Prellschlagdämpfung nachrüsten

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 8.563 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. September 2012 um 13:39) ist von baumstamm.

  • Zum eigentlichen Rücklaufsystem gehört ja nicht viel dazu, von der mechanischen Seite her gesehen.

    Für mich stellt sich halt die Frage.. Warum? Wenn man die Preise für moderne Federdruckgewehre mit Rücklaufsystem anschaut, kann man gleich Preßluft kaufen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung!

  • Wie das Ganze HW97 aussieht ist ja erstmal egal, das bleibt ja jedem selbst überlassen wie er das gestaltet.
    Im endefekt zählt das Ergebnis und das ist mehr als gelungen.


    "Wer die Vergangenheit kontrolliert, der kontrolliert die Zukunft;
    wer die Gegenwart kontrolliert, der kontrolliert die Vergangenheit!"

    George Orwell´s 1984

  • Vom empfinden her ja, ansonsten müsste der prellschlag immer der selber sein, das ist aber der Masseträgheit zu schulden das man den dann nicht so spürrt.
    Umkehrschluss ist, das bei einem leichtem Gewehr der Prellschlag heftiger zu spüren ist.


    "Wer die Vergangenheit kontrolliert, der kontrolliert die Zukunft;
    wer die Gegenwart kontrolliert, der kontrolliert die Vergangenheit!"

    George Orwell´s 1984

  • Ich weiß es nicht mehr so genau da ich mein 312er nur einmal zum überholen offen hatte nach dem Kauf aber dort war glaube ich so ein Gummi als eine Art Prellschlagdämpfung eingebaut wo der Kolben dann aufschlägt.

    Ansonsten habe ich ausser dem Diana 56TH keine gedämpften oder anderweitig Rückschlagfreien Preller jedoch liegen zwischen den beiden Modellen Welten. Sprich einen großen Unterschied gegenüber anderen Prellern merkt man beim 312 nicht wirklich. Dennoch ein super Gewehr.

    Einmal editiert, zuletzt von DIE_HARD (15. September 2012 um 14:28)

  • Zitat

    Ist es nicht so dass der Prellschlag durch ein schweres Gewehr auch etwas geringer ausfällt?

    Das dürfte klar sein.
    Mich interessiert aber ein anderes Phänomen.
    Wenn ich auf meinem Gewehr ein Zielfernrohr drauf habe müsste der Prellschlag kleiner werden. Das Gewehr wird merkbar schwerer.
    Es ist aber so daß mir der Prellschlag erst auffällt wenn das Zielfernrohr drauf ist.
    Das Gewehr scheint mit dem Schuss hochzuschlagen.
    Ich kann mir das nur so erklären daß ich mit mehr Kraft das Gewehr hoch halte.
    Mit dem Prellen " befreit " es sich ganz kurz, ich drücke unbewusst immer noch nach, das Gewehr haut vorn nach oben.

    Ist das so korrekt vermutet?

  • Beim 312 wird, soweit ich weiß, zwar der Prellschlag (Anschlag des Kolbens auf Luftpolster bzw. Zylinderkopf) gedämpft, nicht aber der "Rückstoß" durch die Kolbenbeschleunigung.

    Bei FWB150/300, Anschütz380 ist das System frei beweglich, die Rückwärtsbewegung kommt nicht beim Schützen an.

    Beim Anschütz250 drückt sich der Kolben nicht vom System ab, sondern von einem Gegenkolben, beide sind freifliegend, der Gegenkolben wird hydraulisch aufgefangen.
    Auch da kommt was bei Schützen an, aber erstens gedämpft und zweitens verzögert, da sollte das Dia schon aus dem Lauf sein.

    Bei den Diana Doppelkolbensystemen sind Kolben und Gegenkolben in Zahnschienen/-rädern geführt, sodass das System immer im Kraftnullpunkt ihrer beschleunigten Massen liegt.
    Leichtes Spiel zwischen den Zähnen verursacht vielleicht minimale Vibrationen, die sollten allerdings keine nennenswerten Auswirkungen auf die Waffenbewegung haben.
    Ein schlecht eingestellter Anschlag verursacht sehr unangenehme Schwingungen, die auch ein ZF killen können, aber auch da sollte das Dia bereits aus dem Lauf sein.


    Im Vergleich ist die Lösung bei FWB und Anschütz380 die beste, da sie mit minimalem Aufwand die Bewegung bei der Schussentwicklung vom Schaft und damit vom Schützen entkoppelt.
    Und diese Lösung lässt sich eigentlich an jedem Federdrucksystem nachrüsten, vielleicht nicht immer optisch ansprechend, aber zumindest technisch durchführbar.


    Stefan

  • Ich würde hier gerne noch mal das Prinziep mit nem leichteren Kolben in den Raum werfen.
    Ich weiß, es gab hier schon die eine oder andere Diskussion zu dem Thema. Allerdings ist es doch so, dass die geringere Masse des Kolbens eine geringere Trägheit mit sich bringt, was ja schon mal die Bewegung des Gewehrs in Schützenrichtung "dämpft".
    Die Energie des Kolbens dürfte wohl die gleiche sein, wie bei nem schereren, da er ja schneller seien dürfte.
    Der Prellschlag beim Auftreffen auf das Luftpolster dürfte auch geringer ausfallen, da ja eine geringere Masse gebremst wird.
    Ich vermute jetzt mal, dass der resultierende Druck nicht ganz so hoch ist, da der Kolben ja auch leichter zurückgeworfen wird und dadurch die V0 etwas absinkt...

  • Chemiker, was erwartest du denn nun? Das es jemand für dich probiert? Ich hab dir vor rund 2 Monaten schon geschrieben:

    Das Kolbengewicht spielt ne gewichtige Rolle!
    Nen leichten Kolben einbauen und davon ausgehen das durch weniger Masse auch weniger Prellschlag entsteht, klingt ja verlockend. Funktioniert aber in der Praxis nicht. Die Sache ist schon sehr viel komplexer und da haben sich Leute schon sehr ausgiebig den Kopf drüber zerbrochen und viel praktisch getestet. Und das nicht nur hobbymäßig. Aber viel Spaß und Erfolg bei deinen Versuchen.


    Dann mach doch einfach mal und lass uns wissen wie das Ergebnis ausfällt.

  • Richtig, dass hatte ich quasi vergessen...

    Das Ergebniss meiner bisherigen Versuche ist ein etwa 100 g leichterer Kolben (Bilder folgen morgen), mit welchem so gut wie kein Prellschlag mehr vorhanden ist und das Schussgeräusch auf ein "Tok" mit leichtem klirren der Feder zurückgegangen ist.
    Ein Nachteil ist der offensichtlich vorhandene Energieverlust, da ich den Treffpunkt um 10 Klicks nach oben korrigieren musste. Aber da bin ich dran...

    MfG

  • Na, dann teste auch gleich mal ob das Ding jetzt nicht Munitionsfühliger geworden ist.
    Ich denke Dia Gewicht und Losbrechmoment wirken sich dann stärker aus.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ich habe mir auch schonmal überlegt einen leichten Kolben zu bauen, war mir dann aber doch zu viel Aufwand.
    Bei 7,5j könnte ich mir gut vorstellen das es was werden könnte aber bis man da mal das richtige Gewicht ermittelt hat ...
    Wenn sowas bei dir rumliegen sollte versuch es doch mal mit einer 16j Feder + den leichten Kolben.
    Aber ob das noch im legalen bereich liegt sollte man dann auch messen können um die Feder gegebenenfalls direkt wieder ausbauen zu können. ;^)

  • Nur das die harte Feder dann im Endeffekt wieder genauso trümmert wie die weiche Feder mit schweren Kolben.

    Kolbengewicht und die Federstärke (sag ich jetzt mal so lapidar) müssen zueinander passen. Einen leichten Kolben zu bauen ist einfach (zumindest bei den HW-Modellen), vorallem weil da nicht gerade materialsparend gefertígt wurde. Mit Gleitringen oder - Schuhen könnte man den sogar aus irgendeiner Leichtmetall-Legierung fertigen. Der Prellschlag wird halt durch die kinetische Energie ausgelöst die der Kolben mitbringt. Zu wenig Energie=Zu wenig v0. Dann gehen die Experimente mit dem Transferport wieder los etc. etc.

    Viel Vibration kann man vermeiden wenn man den Kolben in der vordersten Stellung festhält. Das haben Cardew&Cardew schon ausreichend experimentiert, sind aber immer an der Haltbarkeit der Mechanik gescheitert. Da ist ein Rücklaufsystem á la Feinwerkbau durchaus einfacher zu realisieren.

    Wer sich ein bischen mit Pneumatik auskennt, weiß vielleicht wie die pneumatische Endlagendämpfung bei Zylindern funktioniert. So ein Konzept hab' ich noch nirgendwo gesehen. Allerdings weiß ich das bei der Highspeed-Pneumatik und großen bewegten Massen die Endlagendämpfung auch nicht lange mitmacht und deshalb meist hydraulisch unterstützt wird.

  • Also ich persönlich würde sowieso nichts an den Innereien verändern (gewichtsmäßig meine ich) da es meistens aufeinander abgetimmt ist. Mit einem leichteren Kolben könnte man auf Dauer auch sicher etwas beschädigen.

    Eine andere Theorie: Meiner Meinung nach wäre es Vorteilhaft, wenn der Kolben zwar sein Originalgewicht behält, aber es anders aufgeteilt wird.
    Am Kopf, kurz hinter der Dichtung wo der Kolbe eben durch die Dichtung sehr gut geführt wird, muss der Kolben schwer sein. Hinten müsste er mit Bohrungen/Fräsungen erleichtert werden. Und zwar so, dass er aufs Gramm genau das Oringinalgewicht behält.

    Das würde den Prellschlag zwar nicht verändern, aber zumindest der Mechanik gut tun und die V0 bliebe gleich.

    Gruß Lupo

    Es war schon immer so.

  • Von der Physik eines Lufgewehrs haben wir hier alle keine Ahnung. Offensichtlich richten sich die Gewehre auch gar nicht nach der Physik.
    Ich hätte auch erwartet daß ein leichter Kolben einen geringeren Prellschlag hat.

    Die Gewehre mit Gaskolbenfeder sollen einen schwächeren Prellschlag haben, dafür aber einen viel intensiveren Impuls. Zielfernrohr noch schneller kaputt.

    Anderes Beispiel.
    In einem Tuning Video macht jemand die Transferbohrungen seiner Dominator größer. Damit wird die Energie des Diabolos aber erst mal um ein viertel kleiner
    da der vom Schlagventil freigesetzte Druck plötzlich einen doppelt so großen Raum vorfindet als vorher.

  • macht jemand die Transferbohrungen seiner Dominator größer. Damit wird die Energie des Diabolos aber erst mal um ein viertel kleiner


    Ja, auch so ein gern genommener Fehler.
    Stimmt schon, alles muss zusammen passen.
    Man kann zwar viel experimentieren muss sich dabei aber auf einige Misserfolge vorbereiten.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Dass das Kolbengewicht optimal vom Hersteller abgestimmt ist, kann ich beim besten Willen nicht glauben. Da wird ein Gewehr konstruiert, anschließend auf die im jeweiligen Land erlaubte Maximalenergie reduziert und das Kolbengewicht bleibt gleich?

    Leichterer Kolben bei gleicher Energie ist schneller, aber ein leichter, schneller Kolben hat weniger Prellschlag als ein schwerer, langsamer Kolben mit der selben Energie. Energie steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, der Impuls steigt jedoch nur linear zur Geschwindigkeit. Dennoch: Je leichter der Kolben ist, umso leichter sollte auch der Diabolo sein, habe ich mir sagen lassen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Zitat

    Man kann zwar viel experimentieren muss sich dabei aber auf einige Misserfolge vorbereiten.

    Misserfolg macht Gewehr kaputt. Bedeutet, wird bei egun eingestellt und der Käufer fragt hier warum es nicht richtig geht.
    Beiträge dieser Art gibt es zur Genüge........................

    Da in Deutschland Fragen nach Leistungssteigerung nicht erwünscht sind kann sich auch kein verlässliches Wissen darüber ausbilden.
    Da in anderen Ländern die Joule Grenze höher ist, interessiert die das dort gar nicht so. Dennoch, US Foren und englische Foren sind recht hilfreich,
    man müsste nur alles verstehen.

    Nebenbei bemerkt, mein Gewehr hat einen kleinen Kolbendurchmesser, einen leichten Kolben, eine schwache Feder, hält die 7,5 Joule ein,
    hat kaum merkbaren Prellschlag und würde auch immer treffen wenn die Kimme nicht ständig wackeln würde. *lol*