Wird das Waffengesetz doch noch weiter verschärft?

Zitat

Original von ZEBO
@ RugerBlackhawk:

Welche sinnvollen Alternativen könntest Du uns empfehlen? ....

Ich gebe zu, leider keine wirklichen. Das ist ja das, was mich so frustriert, mir fehlt halt einfach das Vertrauen in die Parteien. Die FDP erscheint mir von ihrem Wahlprogramm her noch am ehesten geeignet, außerdem ist sie die einzige, die hier überhaupt mitmischen kann (egal, ob als Koalitionspartner oder Opposition), nur vertraue ich ihr halt nicht. Es wird doch so laufen, daß der Wahlsieger (egal welche Farbe) sagen wird:
"Wenn du bei uns mitspielen willst, dann mußt du schon Zugeständnisse machen" (völlig normal in einer Koalition), und da hab ich halt die Befürchtung, daß der liebe Guido da ganz schnell mal auf das verzichtet, was ihm nicht wirklich wichtig ist: Das Waffenrecht nämlich. Ich hab halt den Eindruck, daß er das nur deshalb in den Wahlkampf mit aufgenommen hat, weil sich damit halt auch noch ein paar Stimmen machen lassen, ist aber nicht wirklich wichtig, und deshalb könnte man es zu Gunsten einer Regierungsbeteiligung schnell mal wieder fallen lassen.

Sorry, ich seh´s halt grad mal ein bischen schwarz.
Ich würde nur den wählen, der halt meine Interessen vertritt. Und das kann grad niemand wirklich.

Zitat

Sorry, ich seh´s halt grad mal ein bischen schwarz.Ich würde nur den wählen, der halt meine Interessen vertritt. Und das kann grad niemand wirklich.

Woher kenn ich das seit über dreißig Jahren ?

Zitat

Original von germi

Schlechter Scherz, oder? Die Hersteller haben hier in Deutschland vielleicht so viel wie manche großen Unternehmen gern auf ein Mal entlassen um die Rendite um 25% zu erhöhen....wir reden hier in Größenordnungen vierstellig, maximal fünfstellig. Mehr ist da nicht wohl nicht, das sind ja keine wirklich großen Firmen.

Nein, kein schlechter Scherz. Als Nokia "nur" 2.300 Leute entlassen hat, war die Empörung bundesweit riesengroß. Die 2.300 Entlassenen (von denen ja nicht alle automatisch in die Langzeitarbeitslosigkeit geschliddert sind) konnten zeitlich (alle auf einmal) und kausal (Schließung des Werks) eindeutig einem Ereignis zugeordnet werden und wurden dadurch von der breiten Öffentlichkeit registriert. Die Empörung resultierte nun daraus, dass das Werk erst vom Bund gefördert wurde und nun nach kurzer Zeit wieder geschlossen wurde.

Wenn jetzt im Laufe von fünf Jahren ebenfalls 2.300 Menschen durch die WaffG-Verschärfung vorerst auf der Straße landen, wäre das doch auch einer Empörung wert, wenn allgemein bekannt werden würde, dass diese Arbeitslosigkeit durch eine relativ sinnlose Gesetzesverschärfung verursacht wurde. Aber da hier ein BüMa zu macht, da eine Filiale geschlossen wird, dort fünf Mitarbeiter entlassen werden, fällt hier die Ursache und die Auswirkung weder zeitlich noch kausal zusammen, keiner merkts, keinen störts.

Der Kollege Barret hat im Parallelstrang etwas geschrieben, was ich gerne noch einmal aufgreifen möchte:

Zitat

Original von barret
ja, Winnenden war halt auch im Schwabenland. Und die Elterninitiative hat hier
auch mächtig Unterstützung.

Ich arbeite in einem Großraumbüro, viele meiner Kollegen sind -innen und kommen aus Winnenden und Umgebung - wenn Du mal Lust auf Volkes Stimme zur Änderung des Waffenrechts hast, dann komm da vorbei und
oute Dich als Waffenbesitzer. Glaub mir, für die Freigabe von Kinderpornos zu stimmen oder zu sagen, dass du Mitglied der Hells Angels bist, würde eine
weniger heftige Reaktion hervorrufen.

Das verwundert mich schon ein wenig. Ich hatte gerade die kleineren Orte in der Umgebung von Stuttgart als typische Mittelstandsgegend in Erinnerung. Eine Region also, wo man politisch nicht zu radikalen Ansichten neigt und daher vorzugsweise CDU und FDP wählt.

Zwischenbemerkung: Mich interessieren derzeit vor allem die tieferliegenden Dimensionen der Waffenrechtsdebatte, denn es geht ja nicht mehr um die Legalität des privaten Waffenbesitzes, sondern um dessen Legitimität überhaupt. (Deshalb wird uns reine Paragraphenreiterei nicht weiterhelfen.)

Also: Wie kommt es, daß gerade in Ba-Wü so viel Unterstützung für ein noch restriktiveres Waffenrecht vorhanden ist? Liegt es am Schock durch die Nähe des Ereignisses in Winnenden? Oder hat sich jetzt einfach eine schon länger existierende Abneigung gegen LWBs Bahn gebrochen und ist an die Öffentlichkeit gelangt? Oder ist es einfach auf die Propaganda der Medien und des Aktionsbündnisses zurückzuführen (sind die Leute also einfach manipulierbar)?

jap, sie sind so einfach formulierbar.

sie müssen das ganze nur richtig (in form von fernsehen, zeitunen und schön leuchtenden großbuchstaben) serviert bekommen.

dann ist der tod eines mannes (Jacko) auf einmal in milliarden munde. aber das zur gleichen zeit hunderte verhungern, in die luft gesprengt und erschossen werden, interessiert plötzlich keinen mehr, der mindestens einen steinwurf entfernt ist.
wenn man DAS nicht einfach zu beeinflussen nennt, was dann?

nur leider nicht einfach von allen beeinflussbar.
und für uns ist es oftmals, wie ich immer wieder bemerken muss leider schlichtweg zu spät.
wer hört schon einem irren potentiellen amokläufer zu, dessen hobby es ist dinge unerhört schnell und präzise durch die luft zu bewegen? der hat doch sowieso nen knacks, braucht man doch garnicht zuhören. schließlich steht das gegenteil hier schwarz auf weiß, also muss es stimmen.

und so leid es mir tut: es wird immer schwerer, als waffenbesitzer seriös aufzutreten.
versucht man nur so in "freizeitkleidung" sinnvolle gespräche in der richtung zu führen, egal wie es dazukommt, wird man halt als bisschen irre und "jeder hat so seine kleinen macken" eingeordnet.
dafür wirkten zumindest alle, die ich bisher in anzug und krawatte als "vertreter" unserer interessen gesehen hab eher gekünstelt. auch wenn ich sie durchweg überzeugend fand, sofern ihre argumente das waren... ich glaube es gibt im allgemeinen einfach zu wenig berufs-krawattenträger im schießsport.
klingt komisch, aber man sieht jemandem an, ob er sich für diesen fernsehauftritt in schale geschmissen hat und eigentlich nur hofft, dass die kamera bald aus ist, oder ob da jemand die massen wirklich aufheizen will und spaß daran hat.
nur massen aufheizen und spaß daran haben ist für uns schlichtweg nicht möglich, wodurch wir von vorneherein im nachteil sind.

wir sind IMMER in der defensivposition. und aus der defensive lässt sich vllt. eine zeit lang überstehen, aber schlachten oder gar kriege gewinnt man so nicht.
und das ist es doch eigentlich: ein krieg um die gunst der bevölkerung.

Zitat

Original von ZEBO
Der Kollege Barret hat im Parallelstrang etwas geschrieben, was ich gerne noch einmal aufgreifen möchte:

Das verwundert mich schon ein wenig. Ich hatte gerade die kleineren Orte in der Umgebung von Stuttgart als typische Mittelstandsgegend in Erinnerung. Eine Region also, wo man politisch nicht zu radikalen Ansichten neigt und daher vorzugsweise CDU und FDP wählt.

Zwischenbemerkung: Mich interessieren derzeit vor allem die tieferliegenden Dimensionen der Waffenrechtsdebatte, denn es geht ja nicht mehr um die Legalität des privaten Waffenbesitzes, sondern um dessen Legitimität überhaupt. (Deshalb wird uns reine Paragraphenreiterei nicht weiterhelfen.)

Also: Wie kommt es, daß gerade in Ba-Wü so viel Unterstützung für ein noch restriktiveres Waffenrecht vorhanden ist? Liegt es am Schock durch die Nähe des Ereignisses in Winnenden? Oder hat sich jetzt einfach eine schon länger existierende Abneigung gegen LWBs Bahn gebrochen und ist an die Öffentlichkeit gelangt? Oder ist es einfach auf die Propaganda der Medien und des Aktionsbündnisses zurückzuführen (sind die Leute also einfach manipulierbar)?

Noch eine Anregung: Vllt. sind die Menschen in der Region nicht in dem Sinne manipuliert, dass sie die öffentliche Meinung angenommen haben, sondern mit der eigenen Meinung (sei es kontra Verschärfung oder Gleichgültigkeit) hinter dem Berg halten, oder noch schlimer der öffentlich dominierenden Meinung nach dem Mund reden, um nicht negativ aufzufallen.

Momentan ist es vermutlich insbesondere in der Region chique gegen Waffen zu sein. So wie es unter Bush chique war gegen Amerika zu sein und es jetzt unter Obama chique ist Amerika supi zu finden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Verbrechen in einem 50km Radius radikale Meinungen hervorruft und 250 km weiter nicht mehr.

Ich nehm alles zurück,
sollte ich was schlechtes über die FDP gesagt haben.
Entschliessungsantrag 16/13472 hat mir die Augen geöffnet.
Sorry Freibeuter, aber damit ist klar wo ich mein Kreuzchen mache.
(Das über die Deppen im FDPForum bleibt aber.
Gegen die war der Herr mit Schnauzer liberal.
Oder die "Liberalen" bzw was man heute so nennt, aus Amerika.)

Hast du das überhaupt mal gelesen was in diesem Antrag steht?

http://www.bundestag.de/bic/a_prot/2009/ap16227.html

Wir schrieben die Jahre 1994 bis 2004 (bis heute in Kalifornistan). Der Entenmann konnte mehreren Amerikanern sagen "Wir haben die WBK, ist schon scheisse, aber wenigstens nicht diese hornochsige 10-Schuss-Begrenzung(und in Kalifornistan fester Einbau derselben)!

Verdammt.

Sagen wirs mal so, mich häkt immer weniger hier. In 5 Jahren sind meine 12 vorbei, wenn sich bis dahin kein Silberstraif am Horizont zeigt, werd Ich Kanadier. So schwer ists nicht, denn in 5,5 Jahren wird laut meinen dort lebenden eltern ne passende Stelle frei...

Sollte Ich bleiben und es trotzdem so weitergehen, sehe Ich 2030 §20 Abs. 4 GG als Grundsatz meiner Handlungen.

germi:
Worauf willst du hinaus?
Der Antrag 13472 wäre genau das richtige gewesen.
Wurde aber abgelehnt.

So wie es dort in dem einem PDF steht, kann man trotzdem weiterhin Painball spielen. Wenn man erwischt wird, wird dies als Ordnungswidrigkeit geahndet und nicht Strafrechtlich verfolgt.

Bscheiden ist das ganze aber trotzdem.

Zitat

Original von Cannyblue
Hier ist was schönes, jetzt wisst Ihr wenn ihr nicht Wählen sollt.

http://www.gruene-bundestag.de/cms/archiv/dok…chusswaffe.html

man man, die sind echt nur Dumm

MFG
Cannyblue

Das ist zwar vom 29. Mai 2002 aber "paßt scho" wie der Bayer sagt.

Nehmen wir doch einfach die Piraten-Partei.
Die ist Jung und damit formbar.Treten wir dort massiv
ein und ändern dann das politische Ziel zu unseren Gunsten ,
schon hätten wir ein Pro-Waffen Lobby die etwas bewirken könnte

...o.k. o.k....man darf ja mal etwas träumen

Gruß,Leuchtturm

Falls es noch jemanden interessiert: Ich war heute im Bundesrat dabei und hier ist mein erster Bericht:

http://backyard-safari.blogspot.com/2009/07/bericht-aus-berlin-vi.html

Es interessiert viele. Danke

Zitat

Original von Vogelspinne
Laut t-online ist die WaffG.-Verschärfung durch, hier der Text von t-online:

Ansonsten droht ihnen der Entzug des Waffenscheins.

Und ich könnte mich jedes Mal aufs Neue aufregen...

ZEBO, ein Super-Service (ich hab's im unserer Meldung auf VISIER.de extra erwähnt). Daß du extra für uns diesen Gehirnquälerei auf dich nimmst...

Bundesrat hautnah... Irgenswie fühlt man
sich direkter und autentischer informiert...
Vielen Dank!

Gruß Klaus