sitzt, empfehle ich die chemische Entfernung der alten Brünierung mit Phosphorsäure. Das geht innerhalb von 5 min.
    Man braucht z.B. nur den Rost-Umwandler von Nigrin. Dieser enthält 24%ige Phosphorsäure. Mit einem Pinsel aufgetragen oder in die Säure eingelegte Teile verlieren schon beim Zuschauen ihre Brünierung ohne Metall abzutragen.
    Es ist dann auch leichter, die erforderlichen Stellen gezielt zu schleifen bzw. zu bearbeiten.
    Die Phosphorsäure kann man danach auch wieder zur weiteren Aufbewahrung wieder in den Behälter geben.

    MfG Michael.

    "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden." [Sokrates.]

  • Man muss unbedingt beachten, dass Brünierungen und Phosphatierungen nur eine chemische Umwandlung einer (stählernen) Oberfläche sind. Das ist keine deckende Schutzschicht, die leichte Kratzer oder Unregelmäßigkeiten kaschieren hilft. Daher sind Handschmirgeleien unbedingt zu vermeiden. Das bekommt man nur sehr schwierig wieder auspoliert. Würde man einen verkratzen Spiegel brünieren, bekommt man eine schwarze aber immer noch verkratzte Oberfläche.
    Bei runden Gegenständen, wie ich das bei der Laufhülle im Beispiel gemacht habe, kann man diese in eine Bohrmaschine einspannen und gegen sehr feines Schmirgelleinen oder Stahlwolle halten. Dann sind die Kratzer eher gleichmäßige Riefen, was aber zum schönen regelmäßigem Bild wird. Ansonsten nicht scheuen ein einfaches Polierset für nen guten Zwanni zu kaufen. Das geht deutlich einfacher und je nach Mühe wird das Ergebnis auch klasse.

  • Hört sich wahrscheinlich alles viel leichter an als es ist. Das einzige ,was ich bis jetzt noch nicht verstanden habe ist das polieren. Meint man damit das ölen und immer wieder drüberreiben oder meint man da was anderes ?

    Hat eigentlich schonmal jemand von euch eine AK oder eine andere Dekowaffe neu brüniert ?

    Bis hier hin schon mal vielen Dank für die schnellen Antworten  :thumbsup:


    shooter777

  • Jetzt muss ich hier auch mal was fragen. Also ich habe von Metallurgie eigentlich keinen blassen Schimmer und möchte gern eine Messerklinge nachschwärzen/brünieren. Meines Wissens nach handelt es sich bei der Klinge um 440er Kohlenstoffstahl rostfrei. Das heist dann ja das sich die Klinge nicht brünieren lässt, oder? Gibt es denn dann eine andere Möglichkeit die wieder schwarz zu bekommen?

    Gruß Hobbyshooter

  • ....
    Die Phosphorsäure kann man danach auch wieder zur weiteren Aufbewahrung wieder in den Behälter geben.

    ....

    Sowas macht man eben nicht....du verunreinigst damit die ganze Flasche. Was meinst du was mit der Brünierung passiert? Die löst sich nicht in Luft auf...und die kippt man sich dann in ein Behältnis mit eigentlich "sauberem" Inhalt und wenn man es dann für was Anderes braucht, dann hat man eben diese Verunreinigungen da dran.

    €:

    Du kannst das aber in einer anderen Flasche sammeln zur erneuten Verwendung. Aber bloß keine alte Getränkeflasche nehmen, nicht dass es da gefährliche Verwechselungen gibt! Eventuell eine leere Flasche von dem Rostlöser nehmen und entsprechend beschriften.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    2 Mal editiert, zuletzt von germi (7. September 2014 um 21:10)

  • Willst du ein komplettes System neu brünieren oder nur einen Abschnitt?

    Naja ich habe an eine Restaurierung einer AK gedacht, da mir Restaurierungen gut gefallen. Nur mit der Neubrünierung denke ich ,dass ich das besser sein lasse, da man es ja nie so hinbekommt wie der Hersteller.
    Ich will die AK nicht versauen, ich meine da hängt ja dann doch ein bisschen Geld drin . Zudem habe ich 0 praktische Erfahrung vom brünieren.


    shooter777

    Einmal editiert, zuletzt von shooter777 (8. September 2014 um 21:12)

  • Ich würd ne AK auch nicht überarbeiten... wenn du das machst, dann auch die Holzteile.

    Brüniert passt aber nicht, nur wenige AK´s waren brüniert... z.B. die Chinesen und selten mal frühe russische.

    Rallye Mattschwarz passt aber gut, ist in etwa wie der Originallack der AK.


    Gruß, David

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  • Mir gefallen die AKs auch ganz gut in dem benutzen Zustand. Anfangs sogar nur . Wie ich angefangen habe Originalwaffen zu sammeln kam eine Restaurierung oder eine Überarbeitung nie in Frage außer natürlich alles schön zu säubern, das Konservierungsfett zu entfernen und die Mechanik zu ölen und zu fetten.Nur kam mir Abends der Gedanke so ein Projekt mal zu starten. Wär mal was anderes. Das sollte aber auch nur an einer AK gemacht werden und nicht an allen. Aber jetzt bin ich wieder der Meinung die Waffen (Dekowaffen) äußerlich so zu lassen wie sie sind. Absolute Ausnahme die Brünierung wär mal so richtig schei**. Dann käm sowas wieder in Frage . Oder bei einem alten Luftgewehr ,das mal Jahrelang regungslos irgendwo im Keller rumgelegen hat.
    Das wär noch sowas. Ein altes Luftgewehr wieder fit zu machen . Das lest man hier ja recht oft.
    Aber eine Erfahrung ist der Thread hier auf jeden Fall für mich , nicht dass jemand denkt die Mühe wär umsonst ,jetzt weiß ich nämlich auf was ich mich da einlasse und auf was ich achten muss . Und vor allem, was da alles schief gehen kann.


    Ich habe eben hier in dem Thread Waffen Öl zum Reinigen und konservieren gelesen , dass SSW gebeizt sind. Wo genau ist denn der Unterschied
    zwischen einer Beizung und einer Brünierung ?


    Ist die Brünierung vielleicht robuster als eine Beizung ?

    Kann man eigentlich eine SSW neu beizen, so in etwa wie eine Brünierung erneuern ?


    Und nochmals vielen Dank an alle für eure Mühe ;^)


    shooter777

    2 Mal editiert, zuletzt von shooter777 (8. September 2014 um 21:44)

  • Hallo Shooter,

    SSW's sind gebeizt weil man sie nicht brünieren kann.
    Eine Brünierung ist eine Art "Edelrost" der in einer hauchdünnen Schicht auf der Oberfläche sitzt. Da Zink nunmal kein rostender Stahl ist, kann eine SSW auch nicht brüniert werden, um ein ähnliches Aussehen zu erreichen bleibt also nur die Beize, quasi eine Art Farbauftrag.

    Schönen Tag noch,

    Timo