Rechtsdrall aber warum eigentlich???

Einen weiteren Vorteil hat der links Drall sofern der Schütze ein rechts Schütze ist. Die Waffe soll im Schuss zum Schützen hin gedrückt werden, bei rechts Drall bewegt sie sich vom Schützen weg (leiegend/sitzend aufgelegt geschossen).
Mir ist nur ein Hersteller aus den Staaten bekannt der optional links Drall anbietet.

Der Rechtsdrall ist bei eingeschraubten Läufen (Feuerwaffen) notwendig. Der Lauf wird mit einem Normal-, also Rechtsgewinde in das System eingeschraubt. Hätte der Lauf einen Linksdrall könnte er sich beim schießen lösen. Evtl. hat sich der Rechtsdrall dadurch eingebürgert.

Vielleicht habe ich gerade einen Denkfehler, aber...wenn in der Systemhülse ein Rechtsgewinde ist, wird dieses doch von vorne eingeschnitten. Dann würde der Lauf in Schussrichtung nach LINKS festgedreht werden und, deiner These nach, durch das rechtsdrehende Geschoss wieder gelöst werden.

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das geringe Drehmoment eines Geschosses reichen könnte, um einen Lauf aus der Systemhülse zu drehen. Die sind da doch recht fest drin.

Du hast einen Denkfehler, das rechtsdrehende Geschoss dreht den Lauf nach links (Aktio-Reaktio).

Das Prinzip wird auch bei geringen Drehmomenten oft angewendet, z.B. bei Fahrradpedalen. Und so gering ist das Drehmoment gar nicht.

Ahja, ok, ist mir gerade auch klar geworden.
Physik hatte ich abgewählt, das hatte seinen Grund.

Aber gibt es Überlieferungen von Fällen, in denen das tatsächlich passiert sein soll?
Oder ist das rein hypothetisch?

Zitat von diopterauge

V
ußerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das geringe Drehmoment eines Geschosses reichen könnte, um einen Lauf aus der Systemhülse zu drehen. Die sind da doch recht fest drin.

Was man auch sofort an Kimme und Korn (sofern Vorhanden) bemerken würde.

Ein spannendes Thema - 101 User und 102 verschiedene Thesen...

Hier meine - zunächst eine entliehene (VISIER-Special Ballistik bzw. all4shooters) und dann der mehrfach in anderen Diskussionen gefundene Hinweis auf den Magnus-Effekt, auf dessen Luftpolster das Geschoss sozusagen schwebt (bei Airsoft oder beim Tischtennis auch zu beobachten). Alles eher ab 600 Meter wichtig. Der Grund für rechtsgedrallte Läufe könnte natürlich auch in der schieren Masse der Produktion liegen ("dat hammwer immer schon so gemacht..."), es soll auch nur eine Firma geben, die Läufe mit Linksdrall herstellt, und die wird nicht gerade überlaufen.

Der Drall bringt gar nichts! Er wurde uns von der Politik und der Waffenindustrie aufgezwungen, um uns zu unterdrücken. Nieder mit dem Drall. Gezogene Läufe und deren Hersteller gehören vor Gericht! FREIHEIT FÜR DIE FLUGBAHN DER DIABOLOS !!!

Zitat von pb207.2

Du hast einen Denkfehler, das rechtsdrehende Geschoss dreht den Lauf nach links (Aktio-Reaktio).

Das Prinzip wird auch bei geringen Drehmomenten oft angewendet, z.B. bei Fahrradpedalen. Und so gering ist das Drehmoment gar nicht.

Wenn der Lauf durch den Rechtsdrall linksrum dreht, wird der Lauf doch aus dem Rechtsgewinde rausgedreht.

Ich habe mal einen Artikel gelesen, ob die https://de.wikipedia.org/wiki/Corioliskraft etwas damit zu tun hat. Demnach hat auch die Strudelrotation im Abfluss der Badewanne nichts damit zu tun. Das ist ein Mythos.
Ich gehe auch von einer werkzeugbedingten Fertigung aus, weil dort Linksgewinde eher gemieden werden, wenn es technisch nicht notwendig ist.
Übrigens - meine Les Bear 45ACP hat einen Linksdrall im Lauf. Somit kommt Linksdrall durchaus vor, wenn auch selten.

Lese gerade - nach Wiki haben alle 1911'er einen Linksdrall:
https://de.wikipedia.org/wiki/Colt_M1911

Zitat von Schrotty

Ich bleibe da lieber bei olle Ockham . . .

Das dürfte die Mehrheit nicht kennen. Daher sei mir dieser Zusatz erlaubt:

Ockhams Gesetz (Occam's Razor)
Ein elementares wissenschaftliches Prinzip. Die Aussage ist: Halten sich alle Faktoren die Waage, ist meist die einfachste Erklärung die plausibleste.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser

Dieses "Gesetz" hat auch Jodie Foster im Film "Contact" verwendet, als es in einer Auswahljury um die Frage ging, ob sie an Gott glaube.

Das kommt von den "Rechtsverdrehern".

Im Ernst:
KannDasNicht und andere haben das schon gut erklärt.

Wobei es andere Kulturen gibt, wo manches anders ist.
Z.B. Leserichtung oder jap. Sägen.

Gruß Play

Zitat von Floppyk

Ich gehe auch von einer werkzeugbedingten Fertigung aus, weil dort Linksgewinde eher gemieden werden, wenn es technisch nicht notwendig ist.

Ich bin für die These das haben wir schon immer so gemacht
Den Technisch ist es egal ob Du bei uns ein Werkstück mit Rechts oder Links Gewinde
bestellst ,da gibt es keinen Unterschied

Bei großen Maschinen in der Schleiferei sind überwiegend Linksgewinde verbaut

Zitat von diopterauge

Vielleicht habe ich gerade einen Denkfehler, aber...wenn in der Systemhülse ein Rechtsgewinde ist, wird dieses doch von vorne eingeschnitten. Dann würde der Lauf in Schussrichtung nach LINKS festgedreht werden und, deiner These nach, durch das rechtsdrehende Geschoss wieder gelöst werden.

Zitat von Korinta

Wenn der Lauf durch den Rechtsdrall linksrum dreht, wird der Lauf doch aus dem Rechtsgewinde rausgedreht.

In Schussrichtung links herum (das war die Antwort für diopterauge), mit Blick auf die Mündung ist das rechts herum. Der Lauf wird also beim Schuss festgeschraubt.