Vergleich der PPQ-M2 SSW mit der scharfen Version

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.361 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2021 um 11:42) ist von Esti.

  • Hallo an die SSW Gemeinde hier,

    viele werden im voraus wissen, welches Ergebnis bei meinem kleinen Vergleich herauskommt.

    Ich besitze die scharfe PPQ (Classic) mit beidseitigem Magazinauslösehebel.

    Seit Jahren trieb mich die Frage um: Wie sind wirklich die technischen Ähnlichkeiten zu der PPQ SSW, die ja immerhin aus gleichem Hause stammt. Die SSW PPQ gibt es aber nur als M2 Version, also mit seitlichen Entriegelungsknopf für das Magazin. Egal ... für den Vergleich vor 2 Wochen gekauft.

    Wobei es ja schon interessant ist, dass man mindestens 5x mehr für die scharfe Waffe ausgeben muss als für die SSW.

    Ich habe einige Vergleichsfotos gemacht, die leider nicht alle wirklich scharf geworden sind. Das bitte ich zu entschuldigen.

    Die Waffen oben sehen äußerlich sehr ähnlich aus - bis eben auf die Magazin-Entriegelung.

    Hier werden die Unterschiede schon deutlicher. Erwartungsgemäß!

    Natürlich ist bei der SSW der "Lauf" fest im Griffstück verbaut.

    Der Schlitten wird allerdings bei der PPQ SSW (wie bei der P99 SSW) nach hinten gezogen und gelöst, bei der scharfen PPQ hingegen nach vorne. Ein völlig anderer Mechanismus.

    Die Schlitten haben nichts mehr miteinander zu tun! Das ist der größte Unterschied. Hier geht es nicht nur um Stahl gegen Druckguss, hier geht es um die Verriegelung (um den Auffang von Rückstoßkräften beim Schuss).

    Bei der scharfen Waffe bleiben alle Kräfte im stählernen Schlitten, der Auslösemechanismus samt Schlagbolzen befindet sich im Schlitten. Das ist völlig anders als bei der SSW.

    Die Feder der scharfen Waffe ist wesentlich härter, der Lauf hat ein besonderes Widerlager.

    Und hier sieht man gut, dass Handstück der einen oder andren Waffe absolut nichts miteinander zu tun hat! Der Schlaghammer der SSW (oben) ist im Griffstück, nicht im Schlitten.

    Natürlich haben die Magazine auch nichts miteinander zu tun.

    Zusammengefasst gibt es kein einziges Teil, welches sowohl in der SSW als auch in der scharfen Waffe vorkommt! Nicht die kleinste Feder, nicht ein Bolzen, kein Hebelchen!

    Sieht nur von außen so ähnlich aus (außer naja... dem Fake-Schlittenfanghebel rechts)

    Gruß

    Musashi

  • Zusammengefasst gibt es kein einziges Teil, welches sowohl in der SSW als auch in der scharfen Waffe vorkommt!

    Deshalb sind die SSW auch so unheimlich pöse! Man kann sie ja so leicht zur scharfen Waffe umbauen.

    Das bestätigen ja auch sämtliche Journalisten aus der Presse immer wieder und der Herr Seehofer kümmert sich dann um

    eine Verschärfung der Gesetze, damit man mit der absolut bauungleichen SSW keinen Unfug macht.

    Ironie off!

    Sehr schöne Gegenüberstellung und gut illustriert und erklärt!

    Das sollte man den Presseheinis und Horsti mal zur Verfügung stellen.

  • Ich find sowas trotz der Selbstverständlichkeit der Unterschiede einfach "spannend".

    Also Danke :thumbup:

    /edit:

    Ein Foto der Mündungen würde bestimmt auch andere interessieren.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Es geht bei der Umbauproblematik nicht darum, dass man aus einer 9mm P.A.K eine scharfe 9x19 bauen kann. Das funktioniert schon durch die unterschiedlichen Systeme -unverriegelter Masseverschluss vs. verriegeltes Verschlusssystem- nicht.

    Aber eine .22lfB läuft mit einen einfachen Masseverschluss.

    Und da liegt die Problematik.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (15. November 2021 um 17:13)

  • Eine scharfe und eine SSW sind ja heute max nur außen ähnlich, wenn überhaupt )).

    Das kann man so nicht sagen.

    Es gibt auch heute noch eine Hand voll Modelle, die direkte Abkömmlinge der scharfen Version sind.

    Auf eine Liste verzichte ich jetzt mal.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Aber eine .22lfB läuft mit einen einfachen Masseverschluss.

    Und da liegt die Problematik.

    Das wäre TO von dir ganz persönlich, nur um das mal ganz leise anzumerken.

    Musashi hat hier mal einiges zusammengetragen am Sinnbild, was bei SSW-Besitzern schon oft als Gedankengang aufgetreten sein wird, das ist auch bei den 1911ern so, bei den Double Eagles, sogar P08, wenn wir mal lachen wollen.

    Und dennoch war es absolut sinnführend, darüber mal ein paar Worte und Bilder zu verlieren. Danke also, Musashi.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Spannend wäre zu wissen, weshalb da praktisch von Grund auf neu und anders konstruiert wurde. Ein bestehendes Teil von Stahl auf Zink zu ändern dürfte ja trotzdem günstiger sein als praktisch von Null anzufangen. Da ein paar Windstärken und Durchmesser zu ändern damit man nix verbasteln kann ist ja auch fix gemacht.

    Kann es sein das die Lizenz für die SSW sich nur außen aufs Design, nicht aber auf die innere mechanik bezieht?

    Danke fürs zeigen Musashi !

  • Das liegt zum Einen daran, das SSWs oftmals von der Mechanik her sehr viel einfacher gestrickt sind und damit auch günstiger und mit entsprechender Gewinnspanne angeboten werden können.

    Zum Anderen kommt eine Umkonstruierung einer Neukonstruktion gleich. Vor allem, wenn es sich z.B. um ein verriegeltes System handelt und das Ganze auch noch PTB konform sein soll.

    Das es auch anders geht beweisen einige Exoten.

    Diese basieren aber alle auf mehr oder weniger günstigen Pistolen mit unverriegeltem Masseverschluss oder auf Revolvern.

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  • Es gibt ein Youtubevideo von forgotten weapons über Filmwaffen.

    Darin wird auch erläutert wie Waffen für Filmzwecke entschärft und auf blank fire, also Schreckschuss umgebaut werden.

    Thematisiert wird auch kurz, dass der Umbau der Verriegelung aufgrund der geringeren Kräfte der Schreckschusspatrone sehr komplex ist, bis eine Waffe sauber funktioniert.

    Diese Komplexität entfällt beim einfachen Masseverschluss, weil der einzige Faktor für die Funktion des Verschlusses quasi die Federstärke ist.

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