Warst du bei der Bundeswehr/NVA bzw. bei einer anderen Armee?

Es gibt 1.799 Antworten in diesem Thema, welches 274.978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2022 um 22:52) ist von Paramags.

  • Das was Du zum Schluss beschreibst, ist ja leider ein gesellschaftliches / gewolltes / absichtlich unbeachtetes / politisches Problem !

    Europa / Deutschland wird am Hindukusch verteidigt - als ob ???

  • Was leider ein bisher großes Problem beim Bund war, ob es das noch ist kann ich nicht beurteilen: die Kampfausbildung, Ausrüstung und die Vor- sowie Nachbereitung der Kampfeinsätze. Ich habe einige ehemalige Freunde, welche nach ihrem ersten oder manche auch nach dem vierten Einsatz nicht wiederzuerkennen waren. Total fertig. Wesensverändert. Traumatas, nicht mehr gesellschaftstauglich und teilweise stark Alkohol- und Drogenabhängig. Hier empfinde ich ein großes Defizit und eine Verantwortung dem Soldaten gegenüber.


    Hallo,

    ein Auslandseinsatz der BW ist ja noch relativ jung.
    Hinzu kommt ein Einsatz in Kampfhandlungen, bei
    den mit scharfen Waffen geschossen wird. Früher
    wurde nur auf der Schießbahn scharf geschossen
    und die Kriegsspielchen fanden im „Sandkasten“ statt.

    Ich war bei mehreren Einsätzen im Kosovo und in
    Afghanistan dabei. Bei uns Offizieren war stets eine
    Psychologin dabei, die uns mindestens am Anfang
    und am Ende des Einsatzes durchleuchtete. Mir war
    das Bemuttern damals zu viel. Ich kann diesbezüglich
    nur von mir reden.

    Man kommt in den Auslandseinsatz und bekommt
    scharfe Munition zugeteilt. Dann wird eindringlich
    nur eine Schießerlaubnis zur Verteidigung erteilt.
    Spätestens wenn der erste Angriff erfolgt, sollte
    man sich im klaren sein oder einenguten Offizier
    als Führer haben, ob und wie man sich verteidigt.

    Gruß
    Viper

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (2. März 2021 um 14:40)

  • @Viper
    Über Kameraden habe ich da etwas mehr Einblick in die Materie als der „Otto-Normal-Bürger“, aber natürlich noch immer viel weniger als Du, der live dabei gewesen ist.

    Es geht ja aber auch um das Bild des Soldaten in der Gesellschaft im allgemeinen und speziell um die sogenannte Wiedereingliederung bzw. überhaupt erst mal um den Schritt, dann hier wieder irgendwie anzukommen !

    Wenn man dann „drüben“ tote Kameraden „erlebt“ und noch andere schlimme Dinge gesehen hat (was in einem Krieg ja fast „normal“ ist - allerdings sind das ja angeblich alles keine Kriege ...) stelle ich mir das schon sehr schwer vor für manche, den Schalter einfach so umlegen zu können.

    Das ist bei den Amis ja teilweise noch viel schlimmer oder war dort schlimmer, wobei diese aber auch eine ganz andere Militär „Kultur“ etc. haben.

  • Hallo,

    die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind auf keinen Fall Kriege.
    Es sind Verteidigungsfälle und man darf sich als Beteiligter z.B.
    Soldat nur selbst verteidigen. Wenn ein Waffeneinsatz statt
    gefunden hatte, dann wird man vom Dienst suspendiert und
    die Sache am Gericht des Standortes der Einheit verhandelt.

    Meiner Meinung nach sollen in diesem Forum keine Erläuterungen
    über tödliche Einsätze der BW erfolgen. Es kann sein, dass ich mich irre.

    Ich kann und darf nur über meine eigenen Beobachtungen und
    Empfindungen berichten. Beobachtungen, die ich bei Kameraden
    gemacht habe und negativ sind, werde ich in einem öffentlichen
    Forum nicht schreiben.

    Gruss
    Viper

  • Von Kumpels hörte ich aber, dass bei dennen nur abasseln angesagt war. Kommt wohl darauf an wo man hinkommt, was ansteht und wie die Vorgesetzten drauf sind. Das ist aber nicht nur beim Bund so.

    Ja so wird es wohl sein.
    Ich war persönlich nie dem Militär oder dem Dienst an der Waffe abgeneigt und habe mich ja gerade wegen der positiven Erzählungen von Freunden und Bekannten dann bei der Musterung auch für den Militärdienst und nicht für Zivi entschieden.
    Ich hätte sogar eine Karriere als Unteroffizier in Erwägung gezogen aber nach den schlechten Erfahrungen der ersten Monate habe ich meinen Antrag dann zurück gezogen.

    In einem österreichischen Waffenforum wird auch gerade dieses Thema diskutiert und es kommt immer darauf hinaus das es gewisse Einheiten und Kasernen gibt die echt übelste Schublade sind was das Kader dort betrifft.
    Ich hatte das vorher auch nicht gewusst und wahrscheinlich, was die Einheit betrifft wo ich war, ins Klo gegriffen.

    Hier der Thread, falls es jemand nachlesen möchte:

    https://www.pulverdampf.com/viewtopic.php?f=17&t=51989

  • in der bundeswehr , der ich war , 81 gab es den verteidigungsfall nur im eigenen land , alles andre ist krieg

    das hat man letztlich illegal ausgedehnt und behauptet im ausland, wo man nichts mit einer armee zu suchen hat, könne man sich verteidigen...

    das wä#re genau der grund für mich gewesen, nicht zur bundeswehr zu gehen heute
    damals war eben verteidigen nur im eigenen land richtig, wenn fremde heere die eigene landesgrenze überschreiten.. die heutige sicghtart kann ich nicht akzeptieren... und werde es auch nie, es hätte uns auch etliche traumtisierte soldaten erspart.
    heute hat man mit der freiwilligenarmee eine söldnertruppe des landes aufgebaut. sie dürfte nicht mehr bundeswehr heißen.

    gruß eswin

    INVICTUS

  • Hallo,

    sämtliche Auslandseinsätze der Bundeswehr wurden von unserem Parlament beschlossen.
    Es handelt sich hier in keinem Fall um einen Krieg bzw. Kriegseinsatz.

    Gruß
    Viper

  • Ob es nun Konflikt, Krieg, oder Auslandseinsatz genannt wird ist egal.

    Man sucht sich das Wort aus welches am schönsten klingt.

    Klar ist per Definition ein Auslandseinsatz etwas anderes als ein Krieg/Konflikt.

    Ändert aber nichts daran was die Motive sind warum die BW zbsp. im nahen Osten Krieg spielen.

    Hat meiner Meinung nur offiziell etwas mit Verteidigung, und humanitären Einsatz zutun.

    In Wirklichkeit geht es um ganz andere Dinge, weshalb wir dort unseren Dienst tun.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

    ----------------------------------------------------

    You gotta pay to play, if you want

  • Genauso sieht es aus. Da gibt es fast nichts hinzu zu fügen.
    Und bei einem, der sein selbst gewähltes Schicksal nochmals herausfordert als International Contractor, obwohl er in "Friedenszeiten" irgendwo ausgebildet wurde, für den wird das alles per Augenschein noch sichtbarer. Und für den ist der Griff zur Waffe und Munition so alltäglich, dass er vergisst, was für einen Unsinn die ganzen Regierungen verzapfen.
    Sie sagen: es gibt keinen Krieg. Sie sagen: das ist alles nur Auslandseinsatz und niemand schießt, bevor er nicht angegriffen wird, die Offiziere sind ja hinter dir und sagen dir auch, was richtig ist oder nicht. Das ist ziemlicher Bullshit. Wenn sie stundenlang einem Angriff ausgesetzt sind, es dort Verluste gibt und die Munition ausgeht. Das war keine einzelne Aktion, das war Alltag, verlassen konnte sich niemand auf die eigenen Offiziere, die waren im Rosabrillenmodus. Verlassen konnten sich unsere Leute dort nur auf die Alliierten und auf ihre Flugzeuge und Haubitzen, die angefordert wurden.
    Die wenigsten wissen, was dort richtig gewesen ist.
    Ich weiß es.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • und welchen sinn hat das für die deutsche bevölkerung das im ausland deutsche soldaten ihr leben azufs spiel setzten, obwohl das genauso auch ohne geht... ?
    will die deutsche bevölkerung das überhaupt ? wurden die gefragt ? , und das wo politiker nur eine volksvertretung darstellen ?

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ich habe Zivildienst gemacht,weil ich niemals von einer Regierung dazu gezwungen werden wollte, auf Menschen zu schießen....im Privatbereich, zur Selbstverteidigung,ist ne andere Sache,aber-als Normalo darf man ja mit dem kleinen Waffenschein nur ne Schreckschusspistole führen,aber mit Pfefferpatronen kann die im Notfall schon nützlich sein....den "grossen"Waffenschein bekommen hierzulande nur Politiker und Promis....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Ich habe Zivildienst gemacht,weil ich niemals von einer Regierung dazu gezwungen werden wollte, auf Menschen zu schießen.

    Habe ich auch drüber nachgedacht, bin zu dem Ergebnis gekommen dass die dir im Ernstfall eh eine Knarre in die Hand drücken ob du willst oder nicht.

  • Habe ich auch drüber nachgedacht, bin zu dem Ergebnis gekommen dass die dir im Ernstfall eh eine Knarre in die Hand drücken ob du willst oder nicht.

    ... und dann ist es gut für dich, wenn du damit möglichst gut umgehen kannst! Denn die "Zivi"-Armbinde spielt im Ernstfall keine Rolle!

  • naja mann sollte sich , egal wer schon sein leben verteidigen, warum soll das schmutzige gechäft ein andrer erledigen....

    man muß ja nicht unbedingt wegen seiner heren ideale ins grass beißen, wenn es eng wird ....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • und die V2 war so programmiert, das sie nur militärische Ziele trifft.....
    Zum Glück sind wir Europäer viel friedlicher geworden .

    Wenn der Kälte Krieg plötzlich heiß geworden wäre , dann hätte weder die Bundeswehr noch die NVA einen Sinn gehabt . Nach ein paar Minuten wäre nämlich mehr von Deutschland und der Welt übrig geblieben, das man noch verteidigen könnte .