Ich möchte Euch von meinem neusten Projekt berichten. Dies stand lange auf wackligen Beinen, weil ich bis zum Abschluss unsicher war, ob etwas vorzeigbares herauskommt.
Ich habe mir ja schonmal ein CO2 Gewehr gebaut:
https://www.co2air.de/thread/111870/
So einen Aufwand wollte ich nicht nochmal betreiben. Was mich aber reizte, war ein mehrschüssiges Gewehr. Was gab und gibt es in klassischer Form? Das Crosman M70 (doch Einzellader) oder dessen "Nachfolger" Podium (Repetierfunktion für Rundkugeln), das 850 mit Holzschaft (sieht nicht wie ein klassischer Jagdrepetierer aus), diverse Gewehre von Gamo, Daisy und Crosman. Nichts dabei was mir zusagte.
Seit einiger Zeit gibt's das Ruger 10/22 als CO2 Büchse. Diese reizte mich als Basis. Es sind andere Schäfte verfügbar, im Single Action Modus quasi ein Geradezugrepetierer. Bisher hatte ich nur Erfahrung mit der Crosman 1077, wovon ich für meinen Feuerstutzen eins schlachtete. Ehrlich gesagt hatte ich schon eine bessere Qualität erwartet. Die Abzugscharakteristik ist fast nicht hinnehmbar, die Kapselaufnahme ist schwer zu bedienen (Gewinde, hängende und unangestochene Kapseln) und der sehr billig wirkende Schaft. Aber ganz klar: Für den Preis völlig in Ordnung.
Deshalb überlegte ich, ob der Aufwand, den ich betreiben wollte, überhaupt bei dieser Basis Sinn macht.
Aber los geht's: einen "Luxus-Schaft" für das 10/22 gekauft und längs durch denHinterschaft ein Loch gebohrt:
Für die Kapselaufnahme die Senkung ist auch schon drin.
Weiter ging's mit Änderungen am System. Die originale Kapselaufnahme wollte ich keinesfalls übernehmen.
Sieht erstmal brutal aus, aber nützt ja nix.
Als Schaftform wollte ich unbedingt einen bis zur Mündung geschäfteten Stutzen. Ein abgesägtes Reststück, übrigens sogar von einer Ruger No.1, hatte ich sogar noch. Den "Luxus-Schaft" mit dem Stutzenstück verklebt und das System montiert:
Wie zu sehen ist, habe ich am System hinten schon weitere Änderungen vorgenommen. Das geänderte System mit meiner neuen Kapselaufnahme:
Da ich auf den hinteren Schaft-Querstift verzichten wollte, übernimmt meine CO2-Leitung auch die hintere Positionierung über eine in die Schaftbohrung eingeklebte Stahlbuchse. Zu den Änderungen am System: bei der Bewegung nach hinten spannt der Verschluss das Schlagstück und bei der Schließbewegung wird die Trommel im Magazin angesteuert. Dies ist also nun vom Abzug abgekoppelt und er arbeitet nur noch in Single-Action. Meine Kapselaufnahme kupferte ich bei Crosman ab. Der Anstechdorn und die Kapseldichtung sind vom 1077. Übrigens klemmt bei mir keine Kapsel, ich habe eine Feder eingebaut, die leicht gegen den Kapselhals drückt.
Übrigens finde ich es schade, dass Umarex am Lauf seitlich solche Lippen dran hat. Die wegzufeilen war auch eine schöne Abendbeschäftigung:
Weiter mit der Schafbearbeitung. Zwischen dem Vorderschaftabschluss und dem Hinterschafft war ein ganz schön großer Absatz welcher angeglichen werden musste, aber es entwickelt sich:
Weil ich nirgends ein silbernes Zielfernrohr fand, habe ich einfach eins lackiert. Erste Schießtests waren auch schon möglich. Aber so toll sieht die Knarre noch nicht aus.
Alles wieder zerlegt, das System fertig bearbeitet, lackiert, den Schaft eine etwas schönere Form gegeben und dem vermutlichen Birkenholz eine Beizkur verpasst. Dabei musste der Farbunterschied zum Vorderschaft ausgeglichen und etwas bessere Maserung angetäuscht werden. Alles wieder zusammen setzen und voila:
Weitere Bilder folgen.