Es geht mir um die allgemeine Reputation der Sport- und
Freizeitwaffe, namentlich der Druckluftwaffe als gesellschaftlich anerkanntes
Sportgerät und – wie bei unseren europäischen Nachbarn – um ein entspanntes
öffentliches Verhältnis zu dieser Waffengattung.
Dabei möchte ich das (deutsche) Thema Sinn und Unsinn des
7.5J Limits seit fast 45 Jahren basierend auf fragwürdige medizinische
Erkenntnisse streifen und als Teil des souveränen Volkes hinterfragen.
Das betrifft auch die Rolle der Medien im Bild der
Gesellschaft.
Beginnend möchte ich im Geiste das aktuelle nationale
Waffenrecht modifizieren:
Grundsätzlich ist der Erwerb einer Zentralfeuer-Kurzwaffe
nach sportlichem Bedürfnis nicht möglich; das größtmögliche Kaliber auf .22 LfB
(KK) limitiert.
Bei Bedarf sind GK-Kurzwaffen nur als „Leihwaffen“ auf
lizensierten Schießstätten zu überlassen.
Eine gut ausgebildete Jägerschaft benötigt auch keine kurze
„Fangschusswaffe“.
Ein Bedürfnis für diese Waffen wird grundsätzlich im
beruflichen Rahmen geregelt;
sie sind die LEBENSVERSICHERUNG unserer Staats- und
Sicherheitsbediensteten!
Sportliches Schiessen inkl. Erwerb und Besitz ist mit der
KK-Kurzwaffe nach entsprechendem Bedürfnis weiterhin möglich
IM GEGENZUG sollten Druckluftwaffen, welche ja im Lauf der
jüngeren Geschichte einen deutlichen technologischen Schub, sowie als
vielseitige anerkannte Sport- und Freizeitwaffe auf das in Europa übliche
legale Niveau gehoben werden, um auch gängigen internationalen Regeln zu
genügen. Erwerb, Tuning und grenzüberschreitender Transport der Gewehre
entsprechender (Wettkampf-) Klassen wäre deutlich einfacher, die juristische
Grauzone des Tunings wäre besser geregelt. Für Nachwuchs- und Altschützen mit
verschiedenen Ambitionen wäre der Schießsport deutlich attraktiver, Hersteller
und Händler würden profitieren.
Sinnvoll wären einfache gesetzliche Änderungen wie folgt:
LP und LG bis 7.5J frei ab 18 Jahren (wie bisher),
das Limit für LP bleibt bei 7.5J (auch international
üblich),
LG von 7.5J bis 16.3J frei ab 21 Jahren mit (kleiner)
Waffenachkunde KEIN BEDÜRFNIS,
LG ab 16.3J wie bisher nach Waffengesetz (Waffensachkunde
& Bedürfnisprüfung).
Deko und SSW sind Privatsache da durch gesetzliche Regelung
in der Öffentlichkeit nicht präsent (Handel & Besitz ab 18 Jahren, das
Führen grundsätzlich verboten – alles wie gehabt)
Das deutsche (F)-Limit ist demnach weiterhin für Personen
bis 21 Jahren, sowie für die Lizensierung von Schießstätten (Versicherung etc)
und für die Benutzung im Privatbereich relevant.
Vorraussetzung für eine allgemeine Akzeptanz in der
öffentlichen Wahrnehmung wäre die Trennung des Marktes in „weiche“ und „harte“
Waffen, ähnlich einer liberalen Drogenpolitik, verbunden mit gezielter medialer
Aufklärung durch kompetenter Publikation und entsprechender Resonanz bei
Verbänden, Herstellern und Politikern.
Damit kann eine zwangsläufige Liberalisierung im Sinne der
Sport- und Freizeitschützen eingeleitet werden – und nur so
So kann man der fortschreitenden Regulierungswut
entgegenwirken und unser Land wird um keinen Deut gefährlicher.
In der Regel richten sich ja die (auch gerechtfertigten)
moralischen Bedenken und Befindlichkeiten gegen Kriegs- und GK-Schußwaffen;
auch dank deutscher Exportpolitik.
Ich kenne eine Menge Menschen, die die Wirkung einer
Druckluftwaffe mit die einer ordinären Schusswaffe gleich bewerten und alles in
einen Topf werfen; Pauschales Motto Waffen=Gewalt!
Und bei der Entwicklung einer gesellschaftlichen Toleranz
und Akzeptanz kommen die Medien in’s Spiel:
Da finde ich (mit temporären Ausnahmen) unserer Printmedien
ganz einfach kontraproduktiv.
Der vorrüberziehende Headline-Leser gewinnt nicht von
ungefähr einen völlig entstellten Eindruck vom Typus des gemeinen mit tödlichem
Stahl aufgerüsteten Waffenbesitzers in endloser Gier nach der perfekten
lethalen Waffe.
Mitnichten möchte ich jemanden sein Fachblatt streitig
machen, jedoch ist es durchaus möglich, diesen herausragenden militanten
Eindruck zu entschärfen; das man auch bedenkenlos eines dieser Zeitschriften in
der Öffenlichkeit ohne verdecktes Cover lesen kann.
In GB, Frankreich oder Polen mag das anders sein, aber
unsere Gesellschaft hat aufgrund ihrer Geschichte andere Befindlichkeiten.
Und bei unsere Nachbarn sind so banale Dinge wie das
pragmatische juristische Handling einer Druckluftwaffe selbstverständlich.
Ein Zeichen der Freiheit und eines souveränen Volkes!
Ein strenges und durchsetzbares Waffengesetz ist absolut
notwendig, unserer Kids wegen mit ihrem sprichwörtlichem jugendlichen
Leichtsinn, aber auch mit Blick auf eine immer unberechenbarer agierenden
Gesellschaft und einer Welt mit der Tendenz zu immer schärfer werdenden
Verteilungskämpfen.
Aber bitte intelligent und an der Wirklichkeit orientiert.
Wenn ein Chefredakteur eines dieser Blätter in seiner
Präambel in schöner Regelmäßigkeit Politiker und Abgeordnete wegen ihrer
„Waffenfeindlichkeit“ verbal aufs Korn nimmt, sollte er bedenken, dass er mit
einer weniger militant aufgemachten Publikation den Schießsport einen weit
höheren Dienst erweist.