Kann das Fadenkreuz nicht scharf sehen. Und nun? (10 Meter LG)

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 3.366 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. September 2023 um 12:37) ist von Langschwert.

  • Ich kämpfe damit, daß ich die Wahl habe, ob ich das Ziel oder das Fadenkreuz scharf sehe.

    Ich bin Brillenträger (2,5 Dioptrien). Mit Brille ist das Problem etwas weniger schlimm, aber nervig. Ich würde natürlich am liebsten alles scharf sehen können.

    Ich habe hier:

    - ein 4komma5 4x32 lang (daran kann man die Schärfe einstellen)

    - ein 4komma5 4x32 kurz (daran kann man gar nichts einstellen)

    - diverse andere eher preiswerte Modelle, an denen man ebenfalls nur die Schärfe und ggf. Zoom einstellen kann.

    Wenn ich zoome, ist gar nichts mehr scharf zu stellen.

    Ist das ein Problem meiner Augen oder eher meines Geizes? Gibt´s auch ZF, an denen man die Ebene des Fadenkreuzes gesondert scharf stellen kann?

    Ja, ich habe die ZF-Beratung und so gelesen, aber kaum was begriffen. ;)

    --
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  • Ich kenne das Problem: Gleitsichtbrille.

    Daher schieße ich ohne.

    1. Du stellst das Zielfernrohr auf höchste Entfernung.
    2. Du hältst es in den Himmel und verstellst den hinteren Ring (+/-) so lange, bis das Fadenkreuz - auch Absehen genannt - scharf zu sehen ist.

    Möchtest Du das Ziel auf 10 m scharf sehen, geht das in der Regel nur, wenn Du die Vergrößerung raus nimmst, den Zoom runter drehst praktisch.

    4 fache Vergrößerung??? Das sollte auf jeden Fall 10 m scharf können. Sonst gehe etwas weiter zurück um zu sehen, ob es scharf wird. Wenn ja, gibt Dein Glas halt 10 m nicht mehr her.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Bei meinen Gläsern gibt´s leider nichts, wo + oder - draufstehen würde. ;)

    Wäre das hier ein Satz, auf den ich bei einer Anschaffung blicken sollte:

    "Am Okular befindet sich ein Drehring zum Dioptrienausgleich. Zudem ist am Objektiv ein Parallaxenausgleich ab 10 Yards (ca. 9 Meter) bis unendlich."

    Das klingt vielversprechend.

    --
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  • daran kann man die Schärfe einstellen

    Zeig mal bitte ein Bild oder einen Link

    auf das genaue Modell.

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  • Ich habe

    https://www.4komma5.de/4komma5-Zielfernrohr-4x32L-Absehen-8

    und

    https://www.4komma5.de/4komma5-Zielfernrohr-4x32-Absehen-8

    Mir fällt auf, daß ich an keinem meiner FZ irgendwas am vorderen Ende (Objektiv), sondern immer nur am hinteren Ende (Okular) zu verstellen habe. Kann das der Kasus Knaktus sein?

    Wie wäre es hiermit? Immerhin trägt es den vertrauenerweckenden Herstellernamen "Futang". ;)

    https://www.4komma5.de/TFI-RS39-Tacti…-9x32-Absehen-8

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  • Kann das der Kasus Knaktus sein?

    Jawohl! Damit passt man das Zielfernrohr an die Dioptrien des Auges an. In den Himmel sehen, und solange den Ring verstellen bis das Absehen (Fadenkreuz) scharf ist.

    Liebe Grüße Udo

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  • Danke für Eure Tips. Ich bestell mir jetzt mal was, das man an beiden Enden verdrehen kann, um zu (scharf) sehen, ob ich damit besser klar komme. Man merkt, ich war in meinem Schützenleben eigentlich immer Kurzwaffenschütze bzw. nur halbherziger Langwaffenanarchist. 8)

    --
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  • Mir fällt auf, daß ich an keinem meiner FZ irgendwas am vorderen Ende (Objektiv), sondern immer nur am hinteren Ende (Okular) zu verstellen habe. Kann das der Kasus Knaktus sein?

    So ist es.

    Am Okular stellt man die individuelle Sehschärfe ein.

    Richte das ZF gegen eine weisse Wand und stell das

    Fadenkreuz scharf.

    Die Entfernungseinnstellung erfolgt am Objektiv. Viele

    einfache ZF sind fest auf eine Entfernung eingestellt;

    für Jäger nimmt man 100m weil das aufgrund der

    Schärfentiefe von ca. 70-300m reicht. Das ist für Jäger

    ganz prima, für Luftgewehre völlig untauglich.

    Es gibt nur sehr wenige ZF die auf 10m eingestellt sind.

    Wenn das so ist steht es dabei!

    Gerade bei den kleinen ZF kann man das (meistens)

    anpassen:

    Die vordere Verschraubung vorsichtig lösen. Jetzt den

    Deckel abdrehen ohne die Linse zu drehen. Man sieht

    jetzt daß die Linse selbst mit dem Gewinde verstellt

    werden kann. Die Position markieren und dann die

    Linse so lange herausdrehen bis das ZF auf 10m scharf

    ist. Mit dem Deckel wird die Position fixiert.

    Darauf achten daß die Linse nicht ganz herausgedreht

    wird weil sonst feuchte Luft in das ZF gelangt. Wenn

    das passiert wird es von innen beschlagen (=Schrott).

    PS: Futang ist ein großer chinesischer Hersteller. Dort

    werden praktisch alle ZF hergestellt die unter 500 €

    kosten, egal was draufsteht.

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  • ich habe das gleiche Problem mit einer Lesebrille von +2,5Dioptrin. Ohne Zieloptik treffe ich NICHTs mehr.

    Vieleicht noch ein Tip zu BMP I. Lies im Manual nach, was der optimale/vorgeschriebene Abstand 'Zielfernrohr - zu Auge' ist. Baue die Zieloptik auf dein Gewehr und versuche diesen Abstand einzustellen, wenn du das Gewehr in Anschlag nimmst. Stelle Zoom auf maximale Entfernung. Dann suche eine weisse, helle Fläche. Ich nehme immer das Fenster auf der Sonnenseite. Aber dabei nur nicht mit dem Zielfernrohr in die Sonne scheuen ;) .

    Dann drehst du am Dioptrieabgleich der Zieloptik solange, bis du das Fadenkreuz klar mit scharfen Kanten vor der weissen Wand siehst. Jetzt mehrfach blinzeln - ist es immer noch scharf???

    Dann hast du den Dioptrieabgleich erledigt und du kannst mit dem 'normalen Einschiessen' beginnen. Ich musste alle meine billigen Optiken wegwerfen. Ohne eine Dioptrie Anpassung geht bei mir nichts mehr...

    Einmal editiert, zuletzt von obi (19. August 2023 um 11:25)

  • Hallo Langschwert,

    alles gute Antworten hier von den Usern :thumbup:

    Aber was glaubst du was du für so wenig Geld bekommst :/

    So ein ZF wie aus deinem Link, kostet ca. 5 Euro in der Herstellung, was soll dabei rumkommen.

    VG

    Dampf

  • So ein ZF wie aus deinem Link, kostet ca. 5 Euro in der Herstellung, was soll dabei rumkommen.

    Also ich habe auf meinem Walther LGU seit vielen Jahren ein ZOS für seinerzeit um die 89€. Gerade unter den Preiswundern auf Ebay beispielsweise, waren für den Preis unglaublich solide Gläser, wellche selbst den Prellschlag der üblich verdächtigen überstanden.

    Es kommt halt auf den Zweck des einzelnen an. Auf meiner HW30S habe ich ein Nikko Stearling mit Half Mil Dot für um die 100€. Für den Preis gute Leistung. Logisch gibt es bessere...

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Wir Brillenträger sind da etwas "gehandicapt", insbesondere bei Gleitsichtbrille. Das Problem ist, dass man bei allen Zieleinrichtungen im Bereich des Nahsichtteils der Brille durchblickt. Da ist leicht zu prüfen:

    Gehe normal wie gewohnt in den Anschlag und bitte eine Person ein nahes Foto von der Seite zu machen. Dann kann man gut selbst sehen, wie die Sichtachse ist. Ganz übel ist es, wenn man genau durch den Übergang blickt, der den Nah- und Fernsichtteil trennt. Das ergibt Verzerrungen, weil dann das obere und untere Zielbild verschoben wirken.

    Da das fast immer ein Grundproblem ist, welches zudem mit der Höhe der Brillenkorrektur steigt, bleiben nur zwei Möglichkeiten:

    1. Anschaffung einer Schießbrille ohne Gleitsichtanteil.

    2. Ohne Brille zielen.

    Im letzteren Fall muss man den Dioptrienausgleich am ZF benutzen, weil ja die Korrektur am Auge selbst fehlt. Das macht man folgendermaßen:

    Man zielt auf eine weiße Wand ohne Konturen und Störungen und dreht am Okular (= der Teil, der dem Auge zugewandt ist) solange, bis das Absehen scharf erscheint. Es ist wichtig, dass man das entspannt und mehrfach probiert. Erst dann kann man die Parallaxe vorn am Objektiv einstellen.

    Man kann sich das leicht merken, denn am Okular ist eine +/- Markierung vorhanden und man spricht von Dioptrienausgleich. Am Objektiv für die Parallaxe ist eine Entfernungsskala in Metern oder Füße dran.

    Man hat alles richtig gemacht, wenn man den Dioptrienausgleich nur einmal einstellen muss (eben bis die Fehlsichtigkeit richtig ausgeglichen ist) und die Parallaxenskala in etwa mit der Entfernung übereinstimmt.

    Aber Achtung, nicht jedes ZF hat eine Parallaxenkorrektur. Diese ist bei festen Vergrößerungen bzw. kleinem Zoombereich nicht immer notwendig. Aber jede Optik sollte einen Dioptrienausgleich bieten, auch Ferngläser.

    Kommt man mit einem ZF nicht klar, kann man einen Diopter versuchen. Der lässt sich aber nicht auf allen Gewehren montieren, aber da gibt es weitere Korrekturmöglichkeiten für Fehlsichtige. Allerdings sind die Vergrößerungsmöglichkeiten sehr begrenzt und daher eignet sich das eher nicht für große Zielentfernungen.

  • Super Tip! Ich glaube, das kann man sogar an mindestens einem meiner Guggrohre von außen sehen. Das werde ich unbedingt mal ausprobieren! :thumbup:

    --
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  • Ich hab das mit meinen Guggrohren und dem direktem Verstellen an der Linse auch probiert. War aber nicht das Wahre.

    Meine persönliche Wahl ist auf ein Vantage 4x32 AO von Hawke gefallen. Einfache Einstellung der Dioptrie durch einen Stellring und der Paralaxe ab 5yards (ca.4,6m) bis unendlich - viele schreiben ab 9m, es sind aber wirklich '5m'. Bisher gab es bis zu 15m nichts, dass ich nicht scharf bekommen hab. Das war ein Tip unseres Jägers.

    Ist aber egal welcher Hersteller. Ab 100€ und für die Jagd zu verwenden, reicht für unsere 10m.

    Und spare nicht bei der Montage 😎

  • Ist aber egal welcher Hersteller. Ab 100€ und für die Jagd zu verwenden, reicht für unsere 10m.

    Und spare nicht bei der Montage 😎

    Der Meinung bin ich auch :thumbup:

    .....aber bei den Gläsern für 39 Euro, ist ja schon die Montage teuerer ;)

  • Ne für 20 Euro bekommt man schon brauchbares, etwas nacharbeiten muss man bei 11mm Schiene immer, weil das nicht genormt ist. Seben auf Amazon oder die von 4,5 für 12 Euro taugen eigentlich ganz gut.

  • Wenn es um günstige Montagen geht, schwöre ich auf die höhenverstellbaren Westhunter (z.b. bei Amazon oder Ebay).

    Top verarbeitet , preiswert und durch die Höhenverstellung kann man das ZF optimal auf seine Bedürfnisse einstellen .

    Und die Dinger sind je nach "Projekt" in verschiedenen Farben erhältlich

    https://www.amazon.de/WestHunter-Adj…107&sr=8-5&th=1

    Einziger Nachteil ... die gibt es nur bis 30mm Rohrdurchmesser

    Gruß
    Heiko __ ( Fördermitglied VDB )

    --Alle Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Unterhaltung--

  • Unwahrscheinlich, das Gewinde wird gebraucht

    um das ZF einzustellen. Manchmal sind die aber

    mit Schraubensicherung verkleistert. Dann ist

    es schwierig, die Sicherung geht nur mit Wärme

    auf; dabei kann sich das Material aber verfärben.

    Bei den sehr günstigen ZF habe ist das aber noch

    nicht gesehen. Versuch mal mit Kreppband etwas

    mehr Grip zu bekommen.

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