ZitatOriginal von Renntrecker
Ich kennen meine Hunde
Selbst nach der besten Erziehung sind Hunde immer noch instinktgesteuert und es ist schlichtweg unmöglich, alle Situationen zu trainieren. Ein Geruch, mit dem der Hund Gefahr verbindet - warum auch immer - oder eine Bewegung, die er als solche einstuft und er wird zubeißen - aus Selbstschutz. Aus reinen Instinkt.
Das kannst du weder vorhersehen, noch ist es vom momentanen Gefühlszustand des Tieres abhängig. Das passiert innerhalb von Sekundenbruchteilen.
Hättest du Ahnung und würdest deine Hunde kennen, wüsstest du das.
ZitatOriginal von Bert_Gummer ich habe doch geschrieben daß ich meinen Hund zu mir rufe und sie bei Fuss gehen lasse, wenn Passanten, Jogger, Kinder, Zombies und Leute wie du auftauchen.
Und? Was soll das bringen? Gar nichts, außer vielleicht dein Gewissen zu beruhigen.
ZitatOriginal von Bert_GummerHunde beissen im Normalfall nicht ohne Grund
Und genau so ein Grund ist z.B., wenn ein Passant im Vorbeigehen unbewusst eine Bewegung mit der Hand macht, die der Hund als Gefahr oder Angriff interpretiert. Da reicht schon das Verscheuchen einer Fliege oder Biene. Und schon ist es passiert. Der Hund beißt zu.
Verantwortungsvolle Hundebesitzer, die Ahnung von Hunden haben, würden nie behaupten, dass sie ihr Tier in dem Sinne "kennen", dass sie einschätzen können, ob und wann es angreift. Denn das kann keiner, eben weil Hunde instinktgesteuert sind, dieses Abwehrverhalten vollkommen normal ist und sich in Sekundenbruchteilen ergibt. Da geht keine Auffälligkeit im Verhalten des Hundes voraus, die das ankündigt, eben weil es normales instinktgesteuertes Abwehrverhalten ist.
Solche Aussagen wie "ich kenne meinen Hund" oder "Hunde greifen nie ohne Grund an" gehören in die selbe Kategorie wie "der will doch nur spielen" und "der macht doch nichts". Wenn jemand sowas äußert, beweist mir das, dass derjenige keine Ahnung von Hunden hat.
Und die Behauptung: "Hunde die bellen, beißen nicht." gehört in Reich der Märchen. Dabei handelt es sich nämlich nicht um Hundeverhalten, sondern eine Allegorie auf großmäulige Menschen.
Ein Hund, der zu seinem eigenen Schutz bellt, weil er sich in Gefahr glaubt, wird angreifen, wenn sein Bellen diese Gefahr nicht beseitigt.
Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen:
weder der Jet Protector JPX noch der DS-201 sind zur Hundeabwehr geeignet. Beide haben eine Trefferfläche von weniger als 20 cm - wobei die des DS-201 noch deutlich kleiner ist - und es wird wohl jeder mit mir übereinstimmen, dass ein Körpertreffer einen Hund ganz sicher nicht interessiert. Man muss also innerhalb von wenigen Sekunden den Kopf, konkret: Schnauze und/oder Augen, treffen und das ist bei einem angreifenden Hund selbst für einen Scharfschützen so gut wie unmöglich. Der Hundekopf bewegt sich nämlich beim Rennen des Hundes deutlich mehr als 20 cm auf und ab, so das dort, wo gerade noch der Kopf war und man hinzielt, plötzlich nur noch Luft ist - der Schuß geht ins Leere und schon ist der Hund einen Meter näher. Hinzu kommt das Adrenalin und die Anspannung beim Schützen, da ist höchstens ein Glückstreffer möglich. Der Hund überwindet die Entfernung zudem so schnell, das auch gar keine Zeit für ein genaues Zielen bleibt, was bei einem nur zweischüssigen Abwehrgerät mit einer so kleinen Trefferfläche aber zwingend erforderlich ist.
Hinzu kommt, das die Ladung nicht, wie der Hersteller behauptet, zusammenhängend bleibt, sondern sich in mehrere große Tropfen aufteilt, die sich je nach Entfernung voneinander entfernen. Das Treffermuster ist dem einer Schrotflinte vergleichbar. Man kann nur hoffen, dass einer dieser Tropfen Schauze oder Augen trifft.
Auch zur Abwehr gegen 2beinige Hunde würde ich beides nicht empfehlen, auch wenn die Trefferwarscheinlichkeit dort wesentlich höher ist, muss man immer noch zielen und hat nur zwei Ladungen. Dort wo der JPX noch eine Visierlinie bietet, die aber leider nicht unbedingt dort hinzeigt, wo die Ladung hinfliegt, hat der DS-201 gar nichts. Schießen mit dem DS-201 ist wie Pistolenschießen aus der Hüfte und um da zu treffen, muss man ziemlich lange üben.
Um bei den 4beinigen Hunden zu bleiben: eben weil Hunde instinktgesteuert sind, sollte man das für sich nutzen. Die meisten Hunde flüchten bei lautem Knall in ihrer unmittelbaren Nähe, da es sich um eine Gefahr handelt, die sie nicht sehen und so nicht einschätzen können. Ebenso wirken grelle Lichtblitze abschreckend und lösen den Fluchtinstinkt aus. Reicht das immer noch nicht, wirkt OC. Am sinnvollsten wäre also eine Kombination aus allen dreien, z.B. mit Wadie Pepper-Flash, oder - wegen der höheren OC-Ladung - zuerst eine Blitzpatrone und dann nur noch Pfeffer. Reichen Knall und Blitz der Blitzpatrone nicht aus, dann kann sofort Pfeffer zum Einsatz kommen.
Die Nachteile von Pfefferspray wurden ja schon genannt.