Hi,
das ganze schiebt sich extrem leicht, wenn es in Ordnung ist, praktisch ohne Losbrechmoment.
Was dieses ganze "nur kein Oel oder Fett dran" angeht, das ist Quatsch und wird teilweise völlig übertrieben. Weil laien immer das Schmieren völlig übertreiben, hat man das eingeführt. Aber: Die FWB hat einen Stahlzylinder, Stahlkolben und Stahlkolbenring. Da muss Öl ran, sonst klemmt, reibt und zerstört sich das. Wichtig ist es einmal richtig zu reinigen! Bremsenreiniger oder Spiritus, Pinsel und Mühe, der alte Mist muss runter. Wer etwas geschliffen oder poliert hat, sollte mit heißem Wasser und Allzweckreinger waschen bis eine Küchenrolle weis bleibt. Das Schleifmittel sitzt in den Poren des Metalls drin! Danach natürlich sofort trocknen und ölen.
(Bei Polymerdichtungen ist das etwas ganz anderes. Die werden fast gar nicht geschmiert, je nach Religion des Bastlers. Oft ist sogar trockener Pulverschmierstoff optimal.)
Natürlich soll das nicht schwimmen und sich vor dem Kolben sammeln, aber Finger in die Synthtikflasche, den Zylinder damit komplett einreiben und selbiges mit dem Kolben. Vor allem die Kolbenringnut und der Ring müssen einmal schwimmen. Wenn Du unsicher bist, stell den Zylinder und Kolben über Nacht bei Zimmertemperatur hin, was zu viel ist läuft dann runter. Nimm ein 0W40 oder 5W40, Das schmiert bei allen Temperaturen, verhindert vor allem dauerhaft Korrosion und harzt nicht. Kein Fett! Natürlich dieselt sie dann für ein paar Schuss, aber danach stimmt es für die nächsten 10 Jahre oder länger.
Um auf die Schiene zurück zu kommen, die braucht auch reichlich Öl, lass Dir nichts erzählen. Bei ungeeignetem Schmierstoff oder ohne kantet sie. Der Schmierfilm verhindert das. Theoretisch kannst Du das gereinigte System, Abzug etc. (nicht den Kolben/Zylinder) mit 5W40 übergießen und über Nacht abtropfen lassen. Es wird trotzdem bestens funktionieren. Ohne Öl aber nicht! Vor allem rostet ein entfettetes System in kurzer Zeit über. Solche Mittel wie Ballistol sind deshalb ein Kompromiss, weil man sie einfach über alles rüber saut und nur ein ganz dünner Film haften bleibt. Der reicht aber zum Schutz.
Ganz praktisch: Nimm einen Pinsel mit Motoröl und pinsel die Schienen ein. Wenn es dann nicht läuft, hast Du etwas falsch montiert oder verbogen. Geht leider. Ende.
Entfetten / entölen kannst Du später immer noch bis es wieder klemmt!
Das ist kein Hexenwerk und die Teile sind überschaubar. Man muss aber ganz ehrlich sagen, das nicht jeder Finazbuchhalter zum Feinmechaniker taugt, bitte versteh das richtig. Wir sehen hier nicht was Du vor Ort machst.
Den Kolbenring sollte man nur wechseln wenn er gebrochen ist oder keinerlei Spannung mehr hat, die Puffer dagegen immer wenn sie nicht grün sind! Den Zylinder von innen NICHT polieren, sondern honen, wenn man das dummerweise gemacht hat. Polierte Zylinder arbeiten nicht konstant und halten kein Öl in den mikroskopischen Schmiertaschen der Oberfläche.
Viel Erfolg!
PS ich sehe schon die Steine kommen. Werft doch!