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    Natürlich liegt es am Schützen. Wenn das Zielfernrohr Probleme macht, ohne dass es ausgetauscht wird, liegt das am Schützen. Wenn das Gewehr instabile Ergebnisse liefert, ohne dass es repariert wird, liegt es am Schützen. Wenn die Diabolos nicht zum Lauf passen, ohne dass die Besten ausgetestet wurden, liegt das am Schützen. Und wenn ein Preller vom Sandsack geschossen wird, ohne dass die blanke Hand an der richtigen Stelle untergelegt wird, woran wird das dann liegen?

    Natürlich meine ich das. Wenn der Schütze sich weigert die Grundlagen des Prellerschießens zu akzeptieren, dann ist der Sandsack gekränkt und wird verstimmt reagieren. Das habe ich schon oft genug erlebt und jeder kann das gerne selbst ausprobieren. Sandsäcke sind nunmal ganz zickige Biester, wenn es um Federdruckluftgewehre geht.

    Das ist das SS-3 von Beeman aus den USA, 1,5-4x16 Duplex, hergestellt von Hakko in Japan. Mit 250 bis 300 $ für ein gebrauchtes Glas leider nicht ganz billig, dafür aber glasklare Optik und garantiert prellschlagfest.

    Die Entfernungsmessung ist ganz simpel: Nix

    Mit den JSB RS schießt man auf alle Entfernungen von 8 bis 22 Meter immer nur "fleck", also Mitte des Fadenkreuzes; nur auf 23 m hält man 1 cm höher und auf 25 m 2 cm. Nach etwas Übung hat man den Dreh raus, wenn man sich sagt "das sieht aber weit aus", die weiteste erlaubte Entfernung max. 25 m ist, die Killzonen dort recht groß sind und man dann einfach etwas über die Killzone hält. Allerdings muss ich sagen, dass RS eine sehr schlechte Wahl ist, wenn man im Freien schießt, egal wie genial die Streukreise bei Windstille sind. Das hat man bei meinen unterirdischen 31 Treffern in Ebern deutlich gesehen.

    Für die Zulasssung braucht man einen öffentlich bestellten Schießstandsachverständigen, der kontrolliert ob alle Regeln der Schießstandrichtlinien (gibt es online mit explizitem Teil über Field-Target) eingehalten werden.

    Evtl. will die Behörde noch ein Bodengutachten, ein Gewässergutachten, ein Grundwassergutachten und natürlich noch ein Schallschutzgutachten. Für das private Schießen auf eigenem Gelände sieht das Ganze jedoch viel einfacher aus.

    Na gut, wenn Kl. 5 nicht mehr "in" ist und Pressluft zu teuer, dann eben Klasse 4. Da muss es auch kein LGU für den Anfang sein, sondern es reicht ein gebrauchtes "original Walther" LGV auch aus. 1 bis 2 cm Streukreise auf 25 sind damit problemlos machbar.

    Der Vorteil von so einem günstigen Gewehr ist nunmal, dass man nicht viel Geld rauswirft, falls es doch keinen Spaß macht und wenn es doch Spaß macht, dann hat man nach dem teuren Aufrüsten auf HW97/LGU oder Pressluft, immer noch ein zweites Spaß-Gewehr zur Hand für Weihrauch-Cup oder Gartenflinten-Turnier. Wenn man Spaß haben will, ist ein Zweit-Gewehr ein Muss.

    31 Treffer haben leider nur für den 9. Platz ausgereicht. Der Wind war zwar nicht sehr stark, aber bei den extrem leichten JSB RS mit dem dünnen Kelch hat er ausgereicht um die meisten Diabolos genau an die Kante der Killzone zu drücken.

    Zweimal hat mich das Gewehr im Stich gelassen. Da landete der Treffer 2 bis 3 cm unterhalb der normalen Trefferlage. Ich vermute, daran waren auch die RS schuld. Die Hälfte der Kniend- und Stehend Ziele habe ich auch stehen gelassen; das lag am fehlenden Hamster und der dadruch sehr ungewohnten Haltung. Dabei gingen aber alle Schüsse genau dahin, wohin ich das Fadenkreuz hingewackelt habe. Das Schätzen der Entfernung hat recht gut geklappt und stimmte fast immer mit dem überein, was mein Squadpartner hinterher mit dem Schmidt&Bender nachgemessen hat. Nur bei den langen Bergab-Schüssen habe ich seltsamerweise Fleck getroffen, statt der erwarteten 2 cm Tiefschuss und durfte mich meist über schöne Treffer auf der 12, wenige mm über der Killzone freuen.

    Nichtsdestotrotz hat es unheimlich Spaß gemacht in Ebern den Osterparcours mitzuschießen. Mein kleines ZF war der Hinguck-Magnet auf allen Lanes. Die 4-fach Vergrößerung war durchaus ausreichend, auch wenn das Fadenkreuz die Zillzonen fast vollständig verdeckt hat. Nur zum korrekten Messen der Entfernungen sollte man etwas größeres nehmen, da die Killzone-Durchmesser mit den Jahren offensichtlich immer kleiner werden. Die JSB RS waren leider nicht die beste Wahl. Obwohl wenn ich von 9 bis 22 m immer Fleck anhalten konnte und auch getroffen habe, wurden sie beim leichtesten Wind schon seitlich abgetrieben. Da wären Exakt oder Express doch die bessere Gewichtsklasse gewesen.

    Schau Dir die Explosionszeichnung doch selbst genau an. Rate mal, warum Lauf und Laufmantel als Einheit verkauft wird? Der Lauf ist vollflächig mit dem Laufmantel verklebt - also nix freischwingend.

    Soweit ich weiß, hat kein einziges aktuelles 10-m-Matchgewehr einen freischwingenden Lauf. Selbst beim Steyr ist der Lauf mit einem Teflongleiter im A-Rahmen eingeklemmt.

    So, die Vorbereitungen für Ebern sind getroffen. Das Gewehr schießt ohne Tadel. Das bedeutet, jeder Schuss geht genau dahin, wo hingezielt wurde; Fehlschüsse gehen ausschließlich auf Kosten des Steuermanns. Trainingserfolge habe ich bisher keine verzeichnen können, vielleicht liegt es aber daran, dass das FWB von Anfang an so fabelhaft schießt, solange kein Wind weht. Ich bin wirklich gespant, wie sich die Kleine beim Osterparcours so macht.

    Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein. So ist zum Beispiel der Lauf nicht freischwingend, sondern im Holzschaft verspannt und bekanntermaßen arbeitet Holz. Zweitens scheint das Systemgehäuse nicht sehr stabil zu sein, denn bei jedem neuen Festschrauben der Kartusche ändert sich die Treffpunktlage deutlich. Zur Schalldämpfung wurde eine Unterlegsscheibe mit Tesaband vor den Laufmantel geklebt, ganz sicher nicht konzentrisch und in Flucht mit der Laufseele. Verbaut ist die billige original Schaftkappe, die wahrscheinlich nur mit dicken, steifen Schießjacken harmoniert. Einen Hamster/Knieauflage habe ich ganz weggelassen; ist nur teuer, schwer und unhandlich. Daher muss man seine Schießhaltung stark anpassen. Das Zielfernrohr ist dagegen ganz passabel: Ein Hakko 1,5-4x16 mit Frontparallaxe und Duplex-Absehen.

    Ich werde euch hier nach dem Wettkampf gerne berichten, wie man sich so schlägt mit 4-facher Vergrößerung und ohne Klicks und Haltepunkte.

    Gehen wir mal davon aus, dass wir bei den guten Waffen nah an die F-Grenze kommen. Ob 1 Joule mehr oder weniger macht da nicht viel aus, also ist die Wahl der richtigen Geschosse um so wichtiger. "Hart für hart und weich für weich" lautet da die Regel. Für harte Ziele eignen sich also besonders Diabolos mit integrierter Stahlkugel oder Zink-Spitze. Von H&N gibt es mittlerweile die Hornet, die mir zum "Zerstören" ideal erscheinen. Hat da jemand spezielle Erfahrungen?