Identifikation eines Luftgewehres

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 3.192 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2015 um 19:00) ist von Schütze Benjamin.

  • Mein erster Post hier. Berichtigt mich bitte sofort wenn etwas falsch ist oder ich mich falsch verhalte.

    Ich weiss nicht was ich für ein Luftgewehr vor mir habe. Vorab erstmal ich habe noch nie eine Waffe besessen.
    Mein bester Kumpel ist vor einem Jahr verstorben.Seine Frau hat mir sein Luftgewehr überlassen.
    Keine Ahnung was für eins. Es steht Burgo 4,5mm und eine Seriennummer 67352 drauf. Es sieht
    sehr mitgenommen aus. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen und mir sagen was das für eins ist.
    Wichtigste Frage: Darf ich das überhaupt besitzen?
    Natürlich habe ich mich hier umgesehen. Am nächsten kommt die HW 35 .
    In der Einzelteilliste (HW_35_Expl.jpg) sehe ich aber das bei mir die Nummern 55, 55a und 70 nicht vorhanden sind.
    Ich bin mir sicher das mir hier geholfen werden kann.

  • Dein Burgo und das HW35 sind baugleich. Handelt sich um ein von Weihrauch für Burgo produziertes und gelabeltes Gewehr.

    Edit: Herzlich Willkommen im Forum!

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Herzlich willkommen erstmal!

    Möchtest Du das Teil optisch aufarbeiten? Das System würde ich mit Ballistol getränkter Stahlwolle "000" (oder feiner) abreiben. Wirkt Wunder! Den Schaft könnte man abschleifen und ölen. Falls gewünscht, suche ich Dir gerne die passenden Themen/Beiträge hier aus dem Forum heraus die das Beschreiben.

    Ist das Gerät denn mechanisch in Ordnung? (Ich vermute einfach mal ja, weil Weihrauch eben :D )

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Wichtigste voraussetzung darf ich es besitzten. Wenn ja arbeite ich das Teil auf.
    Ich möchte es wieder zum Leben erwecken. Habe schon mal angefangen siehe Bild.
    Auseinandergenommen habe ich es auch schon weil es war nur ein leises Plop zu hören.
    Alles gesäubert neues Fett und Kolbendichtung über nacht in Öl gestellt. Und siehe
    da es ist ordentlich Druck da. Weiter mache ich erst wenn ich es behalten darf.

  • Aufgrund der (relativ niedrigen) Seriennummer und der Form der Schäftung glaube ich das es vor 70 gefertigt wurde. Dann kannst du es sorgenfrei auch ohne :F: Stempelung behalten. Funk mal den User "Pellet" an, nachdem was man hier so liest ist er der Burgo-Guru.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Wenn ich mich nicht irre müssten da ja eigentlich alle Ersatzteile der Hw35 passen oder?

    Heißt wenn der Lauf wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist oder die Innerrein kann man die vom HW35 nehmen.

    Sag mal Rentner wo hast du die denn ausgegraben bzw. wo hat die gelegen,sieht ja böse aus :( ?

    55 und 55a ist die Sicherrung,ich schätze mal aufgrund des alters das diese noch keine hat.

  • Ne Sicherung hat dieses Gewehr nicht. Ist auf dem letzten Bild des ersten Thread zu sehen. Da es baugleich von Weihrauch gefertigt wurde kann man die Teile des 35 eins zu eins verwenden. Aber vorsicht. Einige Teile wurden nach "Facelift" leicht geändert. Bei Ersatzteilbestellung immer die alte Version wählen.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Wenn man davon ausgeht, dass die Burgos dem gleichen Seriennummernblock entstammen wie die HW35er, dann wäre das Produktionsdatum irgendwo zwischen 1956 und 1959. Damit ist das Gewehr auch ohne :F:-Stempelung frei!

    Hier die dafür herangezogene Datenbank: http://www.weihrauch-database.eu/thelist. Einfach mal nach HW 35 filtern.

    Viel Spaß beim Restaurieren :thumbsup:

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    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Das sind doch mal Antworten womit ich was anfangen kann. Nachdem ich jetzt
    weis das ich die HW35 behalten darf werde ich sie wieder gebrauchsfertig machen.
    Soweit ich bis jetzt sehen konnte das mechanisch alles gut ist werde ich das Gewehr
    im Original zustand lassen und keine Ersatzteile nur weil die neuer sind einbauen.
    Selbst die Lederdichtung ist weich geworden nach einem Ölbad.
    Werde jetzt mal den Rost entfernen. Es wird wahrscheinlich der Stahl zum
    vorschein kommen. Dazu eine Frage : soll ich den Lauf lackieren oder eingeölt blank lassen?

    Bin in der glücklichen Lage einen Schießstand in 200m entfernung zu haben (Schützenverein)
    Da werde ich es mal testen.
    Danke erstmal für die Antworten.

  • Du kannst den Lauf und die Systemhülse polieren oder du kaufst dir eine Flasche Kaltbrünierung und bearbeitest damit die blanke Oberfläche,
    die allerdings auch recht fein geschliffen sein sollte.
    In beiden Fällen empfiehlt es sich, nach jedem gebrauch des Gewehrs , den Lauf und die Systemhülse mit einem öligen Lappen abzuwischen um erneuter korrosion vorzubeugen.

    Die besten Ergebnisse habe ich mit der Kaltbrünierung von Balistol erzielt.
    Vom Lackieren würde ich komplett abraten.

    Mfg Timy

  • Die besten Ergebnisse habe ich mit der Kaltbrünierung von Balistol erzielt.
    Vom Lackieren würde ich komplett abraten.

    Dem kann ich nur zustimmen.

    Lackieren ist keine gute Lösung. Gerade an einem Knicklaufgewehr,
    ist das nichts Dauerhaftes, speziell im Bereich des Drehpunktes beim
    Knicken.
    Mit der Kaltbrünierung kannst Du sehr gute Erfolge erzielen. Voraussetzung
    ist eine gute Vorarbeit und gründliches Entfetten.
    Alternativ, wrär auch polieren möglich. Mag aber nicht jeder, macht viel
    Arbeit und ist eigentlich nur bei Systemen zu empfehlen, die keine tieferen
    Rostporen aufweisen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • ...alternativ kann man das System auch (heiß-) brünieren lassen. Ich würde mal beim Waffencenter-Gotha nachfragen. Wenn Du die Vorarbeiten selbst übernimmst, wird es preislich sicherlich überschaubar. Örtliche Büchsenmacher sind da oft sehr teuer, aber fragen kostet ja nichts...

    EDIT: Probier es doch erstmal mit der Ballistol & Stahlwolle Methode. Dann siehst Du, wie viel von der originalen Brünierung noch übrig bleibt. Bei meinem Haenel 310 hat das so gut funktioniert, dass ich um eine Neubrünierung herumgekommen bin.

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    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Schliesse mich meinen Vorrednern an. Finger weg vom Lack. Wenn´s mit der Heißbrünierung aus Kostengründen nichts wird auf jeden Fall mit der Kaltbrünierung ran. Das gute Stück hat´s verdient!

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Habt mich überredet. Habe Kaltbrünierung von Ballistol bestellt. Ich habe mit dem entrosten angefangen und durch den
    starken rostbefall bleibt nichts von der alten Brünierung übrig. Es ist wirklich traurig wie das Lg behandelt oder besser
    gesagt nicht behandelt wurde. Mich hat aber der Ergeiz gepackt und bringe es wieder zum glänzen. Ich habe schon
    einen Tennisarm nach 4 Stunden schmirgeln. Aber wie Schütze Benjamin sagt das gute Stück hats verdient.

  • Hallo,

    ja, es ist wirklich nicht nachzuvollziehen, was so mit den LG's so alle getrieben
    wir. Oder halt auch nicht.
    Kein Versuchslabor kann simulieren, was den Leuten so alles einfällt. :rolleyes:
    Zum Glück sind die Luftplempen zäh und ausser einem zersägten Exemplar, dass
    ich als Teileträger gekauft habe, hab' ich noch jedes LG (Haenel) wieder ins Rennen
    gebracht.

    Wenn Du die Kaltbrünierung bekommst, Obacht! Bei vorgeschriebener Anwendung
    könntest Du bissle verzweifeln. :huh:

    Daher: Tip für die Kaltbrünierung

    Und ganz wichtig! Schleifen und Entfetten! Aber so richtig! ;^)

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Danke verodog für den Tipp.
    Aus unerklärlichen gründen habe ich diesen Applikator
    mitbestellt. War wohl richtig :thumbsup:
    Habe mal ein ein Bild eingestellt wie weit ich bin. Muß aber
    noch weiterschleifen. Schaft muß auch noch geölt werden.
    Lohnt sich eigentlich ein Zielfernrohr? Wenn ja was passt
    auf das HW35 11mm oder 13mm befestigung?

  • Lohnt sich eigentlich ein Zielfernrohr?


    Kommt ganz auf Deine Augen an. Wenn Du auf der von Dir favorisierten Entfernung mit der offenen Visierung klarkommst, brauchst Du kein ZF.
    Alles >10m würde ich mit ZF schießen wollen. Zwischen 5m und 20m ist das Nikko Stirling Goldcrown Airking 4x32 ganz brauchbar und vor allem prellschlagfest.

    Lohnt sich eigentlich ein Zielfernrohr? Wenn ja was passt
    auf das HW35 11mm oder 13mm befestigung?


    Aufgrund des Alters würde ich fast befürchten 13mm. Am besten selbst ausmessen! Ich könnte mir vorstellen, dass viele zweiteilige Montagen auch bei 13mm passen. Wissen tu ich es aber nicht!

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    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012