Beiträge von chemiker

    HWJunkie:

    Mit der Brown'schen Molekularbewegung hat das ganze mal gar nichts zu tun, da diese auf Stößen mit Teilchen des umgebenden Mediums beruhen und selbige daher von der Temperatur und dem Druck abhängt. Bei höheren Temperaturen ist auch gleichzeitig die kinetische Energie eines jeden Teilchens in der Luft höher und es bewegt sich schneller. Da "Druck" definitionsgemäß die Anzahl der Stöße pro Flächen- und Zeiteinheit ist (Gase und Flüssigkeiten), erklärt sich von selbst, warum die Brown'sche Bewegung eine höhere Frequenz bei höheren Drücken hat.

    Was den Schall an sich betrifft, stimmt es natürlich, dass es sich um eine Welle handelt. Die allerdings aus Druckunterschieden, resultierend aus geringen Dichteunterschieden, moduliert ist. Es handelt sich dabei nicht um eine Schwingung eines Moleküls sondern eine Bewegung! Schall breitet sich ja z.B. auch in reinem Argon aus, einem einatomigen Gas, welches nicht schwingen kann! Es kann rotieren und translieren (sich im Raum bewegen). Für eine Schwingung fehlt eine Bindung!!
    Das der Schall nach seiner Bewegung durch den Raum keine "Löcher" in Dichte und Druck hinterlässt liegt daran, dass selbige durch konvektion wieder gefüllt werden und sich am Ende alles ausgleicht, da die Schallwelle ja verschwindet.
    Das man Schall als Longitudinalwelle bezeichnet liegt an der Visualisierung. Gemessen wird er mit einem hochempfindlichen Druckmesser, welcher die entsprechenden Unterschiede aufzeichnet. Diese Daten ergeben dann eine Sinuswelle.
    Richtig ist allerdings, dass es sich dabei nicht um eine Strömung handelt, da Schall ja keinen Wind erzeugt. Er bewegt sich viel mehr dadurch fort, dass das System "Luft" immer wieder versucht das künstlich erzeugte Ungleichgewicht auszugleichen und das ganze nur auf sehr kurze Distanzen stattfindet.

    Grüße

    HWJunkie:

    Ich hab grad in deinem Post zur SG gesehen, dass du den Schall als Schwingung der Luftmoleküle beschreibst. Das ist so nicht ganz richtig, da die Schwingungen der Moleküle für uns als "Temperatur" wahrgenommen werden. Schall bewegt sich durch ein Medium durch Druckänderungen (daher "Schalldruck"). Diese Druckänderungen werden durch Schwingungen (z.B. Stimmbänder) hervorgerufen und auch als Schwingungen registriert (z.B. Trommelfell). Die Fortbewegung geschieht aber als Druckwelle. Daher klingt Schall auch über größere Distanzen ab (klingt leiser), da die erzeugten Amplituden der Schwingung dem Druckunterschied zwischen dem verdichteten und dem entsprechend an Molekülen verarmten Anteil der Luft entspricht, welche den Detektor erreicht und dieses Verhältnis von höherem zu niedrigerem Druck (bezogen auf den vorherschenden Druck) mit zunehmender Distanz zur Quelle immer kleiner wird, bis es vollständig verschwindet.
    Die Schallgeschwindigkeit ist wiederum abhängig von der Beweglichkeit der Moleküle. Diese ist bei hohen Temperaturen logischer Weise höher als bei niedrigen, da die Dichte geringer ist und jedes Molekül eine höhere kinetische Energie besitzt, was für eine schnellere Bewegung steht. Von daher ist die Schallgeschwindigkeit nicht ein Maß für die Elastizität der Luft. Sie resultiert aus der Temperatur und den damit einhergehenden Effekten.

    Über den Teil mit den Überschallflügen mache ich mir morgen noch ein paar Gedanken bzw. lese das Ganze noch mal nach.

    Grüße

    @Jahry: Schau mal in meinen ersten Post zu diesem Thema. Da hab ich den Teil der Luft schon erwähnt. Die Rechnung dient nur zur Beantwortung der Frage, welche Temperaturen die Luft beim komprimieren erreicht; wobei hier von einem einatomigen idealen Gas unter adiabatischen Bedingungen ausgegangen wird, was auf Luft und das System nicht zutrifft, allerdings der Realität sehr nahe kommt.
    Kurz zur V0:

    Die misst man ja direkt nach austritt des Projektils aus dem Lauf. Der Einfluss der (dichteren) Luft macht sich aber erst einige Meter später bemerkbar.

    Die Dichtere Luft im Kolben führt (theoretisch) auch zu einem höheren Druck, da im gleichen Volumen mehr Teilchen vorhanden sind. Allerdings wird der Kolben wohl nicht seine Maximalgeschwindigkeit erreichen, da das Fett ja zäher ist als bei sommerlichen Temperaturen. Weiterhin werden sich sowohl Kolbenumfang sowie Kolbendichtungsumfang etwas verkleinern, da sich das Material etwas zusammenzieht, was zu einem geringeren Druck führt. Auch wird wohl der Innendurchmesser von Transferport und Lauf geringfügig größer sowie (wie schon gesagt) der Diabolodurchmesser kleiner. Alles Dinge, die dem höheren Druck entgegen wirken.
    Insgesamt wird der Effekt allerdings wohl sehr gering bzw. erstaunlich ausgeglichen sein, da sich die V0 ja kaum ändert.
    Nur eben die Dichte der Luft macht dann schon mal was aus.
    Den Effekt kann man auch schön mit Chairgun von Hawke berechnen. Wenn man da etwas rumprobiert mit den Umwelteinstellungen kann man schön die Unterschiede in den resultierenden Energien auf bestimmte Distanzen sehen.

    Zur Rechnung:

    Ein Lehrbuch zur Thermodynamik gibt da Aufschluss  8)


    Schönen Abend noch!

    Kurzes Rechenbeispiel:

    Gehen wir davon aus, dass im System des Luftgewehrs die Luft im Verhältnis 1/10 komprimiert wird, bis der maximale Druck erreicht ist.
    Weiterhin seie die Ausgangstemperatur der Luft 0 °C also 273,15 K.
    Für dieses Beispiel gehen wir von einer adiabatischen Zustandsänderung aus, können also nicht mit der allgemeinen idealen Gasgleichung rechnen, sondern müssen uns der entsprechenden Adiabatengleichung bedienen, in diesem Fall T * V^(c^-1), mit c=2/3.
    Mit T1 * V1 = T2 * V2, der angegebenen Adiabatengleichung sowie den angenommenen Werten ergibt sich eine Temperatur von 1267,85 K bzw. 994,7 °C.
    Da allerdings die Verdichtung in der Realität höher seien dürfte, wird wohl auch die Spitzentemperatur höher liegen.

    Und der Effekt bezüglich der Abkühlung von Gasen beim durchströmen eines Ventils nennt sich "Joule-Thompson-Effekt". Allerdings kühlen sich Gase nicht zwangsweise immer ab, je nach Lage der Inversionstemperatur können sie sich auch erwärmen.

    *Klugscheisser-Modus aus   :D *

    MfG

    Nabend,

    im Prinzip dürfte der Einfluss der Temperatur auf die Leistung von Federkolben-LGs sehr gering sein, jedenfalls im Bezug auf die V0. Allerdings ist die Dichtezunahme der Luft, welche der Diabolo auf seinem Weg zum Ziel passiert, nicht zu vernachlässigen. Der entsprechende Luftwiederstand wird doch um einiges höher. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass selbst dieser Effekt sooo dramatisch wirkt, dass ein extremer Energieverlust stattfindet.
    Im Bezug auf die Dachlatte wird es dann wohl eher auf gefrorene Restwasseranteile im Holz hinauslaufen...

    Grüße

    Kurz zur Haltbarkeit:

    Der Spannarm greift NICHT in die Ausfräsung sondern nur in das entsprechende Loch in der Kompressionshülse!! Die Fräsung dient ja lediglich der Führung des Kolbens, damit die Klinke des Abzugs auch immer wieder greifen kann. Die Last liegt also beim Spannen allein auf dem Stahlteil + Kolbendichtung.
    Einzig die allgemeine Haltbarkeit bezüglich der Scherkräfte bei sich drehender Feder während des Entspannens ist noch zu überprüfen... Ich halte euch auf dem Laufenden!

    MfG

    So, hab mal in den eher passenden Thread gewechselt...

    Ich hab mal nen Bild vom neuen Kolben gemacht.
    Kopf und Stange sind aus einem Stück Stahl, die Hülse ist aus POM. Das ganze wiegt (ohne Dichtung) 156 g (Original ohne Dichtung: 260 g).
    Die neue vordere Federführung ist auch schon drin und bringt mich den ehemals 7,5 J um 3 Klicks näher (Treffpunkt nach Umbau um 10 abgesunken).
    Das bischen weniger Energie kann ich verschmerzen, da ich nur noch einen wirklich geringen Prellschlag habe und das Schussgeräusch quasi nur noch durch den "Mündungsknall" gegeben ist.
    Das System macht nur noch leise "Pock".

    MfG

    Richtig, dass hatte ich quasi vergessen...

    Das Ergebniss meiner bisherigen Versuche ist ein etwa 100 g leichterer Kolben (Bilder folgen morgen), mit welchem so gut wie kein Prellschlag mehr vorhanden ist und das Schussgeräusch auf ein "Tok" mit leichtem klirren der Feder zurückgegangen ist.
    Ein Nachteil ist der offensichtlich vorhandene Energieverlust, da ich den Treffpunkt um 10 Klicks nach oben korrigieren musste. Aber da bin ich dran...

    MfG

    Ich würde hier gerne noch mal das Prinziep mit nem leichteren Kolben in den Raum werfen.
    Ich weiß, es gab hier schon die eine oder andere Diskussion zu dem Thema. Allerdings ist es doch so, dass die geringere Masse des Kolbens eine geringere Trägheit mit sich bringt, was ja schon mal die Bewegung des Gewehrs in Schützenrichtung "dämpft".
    Die Energie des Kolbens dürfte wohl die gleiche sein, wie bei nem schereren, da er ja schneller seien dürfte.
    Der Prellschlag beim Auftreffen auf das Luftpolster dürfte auch geringer ausfallen, da ja eine geringere Masse gebremst wird.
    Ich vermute jetzt mal, dass der resultierende Druck nicht ganz so hoch ist, da der Kolben ja auch leichter zurückgeworfen wird und dadurch die V0 etwas absinkt...

    Meine 97k schießt 1a! auf 20 m beim einschießen etwa 3-4 cm Streukreis (waren die ersten etwa 50 Schuss mit ZF-einstellen). Danach (meine Fehler herausgerechnet ;^) ) etwa so 1 cm, manchmal auch weniger (mit JSB Exact 4,51).
    Das mit dem Umbauen ist eine allgemeine Marotte meinerseits, dass ich an allem rumbasteln muss... Über den Sinn lässt sich streiten aber mir machts spass :D . Falls ich den "Stein der Weisen" finde lasse ich es euch wissen (oder auch nicht... :whistling: ).
    Mal sehen was da noch kommt.

    Grüße

    Ich bleib erst mal bei der die drin ist und werd die wohl selbst mal anlegen. Ich hab ja generell noch einiges an umbauten vor (nix für Leistung!). Ich will mal versuchen einen radialsymmetrischen Kolben zu bauen, aber scheint schwer zu werden... Ma gucken obs nicht doch einfach nur ein geführter Leichtgewichtskolben wird... Ich halt euch aber auf dem laufenden.
    Grüße

    Wenn das anbiegen normal ist, dann wars bei mir auch etwas zu viel des guten... Ließ sich halt anfangs quasi garnicht drehen (mit passendem Schraubendreher). Erst nachdem ich das etwas hochgebogen hatte gings, da wars aber schon um die Schraube geschehen... Mein Anfangsproblem war auch eher einen Schraubendreher mit entsprechen dünner "Klinge" zu finden, da der Schlitz der Schraube so verdammt schmal war. Naja, jetzt gehts ja wie gesagt. Zwar noch mit etwas gegendruck aber immerhin.

    Grüße

    War bei SWS. Die Schraube war ja ok als sie ankam, nur ließ sie sich quasi nicht bewegen, was zu der "Zerstörung" geführt hat. Ich hab die Stelle am Abzugssystem wieder etwas gerade gebogen und jetzt geht sie leichtgängig, sieht halt nur net mehr soooo schön aus. Ich werds wohl so lassen und wenn die mal völlig hinüber seien sollte, gibts die Schraube ja für ein paar Euronen nachzukaufen. Ich denke da nur an die an der HW 35 meines Vaters... da ist meine noch völlig ok gegen! Aber das 35 ist auch von etwa 1970...

    Grüße

    Hi zusammen,

    ich gehöre nun auch zu den 97k Besitzern! War die richtige Entscheidung! :rolleyes:
    Allerdings gabs bei mir ein Problem, und zwar war am Abzugsmechanismus die Fläche, in der das Gewinde für die Abzugseinstellungsschraube ist (die Goldene), bei mir verbogen und die Schraube ließ sich erst nicht bewegen... Hab das natürlich erst bemerkt, alls die Schraube schon quasi hin war (Gold abgeblättert, Schlitz wesentlich verbreitert ;( ). Nachdem ichs gerichtet hatte gings aber das hätte ich bei Weihrauch nicht erwartet... Dieselt zwar nicht, hat aber die abgesägte Feder :S
    Naja, ansonsten ist sie aber top! Im 2. Bild sieht man die Schraube.

    MfG

    Muss jetzt schon sein, da ich demnächst mit dem Bau der benötigten Teile beginnen will. Ich hab mir als Projekt einen radialsymmetrischen Kolben (also einen, der sich im Gewehr drehen kann) überlegt und will versuchen das mal umzusetzten. Was in nem LGV geht, geht in ner 97k schon lange :crazy3: (ist jedenfalls meine Hoffnung...).
    Ich meld mich dann in nem neuen thread bezüglich der Umbauarbeiten.
    Grüße

    So,
    Mein gutes Stück ist heute angekommen! Ich hatte zwar noch keine Möglichkeit auf die Kiste einzuschießen, aber ein paar Testschuss Indoor waren möglich. Die 97 ist zwar nicht "leise" (wie ein 850 mit SD) aber wesentlich leiser als die HW35 meines Vaters, also :thumbsup: !
    Bisher ist mir auch noch kein DIeseln aufgefallen. Nur konnte ich bisher nicht herausfinden, welche Feder verbaut ist, da ich den Abzugsblock mit der Methode von Musashi nicht gelöst bekommen hab... Ich hab wie ein irrer auf dem Schlüssel rumgekloppt aber das Teil hat sich keinen millimeter bewegt. Werds am WE mal mit nem schwereren Hammer versuchen.
    Grüße

    Hab die ganz normale 97k bestellt.
    Ich find den Lochschaft zwar sehr schön, bin aber momentan nicht in der Lage die gut 100 € mehr dafür zu bezahlen (soll schon Holz sein) und die Standardversion gefällt mir eben auch sehr sehr gut.
    Und als Freizeitschütze brauche ich nicht unbedingt ne einstellbare Kappe.
    Als ZF hab ich das Nikko GCAK 4-12x42 unbeleuchtet bestellt. dürfte für meine Zwecke genügen.
    MfG

    Danke noch mal an alle für die sachdienlichen Informationen.
    Ich hab mich jetzt doch für die 97k entschieden.
    Hauptgrund dafür ist, dass ich gestern mal ein neues LGV in der Hand hatte und auch probieren durfte. Da hab ich dann mal gesehen, was man so aus nem Preller rausholen kann. Wie schon gesagt habe ich schon einige Ideen, was man so machen kann und denke mal, dass das Walther als Referenz ein gutes Ziel darstellt (bezüglich Prellschlag und Lautstärke).
    Mir war selbiges allerdings etwas zu teuer (günstigste Holzvariante 425€, dagegen das 97k nur 310€).
    Über meine Modifikationen etc werde ich dann an anderer Stelle noch berichten.
    Danke nochmal!

    MfG

    Tja, hört sich wirklich gut an... Und ist so wie ich das verstanden hab ne knapp 16J Version...
    Es besitzt nicht zufällig jemand aus diesem Forum ne HW 97k und wohnt in Hannover? Bei den zwei Shops hier haben die keine 97k... Immer nur das 77.
    Naja, danke für die Antworten! Ich bin weiterhin unentschlossen... :crazy3: