Entfeuchtung der kompressorgedrückten Druckluft notwendig / möglich?

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 4.068 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. August 2023 um 11:16) ist von Muehlix.

  • Hallo liebe PCP-Experten,

    mich treibt seit einiger Zeit die Frage um, ob es für Druckluftwaffen so gesund sein kann, solch feuchte Luft, wie sie augenscheinlich aus meinem Kompressor kommt, im Tank und im empfindlichen (?) System zu haben. Der Kompressor ist ein unter verschiedenen Handelsnamen vertriebenes schwarzes Kästchen, mit 12V/220V betreibbar, externem Netzgerät, Luftkühlung und ohne Entfeuchtung. Seit ich mich mal eine zeitlang intensiv mit der Feinjustage eines Regulators auf die erlaubten 7,5Joule gequält habe, wozu jedesmal der Abbau des entleerten Lufttanks nötig war, weiß ich, dass zumindest nach mehrmaligem Aufpumpen richtige Kondenswassertropfen an der Tankinnenseite zu finden waren. Das kann doch nicht gut sein, oder? Es soll ja schließlich bei manch momentan heiß diskutiertem Modell auch mal zu (korrosionsmitbedingten) Nadelbrüchen gekommen sein. Wäre es sinnvoll, sich ein Luftfiltergehäuse , rechnerisch so 200-300ml Innenvolumen, zu nehmen, es mit z.B. 4,5mm Stahl-Kugeln zu füllen, ins Eisfach zu legen, und beim Befüllen der Büchse dazwischenzuklemmen? Entfeuchter wie Silicagel, Baumwolle oder ähnliches kann doch bei der Kürze der Kontaktzeit vermutlich nicht viel bringen, aber Kondensat bildet sich ja immer schnell an einer solch großen Oberfläche. Wie sehr Ihr das? Sinnvoll? Oder sowieso überflüssig? Oder andere Lösung notwendig? Oder verbesserungswürdiges Prinzip? Ich würde mich über eine Diskussion freuen, denn entweder bin ich zu doof zum Suchen/Finden, oder genau diese Diskussion gibt es noch nirgends.

    Viele Grüße an alle von der schönen Ostsee :)

    VDB Fördermitglied :thumbsup:

  • Ich hatte dazu schon mehrfach geschrieben:

    NC9210
    9. Juni 2021 um 10:53

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • @ NC9210 Aha, na dann. Ich weiß jetzt nicht so genau, ob ich mich entschuldigen soll, dass ich diese Info in den Untiefen des anderen Themas nicht gefunden habe, aber ich glaube einfach mal nicht, so nett wie Du geschrieben hast. :whistling: Entweder das, was Du vor wievielen Jahren auch immer mal geschrieben hast, beantwortet meine Fragen nicht oder ich verstehe es ohnehin so nicht. Also auch noch für meine Dummheit entschuldigen? Nöö, da warte ich lieber auf eine freundliche Antwort von jemandem, der auch Lust hat zu antworten... :winke:

    VDB Fördermitglied :thumbsup:

  • Da Wasser selbst nicht komprimierbar ist, und Luft nur eine gewisse Menge Wasser aufnehmen kann, dürfte der Wassereintrag in die Kartusche oder Flasche eher gering sein.

    Einen zusätzlichen Entfeuchter in die Druckleitung zwischen Pumpe und Kartusche/Flasche einzubauen ist aber sicherlich nicht verkehrt.

    Soweit mir bekannt ist das wohl bei Tauchkompressoren auch so, um das evtl. Vereisen beim Tauchen zu vermeiden.

  • beantwortet meine Fragen nicht

    Wenn die komprimierte Luft immer zu 100%

    gesättigt ist macht kein Filter Sinn weil Gase

    (Wasserdampf) nicht filterbar sind.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
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  • Könnte man die Feuchtigkeit mit Minustemperaturen nicht zum Kondensieren bzw. Festfrieren an der Schlauchinnenwand bzw. einem Metallrohr/Filter in der Leitung bringen, so dass man diese nach der Füllung einfach ausblasen kann?

  • Ja, Kühlen ist eine Möglichkeit zur Trocknung.

    Macht halt recht hohen Aufwand.

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  • Ja, Kühlen ist eine Möglichkeit zur Trocknung.

    Macht halt recht hohen Aufwand.

    Eine andere Variante in der Medizintechnik wäre trocken drücken. Man drückt auf 300 Bar, kühlt ab und entspannt dann die relativ trockene Luft auf 200 Bar.

    Die Frage ist halt ob man soviel Aufwand treiben möchte / muss.

  • Für Luftgewehre würde ich das nicht so sehen.

    Der Druck wird ja bereits im Regulator (soweit

    vorhanden) auf 60-70 Bar gesenkt, damit auch

    die relative Luftfeuchtigkeit auf 35%.

    Ohne Regulator muss nur das Ventil rostfrei

    sein. In der Kartusche sind bei namhaften Marken

    auch keine korrosionsanfälligen Teile verbaut.

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  • Meine physikalische Ansicht:

    Die Luft aus dem Raum mit z.B. 55% Luftfeuchtigkeit wird verdichtet und erhitzt.

    Wegen dem hohen Druck kann die Luft nicht mehr viel Wasser halten und ist 100% gesättigt.

    Der Rest (überschüssiges Wasser wird schon im Kompressor oder im Filter oder der Kartusche als Kondenswasser abgegeben.

    Da die komprimierte Luft aber warm / heiß ist, und sich in der Kartusche abkühlt, kondensiert Wasser auf jedn Fall in der Kartusche.

    Bei der Expansion beim Schuß und nach dem Ventil verringert sich die Luftfeuchtigkeit wieder auf z.B. 35%.

    Wasser läßt sich am besten direkt hinter dem Kompressor und vor der Kartusche herausfiltern durch Abkühlung der Luft und ein Durchströmen einer möglichst großen Kondensator-Oberfläche.

    Z.B. ein im Kühlfach abgekühlter größerer Filter mit kleinen, kalten Edelstahlkügelchen drin.

    Die warme gesätigte Luft strömt dran vorbei und verliert dort hoffentlich Kondenswasser, bevor es in die Kartusche kommt.

    Lufttrocknung vor der Kompression macht wenig Sinn (Tau-Punkt-Diagramm).

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • beantwortet meine Fragen nicht

    Wenn die komprimierte Luft immer zu 100%

    gesättigt ist macht kein Filter Sinn weil Gase

    (Wasserdampf) nicht filterbar sind.

    Molekularsieb? Dann ist das Wasser weg. Das Kondensat wird bei einem ordentlichen Tauchkompressor automatisch alle 20 Minuten entleert, bei einfachen Modellen manuell. Dahinter ist die Patrone zur Trocknung und Filterung. Wird meist elektronisch überwacht.

  • Und wie trocknet diese Partone?

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  • Also das verstehe ich dann also richtig, dass ich mir um Feuchtigkeit im Luftgewehr keine Sorgen machen muss?

    Wasser läßt sich am besten direkt hinter dem Kompressor und vor der Kartusche herausfiltern durch Abkühlung der Luft und ein Durchströmen einer möglichst großen Kondensator-Oberfläche.

    Z.B. ein im Kühlfach abgekühlter größerer Filter mit kleinen, kalten Edelstahlkügelchen drin.

    Die warme gesätigte Luft strömt dran vorbei und verliert dort hoffentlich Kondenswasser, bevor es in die Kartusche kommt.

    Lufttrocknung vor der Kompression macht wenig Sinn (Tau-Punkt-Diagramm).

    Und das hier verstehe ich so, dass ich die Luft doch genauso trocknen soll (oder es zumindest versuchen), wie ich es oben beschrieben habe.

    :leser: ??? Tja,, also was soll / muss ich nun tun? Hat noch jemand eine hilfreiche Meinung dazu? Wäre für nett, hilfreiche und verständliche Hilfe wirklich dankbar! :thumbsup:

    VDB Fördermitglied :thumbsup:

  • Tja,, also was soll / muss ich nun tun?

    Im Grunde nichts.

    Wenn du ganz sicher gehen willst lagerst du

    die Kartusche bei geringem (50%) Druck.

    Dann ist die Feuchtigkeit stark reduziert.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
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  • Ja. Ich würde es so machen, wie Du oben beschrieben hast. Allerdings ist es schwer abzuschätzen, wieviel Wasser kondensiert, da von der Verweildauer bzw Abkühlung abhängig.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich praktiziere das so und habe damit gute Erfahrungen gemacht. In meinen Pressluftkartuschen habe ich noch nie Feuchtigkeit festgestellt.

    Einen dicken Filter, auf der Auslaßseite des Filters befindet sich Innen ein Filzpropfen. An der Einlassseite bis zu dem Filzstück einfache, locker gestopfte Haushaltswatte.

    Nach jeder zweiten bis dritten Kartuschenfüllung entnehme ich die Watte und lasse sie an der Luft trocknen.

    Wobei ich noch nie erlebt habe das die vorgelagerte Watte klatschnass war, allenfalls der erste Zentimeter der Watte am Einlass nebelfeucht.


    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Die Temperatur macht ein paar Prozent aus,

    der Druck einige tausend ...

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Aber keine 1000%.

    Trotzdem ist es ein Unterschied.

    Wenn die Feuchtigkeit bei gleichem Druck die Wahl hat, kondensiert Sie am kältesten Punkt.

    Das ist in der Regel in der Kartusche da letztes Glied und massive Wandung.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • In meinen Pressluftkartuschen habe ich noch nie Feuchtigkeit festgestellt.

    Das ist auch praktisch unmöglich weil dazu der

    Druck abgelassen werden muss. Dann verbleibt

    eine relative Feuchte von 0,5%. In solcher Luft

    bleibt Wasser nicht flüssig.


    auf der Auslaßseite des Filters befindet sich Innen ein Filzpropfen

    Da Filz nur eine sehr geringe Wärmekapazität hat

    kondensiert daran praktisch nichts. Es nimmt aber

    das immer entstehende Kondensat auf so daß es

    nicht mehr in die Kartusche fliessen kann.

    Besser ist ein Behälter mit Stahlkugeln, daran kann

    weitere Feuchtigkeit kondensieren (auch nur 1-2%)

    und er lässt sich einfacher entleeren.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (16. August 2023 um 15:34)

  • OK, ich mach einfach mal den Filter dazwischen, schau, ob Wasser rausläuft, wenn ich ihn entleere und ob ich mich trotz des Aufwands sicherer fühle. Ist es zu trocken oder zu aufwändig lass ich es bleiben. Ggf. werde ich berichten. Anscheinend ist es ja nicht kriegsentscheidend, wenn ich mal den Durchschnitt der Antworten nehme. Trotzdem danke an alle! :) :thumbup:

    VDB Fördermitglied :thumbsup: