Hallo Leute,
die o.g. Frage stellte jemand bei Gutefrage.net
Dazu formulierte er noch folgendes:
Die Schweiz hat wie die USA ein relativ liberales Waffengesetz. Aus den USA bekommt man immer wieder von Waffenmissbrauchsfällen mit - von der Schweiz habe ich so etwas noch nicht gehört. Also liegen diese Vorfälle nicht am Waffengesetz, sondern an der Mentalität und dem Geistes Zustand der Menschen. Warum führt man in DE nicht genau das Gleiche Waffengesetz ein, wie in der Schweiz? Das wäre doch ein Vorteil für den Bürger?
Darauf gab es eine bemerkenswerte Antwort eines Users die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Zitat:
»Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz«
-Gustav Heinemann (deutscher SPD-(!)-Bundespräsident 1899 – 1976)
Ohne jemandem zunahe treten zu wollen: Die Schweizer Kultur ist eine andere als die in DE! Da ist mal zum einen, dass die Schweiz ein stark ausgeprägtes Milizwesen hat: Hier herrscht noch die Pflicht zum Militärdienst und zu jährlichen Schießübungen (das sog. "obligatorische Schiessen", mit dem Gewehr z.B. auf 300m (!)). Da ist zum anderen die starke Tradition der Schützenvereine, des Morgartenschiessens, des Züricher Knabenschiessens, der kantonalen Schützenfeste, jedes zweite Dorf hat ein Schützenhaus, etc.
Kurzum: Das Schiesswesen ist in der Schweizer Kultur stark verankert und dank Militärpflicht weiß nicht nur praktisch jeder erwachsene (Mann), wie man mit Waffen umgeht, sondern hat auch die entsprechende Verantwortung im Umgang mit diesen erlernt -und respektiert sie. (Bevor wieder irgendwelche Besserwisser kommen: Ja, auch hier in CH gibt es ab und zu mal vereinzelte Spinner. Aber die stoppst Du eh nicht -siehe letztens den Typ, der dann halt per Kettensäge auf andere los ist..)
Der zweite wesentliche Unterschied ist ein kultureller: DE hat eine extrem paternalistische Bevölkerung -man denkt nicht selber, sondern "lässt denken"; man übernimmt keine Verantwortung, sondern gibt sie an Papa Staat ab; man nennt sich "freiheitliche Demokratie", ist aber keine. (-Ich erlaube mir dieses Urteil, weil ich selber 40 Jahre in DE gelebt habe, bevor ich nach CH ausgewandert bin, das ist also keineswegs "Deutschen-bashing", sondern deutsche Lebenserfahrung!)
Herr und Frau Schweizer ticken genau andersherum: Man fühlt und lebt eine aktive Verantwortung in- und für die Gesellschaft. Das spiegelt sich in vielerlei Dingen wieder, z.B. einem erstaunlich gut funktionierendem direktdemokratischem Wahlsystem -und eben auch einem erstaunlich gut funktionierendem liberalem Waffensystem.
Das Schlüsselwort ist also "Verantwortung" : Freiheit und liberale Rechte sind untrennbar verbunden mit Verantwortung und sozialen Pflichten.
Gustav Heinemanns bon-mot kann man also auch durchaus "andersherum" interpretieren, dass nämlich in DE heute kein liberales Waffenrecht eingeführt werden kann, weil Michel in keinster Weise "freiheitlich" in o.g. Sinne wäre, um verantwortlich damit umgehen zu können. -Dasselbe gilt z.B. auch für Volksentscheide: Der durchschnittliche Deutsche interessiert sich dank seines paternalistischen Biedermeiertums dermaßen wenig für Politik, dass man ihm besser keine direkte Demokratie in die Hand gibt.
Wohlgemerkt: Heute! Du hattest ja aber gefragt, ob es sinnvoll wäre, das einzuführen. Da würde ich sagen: Ja, es wäre absolut sinnvoll. Aus demselben Grund, aus dem die USA das im zweiten Verfassungszusatz als Grundrecht verbrieft:
Da eine wohlgeordnete Miliz, durch das Volk selbst gebildet, die beste Sicherung eines freien Staates ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen nicht beeinträchtigt werden.“
Sprich: Der einzige wirklich effektive Schutz des Volks vor einem zweiten Adolf Hitler ist (bzw. "wäre"), dass es sich im Falle eines Falles gegen einen solchen verteidigen kann. -Wer das für hypothetisch hält, dem empfehle ich einen aktuellen Blick auf den Bosporus, damit er sieht, wie schnell sich (Pseudo-)Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte in Luft auflösen können.
Voraussetzung wäre jedoch wie o.g. erst mal ein kultureller Wandel in DE zu mehr Eigenverantwortung, sozialem Engangement und Waffenkunde!
Zum Schluss noch ein Zitat aus der Vergangenheit, das auch zum Nachdenken anregen sollte:
Dieses Jahr wird in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal hat eine zivilisierte Nation ein vollständiges Waffenregister. Unsere Strassen werden dadurch sicherer, unsere Polizei effizienter und die ganze Welt wird in der Zukunft unserem Beispiel folgen!"
-Adolf Hitler, zum deutschen Waffengesetz 1935"
Ich finde die Antwort sehr treffend. Was meint Ihr dazu?
Gruß Udo