Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 6.779 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2008 um 19:48) ist von FeI_ix.

  • http://de.youtube.com/watch?v=IVEV_x-DsmY&feature=related

    Wow, als ich das gesehen hab konnt ich meinen Augen nicht glauben :

    Da schiessen ein par Soldaten einfach so mal so ca 500 Schuss in Reihe und sorgen dafür, dass der Lauf glüht.

    Was geht ? Solch eine Waffe kostet doch bestimmt sehr sehr viel!!!


    ==> Da ich mich für die Physik interessiere, wollt ich nun fragen : Haben die Typen da etwa ne hammermässig teure Minimi geschrottet oder ist es wirklich so, dass man die Dinger so hart belasten darf ? Ich meine , nachdem sich der Stahl abgekühlt hat (beachte : Die Hitze war ungleichmässig verteilt), kann man die Waffe dann wirklich präzise nutzen ?

    Wenn ja, dann ist der "Mythos" mit der Kerze ja auch futsch. (Der Mythos, dass man Waffen total schädigen kann, wenn man vorne an der Mündung ca 5 Minuten lang ne Kerze drunter hält).

    Ansonsten : MEIN RESPEKT AN DIE INGENIEURE DIESES MASCHINENGEWEHRES !!!


    Beste Gruesse

    Euer KGB (na gut ... meinetwegen: FSB) - Spion

  • Huhu,
    also die ganze Waffe ist sicher nicht hinüber....aber das Rohr wird man wegschmeissen können. Ein Hauptfeldwebel hatte beim Sturmabwehrschiessen einen 200er Gurt in ein Stück durchgejagt...das Rohr glühte etwas stärker als das in dem Video. Nach dem abkühlen war das Metall ganz bunt...ein Fall für die Tonne. Viel zu gefährlich den noch zu verwenden. Wir hatten schon Angst das dass Rohr während des schiessens platzt so stark hat das geglüht.

    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Durch die Erwaermung veraendert sich die Matrix/das Gefuege des Stahls.
    Er verliert ganz oder teilweise seine wesentlichen Eigenschaften, wird "weichgeglueht".
    Ausserdem tritt Waermeverzug auf, d. h., der Lauf verformt sich.

    Zum treffsicheren scharfen Schiessen ist er nicht mehr verwendbar, Reparatur ist zu aufwendig. Evtl. noch fuer Manoeverpatronen zu ver-wenden. Ansonsten Schrott.

    Gruss
    pak9

  • Aus Sicherheitsgründen würde man mindestens den Lauf wechseln,wenn nicht sogar die ganze Waffe.
    Im Kampfeinsatz würde man damit weiterschießen.
    Sicherlich wäre der Lauf weichgeglüht und sicherlich wäre es eine Gießkanne, aber schießen würde es noch und nur das zählt

    Spinat schmeckt am besten,wenn man ihn kurz vor Verzehr durch ein Steak ersetzt

  • Wir haben Maschinengewehre schon einige male rot glühend geschoßen. Die Läufe sind danach Schrott, aber das MG ist noch ohne weiteres verwendbar in der Regel... zumindest wenn man vom MG3 ausgeht. Ich weiß nicht was diese belgischen Baby-Spritzen abkönnen.

  • ich weiß dass wenn man das mit einem mörser macht es schnell zu rohrkrepieren führen kann so dass einem das ganze gerät um die ohren fliegt, was bei einer mörsergranate unweigerlich einen großes loch in boden und benutzer gibt...

  • Beim MG3 war immer ein Wechselrohr dabei, das gehörte dazu.
    Und wir haben die Teile, wenn sie heißgeschossen waren, einfach nur rausgenommen, das neue Rohr rein und weitergeballert, dann das alte, das ein wenig abgekühlt war, reingetan, damit weitergeschossen, usw.
    Weggeworfen haben wir nie eins. Warum auch? Die Teile schießen doch noch.
    Und die Streuung des MG3 ist ja eh ziemlich groß, schon konstrukionsbedingt.
    Einfach draufhalten, schauen, wo die Einschläge liegen und dann schießend zum eigentlichen Ziel rüberziehen. Dafür taugt auch ein x-fach erhitztes und wieder abgekühltes Rohr allemal.

    Was man allerdings tunlichst vermeiden sollte, ist, in einem trockenen Hochsommer einen Gurt in einen Pinienwald zu leeren, und dabei nicht daran zu denken, dass man jeden dritten Schuß Leuchtspur aufmunitioniert hat.
    Da war das glühende Rohr noch das kleinste Problem...

    Übrigens zischt es ganz schön, wenn man neben den eigens dafür beigelegten Lappen greift (früher waren die aus Asbest, heute bestimmt nicht mehr) und das Rohr mit dem blanken Finger berührt.

  • *lol* *lol* *lol*
    Das mit dem Pinienwald ist gut, ist euch das echt passier?

    - mfg der Ranger -

    :schiess1: :F:

    Waffen: RAM 3R; Walther SG68 RAM; Walther PPK/S; Diana 25D

  • Zitat

    Original von MarkK
    Und die Streuung des MG3 ist ja eh ziemlich groß, schon konstrukionsbedingt.

    Eigentlich ist das MG3 sogar eins der genauesten MGs die es gibt - so genau das man sich genötigt sah in der Feldlafette eine "Rüttelfunktion" einzubauen damit man beim Niederhalten auch eine vernünftig große Fläche bestreicht...

    Rheinländischer Europäer.

    "Wenn ich bei Magdeburg in die norddeutsche Tiefebene komme, beginnt für mich Asien." - Konrad Adenauer

  • Die Rohre für MG´s sind besonders vergütet und vertragen eigentlich mehrfaches Glühen ohne daß das Material hinterher unbrauchbar ist.
    Wenn dem nicht so wäre, dann hätte ich in meinen 8 Jahren BW bestimmt 50 Rohre für das MG 3 verheizt. Gerade die als Blenden-MG eingestzten MG 3 glühten nach einem Durchgang im Zuggefechtschiessen oder beim Schießen der verbundenen Waffen regelmäßig - deshalb hatten wir auch 3 Ersatzrohre an Bord ( 2 für BL-MG, 1 für Fla-MG ), welche wir der Reihe nach im BL-MG benutzen, um den Rohren genug Zeit zum herunterkühlen zu geben.
    Bei einem Durchgang gingen durch das BL-MG innerhalb von 15 Min schon mal 1200 Schuß durch. Das einzige, was hinterher beim Reinigen festzustellen war, war der Verlust der Züge und Felder auf den ersten Stück hinter dem Patronenlager. Ein MG 3 Rohr wurde erst entsorgt, wenn mehr als 1/3 der Rohrlänge ohne Züge und Felder war.
    Die Polygon-Rohre, wie sie heute weitgehend üblich sind, sind bei der BW für Hartkernmunition gesperrt, weshalb wir auf dem Leo 2 nur die gezogenen Rohre für die MG hatten

    Übrigens glüht ein MG 3 Rohr nicht unbedingt nach 200 Schuß am Stück, ich habe auf einem der Fliegerabwehr-Lehrgänge, die ich besuchte, mit der ZwiSoLa und 2 MG 3 mit je 160 Schuß diese in praktisch einen Feuerstoß rausgehauen und die Rohre konnte man hinterher noch mit dem gefütterten Lederhandschuh aus den Gehäusen entnehmen.


    P.S.: Das MG 3 schießt genauer als ein G 3! Und ein geübter Schütze bekommt immer die Schüsse als 1er oder 2er Schuß raus - stehend im Schulteranschlag wie ein normales Gewehr bekämpfe ich mit dem MG 3 auf 200 m Falling Plates gezielter und mit weniger Munitionseinsatz wie ein G 3 Schütze.

    Einmal editiert, zuletzt von Vogelspinne (29. Juli 2008 um 13:38)

  • Zitat

    Original von MarkK
    Was man allerdings tunlichst vermeiden sollte, ist, in einem trockenen Hochsommer einen Gurt in einen Pinienwald zu leeren, und dabei nicht daran zu denken, dass man jeden dritten Schuß Leuchtspur aufmunitioniert hat.
    Da war das glühende Rohr noch das kleinste Problem...

    Ach, Ihr wart das? Schleswig-Holstein, so etwa 1992? :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Zitat

    Original von Schnurbel
    Ach, Ihr wart das? Schleswig-Holstein, so etwa 1992? :)

    Nö vermutlich nicht... das passiert im Sommer auf jedem Truppenübungsplatz 3 Mal am Tag, dass da irgendwas abfackelt, weil man mit irgendwas reingeballert hat.

    Wir durften mal auf einem Truppenübungsplatzaufenthalt nicht rauchen wegen Waldbrandgefahr... dafür wurden tagtäglich mehrere Zehntausend Schuss aus dem MG mit 3:1 Leuchtspur in die knochentrockene Heide geballert.
    Die Feuerwehr ist nach dem dritten Anruf binnen einer Stunde gar nicht mehr erst weggefahren.

  • So Ungenau war das MG3 auch wieder nicht und wie Karsten schon schreibt ist einzelfeuer bzw. Dopplerschießen mit dem MG3 auch kein solches Problem. Frei stehend hab ich das MG3 zu meiner BW-Zeit nicht schießen können, aber in der Schulter eingelegt im Liegen schoss ich damit besser als mit irgend einem G3, nur Tragen wollte ich das teil nie *g*
    Ein "Lauf/Rohr" der fürs Militär gefertigt wurde hält schon einiges aus da diese Waffen für den harten Einsatz gebbaut wurden und im Krisenfall wird der Soldat hinterm MG nicht die Schüsse zählen bis das Rohr getauscht wird, da würde geschossen bis luft ist und dann würde das Rohr getauscht aber nicht mitten im Ansturm des "Feindes".

    Von daher.............

    Gruß
    Thomas

  • Wenn ich mich nicht täusche hatte doch das MG42 eine höhere kadenz als das MG3. Wie wurde das denn damals gemacht? Wenn da eine Horde Feinde auf eine stellung zukamen konnte man ja auch nciht einfach den Lauf wechseln.
    Aber lange schießen war damit jawohl auch nciht drin, oder täusche ich mich?


    gruß
    Marc

    Guns don't kill people, people kill people... Guns defend people from people with smaller guns

    Waffen: HW 35 vor 1970 :n1: , Mosin-Nagant Salut :n1: , Magtech AR500 G2

  • Zitat

    Original von Masterchief
    Wenn ich mich nicht täusche hatte doch das MG42 eine höhere kadenz als das MG3. Wie wurde das denn damals gemacht? Wenn da eine Horde Feinde auf eine stellung zukamen konnte man ja auch nciht einfach den Lauf wechseln.
    Aber lange schießen war damit jawohl auch nciht drin, oder täusche ich mich?


    gruß
    Marc

    Krieg ist Krieg und Frieden ist Frieden...
    Natürlich wird einem beim Bund ein schonender Umgang mit dem Material eingebläut, aber wen kratzt das noch, wenn der Feind bis an die Zähne bewaffnet auf einen zurennt? Da wurde dann eben mal geschossen, bis das Rohr geplatzt ist...
    Klar, wenn das MG auf Feldlafette in einer gesicherten Stellung stand und auf große Entfernungen geschossen wurde, wurde auch das Rohr gewechselt.
    Beim Einsatz als leichtes MG feuert man in der Regel nur kurze Feuerstöße, da glüht das so schnell nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Gummiente (29. Juli 2008 um 22:55)

  • Zitat

    Original von Masterchief
    Wenn ich mich nicht täusche hatte doch das MG42 eine höhere kadenz als das MG3. Wie wurde das denn damals gemacht? Wenn da eine Horde Feinde auf eine stellung zukamen konnte man ja auch nciht einfach den Lauf wechseln.
    Aber lange schießen war damit jawohl auch nciht drin, oder täusche ich mich?

    Heinrich Severloh und andere Kameraden mussten sich wohl im Ernstfall auch über eine Dienstvorschrift ("Nach 100 Schuss hat der Soldat selbstständig das Rohr zu wechseln") hinwegsetzen.

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von Gummiente
    Beim Einsatz als leichtes MG feuert man in der Regel nur kurze Feuerstöße, da glüht das so schnell nicht.

    So siehts aus. Uns wurde auch immer vermittelt, daß beim Infantrie-Einsatz und bei Feindkontakt kurze, dosierte und gezielte Salven abgegeben werden. Der beste MG-Schütze nützt nichts, wenn er in 1 Minute seine ganze Mun verrotzt und dann erstmal loshasten und Nachschub holen muß...
    Die Präzision sowohl vom MG 3 als auch vom G 3 hängt davon ab, wie sehr dessen Gehäuse schon in Mitleidenschaft gezogen wurden. Da diese aus Preßblech bestehen, können die sich eben bei starken Belastungen verziehen, wobei das G 3 wegen dem etwas dünneren Blech schneller verzieht. Das mit den verbogenen Rohren ist sowohl beim G 3 als auch beim MG 3 eine Legende, die sich leider immer noch hält. Ansonsten müßten sich die G 36 Rohre ja auch verziehen - davon habe ich in meiner aktiven Dienstzeit aber nie was gehört, und das Gehäuse aus Kunststoff verzieht eben nicht.
    Das M 249 finde ich mal richtig respektabel, trotz der Hitze- und Dreckbelastung funktioniert es immer noch einwandfrei. Ist das neue MG 4 der BW nicht ähnlich konstruiert wie das M 249 ? ???

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Zitat

    Original von Motorbiker
    Ist das neue MG 4 der BW nicht ähnlich konstruiert wie das M 249 ? ???

    zumindest sieht es für mich nach einer Mischung zwischen M249 und M60 aus.. rein äußerlich natürlich ^^


    Gruß
    Marc

    Guns don't kill people, people kill people... Guns defend people from people with smaller guns

    Waffen: HW 35 vor 1970 :n1: , Mosin-Nagant Salut :n1: , Magtech AR500 G2