Ungewöhnliche Anforderungen

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Mai 2011 um 08:41) ist von T-gnom.

  • Liebe Freunde des Schießsports,

    ich würde gerne auf Euer Fachwissen und Eure Erfahrung
    zurückgreifen, um zu einer Entscheidung zu kommen.

    Die FAQ und diverse Tests etc. habe ich mir bereits
    durchgelesen, aber leider liegt mein Anwendungsgebiet für
    eine freie Waffe doch etwas abseits vom allgemeinen Interesse,
    sodaß die Testberichte nur bedingt für mich hilfreich sind.

    Die Waffe möchte ich im Bereich "Fotografie" einsetzen.
    Es geht um Kurzzeitaufnahmen z.B. dieser Art:
    http://fc-foto.de/15408621
    Das Foto habe ich vor einiger Zeit aufgenommen. Geschossen
    wurde mit einer Weihrauch HW70 auf ca. 50cm Distanz.

    Es gibt dabei ein paar Probleme, die ich jetzt durch Optimierung
    meiner Ausrüstung zu beheben gedenke.

    1) Die Pistole wird eingespannt, was sich aber mit dem bei diesem
    Modell entstehenden Prellschlag wenig verträgt.

    2) Das v0 der Pistole streut recht stark. Der Blitz wird eine bestimmte
    (einstellbare) Zeit, nachdem das Geschoss den Lauf verläßt, ausgelöst.
    Ist das Geschoß bei verschiedenen Schüssen unterschiedlich schnell,
    werden unterschiedliche Geschoßpositionen abgelichtet.
    Zur Zeit beträgt die Streuung ca. 2-3cm und ich würde gerne auf eine
    Reproduzierbarkeit von wenigen Millimetern kommen.

    3) Das Geschoß selbst ist im oben genannten Foto ein Standard Diabolo.
    Optisch gibt das nicht so sehr viel her. Auf Fotos kämen besser vergoldete,
    kupferne oder silberne Geschosse. Evtl. auch Rundkugeln oder noch besser
    kleine Pfeile.

    Mein Anliegen:

    Ich suche eine Kurzwaffe, die
    a) möglichst keinen Prellschlag hat
    b) einspannbar ist (Schiene an der Unterseite?).
    c) Sich im eingespannten Zustand spannen und laden läßt.
    d) Ein möglichst konstantes v0 hat (wichtig!)
    e) Sich für "optisch ansprechende" Geschosse eignet
    (wäre schön, aber ist nicht sooo wichtig)
    f) genug "Bums" hat, um auch mal ein Wasserglas oder eine Flasche
    zu zerlegen. Super wäre eine einstellbare aber dann konstante Schußenergie

    Ein wenig informiert habe ich mich wie gesagt schon.
    Optimal wäre m.E. ein System, das auf vorkomprimierter Luft
    basiert. Also etwas in Richtung Röhm Twinmaster, HW 40 oder Zoraki.
    Der Preis sollte natürlich im Rahmen bleiben, also wäre eine Twinmaster
    (gebraucht) grenzwertig. Die Zoraki gefällt mir aufgrund der wählbaren
    Schßenergie. Wie konstant ist dieser Wert wirklich?
    CO2 Waffen eignen sich wohl eher nicht, da das v0 stark schwankt.

    Gibt es besonders präzise Geschosse? Präzise, was die Geschwindigkeit
    anbelangt - die Flugbahn ist bei 50cm Abstand ziemlich egal.

    Ich weiß, daß Pfeile / Kugeln den gezogenen Läufen schaden.
    Wie stark ist dieser Schaden zu bewerten? Ich meine: Wie viele Pfeile
    kann ich verschießen, bis der Lauf 'hin' ist. Wobei, wie gesagt, der
    Verlust an Treffgenauigkeit herzlich egal ist.
    Wenn der Lauf austauschbar wäre und sagen wir mal nach 300 Schuß für
    30-50 Euro getauscht werden müsste, wäre das kein Problem.
    Ich werde nicht unendlich viele Fotos machen. Die Waffe sollte
    sagen wir mal 2000 Schuß lang leben.

    Ihr seht, meine Anforderungen sind nicht die, die man landläufig
    an eine Waffe stellt.
    Es wäre schön, wenn Ihr mir trotzdem ein paar Tipps geben könntet.

    Vielen Dank!

    Lothar

  • Ich habe sowas vor ein paar Jahren zusammen mit meinem Schwager gemacht, Fotos findest du auch in der FC z.B. hier . Benutzt haben wir ein Gamo MC Super, das ist ein vorkomprimierer Matchgewehr ohne jeglichen Prellschlag (wird Dir jetzt nicht viel helfen, das Gewehr ist selten aufzutreiben). Eingespannt haben wir es einfach in so eine billige zwingenwerkbank. Geschossen haben wir allerdings auf deutlich weiter Distanz (ca. 6-8 Meter), damit der Mündungsplop nicht den Blitztrigger auslöst.

    Zu den Geschossen: wir haben normale Diabolos benutzt, die sollten aber auch nicht aufs Bild. Vergoldete gibts von Gamo und Verkupferte z.B. von Walther. Rundkugeln schaden dem Lauf nicht grundsätzlich, sehen aber auch nicht schön aus wenn sie aus Blei sind, die aus Stahl wiederum glänzen schön sind aber schlecht für den Lauf, genau wie Federbolzen.

    Der Anspruch einen Lauf einer prellschlagfreien Waffe für Billiggeld auszutauschen ist imo nicht erfüllbar, da das in der Regel schon bessere Waffen sind und die Teile entsprechen kosten.

    Eine Alternative für Dich wäre evtl. eine gebrauchte Daisy 717 Luftpistole, die sind oft billig zu kriegen, sind prellschlagfrei und von Druck her ausreichend.

    3 Mal editiert, zuletzt von Spike1401 (3. Mai 2011 um 16:46)

  • Wow! Ihr seid ja fix!


    Hallo Spike1401,

    sehr schöne Fotos!!
    Ich nehme an, die Birne hängt an ihren Stromanschlüssen?

    Der Mündungs-"Plop" ist bei meinem System kein Problem, da die Auslösung optisch erfolgt.
    Den Prototyp der Schaltung kannst Du hier sehen: http://fc-foto.de/15342287

    Die verkupferten Diabolos habe ich mir gerade angeschaut. Gefallen mir optisch sehr gut.
    Normale Blei-Diabolos habe ich auch schonmal vor dem endgültigen Foto poliert. Geht sogar
    relativ gut und wird schön blank, aber leider wird die Geschwindigkeit sehr unzuverlässig und
    man erhält sehr viele Ausschuß-Fotos. Blöd, wenn man dann Dinge zerschießt, die nicht
    in unbegrenzter Stückzahl verfügbar sind.

    P.S.: Die Daisy 717 sieht erstmal auch nicht schlecht aus. Werde mal noch etwas darüber lesen.
    Danke für den Tipp!


    Lothar

    Einmal editiert, zuletzt von Garuda (3. Mai 2011 um 13:43)

  • Daisy 717 is ziemlich gut. Hatte mal eine
    Die normalen ORinge kann man auswechseln, nach 1500 Schuss oder 2000 ging bei mir das Ventil kaputt, also die V0 schwankte um bis zu 50m/s weil halt druck entwichen ist wenn man zu lange gewartet hat...


    Aber deine schaltung interessiert mich. Hast du mal nen Schaltplan? Wenn ja, schwing ich mal meinen Lötkolben und bastle auch sowas :D

    Naja also Mail gibts auf wunsch per PN ;)

    Wenn ich was falsches gesagt hab, behaupte ich das Gegenteil!
    Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der Menscheit

  • Moin,

    interessantes Projekt! Zum Thema "Schiene an der Unterseite" fällt mir ein, daß viele Luftpistolen auf der Oberseite eine (meist) (ca.) 11mm-Schiene haben. Wenn eine kopfstehende Waffe kein Problem ist weil sie eh nicht mit aufs Bild soll, läßt sich damit je nach Modell eine beschädigungsfreie Einspannaufnahme frickeln, die auch noch das Spannen und Schießen zuläßt. Z.B. könntest Du von so einer Montageschiene die Ringe absägen und hättest dann einen soliden Klotz mit Prismenbacken, den Du in einen Schraubstock spannen kannst. Oder Du läßt die Ringe dran und klemmst die Waffe auf irgendwas rundes mit 30mm Durchmesser. Dann würde es auch eine ganz billige zweiteilige Montage tun, die gibts beim gutsortierten (oder eher schlechtsortierten?) Waffenhändler für teils einstellige Eurobeträge.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Um den Tipp von Schnurbel gleich weiterzuspinnen:
    Ich habe genau diese Montage auf der HW40.
    Sitz BOMBENFEST. Wenn du den Montageblock gut einspannen kannst, dann hast du wohl die optimale
    Waffe für so was. V.a weil die HW 40 auch recht konstant schiesst, genau ist und sich auch Köpfüber Laden lässt.

    The Bird of Hermes Is My Name,
    Eating My Wings To Make Me Tame

  • Zur Waffe wurde ja nun einiges gesagt.
    Will man Fotos eines ultrakurzen Ereignisses foten, so lässt man den Kameraverschluss im sonst dunklen Raum offen und blitzt bei Eintreffen des Ereignisses. Der Knackepunkt ist die richtige Synchronisation. Aber das hast Du ja bereits gemerkt.
    Nun ist die Frage, wie man den Blitz steuert. Macht man das zeitabhängig, so muss das Geschoss immer exakt gleich schnell sein.
    Es geht aber auch anderes: Man kann den Blitz per Geräusch oder noch besser durch das Geschoss selbst auslösen lassen. So ist es machbar, dass das Geschoss einen leitenden Lamettafaden durchtrennt, der dann den Blitz auslöst. So ist man weitgehend von wechselnden Geschossgeschwindigkeiten unabhängig, bzw. fallen durch sehr kurze Flugwege nach der Auslösung nicht so sehr ins Gewicht.
    So kann die schwierige Synchronisierung besser klappen.

  • Wir haben das auch mit akustischem Trigger gemacht. Mikro war unten an der Werkbank angebraucht und hat nach etwas einstellen zuverlässig den Blitz ausgelöst hat auch bei Beschuss auf z.b. Kreide oder ein Gummitier geklappt, was eingentlich kaum Lärm macht.

    An die Glühbirnen sind dünne Drähte gelötet, an denen ca 25 - 30 Volt Gleistrom anliegen, die wurden danach weggephotoshopt.

  • Von dem Brezelbild bin ich begeistert, das ist wirklich super. Allein wie unterschiedlich groß die entstehenden Teile sind, von feinem Staub bis zu ganzgebliebenen Stücken -- und dazu die Dynamik der Bewegung ...

    Gruß,
    Marcus

  • @ Old Surehand:

    Danke für die Blumen! In "Aktuelle Fotos des Fotografen" findest Du noch weitere Beispiele.

    Floppyk, Spike1401:
    Das Triggerproblem habe ich bereits gelöst. Getriggert wird per Lichtschranke.
    Ist am genauesten und unempfindlich gegen Störungen.
    Die Auslösung des (modifizierten) Blitzes geschieht mittels Mikrocontroller. Die Verzögerung
    ist in 10.000 Stufen einstellbar, wobei eine Stufe bei Diabologeschwindigkeit ein paar Millimeter
    Differenz bedeutet. Alles ist ausgemessen und funktioniert recht präzise.
    Der Knackpunkt ist tatsächlich die differierende Geschwindigkeit der Geschosse.
    Evtl. ließen sich hier durch Wahl hochqualitativer Diabolos noch deutliche Verbesserungen
    erzielen, aber ich würde ja gerne auch mit anderen "fotogeneren" Projektilen arbeiten.
    U.a. deshalb geht die Überlegung jetzt ja auch in Richtung "genauere Waffe".
    Alternativ könnte ich auch die Software erweitern und die tatsächliche Geschwindigkeit
    des Geschosses bei jedem Schuß in Echtzeit bestimmen. Vielleicht wäre das der bessere
    Ansatz. Muss ich mir mal näher anschauen...

    Mr. Flo, Schnurbel:
    Die HW70 ist zur Zeit kopfüber eingespannt. Funktioniert brauchbar. Anvisiert wird über
    einen Laser, der zum Einrichten vorne in den Lauf gesteckt wird.
    Die HW70 besitzt leider keine Prismenschiene. Wohl aber z.B. die Zoraki (sogar unten!)
    Bei der HW40 wäre natürlich schön, dass tatsächlich das Laufelement befestigt wird und
    nicht wie jetzt bei meiner HW70 der Waffen-Body (wie ist die richtige Bezeichnung?)
    Eine Halterung zu bauen ist kein Problem - ich kann Metall bearbeiten.

    Generell:
    Schadet es einer Waffe mit Prellschlag, wenn sie fest eingespannt wird?
    Ich habe zur Sicherheit meine HW70 mit Gummibacken fixiert, was natürlich bei jedem
    Schuß und auch beim Spannen zu einer leichten Dejustage des Aufbaus führt.
    Daher auch der Wunsch nach einer prellfreien Waffe.
    Über die Daisy habe ich übrigens gelesen, daß sie trotz Vorkomprimierung einen
    deutlichen Prellschlag erzeugen soll. Wie kommt der zustande?

    Danke!

    Lothar

  • Zunächst zur Daisy: Meine hat keinen fühlbaren prellschlag, habe das gestern nochmal versucht, weil ich, angeregt durch Deinen post, auch nochmal etwas nachgelesen habe mehr kann ich dazu leider nicht sagen.

    Dem Erfolg Deiner Überlegungen stehen Deine Anforderungen etwas entgegen. Denn gerde die "hübschen" Geschosse, z.B. verkupferte Walther oder vergolderte Gamo oder gerade Federbolzen gelten als relativ unpräzise, was vermutlich auch mit hohen Fertigungtolleranzen zu tun hat und die V0 vermutlich schwankt. Vorhersagbag gleiche V0 wirst Du nur mit einer sehr guten Waffe und vorallem auch sehr präziesen Matchdiabolos erreichen, die dann wiederum nicht so atraktiev sind.

    Wenn Du also die Möglichkeit hast quasi eine Messtrecke vorzuschalten, die bei jedem Schuss die Geschwindikeit exakt ermittelt wäre das sicher die päzieseste Möglichkeit.

  • Wie hast Du denn den Brezel eingespannt ?

    Die HW 40 kannst Du mit einer Modifikation von Combro-Montage HW 40 + 45 + 75 montieren.

    Die Nutzung von Federbolzen ist für Deine Anwendung unproblematisch, da der Präzisionsverlust durch Laufverschandelung bei der kurzen Entfernung nix ausmacht. Ein neuer Lauf kostet inkl. Versand ca. 30 € und ist einfach austauschbar.

    Hast Du schon Freie Waffen, V0 gesehen. Da gehts auch um Dein Thema.

    Andreas

  • Spike1401,

    ja wenn man es sich recht überlegt, läuft es tatsächlich darauf hinaus, daß ich bei jedem Schuß
    die Geschwindigkeit bestimmen muß. Nur so kann ich Toleranzen der Waffe und der Munition
    ausgleichen.
    Das heißt jetzt erstmal, daß ich mir Gedanken über die Länge der Messstrecke und deren Aufbau
    machen muß, eine entsprechende Konstruktion herstelle, die Software anpasse und teste, teste, teste.

    Und ich Idiot habe gedacht, mit einer neuen Pistole wird alles besser. D'oh!

    Kann mir bitte noch jemand was zum festen Einspannen von Prellschlag behafteten Pistolen sagen?

    Lothar

  • gilmore:

    Die Brezel ist ganz normal in den auf dem Foto sichtbaren Schraubstock gespannt und von der Schmalseite her durchschossen worden.
    Es handelt sich um diese kleinen Knabberbrezeln. Die Größenverhältnisse kann man anhand des Diabolos abschätzen.
    Diese Art der Befestigung ist ein Provisorium. Später soll die Halterung auf dem Foto unsichtbar sein.

    Vielen Dank für den Link!!
    Ist hochinteressant. Vor allem die Luftlampe mit der kurzen Brenndauer.
    Ich selbst habe bisher Standardblitze modifiziert, um die Brenndauer zu verringern. Geht auch, hat aber Nachteile.

    Floppyk:
    Matchwaffe heisst i.a. vorkomprimierte Druckluft in einem Tank (z.B. Twinmaster).
    Wird der Druck beim Schuß heruntergeregelt, oder die Schußenergie über die ÖffnungsDAUER des Ventils bestimmt.
    Im ersten Fall wäre das recht vielversprechend.

    Lothar

  • erstmal:
    von diabloschießenden waffen habe ich prinzipiell keine ahnung, ich bin mehr auf pfeile, bolzen, 6mm, kieselsteine und feuer spezialisiert...

    Dennoch, du hast so ungefähr das problem, dass die optisch ansprechenden diablos nicht gleichschnell fliegen, wohingegen die mit guter leistung langweilig aussehen.

    nun seh ich da zwei lösungswege:
    1. die guten diablos optisch aufbessern, soweit ich mich damit auskenne dichten diablos nur am rand des kegels ab, der rest berührt den lauf beim schuss eigentlich nicht.
    das heißt, du könntest den vorderen teil irgendwie anmalen etc., solange du darauf achtest, dass die farbschicht gleichmäßig ist, solltest du so auch reproduzierbare ergebnisse bekommen. ob du das mit spraydose, pinsel, galvanisierung (geht das bei blei?) oder sonstwas machst ist dabei erstmal egal... solange der konus ganz hinten unverändert bleibt, und du alle gleich bearbeitest.

    2. die geschwindigkeit wird beeinflusst durch masse des geschosses, druck dahinter, abdichtung, reibung, und die dauer der beschleunigung, sowie nach dem austreten durch den luftwiderstand.
    Luftwiderstand können wir durch die geringe flugweite vernachlässigen, lauflänge ist immer gleich, also lassen wir die dauer der beschleunigung auch raus.
    die abdichtung funktioniert soweit ich weiß nach dem prinzip, dass der diablokonus in die felder und züge des laufes gedrückt wird, und das weiche blei sich diesen anpasst. also kann man, denke ich, davon ausgehen dass sie alle absolut abdichten, und auch die reibung zumindest ähnlich sein dürfte, denn wenn du sie reingestopft bekommst sind sie nicht zu groß, und wenn sie nicht rausfallen sind sie nicht zu klein. die genaue formgebung übernimmt der lauf.

    bleiben also masse des geschosses, sowie der druck beim schuss.
    Druck beim Schuss muss sinnvollerweise über die Waffe geregelt werde, und da kenn ich mich nicht genug aus. ich hätte dir für gleichbleibende schussleistung eine federdruck-softair empfohlen, nur leider verschießt die 6mm rundkugeln, und ich habe keine ahnung was es an möglichkeiten für diablos gibt.
    Die masse... da kannst du ganz einfach optimieren.
    du brauchst eine sehr präzise waage, sowie etwas feines schmirgelpapier oder evt. eine feine Feile.
    jetzt wiegst du mal so eine handvoll BBs, die du optisch ansprechend findest, und wirst höchstwahrscheinlich feststellen, dass es da gewisse toleranzen im gewicht gibt. bei matchdiablos werden diese wesentlich geringer ausfallen.
    nun suchst du dir einen besonders leichten diablo, und passt die anderen auf sein gewicht an.
    wichtig dabei ist, dass du den konus in ruhe lässt, zu viel daran rumfeilen kann die dichtigkeit dann doch verändern.
    ggf. etwas überpolieren, nochmal wiegen, und du solltest einiges an kontinuität herausgeholt haben.
    wenn die waffe natürlich total unterschiedlich schießt bringt das auch nichts, aber ich dachte ich geb dir mal einen alternativen/zusätzlichen lösungsweg mit ;)

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Hallo T-gnom,

    vielen Dank für die Überlegungen!

    Du hast recht: Man kann die Geschoßgeschwindigkeit in verschiedene Komponenten
    aufbrechen und dann versuchen möglichst viele dieser Variablen konstant zu halten und
    die Relevanz von unbeeinflußbaren Größen zu minimieren (z.B. durch den Abstand Waffe <-> Ziel)
    Das Problem dabei ist, daß manche Größen sich schlicht nicht vor dem Schuß bestimmen
    lassen. Beispiel: Ich sehe einem Diabolo seinen Außendurchmesser nicht bis auf's 1/100 mm an.
    Selbst messen wird da aufgrund der Weichheit von Blei schwierig. Kleine Differenzen im
    Durchmesser machen aber schon sehr große Unterschiede im v0 aus.
    Der Ansatz hierbei wäre (wie Du schon gesagt hast) qualitativ hochwertige Diabolos zu
    verwenden, die mit einer höheren Präzision hergestellt / selektiert wurden.
    Das ist in Arbeit. Habe eine Packung vergoldeter Diabolos von Gamo(?) zuhause liegen,
    die angeblich sehr präzise sein sollen und obendrein optisch noch sehr ansprechend sind.
    Werde mir auch noch weitere Typen testen.

    Kennt jemand eine Tabelle, wo mal Geschwindigkeiten (und vor allem Streuung) von verschiedenen
    Diabolotypen und -marken verglichen werden? Sowas gibt es doch sicherlich.

    Das "aufhübschen" guter Geschosse mittels Beschichtung (Farbe, Galvanik) oder
    polieren der Oberfläche habe ich nach einigen Versuchen schnell aufgegeben.
    Jegliche Bearbeitung der Oberfläche führt zu extrem differierenden Geschwindigkeiten.
    (Streng genommen wundert es mich, dass Matchdiabolos überhaupt in einer Dose
    geliefert werden, wo sie aneinander scheuern und sich gegenseitig abreiben oder sogar
    verformen!)
    Also:
    1) Möglichst konstante Eigenschaften des Geschosses.
    2) Möglichst konstante Beschleunigung durch die Waffe.
    (Hochwertige Matchwaffe mit geregeltem(!) Antriebsdruck. Also KEIN CO2.)
    3) Möglichst konstante Rahmenbedingungen (Luftdruck, Temperatur, rel. Feuchte) und
    ggf. Lauf der Waffe nach jedem Schuß behandeln.

    Alle diese Punkte werden aber mit einem Schlag nichtig, wenn es gelingt die Geschwindigkeit
    eines jeden Geschosses zu messen und die Auslösezeit an die gemessene Geschwindigkeit
    anzupassen. Dann bleiben als einzige Variablen Gewicht und Luftwiderstand.
    Beides ist einfach zu beherrschen.

    Der Königsweg ist also wirklich, den Aufbau so zu erweitern, daß die tatsächliche Geschwindigkeit
    des Geschosses ermittelt und die Blitzverzögerung daran angepasst wird.
    In die Richtung werde ich gehen. Ich muß aber erst die Mechanik anpassen und dann die Software
    überarbeiten.
    Zur Eliminierung des Prellschlages werde ich mir eine günstige LuPi zulegen, die mit vorkomprimierter
    Luft arbeitet. Z.B. Daisy 717 oder die Zoraki. Die Qualität der Luftpistole wird auch nebensächlich,
    wenn ich die Geschwindigkeit messe - noch ein Vorteil :)
    Und wenn die Waffe billig ist, macht es auch gar nichts, wenn ich damit Stahlkugeln, Pfeile oder
    was weiss ich verschieße. Wenn sie nach 1000 Schuß hinüber ist: So what?

    Die Messung sollte der Prozessor locker schaffen. Habe gestern mal überschlagen, daß ich mit
    dem verwendeten Mega8 die Geschwindigkeit im Bereich von Millimetern / Sekunde
    messen können müsste. Das sollte reichen. Wähle ich den Abstand der Lichtschranken als 2er-Potenz
    (8mm, 16mm, 32mm,...) wird auch die Berechnung sehr einfach und ich könnte im Display
    sofort die Flugdistanz bis zum Auslösen des Blitzes in Millimetern angeben. Aber das sind
    Details...
    Kann's kaum abwarten, das zu testen!

    T-gnom, Du erwähntest "Feuer". Klingt interessant! Magst Du dazu was sagen / zeigen?

    Nochmals Dank!

    Lothar

  • Die zurückgelegten Flugentfernungen bei euch werden ja nicht besonders groß sein, da macht sich die Geschwindigkeitsreduzierung durch die Luft wohl noch nicht stark bemerkbar. Da braucht ihr die genaue Geschwindigkeit doch garnicht wissen. Macht den Abstand der ersten Lichtschranke zur zweiten doch genau so groß wie den Abstand der zweiten zum Ziel (Ort wo das Diabolo abgelichtet werden soll). Dann erfolgt die Blitzauslösung nach der gleichen Zeit die das Geschoss zwischen den Lichtschranken gebraucht hat. Das ganze läst sich mit einen Offset (auch negativ) ja noch ein feintunen.

    An den Abzug der Waffe würde ich so einen alten mechanischen Foto Fernauslöser ( Bowdenzug ) verbauen. Da läst sich die Waffe verwacklungsfrei auslösen.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • T-gnom, Du erwähntest "Feuer". Klingt interessant! Magst Du dazu was sagen / zeigen?

    Nochmals Dank!

    Lothar

    Mag ich gerne, da das aber nicht wirklich freie Waffen sind, und auch in diesem Thread nichts zu suchen hat, werf ich hier nur ein paar stichworte ein, die du dann per google & youtube weiter verfolgen kannst, wenn du willst, und falls dich das dann noch interessiert natürlich gerne per pn oder im off-topic bereich.

    also stichworte:
    Feuerpoi, Doppelstäbe, Feuerspucken/Schlucken, Körperfeuer, Kohlepoi, bunte Flammen, levistick

    damit hast du so einen groben überblick, in planung ist zwar auch ein tragbarer unterarmflammenwerfer, um den gegens feuerspucken zu tauschen (weniger risiko), aber da bin ich mir aus rechtlicher sich noch nicht sicher, und die zuständigen behörden tun sich schwer sowas anhand eines videos und zeichnungen zu klassifizieren. außerdem hab ich noch andere projekte vorher^^

    oder falls du allgemein zur kunst des feuerspielens mehr infos, bilder etc. haben willst: http://www.firesouls.de

    aus waffensicht, wenn man die stäbe nicht grade als knüppel benutzt sicherlich uninteressant, aber aus fotografischer sicht kann das für dich interessant sein ;)
    so, reicht. das thema ist zu riesig, ich bin zu begeistert, also alles weitere/ausführlichere nicht mehr in diesem thread, sonst hör ich nie auf zu tippen.

    R.I.P. Sir Terry Pratchett