Treffpunktverlagerung Preller ...

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 8.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2013 um 23:59) ist von Andreas Hack.

  • Beim Preller kommen im Gegensatz zur PCP noch einige Fehler mehr hinzu. Deshalb sind die Preller nie so präzise wie die PCP (bei hochwertigen Waffen).


    Dem muss ich wiedersprechen, gute Preller können bei einem Bruchteil des Preises eines guten Presslüfters unglaublich präzise sein. Ich bin nicht der beste Prellerschütze und meine 97 war auch bestimmt nicht die beste je gebaute. Aber der Streukreis auf 47m sagt glaub ich einiges aus:

    Das waren gut 20 Schuss, unsortierte Dias, allerdings noch ein altes, sehr gutes Los JSB. Geschossen im Freien, FT-Sitz, ganz leichter Wind von links auf 47m auf unserem Stand in Wiesloch, unter Zeugen. Da sind ein paar Abzugsfehler, vielleicht ein krummer Dia oder eine Windböhe, aber rund 15 Schuss bilden ein Loch. Der skizzierte Kreis hat 40mm, also hat die Gruppe nicht viel mehr als 12mm. Friedrich hat meines Wissens nach schon bessere Streukreise raus gehauen! Mir ist kein Presslüfter bekannt der das unter Zeugen besser kann, und den könnte man theoretisch einspannen.

    Jetzt möchte ich kurz auf das was Andreas angedeutet hat eingehen.
    Meine 97 wurde von einer F Version mit einem V-Glide Kit auf 16 J umgebaut. Nach dem Umbau im Sommer 2012 habe ich fast 4 Monate lang nicht die Kappen von den Türmen genommen, ich schoss über Dots und musste keinen Klick korrigieren. Das Gewehr hat bei jedem Training gleich geschossen, perfekt. Ob ich ein kurzes Training absolviert habe oder mal 250 Schuss an einem Mittag, vollkommen egal. Wenn ich alles richtig gemacht habe, ging der Schuss ins Ziel. So gelingen dann irgendwann Streukreise wie oben gezeigt. Man kennt sein Gewehr, kann sich 100% darauf verlassen und weiß gar nicht was die anderen Prellerheinis da immer von Problemen faseln. Aber dann gings los. Von einem zum nächsten Training hatte sich die Trefferlage vertikal verändert - ca. 35mm Tiefschuss auf 40m, meine Fleckdistanz. Genau 20 Klicks, ich dachte es sei das kühle Spätherbstwetter das hier seinen Einfluss hat. Ab diesem Tag hat mich dieser Sprung um immer exakt 20 Klicks monatelang begleitet. Rauf, runter, unabhängig ob kalt oder warm. Die Abstände zwischen den Sprüngen wurden immer kürzer, auch im Training von einem zum nächsten Schuss. Ich hab hier im Forum darüber nie was geschrieben weil ich nicht glaube hier ernsthaft Hilfe zu finden. Ich hab mir dann ein zweites Bushnell gekauft. Beim Einschiessen des neuen Glases habe ich mich 2m näher ans Ziel gesetzt und meine Trefferlage war total daneben, von einer Sekunde zur nächsten. Auf Fleckentfernung umgesetzt - Srung, 20 Klicks! Andere geneigte Montage, Einblockmontage, andere Anordnung der Montage, Montagen vorm Schiessen geöffnet, andere Dichtungen. V0 war allerdings immer gleichmäßig und einwandfrei. System in Epoxy gebettet, mit losen und festen Schaftschrauben und und und. Ihr werdet's ahnen - 20 Klicks.
    Nach der DM2013 war ich endgültig fertig mit der Büchse und hätt sie am liebsten um den nächsten Baum gewickelt. Die einzig für mich noch denkbare Erklärung war ein Fehler im System selbst. Ich hab die HW dann zu Weihrauch geschickt, man hat dort auch eine Schießmaschine auf der Preller auch eingespannt geschossen werden können, so wurde mir das mitgeteilt. Ich denke Friedrich hat andere Treffpunktverlagerungen als meine präzisen 20 Klicks Sprünge. In meinem Fall war wohl tatsächlich der Laufblock der im Systemrohr eingeschrumpft ist die Wurzel des Übels. Ich hab dann schliesslich kurz vor der WM eine neue HW bekommen, leider war das verbaute V-Glide irgendwie ins gute Weihrauchfett gefallen... Das ganze ein paar Tage vor dem größten Wettkampf den man erreichen kann. Ich hab das Kit nicht mehr zum funktionieren gekriegt. Das klebrige Fett von Steve Pope an der Feder ist nicht zu unterschätzen... Ich hab dann kurzerhand ein 16J Vortek Kit eingebaut und mit 1.1/2 Dosen Dias eingeschossen. Die WM lief dann eher bescheiden, hat aber trotzdem riesen Spaß gemacht und war ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe seitdem nichts mehr an der HW verändert. Sie war nach ca. 2000 Schuss wieder sehr konstant, die rote Vortek Dichtung hat länger gebraucht als die V-Mach um sich perfekt einzulaufen. Jetzt allerdings schiesst die neue 97 so perfekt wie die alte bevor der ganze Mist losging. Beim 3 Nationen Cup in Dorsten hatte ich wieder ein Gewehr auf das ich mich verlassen konnte.
    Zwei interessante Beobachtungen an der Neuen, der Abstand zwischen Spannlauf und Laufgewicht ist deutlich kleiner. Mein alter Spannhebelgriff passt an der Neuen nicht mehr bzw. liegt am Laufgewicht an. Dies hatte KEINEN Einfluss auf die Streukreise. Ich hab ihn trotzdem demontiert. Kopfsache. Ausserdem erzeugt der neue Lauf offensichtlich einen anderen BC als der alte, bei exakt gleicher V0, gleichem Glas, Montage und Dias und Fleckschuss bei 40m musste ich mit meiner Alten auf 50m 2 Dots hoch halten, jetzt sind es 2,5.
    Ich hab mir zu Friedrichs Ausreißern auch schon meine Gedanken gemacht und hatte seinen nicht verriegelten Spannlauf im Verdacht. Wenn der Sapnnlauf nicht fest arretiert ist, zieht er die Kompressionshülse nicht immer gleich fest nach vorn und die Kompressionshülse presst die Laufdichtung nicht immer mit der gleichen Kraft gegen den Laufansatz. Dagegen sprechen die konstanten V0 Messungen von Friedrich. Da stehen wir wieder, ratlos wie so oft...
    Ich bin gespannt wie lange der Frieden bei mir hält!
    Grüße an alle Leidensgenossen!
    Alex

  • im laufe der jahre habe ich einige fehlerquellen bei MIR entdeckt und beseitigt,die kann ich euch gerne mal aufzählen.

    Ja hier ist "made in germany" schon sehr positiv sensibilisiert.

    Ich habe mich jahrelang mit diesem Problem beschäftigt und versucht nach und nach jede denkbare Ursache für mechanisch verursachte Streukreisveränderungen auszuschließen.
    Meine absolut bis zum Exzess optimierte HW 97k, bei der nichts mehr wackelt! Nichts mehr rappelt! Alles was spielfrei sein darf, ist nahezu spielfrei. Alles was etwas Spiel benötigt, wie z.B. der Kolben bekam ein wohl dosiertes minimales Spiel.
    Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass man mehr machen kann, um einem "Freizeit-Luftgewehr" Präzision zu verschaffen.
    Wie viele von euch wissen, habe ich dieses Gewehr an einen guten Freund verkauft. Aber er meldet auch merkwürdige Abweichungen vom erwarteten Schussbild.

    Wenn wirkliche außergewöhnlich gute Schützen mit wirklich bis zur Perfektion optimierten Gewehren übereinstimmend und vielfach merkwürdige Treffpunktverlagerungen feststellen,
    dann wird es wohl an der Waffe liegen. Und nicht am ZF, weil es waren ja verschiedene Exemplare nim Einsatz.
    Ich persönlich glaube, wir sind am Ende der Möglichkeiten der HW 97k angekommen!
    Ich habe reproduzierbare Streukreise von ca. 10mm auf 40m mit der 16,3J HW 97k geschossen...... und im Wettbewerb Katastrophen erlebt.

    Vielleicht liegt es am Lauf? Den hat wohl noch niemand von uns gewechselt. Und ich weiß, dass das Innenleben nicht absolut perfekt einem Matchlauf entspricht. Wie auch?!

    Die HW 97k ist eines der besten Federdruckluftgewehre auf diesem Planeten. Aber auch sie hat Grenzen. Wenn ich noch Wettbewerbe schießen würde, würde ich den Lauf gegen einen 1A-Match Lauf tauschen! Das ist konstruktionsbedingt nicht gerade einfach, außer es wird direkt bei der Produktion gemacht.

    Viele Grüße,
    Bernard

  • Zitat von »Udo1865«


    Beim Preller kommen im Gegensatz zur PCP noch einige Fehler mehr hinzu. Deshalb sind die Preller nie so präzise wie die PCP (bei hochwertigen Waffen).

    Dem muss ich wiedersprechen, gute Preller können bei einem Bruchteil des Preises eines guten Presslüfters unglaublich präzise sein. Ich bin nicht der beste Prellerschütze und meine 97 war auch bestimmt nicht die beste je gebaute. Aber der Streukreis auf 47m sagt glaub ich einiges aus:

    Deine Aussage ist zwar nicht ganz falsch, aber es gibt 100fach belegte Wettkampfergebnisse, die zeigen das Klasse 2 im Schnitt immer deutlich weniger Treffer erziehlt als Klasse 1. Selbst bei WMs bei der Leute mit extrem getunten Prellern schiessen ist das so.

    Ja, auch mit einem Preller kann man mal im Training tolle Streukreise schiessen, das kommt vor. Ist aber kaum aussagekräftig.
    Das ein Preller genau so präzise schiesst wie ein PCP, glaube ich erst wenn die besten 3 Prellerschützen im Wettkampf genau so viele Treffer erzielen wie die besten 3 PCP-Schützen. ;^)

    Ich möchte aber nochmal auf die beschriebenen V0 Schwankungen von Friedrich eingehen.
    Chairgun sagt dazu folgendes:
    Zwischen einer V0 von 210 und 218m/s liegt auf 25m ein Unterschied im Drop von 6mm mehr nicht.
    Drop heißt: Der Geschossabfall wenn man genau waagerecht schiesst.
    Wenn man dagegen normal schiesst, d.h. leicht nach oben zielt, ist fast kein Unterschied mehr sichtbar(ca. 0,2mm). siehe Bild
    Ist auch kein Kunststück, da 25m ungefähr im höchsten Punkt der Flugbahn liegen und die Kurve da sehr gestreckt ist.

    Ich denke, das die Auswirkungen von V0 Schwankungen stark überschätzt werden.
    Mit dem Thema habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Für alle Zweifler kann ich sagen, das die Berechnungen von Chairgun inzwischen sehr präzise die Realität abbilden. Das habe ich in einer Halle von 10-50m ausgiebig, mit ca. 800 Schuss über den Chrony geschossen, getestet.

    Das mit dem "anderen BC erzeugen" halte ich für interessant. Wie geht das? Wird das Dia durch den neuen Lauf anders verformt? Denn einen andere Möglichkeit fällt mir jetzt nicht ein.


    Gruß Udo

  • Ich denke, das die Auswirkungen von V0 Schwankungen stark überschätzt werden.

    Sehe ich ebenfalls so. Das ein Preller nicht derart konstante v0 produziert wie ein Pressluftgewehr ist vielleicht Fakt, aber sicher nicht Ursache des Problems. Statische v0-Kontrollen sind da auch wenig zielführend, da sich die v0 auch bei anderen Haltewinkeln (im Wettkampf z.b.) ändern kann. Einfach mal, wenn sicher machbar, das Gewehr 45° nach oben halten und die v0 messen ;)

    Viel beim Preller ist Kopfarbeit, wie die unzähligen Plastiknüppis, Gleitringe, "Teflon"-Gleiter und den ganzen Kram den man sich einbaut. Wenn canelles möchte kann er ja sicher noch etwas zur v0-Konstant zwischen seinem V-Glide-Kit und "nur" der Vortek-Feder und -Dichtung schreiben.

    Die andere wichtige Sache dürfte meiner Meinung nach die Halteempfindlichkeit eines Federdruckgewehres sein. Im Wettkampf ändert sich ja auch der Anschlag, das Gewehr konstant gleich zu halten ist also recht schwer.

  • Udo, dann reden wir aneinander vorbei.
    Ich hatte deine Aussage so gedeutet, das Preller von der Grundpräzision nicht an Presslüfter rankommen. Dem habe ich wiedersprochen.
    Das sie unter Realbedingungen im Gelände viel schwieriger zu schiessen sind als Presslüfter, dürfte unumstritten sein. Kennst du ja aus eigener leidvoller Erfahrung.
    Daher die niedrigeren Scores in den Wettkämpfen. Und sicher ist es auch so, das der überwiegende Teil der wirklich guten Schützen einfach Erfolg und den Wettkampf suchen und daher die viel stärker frequentierte Pressluftklasse wählen. Ich kenne aus meiner Umgebung 1-2 sehr gute PCP Schützen, wenn die statt ihrer Presslüfter künftig nen Preller mit zum Wettkampf nehmen würden, würde der Trefferschnitt in Klasse 2 auch spürbar hoch gehen.
    Das hat man in der Vergangenheit bei Doppelstarts in Klasse 1 und 2 ja immer wieder gesehen.
    Was mit nem Preller geht wurde am letzten Tag der WM deutlich als der neue Weltmeister bei Wind 46 geschossen hat. :wow::wow:

  • Was mit nem Preller geht wurde am letzten Tag der WM deutlich als der neue Weltmeister bei Wind 46 geschossen hat.

    Ein einziger Wert von Hundert. Das nennt man Glück. Ist "wissenschaftlich" nicht aussagefähig, da nicht signifikant.
    EDIT: Fazinierend fand ich allerdings die allgemein hohe Trefferquote bei den Prellern, obwohl doch nie geradeaus geschossen wurde.
    Wie kann das sein, wenn doch Preller so empfindlich auf eine andere Körperhaltung und Gewichtsverlagerungen durch Bergauf- und Bergabschiessen reagieren?

    Aber ich verstehe was du meinst. Ein eingespannter Preller müßte genauso enge Streukreise schiessen können wie ein PCP.
    Leider kann man es nicht anders vergleichen. Vom Arm geschossen, gibt es zuviele Fehlerquellen um das wirklich wiederholbar bestätigen zu können.
    Also bleibt es (zunächst) beim Glauben daran, das ein Preller genauso präzise schiessen KANN, wie ein PCP. Ich stehe dieser Meinung nicht abgeneigt gegenüber, aber wie kann man das Qualifizieren? Sprich, wie kann ein Prellerschütze die Grundpräzision seines Gewehrs möglichst exakt ermitteln?
    In diesem Thread sollten alle Fehlerquellchen mit qualifzierter Ausage (wiederhol- und nachprüfbar) über die Größe und Auswirkung der möglichen Fehler zusammengetragen werden, um am Ende jede Art von Treffpunktverlagerungen erklären zu können.

    Viel Dinge beim schiessen sind "Glaubensache". Davon muß man sich verabschieden, wenn man wirklich sichere Erkenntnisse sammeln möchte. Ein Beispiel, welches auch hier im Forum immer wieder zu finden ist: Seht euch mal den 5-Schuss Streukreis an. Meine Waffe schiesst super präzise Loch in Loch. Unerwähnt wird dabei, das die anderen Streukreise nicht Loch in Loch waren und über Ausreisser großzügig hinweggesehen wurde. Damit gewinnt man keinerlei Erkenntnisse.
    Wenn man neues Wissen gewinnen möchte, muß man der Wahrheit genau ins Gesicht sehen.....und jeder Ausreisser hat seinen Grund.

    Gruß Udo

  • Hi Mädels,

    ich glaube dass ich mich falsch ausgedrukt habe oder ich bin falsch vestanden. Zum Glück ich habe mein gewehr im Grif ( hoffe ich zumindestens).
    Das bestätigt das letzte Schiesen im Starnberg . ;^) 41/38 aus 50.
    Ich wollte im dem Tread eure Interesse aufwecken ein Problemm zu untersuchen und ich kenne mehrere Schützen diie dieses Problemm haben.
    Die Erfahrung austauschen und damit anderen helfen.
    Ein Preller kann lange schiessen ohne Veränderungen aber wenn die kommt, dann das Licht aus... :thumbdown:

    Ich hätte gern diesen Thread als praktische Hilfe für Prellerschützen gesehen, wir können gemeinsamm die eventuelle theoretische Fellerquellen
    zusammenfassen und abzuarbeiten, um festzulegen was relewant ist und was nur falsche Gedanke ist.

    @ Musaschi, my dear Friend ! Immer gern lese deine Beiträge und stelle fest, dass wir entwickeln uns immer parallel, denken fast gleich aber
    unsere Waffen sind absolut unterschiedlich bei fast nah an perfekte Prezision. Unsere vorliebe zu HW 97 gibt keine Ruhe dem Tuninggeist.
    Letzte was ich in Angriff nehmen würde der Lauf und du hast absolut Recht !!! Das Ding wrd noch besser schiessen..leider Konstruktion
    des Gewehres gibt kaum Möglichkeiten mit Haushaltswerkzeugen das zu machen.

    @ Alle Preller ist sehr launisch aber wenn man ihn verstanden hat, macht damit fast unmögliche ;^


    HW 97 k (Kodename HW2112) Distanz 51 m, FT- position 4 Schuss den fünfte habe ich mir gekniffen. Ein spontane Idee war eine rote Propfen aus dem Fass zu treffen, leider habe keine Treffer gesehen und nach den vierten aufgestanden um zusehen was überhaupt los ist Zu meine zufridenheit rote Propfen war weg aber keine Einschussstellen von anderen grei.... dann habe ich Fass
    umgedreht. Unmöglich aber wahr.

    Gruss Friedrich

    Wolf Creek Field Target Shooting Club 2002 e. V. HW 97 k Bushnell Elite 4200 16,3 J :winke:

    2 Mal editiert, zuletzt von Schwarzholz (5. November 2013 um 20:50)

  • Ihr seid mit der HW97 nicht allein. Meine TX200HC 16j macht das auch.Ich schieße nicht sehr viel damit, aber wenn habe ich auch Verlagerungen in der Höhe. Kann auch alle 30 Schuss passieren ,und dann wieder zurück......

    Die TX und die Prosport sind angeblich empfindlich,was den Verschleiß der Laufdichtung angeht.Man sollte die öfter mal wechseln.Die V0 ändert sich dann nicht groß,aber der Impuls ist ein anderer...

    Ich denke auch mal etwas mehr oder weniger Reibung im System kann durchaus die Treffpunktlage beeinflussen.

    Gruß Thomas

  • Ich denke auch mal etwas mehr oder weniger Reibung im System kann durchaus die Treffpunktlage beeinflussen.


    Eine Ursache, die oftmals unterschätzt wird in ihrer Wirkung. Gerade diese nicht entgrateten Kanten an allen Funktionsteilen sorgen immer wieder für unvorhergesehene Leistungsschwankungen, neben dieser von Weihrauch verwendeten Wagenschmiere. Das passiert aber nicht nur bei Prellern, sondern auch bei den Drucklüftern, wie der HW 100.

    Was man im Schmierfett an Abrieb findet, ist schon erschrekend. Ein Blick durch das Mikroskop hat mich glatt umgehaun - kammt davon, wenn man zu neugierig ist... :D


    Tx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Ich glaube auch das nur eine konstante v0 nicht kompletten Aufschluss über die Abläufe im Federdruckgewehr geben kann.

    Das Problem das Canelles mit seiner HW97 hatte, hat mich dazu bewogen auch mal bei meinen eigenen 97ern etwas genauer hinzuschauen. Hier gibts, mechanisch gesehen, sicher 1-2 Punkte die man grundlegend verbessern kann. Eine der 97er habe ich auf Grund der neuen Erkenntisse quasi "aussortiert", da hier ein möglicher Fehler schon von Werk ab eingebaut war.

    Einen anderen Lauf in eine HW97 einzubauen ist eigentlich nicht so das Problem. Man muss die Schweißpunkte am Systemrohr auftrennen, was zb. mit einem Hartmetall-Fräser in einer kleinen Fräsmaschine problemlos geht, und dann den Block in dem der Lauf steckt auspressen. Den Lauf aus dem Block raus, neuen Lauf rein, wieder alles zusammenbauen, lagerichtig verpressen und von unten her anheften.

    Alles in Allem nicht schwerer als der Laufwechsel bei einem G3 :n17:

    Das "Problem" ist nur, woher den neuen Lauf bekommen. Aus einem Rohling einen neuen Anfertigen darf nur ein Berechtigter. Die wollen für sowas meist einen Haufen Geld. Und ohne ins Detail zu gehen, einfach einen Rohling absägen, ins Dreibackenfutter spannen und plandrehen ist nicht gerade der Brüller. Das Endergebnis ohne die nötige Sorgfalt stünde in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Kosten.

  • lagerichtig verpressen und von unten her anheften.


    Genau da würde ich ansetzen und eine Naht rundherum ziehen, um absolut jede Bewegungsmöglichkeit des eingepressten Blocks auszuschließen.

    Ein weiterer Ansatz wäre, dies allerdings nur in einer Neukonstruktion:
    Der Lauf sitzt zentrisch im Systemrohr, dies sollte Höhenschwingungen reduzieren.
    Ich weiß natürlich, dass diese auch aus dem Rest des LGs und seines Aufbaus resultieren, aber jedes bisschen könnte helfen.


    Stefan

  • Wenn die Durchmesser Laufhalter <> Systemrohr richtig zusammenpassen (Übergangspassung) gibt es eigentlich keinen Grund rundherum zu schweissen. Natürlich kann eine feine WIG-Naht nicht schaden. Genau hier sah ich bei meiner einen HW97 das Problem. Im Schraubstock mit Kraft am Spannhebel gezogen hat man gesehen das der Laufhalter im Systemrohr quasi Luft hat. Daran würde auch eine Naht im vorderen Bereich nichts ändern, der Spannlauf würde das Material drumrum mit der Zeit mürbe machen. Das Spiel wäre im hinteren Bereich (wo der Lauf aus dem Block schaut) immer noch da.

    Ich weiß nicht wie Weihrauch das Spiel in der Serie überbrückt, ob am Laufhalter gerändelt ist o.ä. Meine Vermutung geht da hin das das Systemrohr in der Serie gar keinen Durchmesser +/- 0,02mm haben kann (Kosten und Fertigungsaufwand) und sich deshalb hier ein Fehler bilden kann. Ähnlich dürfte es sich bei der Verbindung Lauf <> Laufhalter verhalten, wobei diese Maße meiner Meinung nach viel besser zu kontrollieren sein dürften. Zumindest das Spiel Laufhalter <> Systemrohr könnte man ohne Zerlegen der Waffe mit einem Stift an der richtigen Stelle minimieren.

    Sollte mir mal eine vergammelte/defekte/unvollständige HW97 über den Weg laufen mache ich die gerne mal auseinander. Das muss alles lange nicht das Problem sein. Sieht man halt erst wenn es auseinander ist.

    Wer auch ein bischen KK schiesst weiß das es nicht "normal" ist selbst damit solche Streukreise zu schiessen wie wir den Gewehren manchmal im Field Target abverlangen. Da gehört ausser der passenden Munition auch eine gehörige Portion Glück dazu ein derartig gutes Gewehr zu erwischen.

    Ohne das das jetzt Thema werden sollte, aber auch bei den Matchplempen gibts die eine oder andere Gurke. Erst neulich habe ich das Gehäuse einer Steyr aufgespindelt, da lag der Lauf an der rechten Seite der Bohrung an. 2,5mm im Durchmesser hats gebraucht damit der Lauf frei wird. Genauso hatte ich schon Feinwerkbau 300S die ums verrecken nicht geschossen haben. An eine HW97 zb. werden ja grundsätzlich keine Match-Ansprüche gestellt und dafür ist sie auch nicht gebaut noch konzipiert worden. Der Begriff "Freizeitgewehr" ist meiner Meinung nach überspannt und grundlos negativ behaftet, trifft aber am ehesten darauf zu. Wer solche Streukreise hinbrennt wie zb. Canelles auf seinem Foto der kann mit sich, dem Gewehr und seiner Munition hochzufrieden sein.

    Gewehre mit mittig eingesetzten Lauf, aber sonst nach Art der HW77, gibts ja in England. Aber auch die haben die selben Probleme wie die 77/97 bei uns. Zudem haben die noch Lothar Walther-Läufe ;)

  • Ich hab jetzt zwar fachlich nichts mehr dazu beizutragen, aber grundsätzlich sehr gut, der Thread. Gibt einem das Gefühl, nicht allein zu sein mit dem Problem oder sich immer wieder zu fragen: Bin ich jetzt zu doof für oder was? Danke dafür an den TS.

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

  • Hallo,

    Ich habe jetzt auch einige Zeit darüber nachgedacht.. Und
    einige Experimente in Bezug auf den Prellschlag gemacht. Hier sehe ich
    nämlich den Problempunkt.
    Es ist dem Schützen ganz einfach nicht
    möglich die Prellschlagwaffe immerwieder in der selben Position in den
    Anschlag zu bringen.
    Die Konzentration lässt mit der Dauer des
    Schießens nach, damit wird die Waffe oft unbewusst anders gehalten. Dazu
    kommen noch, so abwägig
    es auch klingt, psychologische Faktoren.

    Meine Sommerferien habe ich zum teil diesem Problem gewidmet und habe überraschende Ergebnisse erzielt.

    Ich habe versucht alles mit in meine Untersuchungen einzubeziehen.
    Temperatur, Wetter, Schlafstunden, Uhrzeit, Zeit nach dem letzten Essen ect..

    Die
    Trefferpunktverlagerung stellte sich in Abhängigkeit der genannten
    Faktoren immer konstant nach einer bestimmten Anzahl von Schüssen ein,
    plus minus 5 Schuss.
    Soweit dies möglich war habe ich versucht jedes Szenario mindestens 3 mal zu wiederholen..

    Hier ein Ergebnisbeispiel:

    -total
    blauer Himmer, rund 23 Grad, 6 Stunden Schlaf, letzte Mahlzeit:
    Frühstück- 30 min her, Uhrzeit: 8:04, Tagesablauf bis dahin: Schlaf,
    Duschen, Frühstück, Auto fahren (Beifahrer)

    Trefferpunktverlagerung nach 42 Schuss bei Versuch 1
    zwei Tage danach boten sich gleiche Bedingungen: Verlagerung nach 45 Schuss.

    Nach ca. 20 Schuss musste ich mich daran erinnern, die Waffe bewusst in einer Position zu halten.
    Nach
    den 42, bzw. 45 Schuss brach ich das Experiment nicht ab, um die
    Kontinuität der Veränderung festzuhalten. Ich schoss jeweils 5 weiter
    male, und jedes mal lag der Trefferpunkt wieder im zweiten Trefferfeld.
    Als
    ich mich dann wieder bewusst auf meinen Anschlag konzentrierte, musste
    ich feststellen, dass ich den Anpressdruck der Waffe an meine Schulter
    erheblich, ohne es zu wollen, erhöht hatte.


    Solche Ergebnisse stellten sich, je nach Einflussfaktoren psychologischer Seite, früher oder später ein.


    Dies lässt mich die eindeutige Aussage schließen, dass es ein Schützenbedingtes Problem ist.

    Oben
    habe ich auch gelesen, von diesem User unbewusst geschrieben, dass sich
    diese Probleme bei den kürzeren Läufen weniger abbilden. Dies weist
    ebenfalls wieder auf das Prellschlagproblem hin.
    Da der Diabolo viel
    schneller außerhalb des Laufes ist, und erst größere Veränderungen im
    Anschlagverhalten des Schützen signifikante Veränderungen bringen.

    Des weitern habe ich das Experiment gemacht, eine 16er HW97 und meine 7.5er HW97 auf 35m im Trefferbild zu vergleichen.
    Die
    16-Jouler zeigte bereits nach 20 Schuss einen größeren Streukreis durch
    eine Trefferpunktverlagerung als meine 7.5er. (beide habe ich
    geschossen)
    Das heißt für mich, wir verändern ständig unseren
    Anschlag. Diese Veränderung kommt jedoch erst zum Tragen, wenn der
    Einfluss der Veränderung groß genug ist, um den Diabolo noch zu
    beeinflussen.

    Ich Trainiere in letzter Zeit bewusst nur noch meine Anschlagposition, um dieses Problem so weit wie möglich auszulöschen.

    Insbesondere dem Problem in der Klasse 2 habe ich mich gewidmet.

    Als kurze Nebeninfo:
    Da
    ich, mit meinen 16 Jahren, eine Sondergenehmigung bräuchte, um die WBK
    schon jetzt zu machen, diese aber für den FT-Sport nicht vergeben wird :cursing: , bin ich seit zwei Wochen Jagdscheinanwärter.
    Bei Bestehen dieses bin ich Inhaber einer uneingeschränkten WBK...
    Als Folge werde ich logischerweise, sofern ich bestehe :rolleyes: , ab Februar Klasse 2 schießen.

    Hier geht eine weitere Experimentreihe meinerseites los. Ich werde mir eine 16-Joule HW97K mit blauem, schwerem Schaft holen.
    In
    Zusammenarbeit mit einem Verwandtem Büchsenmacher werde ich ein
    V-Mach-Kit einbauen lassen, dieses aber in 1 Joule Schritten drosseln
    lassen. Mit 14 Joule fange ich an.

    Idee dahinter: kleinere Energie=weniger Prellschlag

    Jetzt gilt es, den Spagat zwischen kleinsmöglicher Energie, ertragbarer Windanfälligkeit und annehmbarer Flugkurve zu schaffen.

    Solange diese Faktoren noch im Plus sind werde ich sie weiter drosseln, bis ich diese überschritten habe.
    Anschließend wirde eine neue V-Mach-Feder mit der vorherigen Drosselung (bzw. Länge) eingbaut.

    Zudem werde ich versuchen das Gewicht des Schaftes zu erhöhen, deswegen auch der schwere, blaue Schaft.

    Über den Verlauf dieses Experiments werde ich, sofern alles klappt, ein Thema erstellen.

    Ich hoffe es war alles halbwegs verständlich was ich versucht habe von mir zu geben :D

    Grüße, Euer Leo

    Field Target Club Chemnitz e.v.