Restdruck CO2 per Schussleiste ball. ermitteln

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.554 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. April 2016 um 01:20) ist von Schiesser.

  • Hallo,

    wenn man vorwiegend plinkt anstatt Scheiben schießt, stellt sich immer wieder die Frage- wie viel Druck hat die Kapsel noch? Während man auf der Scheibe schnell ablesen kann, wann das Gas alle wird, merkt man das beim plinken meist erst später und stellt eher das Ziel als die Kapsel infrage. (War die Kugel zu schwach, war das Ziel zu hart!) Oder das CO2 schwach?
    So habe ich heute aus 10m noch prima den 14x14 Trichterfang getroffen, nur das Ziel darin nicht. Das war wie Kirschkernspucken! Ok, das Gas geht wohl zur Neige. Aber könnte man das nicht auch anders ermitteln?

    So habe ich mir folgendes vorgestellt:
    Keine Zielscheibe sondern eine vertikale Zielleiste, etwa 50cm hoch und 10cm breit in der horizontalen Aufteilung: +10 / 0 / -10 / -20 / -30 / -40.
    Gibt man jetzt nun einen Testschuss auf die Null-Linie ab und trifft bei -20, dann weiß man dass das Gas zur Neige geht und kann das ggf. sogar definieren. Quasi ein Drucktest per Schuss und Formel. Nun überlege ich, wie sich das berechnen ließe.

    Bekannt ist zb:
    Temp. 20°C
    temp.-abhängiger Ausgangsfülldruck, zb. neue Kapsel 57bar bei 20°C
    Geschoss: 4,5mm BB
    Distanz: 10m
    Mündungsgeschwindigkeit (lt. Hersteller): 120m/s

    Wenn ich also nun mit der Waffeneigenen Visierung, mit neuer Kapsel, bei komp. Temperatur und gemitteltem Streukreis schieße, erhalte ich eine spezifische Nullinie. Treffe ich nach drei Magazinen die Dose immer noch, loche sie aber nicht mehr, reicht ein Testschuss um den Restdruck der Kapsel zu ermitteln. So könnte man vielleicht errechnen und per Testschuss ermitteln, ab wann def. eine neue Kapsel fällig ist. So könnte man eine Aussage treffen, welche Ziele mit welchem Mindestdruck erreicht werden können. Oder umgekehrt- ich mache einen Testschuss und kann sagen, diese Dose mit dieser Kapsel nicht mehr lochen zu können. Man weiß dann auch, dass es mit einer neuen Kapsel möglich ist, nur eben nicht mit der gebrauchten. Das macht den Sinn, dass man so besser den CO2-Verbrauch einzelner Waffen und die Mindestenergie für typ. Ziele bestimmen kann. Bei 7 verschiedenen CO2-Waffen macht das schon Sinn. So könnte man quasi eine CO2-Signatur erstellen.

    Langer Rede, kurzer Sinn-
    kann man anhand dieser Bekannten und einer solch oder ähnlichen Leiste durch Schuss/Rechnung ermitteln, ob und für was sich der Restdruck einer CO2-Kapsel noch lohnt und wann def. ein Wechsel nötig ist? Natürlich ist das eine Spielerei aber vielleicht hat ja jemand Lust, eine solche Formel zu erstellen. Meine Kenntnisse in Ballistik reichen dafür nicht aus. Ansonsten bleibt nur der Versuch und Erfahrungswerte aber wenn es sich noch berechnen und damit vorhersagen ließe, ist es doch noch schöner.

    Danke & Gruß :^)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Hallo,

    ich sehe das mal so:

    So lange auch nur eine kleine Menge flüssiges CO2 in der Kapsel ist, ist der Druck nicht von der Füllmenge abhängig, sondern alleine von der Temperatur. Den Druck kann man also über die Kapseltemperatur bestimmen. Ist die Kapsel sichtbar, eignet sich ein Pyrometer. Google findet entsprechende Bilder bei der Bildersuche nach "pT Phasendiagramm CO2".

    Die vorhandene Gasmenge könnte man wiegen. Es gibt bei amazon relativ günstig 2000g-Waagen mit 0,1g-Auflösung. Einfach Pistole mit voller Kapsel wiegen, die Differenz die man bei der nächsten Wiegung hat, ist das verbrachte Gas. Achtung: Magazinstand muß bei den Wiegungen gleich sein.

    vlg

    getallix

  • wie mein vorredner schrieb.
    die gesammte waffe wiegen. mit einer feinen waage fallen die 12g des inhalts schon auf, sofern das magazin, usw. gleich bestückt ist.
    ich mache es mit meiner walther cp2 match lp nicht anders. da hab ich aber 50g vorrat.
    mfsg daniel

  • Macht es doch nicht so kompliziert. Einfach eine komplette Kapsel auf eine Zielscheibe verschiessen, bis die Treffpunktlage nicht mehr ausreicht und dann nur noch die Schüsse zählen.

  • Natürlich ist wiegen auch eine Option! Ich dachte nur, bei nur knapp 12g, wird das ganze ungenau bzw. schwammig. Zudem bin ich mir nicht sicher, inwiefern man hier z.b. Temp. oder andere Faktoren berücksichtigen muss. Aber ich werde das auf jeden Fall mal nach halten und eine Tabelle führen. Ist ja Spaß, kein Aufwand ;)

    Ich habe hier zwei Waagen, eine von 0-300gr und 0-5000g. Die Abweichungen beider liegen im runden der zweiten Dezimalstelle. Schätze, das ist fein genug.
    Somit haben die Kapseln folgende Gewichte:
    Umarex 12g voll: 38,93
    Umarex 12g leer: 28,01
    Walther Wartungskapsel 12g: 39,66

    Mit dieser Methode und Zielscheiben, kann ich zumindest annähernd die Treffsicherheit nachweisen. Da ich allerdings vornehmlich plinke, werde ich ein Referenzziel (Coladose) bestimmen und dies mit der Schießkarte abgleichen. Ist ja gut möglich, immer noch im Streukreis zu treffen, eine Dose aber nicht mehr lochen zu können. Ideal wäre dann ein Referenzziel, wo das ausbrechen aus dem Streukreis und dem nicht mehr eindringen/durchschlagen in Ziel, sich decken. So hätte ich immerhin eine Aussage, ab wann sich welche Ziele nicht mehr lohnen, im Ideal aber zu lochen wären. So habe ich ein Teelicht aus 10m beim ersten Schuss getroffen, es aber nur weg geschubst. Normalerweise gehts durch das Alu. Wäre super, wenn das per Gewicht zu ermitteln wäre.

    Es wäre absolut ideal, eine Waffe nur auf die Waage zu legen und zu wissen, wofür die Ladung noch taugt. Zumindest anhand der Zielscheiben, muss sich sich dann auch eine Veränderung feststellen lassen. Ebenfalls kann man so Undichtigkeiten feststellen und einen Index für den Verbrauch/Magazin aufstellen.

    Ich probiere das jetzt mal mit dem Gewicht und versuche das so genau wie möglich zu machen. Das ist zwar anderes als ich eingangs vorhatte, aber Versuch macht halt kluch. Wenn jemand nochn Tip dazu hat...

    Danke & Gruß

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Interessanter erster Test!

    Walther P38 BlowBack

    Gewicht mit komplett leerer Kapsel: 866g
    Gewicht mit neuer Kapsel: 799g
    (je ohne Mag.)
    Gewicht nach einem Magazin: 876g
    (Schussfrequenz alle 5 sek.)

    Die Waffe ist also am schwersten, nach der Abgabe eines Magazins (20 Schuss).
    Mit voller Kapsel ist sie 68g leichter als mit leerer Kapsel.

    Kann das mit der Dichte des CO2 in Flüssig/gasförmig zu tun haben? Raumtemp, ca. 13°C.

    Das Schussbild:
    vier Ausreisser nach oben auf der 5
    vier nach oben auf der 7
    sieben auf der 8 oben,
    vier auf der 9 rechts
    einmal Mitte

    Also acht Schuss etwas zu hoch. Auf 5m, freihändig.


    Wer misst, der misst Mist, sagt man. So scheint es. Kann sich hier jemand einen Reim drauf machen?

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Hab sie ja gegeneinander verifiziert. Ich denke aber auch, dass das Verhältnis zum Gesamtgewicht der ganzen Waffe mit 799gr abzüglich einer Kapsel a 12gr, schon einige Ungenauigkeit mit sich bringt. Das ist ja über 60 mal mehr. Ich werde noch mal mit der C96 schiessen und wiegen, hier ist die Kapsel per Magazin entnehmbar. Hier ist der Gewichtsunterschied nicht so groß. Zudem besorge ich noch ein Infrarot-Thermometer um die Temperatur der Kapsel vorm wiegen zu messen. Ist auch praktisch um den Cool-Down-Effekt erkennbarer zu machen.

    Werde auch mal etwas Knete besorgen und darin die Einschusstiefe messen. Kommt mir eigentlich sogar noch gelegener, denn damit hätte ich direkt ein Referenzobjekt, gegenüber anderen, härteren/weicheren Zielen.

    Ballern und tüfteln- gar nicht mal so verkehrt ;)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o