Beiträge von SafetyFirst

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    Original von Renntrecker
    Ich kennen meine Hunde

    Selbst nach der besten Erziehung sind Hunde immer noch instinktgesteuert und es ist schlichtweg unmöglich, alle Situationen zu trainieren. Ein Geruch, mit dem der Hund Gefahr verbindet - warum auch immer - oder eine Bewegung, die er als solche einstuft und er wird zubeißen - aus Selbstschutz. Aus reinen Instinkt.
    Das kannst du weder vorhersehen, noch ist es vom momentanen Gefühlszustand des Tieres abhängig. Das passiert innerhalb von Sekundenbruchteilen.
    Hättest du Ahnung und würdest deine Hunde kennen, wüsstest du das.

    Zitat

    Original von Bert_Gummer ich habe doch geschrieben daß ich meinen Hund zu mir rufe und sie bei Fuss gehen lasse, wenn Passanten, Jogger, Kinder, Zombies und Leute wie du auftauchen.

    Und? Was soll das bringen? Gar nichts, außer vielleicht dein Gewissen zu beruhigen.

    Zitat

    Original von Bert_GummerHunde beissen im Normalfall nicht ohne Grund

    Und genau so ein Grund ist z.B., wenn ein Passant im Vorbeigehen unbewusst eine Bewegung mit der Hand macht, die der Hund als Gefahr oder Angriff interpretiert. Da reicht schon das Verscheuchen einer Fliege oder Biene. Und schon ist es passiert. Der Hund beißt zu.

    Verantwortungsvolle Hundebesitzer, die Ahnung von Hunden haben, würden nie behaupten, dass sie ihr Tier in dem Sinne "kennen", dass sie einschätzen können, ob und wann es angreift. Denn das kann keiner, eben weil Hunde instinktgesteuert sind, dieses Abwehrverhalten vollkommen normal ist und sich in Sekundenbruchteilen ergibt. Da geht keine Auffälligkeit im Verhalten des Hundes voraus, die das ankündigt, eben weil es normales instinktgesteuertes Abwehrverhalten ist.
    Solche Aussagen wie "ich kenne meinen Hund" oder "Hunde greifen nie ohne Grund an" gehören in die selbe Kategorie wie "der will doch nur spielen" und "der macht doch nichts". Wenn jemand sowas äußert, beweist mir das, dass derjenige keine Ahnung von Hunden hat.
    Und die Behauptung: "Hunde die bellen, beißen nicht." gehört in Reich der Märchen. Dabei handelt es sich nämlich nicht um Hundeverhalten, sondern eine Allegorie auf großmäulige Menschen.
    Ein Hund, der zu seinem eigenen Schutz bellt, weil er sich in Gefahr glaubt, wird angreifen, wenn sein Bellen diese Gefahr nicht beseitigt.


    Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen:
    weder der Jet Protector JPX noch der DS-201 sind zur Hundeabwehr geeignet. Beide haben eine Trefferfläche von weniger als 20 cm - wobei die des DS-201 noch deutlich kleiner ist - und es wird wohl jeder mit mir übereinstimmen, dass ein Körpertreffer einen Hund ganz sicher nicht interessiert. Man muss also innerhalb von wenigen Sekunden den Kopf, konkret: Schnauze und/oder Augen, treffen und das ist bei einem angreifenden Hund selbst für einen Scharfschützen so gut wie unmöglich. Der Hundekopf bewegt sich nämlich beim Rennen des Hundes deutlich mehr als 20 cm auf und ab, so das dort, wo gerade noch der Kopf war und man hinzielt, plötzlich nur noch Luft ist - der Schuß geht ins Leere und schon ist der Hund einen Meter näher. Hinzu kommt das Adrenalin und die Anspannung beim Schützen, da ist höchstens ein Glückstreffer möglich. Der Hund überwindet die Entfernung zudem so schnell, das auch gar keine Zeit für ein genaues Zielen bleibt, was bei einem nur zweischüssigen Abwehrgerät mit einer so kleinen Trefferfläche aber zwingend erforderlich ist.
    Hinzu kommt, das die Ladung nicht, wie der Hersteller behauptet, zusammenhängend bleibt, sondern sich in mehrere große Tropfen aufteilt, die sich je nach Entfernung voneinander entfernen. Das Treffermuster ist dem einer Schrotflinte vergleichbar. Man kann nur hoffen, dass einer dieser Tropfen Schauze oder Augen trifft.

    Auch zur Abwehr gegen 2beinige Hunde würde ich beides nicht empfehlen, auch wenn die Trefferwarscheinlichkeit dort wesentlich höher ist, muss man immer noch zielen und hat nur zwei Ladungen. Dort wo der JPX noch eine Visierlinie bietet, die aber leider nicht unbedingt dort hinzeigt, wo die Ladung hinfliegt, hat der DS-201 gar nichts. Schießen mit dem DS-201 ist wie Pistolenschießen aus der Hüfte und um da zu treffen, muss man ziemlich lange üben.

    Um bei den 4beinigen Hunden zu bleiben: eben weil Hunde instinktgesteuert sind, sollte man das für sich nutzen. Die meisten Hunde flüchten bei lautem Knall in ihrer unmittelbaren Nähe, da es sich um eine Gefahr handelt, die sie nicht sehen und so nicht einschätzen können. Ebenso wirken grelle Lichtblitze abschreckend und lösen den Fluchtinstinkt aus. Reicht das immer noch nicht, wirkt OC. Am sinnvollsten wäre also eine Kombination aus allen dreien, z.B. mit Wadie Pepper-Flash, oder - wegen der höheren OC-Ladung - zuerst eine Blitzpatrone und dann nur noch Pfeffer. Reichen Knall und Blitz der Blitzpatrone nicht aus, dann kann sofort Pfeffer zum Einsatz kommen.

    Die Nachteile von Pfefferspray wurden ja schon genannt.

    Also, ich habe (im Keller und unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen) folgendes getestet:
    1. Kommt es, wenn man bei der durchgeladenen EGP 75S den Sicherungshebel umlegt, zu einer ungewollten Schussauslösung?
    Ergebnis nach jeweils 25 Versuchen mit einer Gas- und Pfefferpatrone: nein.
    Der Schlagbolzen hinterlässt auf dem Zündhütchen der Patrone jeweils nur einen sehr kleinen, kaum sichtbaren Eindruck.

    2. Kommt es, wenn man bei durchgeladener, entsicherter EGP 75S das gespannte Schlagstück entspannt, zu einer ungewollten Schussauslösung?
    Ergebnis nach jeweils 5 Versuchen mit der o.g. Gas- und Pfefferpatrone: nein.
    Zu Eindrücken am Zündhütchen der Patrone dabei kann ich hier nichts Konkretes sagen, da ich für beide Tests die selben Patronen verwendet habe.Die Eindrücke kamen mir danach aber nicht größer oder tiefer vor, als nach dem 1. Test.

    Von 2. würde ich jedoch im Normalfall aus Sicherheitsgründen dringend und grundsätzlich abraten, da einem das Schlagstück durchaus wegrutschen kann, was,. wenn es auf dem ersten Drittel bis Hälfte des Entspannweges passiert, durchaus zu einer Schussauslösung führen kann. Aber das würde auch ein Sicherheitsrast nicht verhindern. Vermutlich nicht mal ein fliegender Schlagbolzen.
    Also immer erst vor dem Entspannen sichern - wenn eine Sicherung dran ist.

    Kommt es, wenn man eine durchgeladene, entsicherte und entspannte EGP 75S auf das Schlagstück fallen lässt, zu einer Schussauslösung? Mit sehr großer Warscheinlichkeit.
    Getestet habe ich das selbstverständlich nicht! Dazu ist mir meine EGP 75S viel zu schade. Denn das wäre nicht ohne sichtbare Beschädigungen der Waffe möglich.

    Das kann einem aber auch bei jeder anderen Waffe und trotz Sicherheitsrast passieren. Das kann wirksam nur ein fliegender Schlagbolzen oder eine den Schlagbolzen über den Abzug blockierende bzw. freigebende Sicherung verhindern, wie sie z.B. die originale PPK hat. Letztere wirkt sogar, wenn das Schlagstück gespannt ist und durch etwas anderes als den Abzug ausgelöst wird. Mir ist aber nicht bekannt, dass es eine SSW mit einer solchen Freigabe-Sicherung gab oder gibt.

    Was die Verarbeitungsqualität anbetrifft, ist diese natürlich absolut Konkurenzlos. Die Toleranzen sind hervorragend, da klappert oder wackelt nichts. Das Oberflächenfinish ist beispiellos.
    Meine IWG P900, oder auch die Röhm RG800, sind davon weit entfernt.

    Ich denke, dass die (meine) EGP 75S unter Beachtung und Einhaltung der normalen Sicherheitsanforderungen (durchgeladen und gesichert) sicher zur SV geführt werden kann. Ich hatte die Druckkraft des entspannten Schlagstückes auf den Schlagbolzen viel zu hoch eingeschätzt und muss meine diesebzügliche Meinung revidieren, was ich hiermit getan habe.

    Zitat

    Original von Trommelmann
    Fazit: Alles wird gut!


    Genau das hoffe ich, denn ich werde den Sicherungshebel der EGP 75S mal einem Stresstest unterziehen und prüfen, ob allein das entsichern oder entspannen einen Schuss auslösen kann.
    Zur Sicherheit werde ich dazu Lederhandschuhe tragen, da mir meine Hände wichtig sind.

    Also wenn ich mir vorstelle, dass jedes mal, wenn ich die geladene SSW entsichere, das Schlagstück den Schlagbolzen auf das Zündhütchen der geladenen Patrone drückt - mit der potentiellen Gefahr einer ungewollten Schussauslösung :new16: ich bin beileibe kein Schisser, aber das ist einfach nur leichtsinnig.

    Wenn ich also die EGP 45 außer acht lasse, sind, bis auf die EGP 65, weder die EGP 75(S) noch die EGP 55 zum sicheren Führen geeignet.
    Da stelle ich mir zwangsläufig die Frage: was haben die sich bei Erma dabei gedacht, so einen Kot zu produzieren?
    Was nützt mir eine ganz toll aussehende zur SV gedachte Gaspistole, wenn ich sie durchgeladen nicht sicher führen kann, weil beim Entsichern, oder Entspannen ohne vorher zu sichern, das potentielle Risiko einer ungewollten Schussauslösung besteht?
    Es wäre doch ein leichtes gewesen, allen EGPs einen Sicherheitsrast und "fliegenden" Schlagbolzen zu spendieren.
    Aber so: außen hui, innen pfui - leider. Schade, Perlen vor die Säue.
    Also doch nur zum angucken, nicht anfassen. Da nützt die ganze hochwertige Verarbeitung nichts.
    Kein Wunder, dass Erma Pleite gegangen ist.

    Die EGP 75S hat ja weder einen Sicherheitsrast, noch eine Fallsicherung, nur einen "Abstandshalter", den der Sicherungshebel über, oder besser rechts und links neben den Schlagbolzen schiebt. Der Schlagbolzen ist durchgehend, so dass, wenn man die Waffe "entsichert", das Schlagstück direkt auf dem Schlagbolzen aufliegt und diesen gegen das Zündhütchen einer geladenen Patrone drückt.
    Die EGP 75S kann man somit nur nicht durchgeladen sicher führen, da u.U. allein das Entsichern, oder das Entspannen des Schlagstückes ohne vorherige Sicherung, schon zur unabsichtlichen Schußauslösung führen kann.
    Oder irre ich mich da?
    Damit wäre die EGP 75S zur SV absolut ungeeignet.
    Worin, außer als Vitrineninhalt, liegt dann der Wert dieser Waffe?

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    Original von pmarinellis
    wie bitte??

    was ist an meinem post gestänkert und provozierend?? sorry, dass dir tips geben wollte.


    Ich bitte um Verzeihung, falls ich das falsch verstanden habe. Aber deinen Tip gab es mit identischem Inhalt von jemand anderem schon vorher und zudem hatte ich wiederholt erklärt, dass ich über meine diesbezüglichen Rechte als Käufer Bescheid weis. Ich hatte angenommen, dass du das gelesen hattest.

    Zitat

    Original von westend
    Im Übrigen ist Waffen Wodarz ein absolut vertrauenswürdiges Geschäft!


    In meinem Fall nicht.
    Außerdem habe ich nichts Negatives über die Beratung geäußert, im Gegenteil: die Beratung zur Kaufanbahnung war sehr persönlich und zuvorkommend.
    Wie du allerdings darauf kommst, allein deshalb auf Vertrauenswürdigkeit zu schließen, ist mir ein Rätsel. Das Eine hat mit dem Anderen so gar nichts zu tun.
    Das eine ist Vor-Kauf-Verhalten und das andere Nach-Kauf-Verhalten.
    Wäre in meinem Fall das Vor-Kauf-Verhalten so ausgefallen wie das Nach-Kauf-Verhalten, wäre es nie zu einem Kauf gekommen, das weis auch ein Händler.
    Ob ein Händer zuverlässig und vertrauenswürdig ist, zeigt deshalb immer nur das Nach-Kauf-Verhalten. Und wie das in meinem Fall ausgesehen hat, habe ich ja geschrieben.

    Wenn es mir möglich gewesen wäre, wäre ich auch persönlich hingegangen und dann hätte ich auch den Preis verhandeln können.
    Höchstwarscheinlich wäre der Händler sogar selbst mit dem Preis herunter gegangen bzw. hätte gleich einen geringeren und angemessenen Preis angesetzt, da der Mangel ja offensichtlich und die SSW damit eben nicht im Neuzustand ist.
    Im Fernabsatz muss man aber davon ausgehen können, dass die Warenbeschreibung des Händlers stimmt und er der nicht nur vom Gesetzgeber geforderten sondern auch moralisch verpflichtenden und zu einem seriösen Geschäftsablauf gehörenden Sorgfaltpflicht nachkommt.
    Und selbst wenn es ein Versehen war und der Mangel tatsächlich übersehen wurde, was ich dem Händler gern zugestehen will, wird ein seriöser Händler seine Gewährleistungspflichten nach dem Kauf nicht grundsätzlich verweigern.
    Fest steht: im Laden hätte der Händler die SSW niemals zu diesem Preis anbieten oder verkaufen können.
    Das, zusammen mit der generellen Verweigerung jeglichen weiteren Kontaktes, spricht für sich.

    Pupsnase:
    Ich habe nichts unterstellt, sondern den Sachverhalt geschildert und meine persönliche Schlußfolgerung daraus geäußert.
    Ein solches Geschäftsgebaren ist einfach unseriös. Andere davor zu warnen, ist ja wohl die Pflicht eines jeden ehrlichen Menschen.

    Lt. Beschuß von 1994.
    Ich vermute auch, dass es sich um Lagerspuren handelt, den Tragespuren wären bei diesem "Abnutzungsgrad" sicher beidseitig und auch an anderer Stelle sichtbar.
    Wenn man die Trommel dreht kommt diese Stelle ganz oben zu liegen, d.h. wenn man die Verpackung verkehrt herum aufbewahrt, liegt die SSW genau dort auf.
    Ich hatte denen mitgeteilt, dass ich trotz dieser Beschädigung die SSW behalten würde und um einen angemessenen Preisnachlass gebeten. D.h. ich habe den Händler vor einer Woche per Mail 2x um einen entsprechenden Vorschlag gebeten. Keine Reaktion.

    Pech gehabt, ja so könnte man es auch ausdrücken. Und teures Lehrgeld für die Erkenntnis bezahlt, dass ein Kauf beim Fachhändler genau so risikoreich sein kann, wie bei egun.

    Ich habe mit der Firma Wodarz leider eine sehr schlechte Erfahrung gemacht.

    Durch sehr bereitwilligen E-Mail und Telefonkontakt wurde der Kauf einer SSW angebahnt, wobei es sich um ein nicht mehr im Handel erhältliches Einzelstück handelt.
    Die SSW wurde dabei - auf meine ausdrücklichen Fragen - wiederholt als "Neu" und "im Neuzustand" angepriesen, so dass ich den Preis noch akzeptabel fand und die SSW per Vorkasse, die einzigste angebotene Bezahlungsart neben Nachnahme, bestellte.
    Als ich die SSW schließlich erhielt, musste ich feststellen, dass diese sich keinesfalls im Neuzustand befand, sondern bereits erhebliche Beschädigungen der Brünierung aufwies: eine ca. 40 mm lange und 5mm breite Schleifspur mit überwiegendem Fehlen der Brünierung.
    Alle danach erfolgen Versuche einer absolut sachlichen und höflichen Kontaktaufnahme zur Problemklärung wurden bei Wodarz vollständig ignoriert.
    Eine telefonische Kontaktaufnahme wurde mit den sehr unhöflich hervorgestoßenen Worten: "Wir sind ein Ladengeschäft und haben keine Zeit zum telefonieren!" kurzerhand abgebrochen.

    Ich habe mich entschlossen, die SSW - trotz des für diesen Erhaltungszustand deutlich überhöhten Preises - zu behalten, da Rücksendung und ungewisse Rückerstattung des Kaufbetrages für mich keine sinnvolle Alternative darstellten.

    (editiert)

    Ich möchte abschließend nochmal darauf hin weisen, dass es sich dabei um meine Erfahrung mit der Firma Wodarz handelt.

    Du bleibst also stehen, während du auf den Gegner schießt? (Da könnte man auch gleich Pfefferspray benutzen.)
    Ich mache nach dem 1. Schuss das ich weg komme - und zwar in die Gegenrichtung. Und ich bleibe auch nicht stehen, um manuell zu repetieren.
    Und der 1. Schuss zündet mit hoher warscheinlichkeit - und wenn nicht, entsteht dabei bei mir garantiert keine Schrecksekunde, im Gegensatz zum Gegner, was mir genau die Zeit verschafft, die ich zum durchladen benötige.

    Um nochmal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:
    An alle, die regelmäßig führen...
    aktueller Stand was zur SV geführt wird:
    Revolver: 14 Stk.
    Pistole: 38 Stk.
    Was sagt dir das? Nur 14 haben die Vorteile eines Revolvers zur SV erkannt und 38 sind grob leichtsinnig, weil sie nur - bzw. gleichwertig auch - auf Pistolen zur SV vertrauen?
    Ich denke, dort solltest du mal schnell mit deiner so umfangreichen Erfahrung missionieren gehen und die Vorteile eines Revolvers anpreisen und denen, die eine Pistoe benutzen, erklären, dass sie keine Ahnung haben - so wie mir hier.

    Zitat

    Original von Xiphogonium
    Hab' ich irgendwo irgendwas von "Mist" geschrieben?

    du nicht, aber dein Nachredner, ich hatte meine Bemerkung dazu deshalb auch sichtlich abgestuft, was aber offenbar zu diffizil war

    Zitat

    Original von XiphogoniumDu brauchst dich für deine Waffenwahl hier nirgends zu rechtfertigen

    das habe ich auch nicht, ich habe lediglich meine Erfahrungen mitgeteilt,

    Zitat

    Original von Xiphogoniumund ich nicht für meine konträre Meinung ...

    das habe ich auch keinsfalls verlangt


    Mal ganz sachlich:

    gibt es irgendwo eine Datenerhebung, aus der hervor geht:
    - welche SSW, nicht nur Typ sondern Modell, in einer Notwehr- oder Nothilfesituation schon mal zum Einsatz kam,
    - welche Munition dabei verwendet wurde,
    - wieviel Schuss abgegeben wurden,
    - ob es dabei zu Funktionsstörungen kam, welcher Art diese waren und welche vermutliche Ursache dazu führte?

    Nur so könnte man eine sachliche Aussage dazu treffen, ob unter den Bedingungen:
    - eine SSW für die SV sollte NUR dafür benutzt werden um verschleißbedingte Fehlfunktionen zu verhindern,
    - sie sollte zuvor mit der zu verwendenden Munition getestet werden,
    - sie sollte - genau wie eine scharfe Waffe - entsprechend gepflegt sein,
    - man sollte sich durch Üben mit ihrer Handhabung, Bedienung, Funktionsweise und Störungsbehebung vertraut machen.
    ein Revolver zur SV zuverlässiger ist, als eine Pistole.
    Alles andere ist Glaskugelprophetik.

    Für alle die es interessiert:

    nach umfangreichen Testen und Vergleichen mit der IWG P900 und dem Weihrauch HW 37 bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen,

    - beide sind von Größe und Gewicht her vergleichbar und lassen sich gleich gut verdeckt am Gürtel tragen - mit oder ohne Holster;

    - im Knöchelholster schmiegt sich die IWG P900 an das Bein, während der Griff des HW 37 ab und weitestgehend frei steht, was bauartbedingt ist und zu einer größeren Auffälligkeit und möglichem "irgendwo Hängenbleiben" führt;

    - das Abzugsgewicht in DA der P900 ist spürbar aber marginal geringer als das des HW 37;

    - das Abzugsgewicht in SA der P900 ist deutlich spürbar (=> Druckpunkt) und verhindert wirksam eine versehentliche Schussauslösung,
    das des HW 37 ist praktisch nicht vorhanden: kein Druckpunkt, kein spürbarer Widerstand, d.h. die Gefahr einer versehentlichen Schussauslösung bei gespanntem Hammer ist sehr hoch, insbesondere bei einer angespannten Situation;

    - beim schnellen Spannen des Hammers des HW 37 (wie in einer Gefahrensituation) bin ich mit dem Daumen wiederholt kurz vor dem Einrasten abgerutsch, was im Ernstfall zu einer unbeabsichtigten Schussauslösung führt,
    bei der P900 verhindert der Sicherheitsrast in einem solchen Fall die Schussauslösung, wobei mir sowas dort noch nicht passiert ist;
    das man im Ernstfall gleich DA abzieht und nicht erst den Hammer spannt, kann ich als Gegenargument hier keinesfalls gelten lassen: ich kann mir sehr gut Situationen vorstellen, wo das Ziehen einer SSW und das Spannen des Hammers als Abschreckung ausreicht, in diesem Fall würde die unbeabsichtigte Schussauslösung einer (versuchten) Körperverletzung gleich kommen;

    - die Oberfläche des Abzuges der P900 ist breit und flach, was eine gutes Durchziehen desselben ermöglicht,
    die Oberfläche des Abzuges des HW 37 ist rund, selbiger stark gekrümmt und vergleichsweise schmal, was bei mir dazu führt, dass sich bei DA der Abzug so in den Finger gräbt, dass Haut des Abzugsfingers hinter den Abzug geraten kann, was nicht nur schmerzhaft ist, sondern dazu führt, dass keine Schussauslösung erfolgt, weil der Abzug den letzten Millimeter nicht mehr zurücklegen kann, ebenfalls klemmt sich nach Schussauslösung - wenn man den Abzug locker lässt, damit er in seine Ausgangsposition zurück kehrt - oberhalb des Abzuges Haut des Abzugsfingers in die dort vorhandene Lücke zwischen Abzug und Rahmen, was nur schmerzhaft ist und die Funktion nicht beeinträchtigt;


    Ergebnis: der HW 37 eignet sich für mich persönlich nicht.

    Ich gebe Vogelspinne und teilweise auch Xiphogonium Recht:
    - eine SSW für die SV sollte NUR dafür benutzt werden um verschleißbedingte Fehlfunktionen zu verhindern,
    - sie sollte zuvor mit der zu verwendenden Munition getestet werden,
    - sie sollte - genau wie eine scharfe Waffe - entsprechend gepflegt sein,
    - man sollte sich durch Üben mit ihrer Handhabung, Bedienung, Funktionsweise und Störungsbehebung vertraut machen.
    Das gilt sowohl für Pistolen als auch Revolver.

    Wenn die Pistole mit der getesteten Munition anstandslos funktioniert: warum sollte sie dies in einer SV- Situation nicht tun?
    Zündet die Patrone in der P900 nicht, kann man erneut abdrücken oder gleich manuell repetieren.
    Die Warscheinlichkeit, dass die P900 wegen einer zu gering geladenen Patrone nicht korrekt repetiert, ist meiner Meinung nach genau so hoch, wie die, dass eine der 5 in der Trommel des HW37 nicht zündet.
    Also entweder reicht die Kraft, dass die Hülse ausgeworfen wird, oder nicht.
    Wenn sie nicht reicht, dann wird die Hülse entweder wieder ins Patronenlager zurück geschoben, oder bleibt deutlich sichtbar im offenen Verschluss klemmen, wo man sie durch zurückziehen des Schlittens und eine seitliche Schlenkerbewegung heraus bekommt.
    Der Verschluss der P900 ist zu klein, als das sich eine Patrone darin drehen könnte. Ebenso kann, wenn sich die Verschossene im offenen Verschluß verklemmt, kein Neue nachgeladen werden, so das sich auch nicht alte und neue Patrone miteinander verklemmen können.
    Das trifft aber nur auf die P900 zu.
    Bei anderen SSW, insbesondere Nachbildungen großkalibriger Pistolen wie Reck Miami, RG 96, Walther P 99, Colt 1911 usw. sieht das ganz anderst aus, denn dort sind die Auswurföffnungen und der Platz im Verschluss größer und lassen mehr Spielraum. Zudem muss die Ladung der Patrone dort auch meistens wesentlich mehr Gewicht bewegen, weshalb sich da oft schon geringste Unterschiede in der Laborierung der Patronen bemerkbar machen.

    Nur so als Beispiel ...
    ich hatte z.b. mal eine Geco P217 (Glock 17), dort war die Patronenzuführung so steil, dass sich fast jede 3 Patrone gedreht hat.
    Bei der Geco P35-2 (Walther P5) hatte ich das Problem, dass nach spätestens 5 Schuss das Patronenlager so verschmutzt war, dass sich die Hülse darin verklemmte - Ursache war aber nicht die Munition, sondern das eigentlich zu enge Patronenlager, welches in sauberem Zustand beim Laden der Patrone schon Widerstand entgegen brachte.
    Als die Vector CP1 ganz neu auf den Markt kam, hatte ich ein Modell, bei dem der Schlitten beim Repetieren in der hinteren Position fest saß.
    Beim Browning GPDA 8 hielt nach kurzer Zeit das Magazin nicht mehr, Ursache war der Magazinhalter, der nur aus einem materialermüdeten angenieteten Stück Dosenblech mit zwei Plasikknubbeln bestand.
    Soviel zur Qualität von verschiedenen SSW und ihrer Tauglichkeit zur SV.

    Ja und? Soweit ich weis, ist die SX 3 noch immer nicht im Handel (steht ja auch noch nicht in der aktuellen PTB-Liste) - aber auch nicht abgesagt worden. Also ist das Thema ja wohl noch aktuell?!