Schaft Beizen aber nicht lackieren

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.141 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Januar 2016 um 02:15) ist von rotgold.

  • Guten Abend, ich will den Schaft meiner Diana morgen beizen, muss ich ihn danach lackieren?

    Hatte eigentlich vor den Schaft nicht zu lackieren und ab und an mal mit Schaftöl abreiben.


    mfg buddy

    Einmal editiert, zuletzt von buddyone (20. Januar 2016 um 19:33)

  • Das klappt nicht ,eine Beize ist wie Wasserfarbe!

    Es sind nur Pikmente die oben in das Holz einziehen,es muss also eine Versiegelung drauf also entweder ein Klarlack oder eben Öl wobei da einmal nicht reicht,das ist eine länge Sache ,muss oft wiederholt werden.

  • Das geht schon. Würde ihn aber mindestens mehrmals mit Leinöl (Firnis) vorher behandeln.
    So ungefähr 3mal, immer einen Tag ruhen lassen mit 0000 Stahlwolle polieren und dann die nächste Schicht.
    Damit das Öl schon tief eindringen kann beim ersten mal das Leinoel 3 zu 1 mit Terpentin verdünnen.

    Gruß Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Wenn Öl drauf ist zieht keine Beize mehr ein.
    Also erst Beizen, dann ölen.
    Ein paar Versuchsstücke sind dringend anzuraten!

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich meine auch, reine Beize ist wie Wasserfarbe. Die zieht ziemlich tief ins Holz, muss aber mit Klarlack o.ä. geschützt werden. Das ist nicht mit einer farbigen Lasur zu verwechseln.
    Ber es gibt auch gefärbte Schaftöle. Aber da ruhig eine dunkle Variante wählen, denn dieFärbung fällt nicht so satt aus. Überhaupt dauert eine Ölschäftung und verlangt eine gute Vorarbeit. Das Öl muss überall gut ins Holz einziehen können. Nicht entfernte Lackreste stören sehr.

  • Die meißten Dianas haben einfache Buchenholzschäfte die seinerzeit werksmäßig lackiert wurden.
    Meine 23er und 27er hat noch den alten Lack darauf der nach Jahrzehnten kleinere Macken und Dellen aufweist, aber eben über diesen Zeitraum gut gehalten hat und nur einmal im Jahr mit ein wenig Möbelpolitur aufgefrischt wird.
    Das Ölen würde ich nur bei einem schönen Nußbaumschaft anwenden, wo sich dann meiner Meinung nach dieser Aufwand lohnt.
    Aber in der Hinsicht bin ich hier wohl eher die Ausnahme.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Auch Buchenholz kann eine schöne Maserung haben die man nicht unter einer dicken Schicht Farbe verstecken muss. Letztendlich würde ich auch einen Kiefer-/Fichteschaft "nur" beizen und/oder ölen. Holz will und soll leben. Lack käme bei mir nur dann drüber wenn der Schaft Macken hatte die gespachtelt wurden.
    Für mich gibt´s bei Gewehrschäften nichts schöneres als "lebendes" Holz.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Hallo,

    Beizen und Ölen absolut kein Problem.
    Wie NC9210 schon geschrieben hat, erst Beizen, dann Ölen!

    Zum Beizen entweder eine wasserlösliche Beize verwenden oder
    noch besser eine Spiritusbeize, z.B. von Clou.
    Die Spiritusbeize zieht besser ins Holz ein und färbt eim abschließenden Ölen nicht so aus,
    wie eine wasserlösliche Beize - so meine Erfahrung.

    Anleitung z.B. hier:
    Schichtholzschaft überarbeiten zu Ölschaft

    Gruß
    WilderSüden

  • @ Schütze Benjamin

    Nun, ich habe nicht irgendeinen Lack gemeint den man nach Spachtelei aufbringt, sondern wie es bei Diana üblich war braun gefärbter Klarlack der die Holzmaserung nicht abdeckt, was vorraussetzt das selbstverständlich der Schaft vorher sauber geschliffen sein muß.
    Für mich hat sich solch eine Lackierung gegenüber einer aufwändigeren Ölung auch in Richtung der folgenden Pflege als wesentlich einfacher, und für meinen Bedarf zweckmäßiger herausgestellt. Zudem erhalte ich immer gerne wenn möglich den Originalzustand, die Patina, und das nicht nur bei Waffen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • @ Zündnadel:

    Ist halt Geschmacksache. Der Lack auf meiner D 75 (dunkel brauner Schaft ohne die drei Aussparungen) und D 35 warten nur darauf entfernt zu werden. Abgesehen von erträglichen Gebrauchsspuren; ich find´s einfach nicht schön. Ist bisher an meiner zur Verfügung stehenden Zeit gescheitert.
    Klar sind Ölschäfte pflegebedürftiger und empfindlicher aber mir gefallen sie trotzdem besser.
    Jeder Jeck is halt anders.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

    Einmal editiert, zuletzt von Schütze Benjamin (20. Januar 2016 um 11:03)

  • Beim Beizen werden Farbpigmente mit Hilfe einer Trägerflüssigkeit (z.B. Wasser oder Alkohol) in das Holz eingebracht.
    Die Farbpigmente dringen in die Kappillaren des Holzes eine und färben das Holz tiefgründig, nicht nur oberflächlich (wie bei Farbe/Lack).
    Dadurch bleibt beim Beizen die Maserung des Holzes erhalten, nur die Farbe kann verändert werden.
    Um das gebeizte Holz vor äußeren Einschlüssen zu schützen muß man es durch Öl oder Lack versiegeln.
    Dieses geschieht durch mehrmaliges Auftragen, beim Ölen gilt der Grundsatz: A day in a week, a week in a month, a month in a year and a year in a year.
    Ein sogennanter Ölschaft ist dann unempfindlicher gegen Schmutz und Beschädigungen als ein lackierter.
    Leinölfirnis ist sehr gut geeignet, allerding ist es gelblich.

  • Wenn ich einen Holzschaft z.B. blau beize und dann mit Leinöl öle, dann wird dieser grün. Bei Mohnöl bliebe er blau. Soll jeder selber entscheiden, was für ihn zum Holz gehört.