Ich besitze so ein Steambow-Spannsystem für meine Exca Micro, es funktioniert prächtig. Aber: Das Ding faucht wie Smaug, der Drache, wenn man ihm den Elvenstein klaut. Das ist nicht vermeidbar, denn zum Spannen muss ja vorher der Druck abgelassen werden und das zischt eben. Ist bei der Concorde dasselbe. Außerdem ist nach einigen wenigen Schüssen Ende Gelände, je nachdem wie mutig man ist beim Überschreiten des angegebenen Höchstdrucks. Der Spannvorgang ist auch nicht besonders schnell - für eine (semi) Automatik nicht schnell genug, meiner Meinung nach.
Aber am wirtschaftlichen Misserfolg des Systems war dann wohl eher der hohe Preis schuld. Es gibt eben nicht viele Liebhaber, die für eine solche Waffe die Brieftasche öffnen. Die Armbrustjäger in den USA waren auch nicht zu begeistern, dort will man ja gerade den "Muskelkraftfaktor" - sonst kann man auch gleich mit .308 zur Jagd gehen. Für eine bloße Kuriosität war "Smaug" wohl auch den US-Armbrustjägern zu teuer.
Bei den PABs ist der jüngste Entwicklungsschritt jetzt vollzogen und "Stand der Technik" - Wechselmagazine. Gleich drei Hersteller haben aktuelle Produkte im Markt. Der nächste logische Sprung ist sicher das automatische Nachladen, wer weiß, vielleicht sogar "Full Auto". Ob das rechtlich möglich ist steht noch nicht fest. Es geht wieder einmal um die Frage, wie weit das "Armbrüste sind den Schusswaffen gleichgestellt" Prinzip geht. In der Anlage 1 WaffG - den Begriffsbestimmungen - ist die (verbotene) Vollautomatik klar definiert. Werden mehrere Geschosse nacheinander durch denselben rohrförmigen Lauf getrieben, solange der Abzug gedrückt ist, reden wir von "Full Auto". Es gibt aber bei einer Armbrust keinen Lauf. Die alte Diskussion und es wird Zeit, dass das BKA hier eine verbindliche Entscheidung trifft. Diese Entscheidung wird dann wohl auch endlich Klarheit schaffen, was die Nutzung einer Armbrust im heimischen Garten betrifft. Kann eine Armbrust dem Schießverbot unterliegen, wenn sie im Sinne des Gesetzes gar nicht schießt? Wir werden sehen.
Wird denn jetzt das Militär Kunde bei den Armbrustherstellern? Ich will das nicht völlig ausschließen, die europäischen Armeen werden in Zukunft viel Geld für die Aufrüstung bekommen und müssen es ausgeben. Aber die Masse wird das nicht sein. Bei den PABs bleibt es dabei: ZWEI Kundengruppen, die sich durchaus überschneiden. Die Freizeit-Schützen und die "Heimverteidiger". Wenn ein Armbrusthersteller DAS aus den Augen verliert, dann ist der Untergang nicht weit.