Neues Waffengesetz: Verkündet

Es gibt 790 Antworten in diesem Thema, welches 86.532 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2022 um 21:28) ist von pandur.

  • Waffenhersteller ist pleite
    Sig Sauer gibt in Deutschland auf

    "Das Unternehmen verwies darauf, dass die deutsche Gesetzgebung die Nutzung von Sportwaffen immer mehr einschränke"


    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Sig…le21825149.html

    Bitte beim zitieren der n-tv Nachricht nicht nur das rauspicken und zitieren was einem gefällt. Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen.

    Ursächlich für die Insolvenz ist NICHT die Gesetzgebung was Sportwaffen angeht, sondern:


    ""Bei der Vergabe von Behördenaufträgen werden sowohl von der deutschen Polizei als auch von der Bundeswehr einige wenige lokale Produzenten bevorzugt." Sig Sauer werde wegen der internationalen Ausrichtung des Unternehmens von den Ausschreibungen systematisch ausgeschlossen. Die meisten Entwicklungen der Firma stammten aus den USA. "

    Gruß,
    René

  • Vielleicht macht die L&O auch einfach nur einen unrentablen Standort zu.
    Meiner Ansicht nach liegt das auch eher daran, dass der Hauptmarkt für die dort produzierten Waffen nun mal nicht Deutschland ist. Für AR-15 Derivate gibt es zwar einen Markt, aber der ist auch nicht riesig und voll mit Herstellern.
    Die Kurzwaffen sind gut aber auch sehr teuer.
    Dazu kommt, dass SigSauer ja auch einigen rechtlichen Ärger am Hals hatte wegen illegaler Waffenexporte und dadurch auch zumindest zeitweise ein Ausfuhrverbot verhängt wurde.
    Ich glaube eher, dass da einige hausgemachte Probleme vorliegen, statt des deutschen Waffenrechts.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • "Das Unternehmen verwies in einer Pressemitteilung darauf, dass die deutsche Gesetzgebung die Nutzung von Sportwaffen immer mehr einschränke."

    Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/unt…rt-eckernfoerde

    Damit ist es eine Ursache neben weiteren Ursachen, die im Zusammenwirken Sig Sauer mitsamt 125 Arbeitnehmern in die Knie zwingt.

    Ich kann nur auf meinen früheren Beitrag verweisen und es zusammendampfen:

    Wenn es bei einer Zersplitterung sämtlicher Dachverbände bleibt, ist mit weiteren negativen Schlagzeilen für unser Hobby zu rechnen. Sei es die Insolvenz eines weiteren Herstellers, einer Händlerkette oder eines Verlages als Auswirkung insbesondere einer zunehmenden, unverhältnismäßigen Verschärfung des Waffengesetzes.

  • Bitte beim zitieren der n-tv Nachricht nicht nur das rauspicken und zitieren was einem gefällt. Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen.

    Der Satz kann für sich alleine stehen und ist ein Baustein. Deshalb habe ich den kompletten Artikel verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Olja (4. Juni 2020 um 20:33)

  • Sei es die Insolvenz eines weiteren Herstellers, einer Händlerkette oder eines Verlages als Auswirkung insbesondere einer zunehmenden, unverhältnismäßigen Verschärfung des Waffengesetzes.

    Sig Sauer ist nicht insolvent. Die Muttergesellschaft L&O Holding schliesst den Standort Eckernförde.
    Und die Produkte von Sig Sauer Eckernförde waren jetzt nicht über die Maßen von der aktuellen Verscharfung betroffen. Aber Sig Sauer USA dürfte deutlich mehr abwerfen, weil die einen Grossauftrag der US Armee an Land gezogen haben.

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  • Sig Sauer ist nicht insolvent. Die Muttergesellschaft L&O Holding schliesst den Standort Eckernförde.Und die Produkte von Sig Sauer Eckernförde waren jetzt nicht über die Maßen von der aktuellen Verscharfung betroffen. Aber Sig Sauer USA dürfte deutlich mehr abwerfen, weil die einen Grossauftrag der US Armee an Land gezogen haben.

    Darum die Wortwahl "in die Knie gezwungen" hinsichtlich des Deutschland-Standortes;) Das US-Geschäft boomt nicht nur für Sig Sauer. Dafür wird der behördliche und zivile Markt in Europa übersichtlicher. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die gesamte Branche in Deutschland und Europa. Insolvenzen sind dann nicht mehr auszuschließen.

  • 2017 wurde berlins polizei und das sek noch mit 415 sig sauer mcx ausgestattet ||

    Jene, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen nun für Männer, die ihre Schwerter behielten.

  • Wenn man sich den letzten veröffentlichen Jahresabschluss der L&O SIG Sauer ansieht (2018), dann wurde bereits dort sehr deutlich klar gemacht dass man in Europa ein rückläufiges Geschäft hatte, während Neuentwicklungen in den USA für mehr Umsatz sorgten. Hinzu kam dann das "Kieler Urteil" mit Millionensummen and Schadenersatz und Strafen. Vielfach wird das "Kieler Urteil" auch Auswirkungen auf das EU-Binnengeschäft mit Behördenwaffen haben.

    Kaufmännisch ist der Schritt also durchaus nachvollziehbar. Ein rückläufiges Geschäft mit düsterer Prognose ist ein logischer Kandidat für einen Rückzug aus einem Standort. Düster ist die Prognose ganz sicher. Die Gesetzgebung in Europa wird immer weiter verschärft, auch bezüglich des Sportschießens, aber sicher vor allem auch was Rüstungsexporte betrifft. Manche Parteien fordern sogar ein komplettes Verbot von solchen Exporten, und es ist gut möglich dass solche Parteien sich in unserer nächsten Regierung befinden. Dann wird es sicher schwer für die deutschen Waffenexporte.

    In den USA ist das ganz anders, die Verfassung verhindert eine starke Einschränkung des Marktes und der Export von Kleinwaffen wird gefördert. Als internationaler Konzern kann man frei wählen, wo man investiert und wo nicht. Die Standorte konkurrieren miteinander, und Europa hinkt nicht nur hinterher in diesem Wettbewerb. Man sendet klare Botschaften an die Waffenbranche: Wir wollen euch hier nicht, verschwindet ganz einfach.

    Die L&O besitzt übrigens auch die Mehrheit an der GSG, die wiederum 100% der Anteile an DIANA besitzt. Inwieweit diese neue Entwicklung auch Diana betrifft kann ich nicht sagen.

  • Man kann auch ohne strenge Waffengesetze den Waffenbesitz einschränken.


    Bei solchen Zuständen geh ich in Zukunft lieber Bogen schießen oder plinke mit einer Airsoftgun im Keller.

    ---nach 40 Jahren als aktiver Sportschütze mache ich es jetzt ebenso. Meine "scharfen" Waffen abgegeben (bei der Behörde zur Vernichtung freigegeben), WBK und Wiederladepappe ebenso.
    Als nostalgische Erinnerung an bessere Zeiten besitze ich jetzt mehrere CO2-Waffen und bin die ehemaligen behördlichen Hürden/Schikanen und gehabten Kosten leid.

    Waffen haben zwei Feinde: Rost und Politiker.
    Und: Ein Konsumidiot kauft Sachen, die er sich nicht leisten kann, um Leute zu imponieren, die er nicht leiden kann.

  • Das kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen. Warum lässt man seine Waffen durch die Behörden zur Vernichtung einziehen und verkauft sie nicht weiter?

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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  • Dann solltest man weghören, wenn man das "Gejammer" nicht hören will...

    Im Bereich Waffenrecht gab es in den letzten Jahrzehnten bis auf ein paar Ausnahmen und "Zuckerl" nur eine Richtung und das ist nun mal eine Tatsache.

    Es ist erklärtes Ziel unserer Regierung, den legalen Waffenbesitz zu erschweren und zu reduzieren.

    Daran gibt es nichts zu beschönigen und wenns passt, darf auch mal gesagt werden, daß in diesem Bereich früher vieles wesentlich besser war!


    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Anstatt nur das Negative zu sehen möchte ich ein Beispiel zum besten geben.

    Habe 1985 das erste Mal mit KK und GK zu tun gehabt. Dann oft mit Vattern bei den Reservisten etc gewesen.
    Zu dieser Zeit galt z.B. eine Erma EM1 als Kriegswaffe wenn das Loch im Schaft nicht dauerhaft verschlossen wurde.

    Nach Jahrzehnten null Kontakt zu EWB Waffen habe ich Schnappatmung bekommen was nun als Sport als auch Jagdwaffen legal zu bekommen ist.

    Ich denke, wenn man sich die Entwicklung das ganzen anschaut, hat sich auch einiges in die positive Richtung entwickelt.

    Klar könnte man sich den ganzen Tag aufregen, muss man aber nicht....

    Besten Gruß Stephan

  • Wie gesagt, das sind die "Zuckerl", die ich meinte.

    Einige sinnlose Paragraphen wurden gestrichen, dafür sind andere dazugekommen.
    Und da schaue ich nicht mal nur auf erlaubnispflichtige Waffen, sondern viel mehr auf Dinge, die jeden von uns betreffen, wie zum Beispiel die unsäglichen Messerparagraphen, die auch immer schlimmer werden.

    Ich kann sogar verstehen, wenn sich jeder Interessierte an die verbliebenen Strohhalme klammert und sich einredet, daß alles ja noch viel schlimmer hätte kommen können, aber die Realität sollte man schon noch sehen.

    Nur weil man jetzt vielleicht ein böse aussehendes Gewehr kaufen darf, heißt das nicht, daß dieser Umstand in irgendeiner Weise den Magazinmist, den Aufbewahrungsmist, den Registrierungsmistden Kontrollmist oder irgendeinen neu dazugekommenen Verbotsmist aufwiegt.

    Wie ich auch gerade schon sagte, erklärtes Ziel ist es, den legalen Waffenbesitz zu reduzieren. Und auch wenn es in kleinen Schritten passiert, es passiert.

    Da hilftt es nichts, wenn uns in einigen Bereichen ein Aufschub gewährt wird oder wir böse aussehende Gewehre kaufen dürfen, wenn man uns die nach ein paar Jahren wieder wegnimmt, weil EINER mit so einem böse aussehenden Gewehr jemand erschossen hat.

    Bestes Beispiel ist derzeit die Gelbe WBK.
    Vor einiger Zeit eingeführt als Erwerbserleichterung für Sportschützen, bei der jetzigen Verschärfung quasi OHNE GRUND wieder kastriert, weil auf 10 Waffen begrenzt.


    Gruß K.

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    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Es ist ja nicht so, daß ich das Bedürfnis nach Sicherheit nicht verstehen könnte, aber langsam dürfte es sich herumgesprochen haben, daß man weder Terroristen noch irgendwelche Gewalttäter von irgendwas abhalten kann, indem man zigfach überprüften Legalwaffenbesitzern immer mehr die Luft abschnürt.

    Oder daß man keine Messerangriffe verhindert, indem man gesetzestreuen Bürgern nur noch 4cm Messer erlaubt, während die eigentlichen Problempersonen auf jede Regelung zur Klingenlänge schei*en!

    Wenn man das Gesamtbild betrachtet, kann ich nicht verstehen, warum manche immer noch sagen, daß es ja auch Verbesserungen gegeben hat und wir zufrieden sein können.

    Nein, das können wir nicht!

    Wenn ich als friedlicher Mensch darüber nachdenken muss, ob ich mein Taschenmesser einstecken darf wenn ich rausgehe, dann stimmt etwas mit der Verhältnismäßigkeit ganz gewaltig nicht mehr.


    Gruß K.

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    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Es wird halt gemacht weil man dann sagen kann, dass man etwas gemacht hat. Und dies wie auch offiziell schon so zugegeben, die gefühlte Sicherheit beim Bürger erhöht.
    Man müsste sich ja sonst eingestehen dass man nahezu machtlos der Situation ausgeliefert ist.

    Ein Hoch auf den Aktionismus! :thumbdown:

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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    You gotta pay to play, if you want

  • Es ist ja nicht so, daß ich das Bedürfnis nach Sicherheit nicht verstehen könnte, aber langsam dürfte es sich herumgesprochen haben, daß man weder Terroristen noch irgendwelche Gewalttäter von irgendwas abhalten kann, indem man zigfach überprüften Legalwaffenbesitzern immer mehr die Luft abschnürt.

    Oder daß man keine Messerangriffe verhindert, indem man gesetzestreuen Bürgern nur noch 4cm Messer erlaubt, während die eigentlichen Problempersonen auf jede Regelung zur Klingenlänge schei*en!


    (...)

    Der Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik oder eine Medienauswertung der modi operandi durchgeführter wie auch verhinderter Terroranschläge unterstreicht das ja paradoxerweise. Schusswaffen spielen beim Straftatenaufkommen eine insgesamt eher unterdeordnete Rolle. Wenn nun auch noch nach legalem und illegalem Besitzverhältnis differenziert wird, stellt sich die Statistik noch eindeutiger da. Und die Statistik verblasst ohnehin, wenn sie im Lichte der allg. vermeidbaren Sterbefälle / Gesundheitsrisiken betrachtet wird.

    In diesem Zusammenhang fehlt mir die proaktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Verbände oder im Idealfall eines wirklichen Dachverbandes, die u.a. diesen Punkt aufgreift und allg. den Schießsport in all seinen Facetten transparent in die Öffentlichkeit trägt. Der Leidensdruck ist offensichtlich noch nicht hoch genug;)