Nun komm ich hier auch mal zum VL.

Es gibt 150 Antworten in diesem Thema, welches 24.669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juli 2016 um 15:15) ist von detlef1964.

  • Bisher habe ich noch keine chemischen Lösungsmittel gebraucht. Ein Tropfen
    Geschirrspülmittel hat immer gereicht ....

    1.) Ist Geschirrspülmittel nicht auch ein chemisches Lösungsmittel... :whistling:

    2.) Eine andere Meinung/Vorgehensweise muß doch kein persönlicher Angriff sein,
    Erfolg gibt bekanntlich IMMER Recht...  :thumbsup:  

    Gruß Wolf...

  • Eben!
    Es spricht ja nichts gegen Spüli, aber wenn da kein Öl im Spiel ist, geht auch leichter. Ich verstehe nicht, was an dieser völlig logischen Tatsache so schwer ist.
    Wie gesagt geht das mit dem Rosten nicht so schnell. VL bedürfen nunmal besondere Aufmerksamkeit und dürfen benutzt nicht lange ungeputzt liegen. Aber das ist noch lange kein Grund diesen mit Öl einzusauen, wenn man das Putzen ein oder zwei Tage später machen muss.
    Damit ist selbstverständlich nicht die absolut notwendige Konservierung nach der gründlichen Reinigung gemeint.
    Nur diesen meiner Meinung nach in den Vorderladerkreisen genannter überflüssigen Tipp ölen direkt nach dem Schießen ist unsinnig und erschwert die Reinigung nur unnötig.

  • So wie ich das herauslese handelt es sich um Balistol. Selbiges emulgiert mit Wasser, braucht also keine chemischen Zusätze.
    Am besten macht man den Prügel direkt sauber- 2 Tage stehen lassen mag kein Problem sein, sein vorhaben in den 2 Tagen zu vergessen führt allerdings dazu das man sich die Putzerei dann komplett schenken kann.
    Besten Gruß
    Markus

    Diese Signatur kann Spuren von Erdnüssen enthalten

  • Danke erst mal an alle die hier wirklich wertvolle Tipps gegeben haben. :thumbsup:
    Eine kleine Frage noch. Muss der Lauf dann wieder vor dem benutzen vom Öl befreit werden?
    Kann mir vorstellen das sich das Schwarzpulver dann im Lauf anbackt wenn ich diesen langen Trichter nicht verwende.

  • Sicher, schießen nur mit entöltem Lauf.
    Das hat zwei Gründe:
    1. Öl schmiert und verändert die Innenbalistik im Lauf. In der Folge geht der Schuss irgendwohin, jedoch nicht da wohin man zielt. Es dauert dann ein paar Schuss, bis die Treffpunktlage wieder stimmt.
    2. Denkbar sind auch Laufschäden, wenn der Lauf förmlich im Öl schwimmt. Das Geschoss müsste eine Flüssigkeit ja verdrängen, was nur bis zu einem gewissen Grad gelingt und bis zur Laufaufbauchung führen könnte. Allerdings dürfte das eher ein Problem bei Patronenwaffen sein, da der VL mit seinem Ladevorgang von vorne das überschüssige Öl in der Pulverkammer schieben würde. Zudem sind die Geschossgeschwindigkeiten und Drücke eher moderat. Dann allerdings zündet das SP auch nicht mehr und dann hat man ein größeres Problem. Kugel muss gezogen oder mit CO2 ausgeschossen werden. Anschließend gründliches reinigen. Bei entsprechenden Schießstandbetrieb und wartende Schützen würde das dann auch das Ende dieses Schießtrainings bedeuten.

  • Einmal kurz durchfegen genügt.
    Und wenn Pulver an der Laufinnenwand kleben bleibt, nicht so schlimm.
    Das wird beim Laden durch die Kugel doch nach unten geschoben.

    Obba Gerrit

  • Und wenn Pulver an der Laufinnenwand kleben bleibt, nicht so schlimm.
    Das wird beim Laden durch die Kugel doch nach unten geschoben.


    Richtig, dass kann man nur mit einem speziellem langem Trichter verhindern, den es zu diesem Zweck gibt. Den halte ich auch aus diesem Grund für entbehrlich.
    Auf meinen Kursen bestehe ich aus Sicherheitsgründen auf ein feuchtes Zwischenwischen nach jedem Schuss. Leicht feuchtes Zwischenwischen ist nach ein paar Schuss früher oder später notwendig. Es hält die Rückstände geschmeidiger und das Setzen der Kugel geht dann nicht so schwer.

    Um auch meine Ausführungen zum Abschluss zu bringen:
    Gerade beim Vorderladerschießen gibt es ebenso viele Vorlieben und gute Ratschläge, wie Schützen am Stammtisch sitzen. Da hat jeder so sein Rezept für seine persönliche Genauigkeit. Das fängt beim Befeuchten des Schusspflasters an, geht über das richtige Zwischenmittel beim Revolver, der richten Paarung von Kugel zum Pflaster und endet natürlich bei der Reinigung. Letztlich wird jeder Anfänger das selbst testen müssen und eigene Erfahrungen machen.

  • 1.) Ist Geschirrspülmittel nicht auch ein chemisches Lösungsmittel... :whistling:

    In dem Fall eher nicht, da es durch die Tenside physikalisch wirkt. Das Öl emulgiert.
    Das geht auch nur mit Wasser. Nur nicht so gut. Aber durch die Wärme des heißen
    Wassers doch schon erstaunlich gut.
    Nach eurer Logik müsste Wasser auch zu den chemischen Lösungsmittel zählen.
    Ich vermute aber dass Floppyk mit den chemischen Lösungsmittel eher so was wie Aceton,
    Alkohol, Toluol oder sonstwas Organisches gemeint hat.

    Gruß Klaus ;^)

  • Ist doch egal. Es ist doch weitaus einfacher den Lauf mit heißem Wasser zu spülen und ein paar Mal mit der Bürste hin und her, als der Einsatz zusätzlicher Mittel. Echte Lösungsmittel vertragen sich ihrerseits auch nicht mit Wasser, so dass das ebenso ein Hin und Her von Mitteln benötigt. Mit nur Wasser bekomme ich kein Öl weg, mit nur - sagen wir mal - Reinigungsöl bekomme ich das Salz nicht raus. Erso muss Wasser rein. Logisch ist dann auch, dass man eine ölige Pampe zumindest nicht so einfach mit spülen unter Einsatz von Pril rausgebekommt.
    Ich bin sicher, wenn man diese ölige Pampe im Lauf hat, diesem mit Einsatz von viel Wasser und Spüle reinigt, wird man nachher noch viele mit Reinigungsmittel getränkte Patches durch den Lauf ziehen müssen, bis er einigermaßen sauber ist.

    Ich hake den Lauf aus und lege ihn für 10 Min möglichst heißes Wasser mit Spüleizusatz. Nach diesen 10 Min ist es dann soweit kalt, dass man da mit den Fingern ran kann. Dann mit der Broncebürste leichten Einsatz. Rausnehmen, trocknen lassen, zwei ölige Patches durch, Pfeifenreiniger durchs Piston, ggf. neu gefettet einschrauben, Schaft einölen, zusammenschrauben, fertig.
    Brauche ich den VL längere Zeit nicht mehr, reibe ich den noch mit einem Konservierungspatch (Öltuch v. Frankonia) ab und stecke diesen in den Lauf wo er bis zum Entölen vor dem Schießen verbleibt. Entölen mache ich mit einem in Spiritus getränkten Patch.

  • Man muß aus der Reinigungskiste keine Wissenschaft machen...

    So wie das Floppyk beschreibt geht es auch problemlos bei den Vorderlader - Modellkanönchen, und wenn man ne entsprechende Spritzbox hat kann man zur Unterstützung auch den Kompressor einsetzen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Und, wann wird eingeschossen ?

    Der Gott,der Eisen wachsen lies, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte. E.M. Arndt
    Field Target im SC ernsdorf

  • Na so bald wie möglich! Die Zutaten außer dem Pulver sind schon da.
    Jetzt Samstag ist der Lehrgang und danach muss ich ja noch mal zum Amt nach Eberswalde, erst dann kann ich Pulver kaufen.
    Wenn alles so klappt wie ich denke, dann sollte alles am nächsten WE vorhanden sein. :thumbsup:

  • Vl Waffenwahl:

    Viel Geld spart man sich, wenn im Verein einmal unterschiedliche Waffen ( und Kaliber ) geschossen werden können. Jeder Vereinkollege ist i.d.R. bereit neue Vereinsmitglieder einen Probeschuss machen zu lassen. I.d.R. gibt es auch Vereinswaffen, die man am Anfang benutzen kann.

    Man bekommt auch viel mit, wie es mit Zubehör, technischen Probleme etc bestellt ist, welcher Drall der Lauf hat, wie sich Waffen mit unterschiedlicher Munition und Pulverladung verhalten.

    Für das Schwarzpulverschiessen haben sich bei mir doch die hochwertigeren italienischen Marken ( wie Pedersoli ) durchgesetzt. Man kann aber sicher auch mit anderen Marken viel Spass haben.

    Mit den Spaniern ( Ardesa & Co. ) gibt es doch das ein oder andere Qualitätsproblem. Das hat sich wieder bestätigt, als ich eine für das Indoor Schiessen gedachte Ardesa wieder zurücksenden muss, da die Qualität inakzeptabel ist. Erklärt sich aber auch durch die unterschiedlichen Preise, irgendwo muss ja der Preisunterscheid herkommen.

    Das Thema "Rost" hängt auch von der Metallegierung ab. Nicht nur vom Reinigen. Einige Metalllegierungen neigen mehr zur Korrosion als andere.

    Reinigen & Zubehör

    Das wichtigste ist beim VL Schiessen ein gutes Zubehör, immer zum Kaliber passend. Da würde ich nicht sparen, denn wer billig kauft, ist hier echt der Depp ( und kauft 2x :(

    Unbedingt braucht man und nicht vollständig:

    Super Lade/Reinigungsstock mit Laufschutz ( das beste was man kriegen kann )

    Pulvertrichter

    1a Reinigungbürsten/Wollwischer

    Ladehammer und Starthilfe

    passender Pistonschlüssel in guter Qualität

    Reinigungschlauch zur Laufreinigung ( gibt es bei Egun für fast alle Kaliber )

    Holzzange o.ä. zum Halten des Laufes ( sonst verbrüht man sich die Finger - kommt immer wieder vor.. )

    Reinigung:

    Meine VL Langwaffen sind alle von Pedersoli und teilweise schon über 15 Jahre ( und älter ) das Laufinnere von allen "blitzblank":

    Meine Erfahrung:

    Je schneller nach dem Beschuss reinigen, desto einfacher und weniger Arbeit. In jedem Fall muss der Lauf mit möglichst heissen Wasser gereinigt werden. Ob mit Pril oder ohne, ist wohl Glaubensfrage. Ich benuzte eine Plastikwanne, Trichter und Reinigungsschlauch, der Lauf wird so lange durchgespült, bis aus dem Lauf nur noch klares Wasser kommt. Der Lauf wird dann innen und aussen trocken gewischt und grosszügig eingeölt. Vor dem nächsten Beschuss muss das öl aber raus. D.h. 2-3 Zündhütchen mit Reinigungspfropfen verschiessen und danach nochmals sorgfältig nachwischen.

    Die Pistonzugänge und das Piston selbst bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, auch hierzu gibt es entsprechendes Reinigungszubehör. Wird immer gerne vergessen und führt zu Frust auf dem Schiessstand.

    Faustregel 30 Minuten Schiessstand ca. 40-50 Minuten Waffenpflege ( inkl, Ein- und Ausbau des Laufes )

    Eben ein zeitaufwändiges Hobby :P

    "Wege entstehen dadurch, dass man Sie geht" ( Franz Kafka )

  • 30 Minuten Schiessstand ca. 40-50 Minuten Waffenpflege ( inkl, Ein- und Ausbau des Laufes )


    Leider ;(
    Es ist zwar fast egal wie viel Schuss da durch gegangen sind, aber ein eingesauter VL kostet ne Stunde Putzarbeit, wenn man es denn richtig machen will.

    PS: Das mit dem Pulvertrichter zum Einbringen des SP in den Lauf habe ich immer noch nicht begriffen. Wozu ist der wichtig?
    Wenn man das SP einfach in den Lauf kippt, bleiben sicherlich Körnchen in Lauf hängen. Aber die werden ja mit dem Setzen der gepflasterten Kugel mit auf die Ladung geschoben und sind dann dort, wo sie auch mit Trichter hingelangt wären.

  • Aber mit dem Pulvertrichter kannst du sicher sein, dass dein ganzes Pulver trocken nach unten kommt und dann die gepflasterte Kugel drauf. Wenn du bereits einige Schuss draußen hast, wirst du verstehen warum der Trichter was gutes ist.

    Immer daran denken, die Kugel (Geschoss) muss ohne Abstand auf das Pulver, auch wenn der Patch feucht sein sollte!

    Also ich bin mit dem Putzen ca. 20min beschäftigt, Mit der Zeit wird es immer schneller, aber geputzt werden muss immer, sonst kannst'e ne neue Bleispritze kaufen...

    cu uwe

    der schon 2 Kg schwarzes Pulver verballert hat.

    Wer nach allen Seiten hin offen ist, ist nicht ganz dicht!
    8o

  • Zitat


    PS: Das mit dem Pulvertrichter zum Einbringen des SP in den Lauf habe ich immer noch nicht begriffen. Wozu ist der wichtig?

    Na ist doch klar. Damit man noch viel mehr tragen kann und noch gewissenhafter dem Augenschein nach arbeitet. Vieles ist Show & shine bei einigen. :D

    Ich selber schieße einen .45 Hawken. Dann auch empfehlen einen Diopter drauf zu bauen. Ist echt eine feine Sache.
    Zur Reinigung: Ich nehme den Lauf raus, setzte 1 L kockendes Wasser auf, stelle das Laufende mit dem rausgeschraubten Piston und Seitenschraube mit dem Schloss kurz ins kleine Brillen Ultraschallbad rein, nehme dann den Lauf und stelle ihn in die Badewanne, Plastiktrichter drauf, und mit dicken Schweißetrhandschuhen gieße ich das Wasser durch den Lauf, schruppe mit der Messing und der Haarbürste durch und spüle immer wieder zwischen drin und das wars. Das ganze lasse ich auskühlen und dann wird mit dem Wollischer Balistol schön drin verteilt, dann Piston rein, Seitenschraube rein ,außen am Lauf auch noch mit Balistol benetzt, in den Schaft gesetzt und dann kommt er in den Schrank.

  • Also so wild finde ich das mit dem Putzen, insbesondere bei den Hawkens mit aushakbarem Lauf nicht.

    Ich reinige in der Regel erst, wenn ich 2-3 Stunden nach dem Schießen zu Hause bin. Rost hatte ich noch nie im Lauf - und ich kontrolliere die Läufe aus Spaß mit einer Endoskop - Kamera ...

    Zwischenwischen mache ich bei meinen Matchwaffen nie, und bei einem hochwertigen Lauf und der richtigen Wahl von Zwischenmittel (Bierfilz), Patch (selbst ausgestanzter Baumwollstoff) und Pflastermilch (Bohremulsion) passiert das jedes Mal beim Setzen der Kugel. Präzisionsverlust während der üblichen 20 Schuß (5+15) beim Wettkampf habe ich nicht feststellen können. Wenn die Läufe innen gut poliert sind, bleibt da kaum etwas kleben, das feuchte Pflaster nimmt den Rest mit. Als Pulver habe ich früher Elephant, jetzt Wano verwendet - die Rückstände davon ziehen Wasser und halten die Rückstände geschmeidig, während das Schweizer Pulver mir zu heiß verbrennt und zu harte Rückstände hinterlässt - ausserdem ist es teurer.

    Zum Reinigen nehme ich eine 2 Liter Milchkanne, fülle sie zum Viertel mit kochendem Wasser, schraube das Piston heraus, und dan stelle ich den Lauf in die Kanne und "pumpe" mit Reinigungsstock und Patch, bis das Wasser schwarz ist. Die Mündung mit einem alten Handtuch umwickeln und festhalten, dann verbrennt man sich auch nicht die Hände ;)

    Das Ganze wird dann noch ein-2 Mal wiederholt, bis das Wasser sauber bleibt. Dann wird der Lauf mit trockenen Patches durchgewischt, bis die auch sauber bleiben, dann Ballistol rein und noch mal durchwischen, fertig. Durch die Hitze trocknet der Lauf sehr schnell, und Ballistol emulgiert zur Not mit Restwasser. Lauf außen noch mit Ballistol abwischen, fertig.

    Wichtig ist meiner Meinung so ein "Flashcup", der verhindert, daß die Waffe von außen verschmutzt und Gase vom ZH zwischen Lauf und Schaft eindringen und den Schaft schädigen.

    An meiner CZ75 oder Zastava M77 habe ich deutlich länger zu putzen ;)

  • Wo ich gerade ausstanzen sehe: Ich habe auch immer mit einem Schlageisen die rund ausgestanzt. ( verwende 0,2mm Baumwollstoff aus dem Textilhandel ).
    Habe dann allerdings doch mal mir eine Textilschere geholt und eckig ausschneiden probiert, was schneller und müheloser geht und konnte in der Präzision nix negatives sehen. ( gleicher Streukreis)
    Die Pflaster weiche ich auch in Bohrmilch ein.