Haenel - Gemeinschaft

Es gibt 24.589 Antworten in diesem Thema, welches 3.573.409 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Mai 2024 um 22:07) ist von mpich.

  • Aja gut, dann weiss ich bescheid.

    Wenn ich schon mal da bin, wie ist das denn mit diesem "Dieseln" oder "Dieseleffekt"?

    Ich habe das 310 grosszügig mit Ballistol eingesprüht und erst wurde die Schussleistung schlechter und zum Schluss hat das Gewehr überhaupt nicht mehr geschossen...

    Ich habe nicht mal den Prellschlag richtig gespührt, was ist das denn für ein Phänomen ?

  • Den "Dieseleffekt" gibt es beim Haenel 310 überhaupt nicht. Dafür ist das System zu schwach und nicht dicht genug.
    Wenn Du das Gewehr mit Ballistol geflutet hast, ist das so ähnlich, als würdest Du unter Wasser schießen. Am besten wäre es, das Gewehr nochmal zu zerlegen und es von überschüssigen Öl zu befreien. Schmieren ist gut, aber bedachtsam mit Gefühl. Hier gilt, weniger ist mehr.
    Das Stoßröhrchen sollte im gespannten Zustand cirka 1mm beim Ladeloch zu sehen sein. Vermutlich ist es bei Dir etwas zu lang. Man kann es durch abfeilen, behutsam kürzen.
    Die stärkere Feder wird Dir noch Probleme bereiten und früher oder später wirst Du eine Standardfeder einbauen. Mit der starken Feder ist das Gewehr schwerer zu spannen, der Streukreis und der Prellschlag wird größer und die Mechanik wird stärker belastet. Mit anderen Worten, es leidet vorallem die Zielgenauigkeit.

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

  • Moin Haenels,
    kann da Riflemans Ausfürungen nur unterstreich, hatte auch bei zweien die dickere Feder drin. Bringt auf meinen Distanzen keinen nennenswerten Nutzen (an Energie) und verschlechtert Schussergebnis stark. Mit der kleinen Feder ist das ganze Schießen mit den alten Schätzchen wesentlich harmonischer.
    Schönen Feiertag
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Aja gut, dann weiss ich bescheid.

    Wenn ich schon mal da bin, wie ist das denn mit diesem "Dieseln" oder "Dieseleffekt"?

    Ich habe das 310 grosszügig mit Ballistol eingesprüht und erst wurde die Schussleistung schlechter und zum Schluss hat das Gewehr überhaupt nicht mehr geschossen...

    Ich habe nicht mal den Prellschlag richtig gespührt, was ist das denn für ein Phänomen ?

    Hallo,

    Der Diesel-Effekt entsteht durch Oelrückstände im Kompressionsraum.
    Wenn die Luft beim Vorschnellen des Kolben komprimiert wird, können
    sich Oeldämpfe entzünden. Gleiches Prinzip wie bei Diesel-Fahrzeugen.
    Daher auch die Bezeichnung 'Dieseln'.
    Gut zu erkennen an einem Rauchfähnlein, dass nach Schußabgabe aus
    dem Lauf weht.

    Deine Schilderung, (schlechter werdende Schußleistung, jetzt keine
    Schussabgabe, aber gedämpfter Prellschlag) lässt auf einen verstopften
    Lauf, oder auf ein verstopftes Stoßröhrchen schließen.

    Wenn die Lage des Stoßröhrchen nicht optimal, oder das Magazin bzw.
    die Kugelzuführung schadhaft ist, schneidet das Stoßröhrchen die Oberteile
    der Kugeln ab. Die Reste sammeln sich gerne im Stoßröhrchen und
    verringern die Schußleistung durch die Verengung des Luftdurchlasses
    derart, dass nachfolgende Kugeln im Lauf verbleiben und diesen verstopfen.

    Ganz übel sind jetzt weitere Versuche. Damit füllt man nur den Lauf mit
    Kugeln auf. Hatte schon welche mit über 40 Kugeln im Lauf auf dem Tisch.

    Nimm das Magazin raus und stecke von vorne ein 4mm-Schweißstab oder
    Ähnliches in den Lauf ein und schau, ob der Stab im Magazinloch sichtbar
    wird. Ich vermute mal nicht, dass das klappt.
    Wenn dem so ist, zerlegen, Lauf freimachen, Stoßröhrchen reinigen und
    anpassen und Standardfeder wieder einbauen.

    Dann hast Du auch Spass am 310.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Danke für die Erklärung, jetzt wird mir das schon klar mit dem Dieseleffekt.

    Ja es ist eine Kugel im Lauf, da muss ich erst mal eine 4mm Gewindestange besorgen, damit ich die Kugel rauspopeln kann.

    Ich habe 4,45 mm Kugeln benutzt und es stecken immer wieder aufs neue die Kugeln im Lauf fest.

    Ich werde jetzt mal 4,40 mm probieren, sobald ich die Kugel entfernt habe.

    Die alte Feder werde ich auch wieder einbauen, man bekommt das Gewehr schlecht zu spannen.

  • Hallo,

    es ist nicht nur das schlechte Spannen, der Prellschlag wird
    so stark, dass es schwierig wird ordentlich zu treffen.

    Auch belastet man mit einer starken Feder das Gelenk des Spannhebels
    und wenn der Gelenkbolzen bricht, beschädigt man leicht die Spann-
    hebelaufnahme. Desshalb wurde der Bolzen auch von 3 auf 4mm vergroßert,
    im Laufe der Entwicklung.
    311er Feder im 310 macht keinen Sinn. Was Sinn macht, ist eine gute, gebrauchte
    310er Feder im 49a. Das passt optimal.

    Schau Dir auf jeden Fall das Stoßröhrchen an. Fahr mal mit einem Draht
    rein und schau, ob da wirklich keine Fremdkörper drin sind.

    liebe Grüsse ... Patrick

    P.S. Versuche mal die verkupferten H&N Präzisions-Rundkugeln. Die sind
    leicht untermaßig.

  • Moin Haenelaners,

    umseitig ja schon angemahnt: "Das Schaf im Wolfspelz",
    der Wohl 27. Umbau 310 nach K98 ( das wofür der verunstaltete Schaft sein System lassen musste):

    K98 Schaft in der Custom- Schichtholz- Edition, wohl 1944 oder 45 gefräst, im Fabrikzustand und "Neu"

    Warum Schichtholz? War eben am billigsten, Nussbaum umzufräsen hätt ich nicht übers Herz gebracht, die sollen die Ordonanzwaffensammler haben. War kein Ölschaft, eher ein Fettschaft, habe ihn Wochen auf der Heizung regelrecht "ausgekocht", nun isser schön, griffig und klebt nirgends mehr.

    Der Systemkasten passt im K 98 Baukasten austauschbar, oben den Magazinschacht kürzen und den Abzugsschlitz auffeilen. Die beiden Systemschrauben passen immer noch ganz genau, das Maß wurde wohl seit dem Haenel 33 nicht verändert. Langlebigkeit der besonderen Art eben..... Man müsste- mal ne Abdeckung feilen.

    Der Spannhebel wurde K 98 ähnlich verbogen, Öl brünniert (gar nicht so einfach bei nitriertem Stahl), das Innenlebern ist kaltbrünniert, damit es nicht so leuchtet.

    Als besonderes Gimmick habe ich das originale K 98 Kimmenblatt samt originalem Kurvenstück verbaut, passt mit einigen Feilstrichen in die originale Haenel Kimmenblattaufnahme, das Kurvenstück Drumherum und ist zu 100% rückbaubar, falls das System mal wieder haenelisiert werden soll. Aber nicht bei mir..... Trifft übrigens mit dem Originalen Korn ganz ordentlich.

    So, Haenellaners, das ist des Oelers K98 Umbau, nicht der erste und wenn ich viel Zeit an der Drehbank zubringe fällt mir doch noch einiges ein, aber als "Spaßgerät" supertauglich mit Schreckfaktor (wenn man das Dingens unangekündigt mitbringt: Du wolltest nen Luftgewehr mitbringen- Hab ich Doch....),und fast als Deko tauglich. Schießt zumindest besser, mit kleiner Feder.....

    Grüße Zum Tage
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Es gibt durchaus einige 310er die den Umbau auf die stärkere 311er Feder ohne Nachteile in der Treffgenauigkeit schlucken. Bei den Meisten aber, kommt es zu einer größeren Streuung, bei Manchen sogar zum "Gießkannen Effekt". Das kommt daher, daß die Kugeln nicht mehr dem Verlauf der Züge folgen, sondern quasi "drüberrudern". Dies passiert oft bei schon stark gebrauchten Läufen oder zu untermassigen Kugeln. Hinzu kommt noch der stärkere Prellschlag.
    Es hat durchaus seinen Reiz ein Luftgewehr stärker zu machen. Das zeigen vorallem die zahlreichen Bewerbungen zu Exportfedern jeglicher Art. Bei den Haenel Repetierern ist es aber all zu oft eine klare Fehlinvestition und absolut unnötig. Diese Gewehre wurden für kurze Distanzen entwickelt und verrichten ihre Bestimmung mit der Standardfeder ausgezeichnet. Eine stärkere Feder, bringt nur stärkeren Frust, verbunden mit Ungenauigkeit und höherer Abnützung.

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

  • Als ob es so sein sollte:

    Die Diskussion um die dickere Feder und die Wirkungen sind hier ja schon länger immer mal wieder aktuell (CO2 Air bildet eben....). Der Vorbesitzer des 310/98 Systems hat mir das Gewehr recht günstig gelassen. Trifft irgendwie nix. War aber stolz eine Exportfeder verbaut zu haben Mit den Kupferkugeln aus dem Beutel und der Exportfeder- das wollte nicht gehen.

    Feder getauscht und gewaschene KP No. 9 und geht wieder. Ich habs ihm nicht gesagt....
    Falls jemand Interesse hat: zwei dicke Federn hab ich noch liegen

    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Eine Nachteilige Treffpunktlage mit stärkerer Feder kann ich übrigens auch beim III-284 bestätigen.
    Hab mal eine abgeranzte gekauft und hergerichtet. Ließ sich ungewohnt straff spannen und hat zugetreten wie ein Esel mit Verstopfung. Treffen war kaum möglich.
    Laut Crony ~ 12,6J wenn ich mich recht entsinne. Absolut unharmonisch vom Schussverhalten.

    Habe dann eine originale Feder verbaut. Schießt sich gänzlich anders und plötzlich trifft man auch was.
    Messung lag bei ~12,2 oder 12,4J

    Exportfeder war also ein Griff ins Klo und hat in dem Fall nur für eine dicke Hose am Stammtisch gelangt.

  • Das mit der Feder ist interessant, dann muss ich mir wohl mal die normale 310 Feder kaufen. Das Repetieren geht bei meiner gefühlt sehr schwer.

    Damit Du einen Vergleich hast. Wenn eine 311er Feder verbaut ist, ist diese merklich kürzer. ;)
    Guggst Du mal da ...

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

  • Hallo an alle.
    Ich hab da mal eine Frage. Hab mir ein Haenel III-284 zugelegt, wo der Schaft an der seitlichen Verschraubung gebrochen ist. Kann ich die Systemhülse so umbauen dass ein Schaft passt der vorn-unten verschraubt wird. (Da es diesen Schaft scheinbar häufiger gibt). Bzw. könnte ich so meinen defekten Schaft reparieren und die Systemhülse zur Sicherheit noch von unten verschrauben.

    Vielen Dank im Voraus