Zeigt eure Bajonette, Messerchen, einfach alles, was ´ne Klinge ist!

Es gibt 11.703 Antworten in diesem Thema, welches 1.615.067 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2024 um 23:58) ist von FBO.

  • Zum Äpfel / Birnen schälen mag es durchaus reichen, aber für den eigentlichen Zweck ist das schon eine völlig unnötige Stabilitätsschwächung, die wohl nur optisch einen Sinn macht ?!

    Haptisch macht sie aber auch Sinn...

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Wieviel Einbrüche wurden schon mit Schraubenziehern begannen?

    Zeigt doch mal nur ein Messer eines namenhaften Herstellers von dem Design, wo an der Stelle der Griff gebrochen ist?

    Jedes Messer mit vollem Anschliff ist an der Klinge instabiler als der Griff, mal ganz davon ab das dort der Zeigefinger sitzt und die Kräfte weiter oben wirken. :anon:

    :modo:

  • Nein, ein Nicker ist für das Abnicken von Wild gemacht und Abnicken geschieht durch einen Stich zwischen Schädelbasis und ersten Halswirbel.

    Nix mit nur schneiden.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • messer-erlarten.png

    Die Zeichnung für das Halbintegral halte ich für (mindestens) nicht eindeutig.

    Ein Halbintegral ist eins, welches aus einem Stück Stahl gefräst wurde aber das Parierelement deutlich breiter/massiver ist als die Klinge und/oder der (dann durchgängiger Fulltang) Erl selbst.

    In einem Vollintegral ist zusätzlich noch der ebenfalls breiter (und nicht nur Messerblech dicker) Knauf aus Vollem gefräst.

    Ein Messer in dem das Parierelement nur in der Seitenansicht in der Dicke des Stahlbleches "angedeutet" ist, ist nichts anderes als ein nur etwas im Profil erweiterter Vollerl.

    Übrigens, die vielen... sehr vielen "modernen" feststehenden Vollerl-Messer (auch aus durchaus hochwertigen Stählen) in denen diese nur Messerblech starken Stummel-Parierelemente ausgeführt sind, sind für mich ein Witz mit schlechter Ergonomie. Es dient nur einem: Den Herstellungspreis nach unten zu drücken. Herstellung beschränkt sich auf ausstanzen, ausfräsen, ausschneiden bzw. aussägen des Profils aus Flachblech, dem Schleifen der Klinge und einem lieblosen draufnieten/draufkleben von Griffschalen. Sehr oft haben die Griffschalen ein anderes (kleineres) Maß als der Erl selber und so muss nicht mal etwas beigeschliffen werden. Fertig.

    Ein ergonomisch brauchbares feststehendes Messes aus gutem Stahl zu finden erweist sich damit mittlerweile zum Geduldsspiel.

    Ein Beispiel welche Messerform inklusive Parierelement ich bevorzuge, ist das Brusletto Femund, welches es in 440C und N690 gibt:

    https://www.brusletto.no/jakt/brusletto-femund

    Grüße - Bernhard

  • Zum Äpfel / Birnen schälen mag es durchaus reichen, aber für den eigentlichen Zweck ist das schon eine völlig unnötige Stabilitätsschwächung, die wohl nur optisch einen Sinn macht ?!

    Bei manchen dieser Messer ist es reine Optik und bei anderen doch wohl auch eine durchaus zweckmäßige Angelegenheit. Eine schon sehr lange populäre Form eines Jagdmessers (übrigens ein Vollintegral) hat auch ein ziemlich schmales Ricasso:

    https://picclick.de/Jagdmesser-VOL…ml#&gid=1&pid=1

    So kann man das Messer recht weit vorne greifen und den Zeigefinger rutschsicher vor dem Parierelement plazieren (Daumen kommt auf die Daumenauflage darüber) um so eine bessere Führbarkeit z.B. bei harten Häuten oder feineren Arbeiten zu erreichen. Ich halte dieses Messer für recht ergonomisch.

    Allerdings werden diese Jagdmesser aus relativ zähen Stahlsorten gefertigt und das Ricasso ist ca. 5 mm dick/stark. So besteht kaum die Gefahr eines Bruchs. Zum brachialen Stemmen und Hebeln ist diese Form natürlich nicht gedacht.

    Grüße - Bernhard

  • Kein Hype. Diese Messer sind halt weltweit seit langer Zeit sehr beliebt. Muss nicht jedem gefallen.

    Frei nach dem Motto: "Die Katz' frisst 'd Maus roh, ich mag sie nicht einmal gekocht!"

  • Spyderco muss man im wahrsten Sinne des Wortes begreifen.

    Ich habe die Messer auch gemieden, belächelt und sogar wegen dem Loch verspottet.

    Und bin immer noch der Meinung daß dieses Loch eine erhebliche Schwächung darstellt.

    Aber ich bin weder Survival Experte noch sonst hardcore User, die ganze Haptik passt und die Bedienbarkeit ist sogar einzigartig.

  • Hängt davon ab, wie die Klinge angesetzt wird. Mit meinem K 98 Bajo könnte ich wahrscheinlich eine verschlossene Schublade aufbrechen. Ist die Klinge allerdings nicht Full Tang oder geschwächt und zudem wie die CRKT Minimalists nur 3 mm stark, würde ich das nicht versuchen.

    Beim Schneiden setzt man die Klinge aber nicht seitlich an, da macht die geringere Stabilität keinen Unterschied. Sonst wären Folder ja auch unbrauchbar.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Spyderco muss man im wahrsten Sinne des Wortes begreifen.

    Habe ich.

    Das Loch (übrigens unser Prof für technische Mechanik sagte immer "Ein Loch hast du im Ars**, das hier ist eine Bohrung") überzeugt mich persönlich nicht. Mit einem Daumenpinn, Längsschlitz oder Flipper bin ich mehr als gut beim einhändigen Öffnen bedient. Zumal die Spyderco-Slipjoints mich überhaupt nicht überzeugen weil sie zu eine schwache Feder haben - geschuldet dem Trend zum möglichst leichtem Öffnen.

    Grüße - Bernhard

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Werkzeuge benutze ich gemäß ihrem Einsatzzweck. Zum Schneiden gern ein schneidfreudiges Messer und zum Hebeln ein Brecheisen, meinetwegen auch ein Brecheisen mit Schneide. Schneidfreudige Messer hebeln schlecht und hebelfreudige Messer spalten eher als da sie schneiden.

    Letztlich jeder nach seiner Facon. Ich muß nicht verstehen oder gutheißen was andere tun, nur akzeptieren muß ich es.

  • 5 mm halte ich für viele Schneidaufgaben als schon zu dick. Für große, grobe Prügel mit geplanten Querbelastungen durchaus okay und akzeptabel. Aber wo braucht man solche "Monster" in Europa? Zum Bäume fällen und Holz spalten gibt es geeignetere Werkzeuge.

    Ein Wermutstropfen bei den dicken Klingen: In Frankreich sind Messer mit einer Schneiden-Stärke von mehr als 4 mm (oder Länge von mehr als 15 cm) verboten - im Sinne von "dürfen ohne berechtigten Grund nicht einmal verschlossen/verpackt befördert oder transportiert werden".

    Grüße - Bernhard