Ihr Lieben.
Ich hatte so einen liebenswerten Kollegen Bernd, seinerzeit per Ausreiseantrag "rüber gemacht" aus Ostberlin. Immer wenn dem was misslang schalte es laut:
"Ja ick gloobe mir wächst ne Feder!!!
Gehen wir vom seltsamen Kopfschmuck über zu unseren geliebten Prellern. Wie ich bereits erwähnte, lastet auf mir ein "Federfluch". Egal was auch immer ich in 7,5 Joule ordere als E-Teil, eingebaut hat es immer mehr. Nun habe ich, wie viele andere auch, meine Eigenarten:
- Wo drauf steht, hat drin zu sein. Ich achte das Deutsche Recht - auch das Waffenrecht.
- Bin ich eingeladen zum Schießen nach §12 (4) 1. a) WaffG, so ist es einfach nur unfair gegenüber dem Gastgeber da wissentlich mit was stärkerem zu hantieren.
- Lügen haben kurze Beine, mit Sicherheit beim Field-, bzw. Hunter-Field-Target, wo die V0 im Verlaufe des Wettbewerbs nachgemessen werden kann.
- "Zu stark, schießen ja, Wertung nein!" Ich glaube dann wächst mir eine Feder.
Nun bekam ich in der Thematik viele Tipps hier aus dem Forum:
- Schieße damit, die Feder setzt sich noch!
Also bei mir auf den ersten 20 -30 Schuss, danach nicht mehr.
- Lass das Ding über Nacht gespannt liegen!
Leider war der Erfolg dieser Aktion auch nicht messbar.
- In das LG 55 passt die geteilte Feder vom Feinwerkbau.
Weitere 10 m/sek schneller. Wieder raus geschmissen.
Egal wie ich mich auch davor gedrückt habe, die Feder muss gekürzt werden. Ich wollte ein Youtube machen, braucht man nicht, es gibt schon ein sehr gutes. Wer kein Englisch versteht, als erstes erklärt der Nick wie man testet, ob eine Feder ersetzt werden muss. Über den Tisch rollen, darf nicht eiern. Zum kürzen wie gezeigt erhitzen bis sie kirschrot ist. Er rät davon ab sie wieder zu härten, ich habe sie in meinen Altölkanister getunkt. Hier der Link zum Video:
Dann stellte ich Versuche an mit einer Schrottfeder:
Kein Zauberwerk. Mit der Zange die Windungen runter pitschen. Aber Aufpassen, der Federboden solte irgendwie schon im 90° Winkels sein, dass sie fest im Federlager steht.
Ich habe so bei mir gedacht, jetzt drückst du die zusammen, dann wird die kürzer. Den komprimierten Teil ans Federwiderlager, nicht in den Kolben.
Seltsam, lässt sich noch schwerer zusammenbauen wie vorher:
10 m/sek schneller!!! Ausgebaut, erhitzt und noch weiter zusammen gedrückt. Gleiche Leistung wie vorher Und watt nu??? Also wer dafür eine Erklärung hat, gerne. Mensch wo ist Flitzpiepe oder NC9210 wenn man sie braucht???
Ich habe mit dem Schraubenzieher die komprimierten Windungen hoch gebogen und die Feder ganz leicht mit Alubacken eingespannt und wie gezeigt abgesägt:
Was ich hier abgeschnitten habe entspricht bei meinem LG 55, unter Verwendung von JSB Heavy in 4,52 etwa 15 m/sek oder gut 1,5 Joule. Nur so als Richtwert.
Voller Spannung zusammen gebaut. Jetzt zeigte meine Pesonenwaage deutlich weiniger an.
Also ca. 6 kg weniger Kraft musste ich aufwenden, um die Vorspannung der Feder zu überwinden. Und siehe da, ein Luftsprung, mit JSB Heavy der 1. Schuss 7,5 Joule.
Jetzt wurde wieder alles demontiert. Ich wollte noch einen Tacken drosseln, nicht viel, nur so zu Sicherheit. Also bearbeitete ich die Federenden.
Wird ganz schön warm und trägt zu viel ab.
Genau, du schon eher. Außerdem bearbeitet ich noch das Ende des Federdrahtes, vorher:
Nachher:
Dann wurde alles mit Bremsenreiniger bearbeitet und mit dem Kompressor sauber geblasen. Späne brauchen und wollen wir im System nicht. Das LG 55 schießt schon sehr präzise. Leider löst sich bei meiner gerne die Halteschraube vom Knicklauf. Ich hatte eine neue probiert aber... nööö! Also die alte raus gedreht, Bremsenreiniger und Kompressor geblasen und Schraubensicherung dran:
Klar wäre auf der Gewindeseite besser gewesen aber wehe es kommt was an diese kleine Sicherungsschraube. Dann wird man die wohl in diesem Leben nicht mehr raus bekommen.
Ich hoffe ich habe unsere Metaller jetzt nicht all zu sehr gelangweilt. Also Federn kürzen ist kein Hexenwerk und immer noch besser, als unerlaubter Waffenbesitz.
Liebe Grüße Udo