Für den Wiederlader eine lästige Pflicht oder einfach nur für das Auge?
Ich habe damals mit einem Tumbler angefangen. Die Hülsen werden außen ganz gut sauber, aber innen und in der Zündglocke nicht. Damals wurde mir gesagt, das ist nicht wichtig.
Wenn man die Hülse innen und außen perfekt sauber haben will, muss man (teuren) Aufwand betreiben und die Hülsen mit nassen Reinigungsverfahren behandeln. Das erfordert ein vorheriges manuelles Entzündern und Trocknen der Hülsen.
Auf die einzelnen Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren will ich gar nicht eingehen. Mir geht es um Nachteile wenn man die Hülsen nicht reinigt, bzw. gibt es einen zwingenden Grund zur Reinigung?
Mir fallen eigentlich nur diese Vorteile ein:
1. Die Kalibriermatrize wird geschont
2. Fertige Patronen sehen besser aus
3. Man entdeckt beschädigte Hülsen (besser)
4. Präzision
5. Patronenlagerschonung
Aber Grund 1 kann eigentlich nicht bei Kalibriermatrizen mit Hartmetalleinsatz zählen, denn der lässt sich nicht so einfach verkratzen. Die anderen Matrizen kommen mit dem Hülsenkörper gar nicht in Berührung. Außerdem ließe sich die erste Matrize eines Satzes einfach erneuern, sollte diese Kratzspuren auf der Hülse hinterlassen.
Grund 2 kann im Prinzip egal sein, denn das Aussehen ist nicht funktional begründet. Für die Lagerung und im Magazin blinkt das Messing halt schöner. Aber lohnt der Aufwand für die paar Sekunden des Anschauens? Allenfalls die Finger bleiben sauber(er).
Grund 3 wäre ein Argument, aber nach meiner Erfahrung bemerkt man schlechte Hülsen eher beim Kalibrieren oder beim Geschoss setzen. Spätestens beim Einsortieren in eine Packung fallen die beschädigten Patronen auf.
Grund 4 wäre denkbar, da aber viele noch mit dem Tumbler reinigen, kann das nicht so wichtig sein, denn der Tumbler lässt die Hülsen innen, wie auch die Zündglocke dreckig.
Grund 5 ist schwer vorstellbar, weil ein Lauf wohl eher aus anderen Gründen verschleißt, als ein verkratztes Patronenlager.