Bundestagswahlen und Sportschützen

Es gibt 407 Antworten in diesem Thema, welches 56.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. April 2021 um 23:30) ist von Magnum Opus.

  • Ich habe mir mal erlaubt, einen kleinen Text zu verfassen und an die Doppelspitze
    der Grünen zu schicken.
    Dabei habe ich es mir verkniffen unsachliche und emotionsgeladene Kommentare
    einfließen zu lassen. Denn niemand hört mehr zu, wenn er gleich torpediert wird. ;)

    Hier mein Schreiben:

    "Sehr geehrte Frau Baerbock, Sehr geehrter Herr Habeck,

    zuerst einmal möchte ich mich dafür bedanken, daß Sie sich die Zeit genommen haben meinem Anliegen Beachtung zu schenken, was aufgrund ihrer beruflichen Auslastung sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist.
    Hier eine kurze Vorstellung meiner Person: Mein Name ist .... ...., ich bin 46 Jahre alt, verheirateter Familienvater und arbeite im öffentlichen Dienst. Also bis hierhin nichts Außergewöhnliches.


    Nun möchte ich allerdings eine Thematik aufgreifen, die mit ca. 1,7 Millionen Menschen in Deutschland, eine sehr große Minderheit in unserem Land betrifft und vielen gesetzestreuen Bürger bereits
    jetzt schlaflose Nächte bereitet, wenn sie an die nächste Bundestagswahl denken.

    Gemeint ist hierbei die Gruppe der Sport- und Traditionsschützen unseres Landes.
    Das Grundsatzprogramm Ihrer Partei lässt in seiner jetzigen Fassung kaum Spielraum für eine positive Interpretation bzgl. der geplanten Änderung des Waffenrechts und führt zu größter Verunsicherung in den Reihen der betroffenen Bevölkerungsgruppe.
    Zum Erhalt der Kulturen hat die UNESCO-Generalkonferenz das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Jahr 2003 verabschiedet. Im Frühjahr 2006 trat es nach Ratifizierung durch 30 Staaten in Kraft. Deutschland, als einer von mittlerweile 178 Vertragsstaaten, ist dem Übereinkommen 2013 beigetreten. Mittlerweile zählt auch das deutsche Schützenwesen zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
    Eine weitere Verschärfung des Waffenrechts würde jedoch bedeuten, daß es zu weiteren Einschnitten nicht nur in der Kulturpflege, sondern auch in einem Teil des Leistungssports kommen wird.
    Die Sport-und Traditionsschützen unseres Landes leisten seit Jahrzehnten einen wertvollen Beitrag zu unserem gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Speziell in ländlichen Gegenden mit einer schwachen Freizeitinfrastruktur. Und dieses kann auch nicht durch Alternativangebote aufgefangen werden. 1,7 Millionen Menschen bringt man nach Jahrzehnten des Wachsens dieser Kultur, nicht einfach mal so in einem anderen Hobby unter.
    Die deutschen Sportschützen gehören zu den Erfolgreichsten der Welt. Die Jugendarbeit der Schießsportverbände ist aus vielen Gegenden unserer Republik gesellschaftlich nicht wegzudenken. Dieses betrifft auch einen Großteil der Traditions- und Brauchtumspflege in unserem Land.
    Sehr viele Menschen mit gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen, haben im Schießsport eine Möglichkeit gefunden am Sportleben teilzuhaben, die ihnen in vielen anderen Sportarten verwehrt bleibt.
    Zudem handelt es sich um eine Sportart, die bis ins hohe Alter praktiziert werden kann und auch wird.
    Hier entsteht der Eindruck, daß sich überhaupt keine Gedanken um unsere Jugend wie auch die Alten und Behinderten unseres Landes gemacht wird.
    Es werden viele Menschen auf der Strecke bleiben, wenn der Schießsport weiter an Attraktivität verliert. Ebenso ein ausgeprägter Teil unserer Kultur.
    Als bodenständiger Demokrat stehe ich für eine kulturelle Vielfalt in unserem Land ein. Dazu gehört aber auch unsere eigene Kultur.
    Nehmen wir den Menschen ihre Kultur, nehmen wir ihnen einen Teil ihrer Identität.
    Und sowas führt in der Regel zum Gegenteil von dem was sich jede Gesellschaft wünscht:
    Toleranz und gegenseitige Akzeptanz.
    Das deutsche Waffengesetz gehört schon heute zu den strengsten der Welt. Die deutschen Sportschützen gehören zu den gesetzestreuesten Bürgern in diesem Land. Niemand sonst in Deutschland unterwirft sich freiwillig einer solchen staatlichen Überwachung, um seinem Hobby nachgehen zu können.
    Da es selbst innerhalb der Grünen vereinzelte Gegenstimmen zu dieser Thematik gibt, bitte ich Sie in zukünftigen Diskussionen bezüglich des Waffenrechts, hier aufgeführte, aber bisher von Ihnen vielleicht nicht berücksichtigte Aspekte, einfach mal mit einfließen zu lassen.


    Ich bedanke mich für's Lesen und verbleibe mit freundlichen Grüßen..."

    Mir ist klar daß dieses Schreiben sehr wahrscheinlich ohne Reaktion und Wirkung bleiben wird,
    jedoch hilft uns das tatenlose Rumheulen auch nicht weiter. Also habe ich einfach mal in die Tasten gehauen. ;)

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

    Einmal editiert, zuletzt von Rumms (5. April 2021 um 13:02)

  • Das ist wirklich gut formuliert, Hut ab. Ich glaube, ich werde auch mal einen Brief tippen.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • In dem Brief dreht sich alles um den Erhalt des Brauchtums ...

    Es geht den Grünen ja nicht darum, ein Brauchtum zu zerstören, so deren Aussage.

    Es geht für die Grünen um die Mittel, dieses Brauchtum auszuleben, also mit legalen "tödlichen" Schusswaffen.

    Bedeutet - liebe Sportschütz*innen (immer schön genderkonform bleiben ;)) - Ihr könnt Euer Hobby auch mit Luftdruckwaffen bis 7.5 Joule ausüben oder nur mit Laserzielgeräten - das wurde schon für Biathleten gefordert.


    Darauf sollte das Augenmerk gelegt werden ...

    Ich bin übrigens gespannt, wie sich nun die CDU/CSU in Zukunft verhalten wird, nachdem sie Ihre erste Ablehnung der Gesetzesverschärfung Anfang März nun Ende März/ Anfang April gekippt haben, um doch die MPU für Schützen jeden Alters zu unterstützen bzw. die Gesundheitsämter mit einzubeziehen.

    Eigentlich scheitert es doch an der Vernetzung der Behörden bzw. dem Datenaustausch, der wiederum im Rahmen neuer Datenschutzrichtlinien auch von den Grünen stets (mit) behindert wird. Des Weiteren haben wir alle notwendigen Gesetze parat - man muss diese mal umsetzen.

    Dennoch - warten wir mal den September ab ...

  • In dem Brief dreht sich alles um den Erhalt des Brauchtums ...

    Nicht ausschließlich.
    Das Traditionsschützenwesen und der Schießsport sind unweigerlich
    miteinander verbunden.

    Aber es ist nur gut, wenn durch die Veröffentlichung dieses Schriftstücks auffällt,
    daß vielleicht andere Gewichtigkeiten fehlen.
    So können von jedem der was bewegen will, weitere eigenständige Mails oder
    Briefe aufgesetzt werden, in denen dann die Ergänzungen aufgenommen werden.
    Da sieht man wie wichtig es ist, daß wir uns mit diesem Thema befassen.

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

  • "Tödliche Waffen" ist ein Pleonasmus. Was nicht letal ist, ist auch keine Waffe.

    Für autoritäre Parteien, die einen starken Staat anstreben, der seine Bürger bevormundet und kontrolliert, sind Waffen im Volk immer gefährlich. Insofern ist jeder Appell an die Grünen hinsichtlich Kulturpflege oder mangelnde Deliktrelevanz von legalen Waffen sinnlos. Eine Partei, die den Bürgern selbst ihre Autos abknöpfen möchte, wird ihnen sicher keine Schusswaffen überlassen wollen.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Ja, aber motzen und nichts tun ist auch keine Option.
    Genau deswegen spielt die Politik mit uns rum.

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  • "Tödliche Waffen" ist ein Pleonasmus. Was nicht letal ist, ist auch keine Waffe.

    Für autoritäre Parteien, die einen starken Staat anstreben, der seine Bürger bevormundet und kontrolliert, sind Waffen im Volk immer gefährlich. Insofern ist jeder Appell an die Grünen hinsichtlich Kulturpflege oder mangelnde Deliktrelevanz von legalen Waffen sinnlos. Eine Partei, die den Bürgern selbst ihre Autos abknöpfen möchte, wird ihnen sicher keine Schusswaffen überlassen wollen.

    In erster Linie stärkt das verschwinden von Waffen aus der Bevölkerung die Sicherheit davor dass sich das Volk gegenseitig umbringt. Es gibt schlicht keine Bedrohung durch den Staat für die Bevölkerung in den westlichen Demokratien (die USA vielleicht ausgenommen, aber da jubeln die bewaffneten Teile ja eher den gefährlichen Gruppierungen im Staat noch zu, ergo funktioniert es da auch nicht)

    Deshalb braucht es auch keine Waffen. Wohl aber Werkzeuge, um z.b Jagd zu betreiben. Und Sportgeräte, die es erlauben international Konkurrenzfähig Schießsport zu betreiben. Und das nicht nur bei 10m Druckluft, sondern auch bei anderen Disziplinen.

    Klar gibt es auch Todesfälle wo ein Werkzeug oder ein Sportgerät benutzt wurden. Deshalb verbietet man aber keine Küchengeräte oder Golfschläger.

  • Ja, aber motzen und nichts tun ist auch keine Option.
    Genau deswegen spielt die Politik mit uns rum.


    Da stimme ich zu! Jeder, der etwas mit dem Schießsport zu hat - Jäger, Sportschütze, Airsoftspieler, Sammler, CO2 Plinker, etc. sollte die Abgeordneten kontaktieren und eine sachliche demokratische Diskussion anstreben.

    Das sollte "genreübergreifend" passieren, also nicht nach dem Motto - ich bin ja kein Sportshütze, also betrifft es mich nicht ...

    Ich erinnere mich, dass damals im Zuge des drohenden Verbots von 0,5 Joule Softairwaffen Abgeordnete der FDP angeschrieben worden sind, die das Thema dann in den Bundestag gebracht haben, wo es dann zu Gunsten vieler jugendlicher Spieler oder Sammler entschieden wurde.

    Natürlich läßt sich das nicht mit dem Bedürfnis für eine scharfe Waffe in einen Topf werfen, aber es ist dennoch wichtig, in geschlossener Form zusammen mit Verbänden Lobbyarbeit zu leisten ...

  • Deshalb braucht es auch keine Waffen. Wohl aber Werkzeuge, um z.b Jagd zu betreiben. Und Sportgeräte, die es erlauben international Konkurrenzfähig Schießsport zu betreiben. Und das nicht nur bei 10m Druckluft, sondern auch bei anderen Disziplinen.

    Klar gibt es auch Todesfälle wo ein Werkzeug oder ein Sportgerät benutzt wurden. Deshalb verbietet man aber keine Küchengeräte oder Golfschläger.

    Es geht um die "bestimmungsgemäße Verwendung", und danach ist ein Golfschläger ein Sportgerät und eine Büchse eine Waffe. Auch wenn man Ersteren zu einem Mordinstrument und Letztere zu einem Sportgerät umwidmet. Außerdem betrachten wohl die wenigsten Sportschützen ihr Instrument als emotionsfreien Scheibenlocher, mit dem sie Erfolge auf nationaler oder gar internationaler Ebene anstreben.

    Aber ich will auch gar nicht dagegen reden, halte es allerdings für sinnvoller, Vereinen beizutreten und waffenrechtliche Bedürfnisse zu schaffen. Wer trotzdem an Politiker appellieren will, sollte sich auf Union und FDP beschränken. Bei den Grünen ist das etwa so sinnvoll, als würde man Peta Pelzmäntel verkaufen wollen.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • In erster Linie stärkt das verschwinden von Waffen aus der Bevölkerung die Sicherheit davor dass sich das Volk gegenseitig umbringt.....

    Das sehe ich etwas anders.
    Der Hintergrund dürfte eher sein das man als Regierung (speziell was Rot/Grün angeht) Angst vor der eigenen Bevölkerung hat, weil man Volk vorbei regiert.
    Ist meine Meinung.
    Und bestärkt wird das weil es eben leider auch solche Idioten wie Stephan E. gibt, die losziehen und eine Politiker erschießen. Zum Glück sind das, nicht zu akzeptierene, Einzelfälle.
    Hier mein Beileid an die Familie des ermordeten Herrn Lübcke.
    Als ich die Rede des Herr Lübcke gehört habe dachte ich auch "Was soll denn das?". Aber weder ich noch 1,7 Millionen andere legale Waffenbesitzer währe auf die Idee gokommen tödliche Gewalt gegen den Politiker auszuüben. Einen gab es dann leider doch. Stephan E. (wobei die Tatwaffe wohl nicht legal erworben wurde; so wie ich das lese)
    Was sich sicher auch noch kein Politiker überlegt hat; was passiert wohl wenn ich per Gesetzt heute oder Morgen den legalen, kontrollierbaren, Waffenbesitz verbiete? Millionen von Schußwaffen würden in den illegalen, unktrollierbaren Bereich abwandern. Man kann nicht in einer Nacht und Nebel Aktion Millionen von Polizisten losschicken und alles konfiszieren. Und die nicht bezifferbare Anzahl von illegalen Waffen würde rasant steigen. Der gewünschten Effekt von mehr Sicherheit ist so ad absurdum geführt.

    Nur wenn man eine Politik betreibt die für (fast) alle Bürger nachvollziehbar ist braucht man auch keine Angst vor dem Volk zu haben. Einzeltäter oder auch kleine Gruppierungen mit gewaltbereitem Potenzail gab es schon immer und wird es auch immer geben. Dagen ist leider kein Kraut gewachsen.

    Ob dieser Ansatz sich in den Köpfen von diversen Politikern manifestiert steht allerdings in den Sternen....

    shooter45

  • Ist doch ganz einfach. Die werden wenn sie erst mal ans Steuer kommen die gleichen Zwänge und Probleme haben wie die jetzigen Lenker. Die werden ihre Klimaziele usw. Nicht schaffen weil sie die Wirtschaft nicht an die Wand fahren können. Genauso wie man heute krampfhaft versucht die Leute weiterarbeiten zu lassen trotz Corona.Also werden die ein anderes Wahlversprecven einlösen müssen. Da muss man was leichtes nehmen und das sind nun mal die Sportschützen und das Waffengesetz. Also wenn die wirklich in irgendeiner Weise mitreden dürfen wird ganz düster für das Hobby Waffen.

    „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.“

    Aristoteles Onassis

  • Es streiten sich 3 Wölfe und ein Kaninchen, was es zum Essen gibt.
    Wer ist wohl das Kaninchen ?

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

  • Democracy is two wolves and a lamb voting on what they are going to have for lunch. Liberty is a well-armed lamb contesting the vote. :whistling:

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • grundsätzlich kann man in der opposition alles versprechen, alles behaupten, und wenn man richtig gut ist total tolle umsichtige vorschläge machen.. nichts davon wird je wahr, bis man regieren muß und beim wort genommen wird......und danach beurteilt wird ...
    ich hab mir die beiden spitzenkandidaten angeguckt und bei denen die schwächen gesucht und gefunden..........

    aber das führt zu weit.

    INVICTUS

  • Na, dass war ja auch etwas zu leicht !

    Zeige uns im „Gegen-Test“ bitte nur eine einzige Stärke dieser <X ...


    PS:
    Und bitte möge niemand mit dem Thema „Umweltschutz“ kommen.
    Denn das war einmal - ungefähr so weit entfernt, wie das Mittelalter.

  • der dr.curio hat das wahlprogram der grünninen mal seziert . :whistling:
    gibts auf youtube ;)

    Jene, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen nun für Männer, die ihre Schwerter behielten.

  • habeck hat die scghwäche, das wenn er keine rede rede hält, sonderm im zwiegespräch sich mkit kritikern befindet, unglaublich schnell persönlich angwefasst zu sein,, dadurch unruhig zu werden und sich in seiner eigenen argumentation zu verheddern, was ein gefundes fressen für andre ...
    da ist noch nichtmal harter gegenwind , dann kriegt er schon probleme...

    baerbock ist die intelligentere von beiden im zwiegespräch. sie leistet sich solche schwächen nicht. sie verzichtet absichtlich, die genderkarte zu ziehen, sonst wär habeck automatisch weg,

    ihe problem ist, das sie bei der bevölkerung die beliebtere ist , in der eigenen partei abner in der beliebtheit hinter habeck steht.....
    sie haben da echt was zu klären...

    INVICTUS

  • Wenn man sich ab und zu mal Lanz antut, kann man gut sehen wie verschiedene Politiker unter Druck reagieren bzw. wenns an Fakten geht. Letzte Woche hat er Laschet und die Vorsitzende der Linken zerlegt. Baerbock und Habeck waren kurz vorher mal dran, die sind beide nicht unbedingt sicher in der Diskussion. Eigentlich ist Özdemir bei den Grünen der einzige der halbwegs das Format zum regieren hätte.

    Hoffen wir das es nicht dazu kommt.