Laufinnenvergütung ?!

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 8.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. August 2009 um 16:13) ist von iwan wasiitsch.

  • Bitte lasst mich berichten von einem Versuch,der es vielleicht Wert wäre,vertieft zu werden. Zumal hier sicher genug Motorenschlosser im Forum dabei sind auf deren fachkungige Zustimmung oder Ablehnung ich doch viel Wert legen würde.
    Angeregt durch eine Beobachtung schon vor Jahren machte ich mir Gedanken über die Übertragbarkeit der Anwendung von Keramik-Liquid im Automotorenbereich auf den Innenlaufbereich von Luft-und CO2-Waffen.
    Nach dem Auseinanderbau eines PKW-Motores der über lage Zeit mit Keramik-Liquid gefahren wurde beobachtete ich.daß besimmte Stellen im Motor offensichtlich farblich und in der Oberflachenstruktur verändert waren. Diese Oberflachen waren besonders im Bereich von belasteten Stellen (Kurbelwellenzapfen,Lagerstellenn)vorhanden und erschienen glasartig und hart.Ein Versuch,hier mit der Widia-Anreißnadel zu kratzen,endete mit nem Abrutscher.Offensichtlich war das Keramik-Liquid ins Metall diffundiert und hatte sich dort "festgebissen"
    Also nahm ich meine Daisy 117 her, habe den Innenlauf mit Putzwatte und Puzstab unter Verwendung von Bremsenreiniger -zig mal durchgeputzt,bis ich mir sicher war,da ist nichts mehr.Nun habe ich das untere Laufende mit nem UHU-Klebepad(sieht aus wie Kaugummi) verschlossen und in den Lauf der aufrechtstehenden Waffe CERATEC von LIQUI MOLY eingefüllt. Auszug aus der Anwendungsanweisung:
    CERATEC reduziert Reibung und Verschleiss in Motor und Getriebe.Die spezielle Struktur der Keramikteilchen verfüllt die im Metall vorhandenen,mikroskopisch kleinen Unebenheiten und verhindert den Metall-Metall Kontakt.Ein zusätzlicher chemischer Wirkstoff nutzt die Reibungsenergie für eine zusätzliche einglättung der Metallteile und vergütet deren Oberflächen.-Zitat Ende.
    Damit ich den sog. Placebo-Effekt ausschließen konnte hab ich 3 Schuß auf 5 m auf Knetmasse abgegeben und mit der Tiefenlehre nachgemessen,lagen alle bei 35 mm.Hatte sogar noch ein Thermometer in die Knetmasse gesteckt, um gleiche Bedingungen für eine Wiederholung zu schaffen(und dieses bem erstem mal mit zerballert)
    Die Daisy habe ich ne Woche stehen lassen,auf nem Boiler,da ist es schön warm.
    Nun die Brühe ausgekippt und nur mit Polierwatte gründlich blankgerieben.
    Die nächsten Schüsse unter gleichen Bedingungen brachten eine um 5 mm größere Eindringtiefe ,natürlich mit den gleichen Diabolo .
    Dieser Effekt hält nun nach über 100 Schuss unvermindert an und ich wurde mich freuen wenn andere experimentierfeudige Forenmitglieder dies im Eigenversuch bestätigen könnten.
    Selbst wenn dieser Gleiteffekt sich bald mal verlieren würde,so wäre er doch dann jederzeit unter geringstem Aufwand wiederholbar.
    PS: Meine Daisyi hat weder innen noch außen an Schönheit eingebüßt
    Viel Spaß! iwan wassiitsch

    3 Mal editiert, zuletzt von iwan wasiitsch (31. Juli 2009 um 01:16)

  • Glaube da müsste die Daisy erst über 7,5 Jule kommen-verändert wird doch gar nix da,düfte man auch die Diabolo nicht fetten/ölen
    Gruß iwan

  • Soviel ist klar: wenn die Mündungsenergie > 7,5 Joule ist, hat es sich was mit dem Thema "freie Waffe". Aber sowas ist ja schon überall im Forum lang und breit diskutiert worden.
    Ob das so ist, steht aber nach Deinem Test noch nicht fest, behaupte ich mal so. Vielleicht hatte das Gewehr ja einen Leistungsverlust, der nun nach all dem Reinigungsaufwand geschwunden ist.

    Was mich interessieren würde: wie sieht denn das Trefferbild aus (vorausgesetzt, Du schießt auch mal auf Scheiben).

    Eventuell wirken die Züge und Felder im Lauf ja jetzt nicht mehr so wie vorher.

    Außerdem könnte es ja sein, dass der Laufinnendurchmesser sich verkleinert hat.

    Zu diesen Mittelchen mit Wunderwirkung was Reibungs- und Verschleißreduktion angeht liest man alle Nase lang was in allen Auto- und Motorradforen.
    Die Namen der Produkte wechseln ständig. Ich denke das hängt damit zusammen, das sie entweder wirkungslos oder schädlich sind. Ansonsten würde ja wohl auch der Hersteller sowas in den Motor kippen.

    Ich drück Dir die Daumen, dass Deine Windbüchse nicht zu einem Glattrohrgewehr geworden ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Trotzdem (31. Juli 2009 um 00:59)

  • Hi,möcht ja nichts unbedingt schönreden,aber:a,liegt ein Schuß auf 25 m noch in de Hit Zone und alle Diabolo treffen mit der Spitze/Glattfläche auf
    und b;LIQUI MOLY ist ein von Fachleuten hochgeschätztes Produkt ,kein Billigmüll.
    Möcht mal noch ein paar Meinungen morgen abwarten,für Heut gehe ich schlafen-Dir auch gute Nacht.
    Die Daysy 117 ist ne Lupi-Vorkompimierer.

    Einmal editiert, zuletzt von iwan wasiitsch (31. Juli 2009 um 01:18)

  • Wenn das Zeug wirklich was bringt, klingt das doch erstmal nicht schlecht.
    Und illegal ist daran auch ERSTMAL nichts.
    Ein Problem gibt es aber DANN, wenn eine Waffe damit "getuned" wird, die schon vorher die 7,5J voll ausnutzt. (Wie z.B. FWB300S oder andere Matchwaffen)
    Deshalb würde ich das nur bei Waffen (weit) unter 7,5J empfehlen.

    Funktioniert das Mittel eigentl. auch bei Messing? (Softair-Läufe)

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Also erstmal :( das ich nicht gemerkt habe, das es sich um eine Luftpistole dreht.

    Wenn die Mündungsenergie immer noch unter 7,5 Joule liegt, kann es trotzdem ein weiteres Problem geben. Immerhin sind nicht alle Veränderungen an Waffen erlaubt - sie muss in dem Zustand bleiben, in dem sie auch getestet wurde.

    Fraglich ist jetzt allerdings, ob man die Beschichtung der Laufinnenseite schon als "Veränderung" betrachten kann. Das weiß ich nicht.

    Wenn es noch keine einschlägigen Urteile gibt, muss man sich da wohl an einen Fachanwalt für Waffenrecht wenden - falls überhaupt jemand auf die Idee kommt, die Waffe jemals zu überprüfen.

  • Hallo,

    wir haben an der Uni mal ein paar von den Wundermitteln getestet.
    Ich glaube ein Produkt von Mathy und Motorup. Der Versuchsaufbau bestand aus einer rotierenden, gehärteten Welle, auf die eine kleine Stahlplatte mit definierter Kraft aufgepresst wurde. Anhand der Verschleißmarken an der Platte könnte man Rückschlüsse auf die Schmierwirkung treffen. Beide Additive hatten keinen positiven Einfluss. Moderne vollsynthetische Öle sind schon hochlegiert und werden eher negativ auf zusätzliche Additive reagieren.

    Mir kommt auch komisch vor, dass Keramikteilchen enthalten sind. Das klingt für mich eher nach Schleifpaste? Ich kenne das Produkt zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass das Zeug in Stahl eindiffundieren kann. Wenn, dann setzt es sich vielleicht in Mikrorissen ab.

    Die beschriebenen harten Stellen an beanspruchten Teilen klingen für mich eher wie Kaltverfestigung. Sind

    Ob das Zeug positiv für einen Lauf ist wage ich auch eher zu bezweifeln. Mag sein, dass sich ein Schmierfilm bildet, der das Schussverhalten kurzzeitig beeinflusst, aber es wird garantiert zu keiner Dauerhaften Verbesserung der Materialeigenschaften des Laufes führen.

  • Zitat

    Original von Trotzdem

    Fraglich ist jetzt allerdings, ob man die Beschichtung der Laufinnenseite schon als "Veränderung" betrachten kann. Das weiß ich nicht.

    Nein, garantiert nicht... Es käme auch garantiert zu keiner Dauerhaften Beschichtung :wogaga:
    Es ist ja auch nicht verboten z.B. Öl in den Kompressionsraum zu kippen. Das macht nur kein normaler Mensch. Den Lauf mit Oladditiven behandeln macht auch wenig Sinn, da sich das Schussverhalten ja dauernd ändert (wenn überhaupt).

    Die 117 ist eh noch recht weit von den 7,5 J weg.

  • Original von Trotzdem

    .. Es käme auch garantiert zu keiner Dauerhaften Beschichtung

    Einmal editiert, zuletzt von iwan wasiitsch (31. Juli 2009 um 06:37)

  • Es tut mir leid,ich muß hier erst mal auf Virenjagt gehen. Mei Rechner braucht sed heut morgen 1/2 Stunde von einer Funktion bis zur nachsten.
    Nur soviel mal vorab:Die Beschichtung wird mit Sicherheit nicht für Jahre halten dafür wars auch nicht gedacht.Zur Laufverengung: Dies Alles spielt sich im Mikrometerbereich ab,dürfte kaum relevánd sein und zur Glattrohrflinte,das w ürde am Prinzip des Diaboloschusses vorbeigehen,der Dichtring des Dia wird in die Züge gepresst und ich finde es vorteilhafter,wenn die Laufinnenwand mit einem Gleitmittel behaftet ist,statt mit Bleiabrieb.
    Nun entschultigt mich bitte,mal sehen was mein Oldi-Rechner so spinnt
    Tschüß,iwan

  • Hi, lustige Idee.
    Ich habe CERATEC auch schon in verschiedenen Motoren ( Roller, Rasenmäher und Kettensäge ) und Getrieben getestet. Ich fand auch das das Ergebnis Positive war ( vor allem was die Laufruhe betrifft ).
    I bin aber bisher davon ausgegangen das eine höhere Temperatur nötig ist um eine Dauerhafte beschichtung zu ereichen. Was ich mir vorstellen kann ist das deine Diabolo´s vorher nicht Optimal zu Diasy 717 gepasst haben und nun keiner unebenheiten in Lauf " geglättet " sind.

    Ich glaube nicht das es verboten ist, das Ölen zählt " noch " nicht zur Veränderung. Du darfst , auch wesentliche Waffenteile, ölen wie und womit Du möchtest.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Den Gedanken hatte ich in ähnlicher Weise vorgestern auch, als ich ein nur leicht deformiertes (gestauchtes) Dia in der Hand hatte, auf dem die Spuren des Laufes prima erkennbar waren.

    Allerdings dachte ich eher daran die Dias zu ölen. (Was vom Trefferbild für mich allerdings vollkommen irrelevat ist - ich schieße einfach grottenschlecht!)

    Motor- und getriebeseitig SCHWÖRE ich allerdings seit Jahren auf die Tefloninnenbeschichtung! Alle unsere Fahrzeuge haben den Saft bekommen und bis dato konnte ich nix negatives feststellen. Die positive Erfahrung ist selbstverständlich vollkommen subjektiv und in keinster Weise belegbar (Disklaimer für die Kritiker).

    spargelix

  • Also ich finde die Idee erstmal klasse.
    Ich habe zwar noch keine Erfahrung mit Keramik-beschchteten Läufen, aber ich habe so ein Mittel in mehreren alten Autos getestet und war immer positiv
    überrascht. Ich hatte z.B. bei meinem älteren Nissan bei 160.000 die Steuerkette sehr laut gehört, und nach der Additiv-Behandlung wurden die Geräusche immer
    weniger, bei km 200.000 waren sie so gut wie nicht mehr vorhanden.
    Auch die Laufruhe insgesamt hat sich stark verbessert.
    Natürlich werden jetzt wieder einige mit Placebo-Effekt kommen, aber das ist definitiv nicht so. Ich weiss da schon wovon ich rede, und mittlerweile ist das erste was ich mache wenn ich mir ein neues (altes, ich steh nun mal auf Oldies)
    Auto anschaffe ein Ölwechsel mit Additiv-zugabe.

    Also könte ich mir die positiven Eigenschaften durchaus auch bei Läufen vorstellen.

  • Eine Geschossbeschichtung, die sich dann auf den Lauf überträgt, ist ein alter Hut. Bei Feuerwaffen macht man das zur Reduzierung von Ablagerungen im Lauf. Da sich jedoch die Schicht abschleisst, macht das nur bei fortwährender Benutzung einen Sinn.
    Bei Luftgewehren bildet sich ohnehin eine leichte Bleischicht im Lauf. Blei selbst schmiert schon recht gut. (Deswegen war früher Blei im Benzin!) Die sich automatisch aufbauende Schicht erreicht eine gewisse Schichtdicke und wächst dann nicht weiter. Viele werden bemerkt haben, dass ein frisch geputzer Lauf erstmal "schlecht" schießt. Ausreißer, mehr oder weniger starke Geschwindigkeitsabweichungen. Das liegt daran, dass die weggeputze Schicht sich ersteinmal sich wieder neu bilden muss. Hinzu kommen die störenden Reste von Öl und Putzmitteln.

    Daher reicht im Luftdruckwaffenbereich meiner Meinung die Bleischmierung völlig aus. Daher halte ich auch nichts von Putzorgien. Wenn man nun eine andere Beschichtung einsetzen will, wird man wohlmöglich keine stabilen Schussergebnisse erreichen, weil sich die Schicht abnutzen wird und fortwährend erneuert werden muss.
    Man muss zudem überlegen, was das bringen soll. Ein paar m/s mehr Geschwindigkeit? Macht den Kohl nicht fett. Die Konstanz wäre da viel wichtiger und ich denke, genau deswegen ist das nicht sinnvoll. Denn was man da manuell in den Lauf einbringt, kann nicht immer gleich und konstant sein.
    Was nutzt nachher ein LG, wenn es 190 m/s macht, streut aber wie eine Gießkanne.

    Erlaubt? Ich wüsste nicht was dagegen spricht. Denn der Effekt auf die Schussenergie dürfte bescheiden und nicht von Dauer sein.

  • Zitat

    Original von Floppyk
    Blei selbst schmiert schon recht gut. (Deswegen war früher Blei im Benzin!)

    Tetraethylblei wurde wegen der besseren Klopffestigkeit dem Benzin hinzugegeben, nicht wegen der Schmierung.

  • Zitat

    Original von groza

    Tetraethylblei wurde wegen der besseren Klopffestigkeit dem Benzin hinzugegeben, nicht wegen der Schmierung.


    Nein, sondern auch zur Schmierung der Ventilsitze. Daher müssen alte Benzinmotoren ohne gehärtete Ventilsitze ein Additiv beimischen, obwohl es hochoktanige Benzinsorten gibt.

  • Zitat

    Tetraethylblei wurde wegen der besseren Klopffestigkeit dem Benzin hinzugegeben, nicht wegen der Schmierung.

    Auch wegen der Schmierung. Da früher die Werkstoffe der Motoren noch nicht so hoch entwickelt waren wie heute erhöte das Blei auch die Lebensdauer der stark beanspruchten Ventilsitze da es den Aufprall dämpfte.

  • Die Ventile werden nicht durch das Blei geschmiert, aber der Aufprall der Ventile auf den Ventilsitz wurde gedämpft (Schmieren = Reibpartner!). Damals waren die Ventilsitze nicht gehärtet und ohne einen dünnen Bleifilm sind diese schnell verschlissen.

    Zusätzliche Additive sind bei modernen und hochlegierten Motorölen (über 30% Additive) so überflüssig wie ein Kropf. Mercedes, BMW und viele andere Motorenhersteller unterhalten für mehrere Millionen Euro pro Jahr Ölforschungsabteilungen, die sich nur um Erprobung und Freigabe von Schmierstoffen beschäftigen. Und nicht ohne Grund geben die Hersteller diese Keramikadditive nicht frei. Abrasive Feststoff(!)partikel haben im Ölkreislauf und im Motor nichts zu suchen.
    Ruiniert nicht eure Motoren und laßt euch nicht von vermeintlich erfolgreichem "Motortuning" einlullen und spart das Geld. Ein Motor kann auch 100.000tkm halten, ohne daß ein Ölwechel durchgeführt wurde. Dies ist aber kein Garant dafür, daß Ölwechsel nicht notwendig sind. Genauso verhält es sich mit diesen Öladditiven; es kann was kaputt gehen, muss aber nicht. Das Risiko eines Schades ist aber auf alle Fälle höher.

  • Hallo Iwan,

    deine Idee scheint mir sehr interessant, trotz aller möglicherweise berechtigten Einwürfe.

    Wenn man nicht querdenkt, gibt es auch keine Innovationen. Lieber zehnmal falsch quergedacht als immer beim Alten bleiben.

    Ich jedenfalls werde über deine Idee noch ein paar Mal nachdenken ;)

    Schussbilder wären gut.... wie Floppyk schon sagte, es kommt letztlich nicht auf Power sondern auf Konstanz und "Präzision" an.

    Gruß
    Musashi