Werkzeugkoffer - Diskussionsthread

Es gibt 318 Antworten in diesem Thema, welches 16.704 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Mai 2024 um 09:49) ist von Schütze Benjamin.

  • Zum Lichtschalter bei Oma soundso.

    Kann ich leider nicht für 20€ machen. Schalter 8€ , 1/2Stunde macht ca50€. Was leider nicht beachtet wird das ich ein Fahrzeug samt Werkzeug vorhalten muss , die Wekstattmiete , Versicherung , mein Lohn .

    Könnte man schon ,nennt sich Nächstenliebe ,die es bezahlen können schön und gut ,die es nicht können bezahlen halt das Material und geben was in die Kaffeekasse .

    Jeden Tag eine gute Tat.

    Ich bin keiner der einfach sagen kann haste halt Pech ,wenn ich irgendwie helfen kann mit so kleinigkeiten dann mache ich das ,die Dankbarkeit ist mir dann schon Lohn genug .

    Man merkt auch immer wie unangenehm denjenigen das oft ist .

  • Süß gedacht Christian, aber so funzt es einfach nicht. Nächstenliebe heißt nicht, dass man kostenlos alles für alle macht.
    Beispiel:
    Fasse ich die Elektrik in meinem Elternhaus an? --> Nein, denn da bekomme ich Zustände!
    Erneuere ich die Fassade? --> Nein, kann ich nicht!
    Klettere ich mal aufs Gerüst, um den Umfang der Maßnahmen oder den Fortschritt abschätzen zu können? --> ja, sicher.
    Unterstütze ich Muddi finanziell, wenn etwas zu erledigen ist? --> ja, sicher.

    Um alles weitere dürfen sich dann Fachkräfte kümmern, die das täglich hauptberuflich machen und diese können von mir aus über die gutgemeinte Kaffeekasse herzlich lachen. Hauptsache ist doch, dass die Qualität stimmt.

  • Wer mich näher kennt weiss das ich zu viele gute Taten walten lasse sogar oft zu meinem Nachteil . Bin da auch altmodisch bei mir zählt noch ein Wort und das erwarte ich allerdings auch. Nur leider muss auch ich diverse Rechnungen begleichen deshalb muss ich auch hin und wieder geschäftsorientiert handeln.

  • Die Handwerker, die so arbeiten, sind nach kurzer Selbstständigkeit entweder insolvent oder haben rechtzeitig aufgehört und schaffen wieder in abhängiger Arbeit. Als Handwerker musst du selber auch Rechnungen zahlen, Steuern abführen, Versicherungen, Strom, Werkzeug etc.

    Und Materialkosten, sind nicht die reinen Einkaufspreise. Wenn du was auf Lager legst, verursacht das Kosten, weil die Lageraustattung mit Regalen, Kisten usw. nicht gratis ist. Dazu kommt Strom, Heizung und natürlich muss man auch die Arbeitszeit bezahlen, die jemand für Bestellen, Aus- und Einlagern, Inventurzählungen und Co. erbracht hat. Und für eventuelle Gewährleistung musst du auch was zurücklegen und eine Lagerverwaltungssoftware brauchst du auch. Da kommt was zusammen. Gewinn hast du dann aber noch nicht gemacht!

    Und deshalb funktioniert Weitergabe von Material zum EK-Preis nicht.

    Wenn du noch Mitarbeiter hast, müssen die auch bezahlt werden, weil Nächstenliebe sich nicht eignet, um damit einzukaufen.

    Aufs Geld verzichten kann man bei Nachbarschaftshilfe oder im Freundeskreis. Aber nicht als professioneller Handwerker.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Material zum EK verkaufen kauft die eh kein Finanzamt ab. Aber ich denke das wir diese Diskussion auch beenden können weil führt zu nix vernünftigen

  • Das grössere Problem ist erst mal einen Handwerker zu finden der dir das Zeitnah macht.

    Bei unserem Hauskauf/ Umbau wurde Heizung und Tankanlage geliefert Juni und ich Depp dachte die bauen die auch gleich ein........nö,Termin für den Einbau war erst November.:new16:

    Hab das ganze dann selber auf und eingebaut und so auch noch Geld gespart,allerdings war das so nie geplant.


    Was ich an Handwerke aber gar nicht verstehe sind z.b jene die hier für ein neues Dach waren ,ausgemessen haben und sich dann nie wieder gemeldet haben selbst auf nachfrage nur wieder ,ja wir schicken es diese Woche noch raus.

    Warum können die nicht sagen ,Nö kein Interesse,oder wir sind voll ,damit ich dann nicht meine Zeit mit Warten verschwende.

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Was ich an Handwerke aber gar nicht verstehe sind z.b jene die hier für ein neues Dach waren ,ausgemessen haben und sich dann nie wieder gemeldet haben selbst auf nachfrage nur wieder ,ja wir schicken es diese Woche noch raus.

    Warum können die nicht sagen ,Nö kein Interesse,oder wir sind voll ,damit ich dann nicht meine Zeit mit Warten verschwende.

    Das Problem ist, das der Rohstoffmarkt so fluktuiert, das keiner längerfristig ein bindendes Angebot machen kann, das nicht entweder viel zu teuer, aber damit sicher oder knapp und damit sehr wahrscheinlich ein Verlustgeschäft wird.

    Das ist leider in vielen Branchen so. Liegt aber nicht am Handwerker


    Edit


    Sagt man das als Handwerker offen und ehrlich wird aber auch nur Böswilligkeit unterstellt

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Leider bin ich auf viele Handwerker angewiesen, da ich in diesem Bereich wenig zu bieten habe. Es ist aber gelebte Realität dass man zu einem Bittsteller degradiert wird . Und das bei allen Dienstleistern: Handwerker, Ämter, im Gesundheitssystem, Verwaltungen usw. Bsp.: Elektriker: Vor 6(!) Wochen 1Std in Wohnung alle Maßnahmen besprochen. 9 Telefonate mit der Bitte ein Angebot zu erhalten .Ausreden und Vertröstungen. Dann vielleicht weitere 8 Wochen bis die Arbeitrn beginnen können. Was soll das? Ehrlichkeit wäre es , wenn keine neuen Aufträge angenommen werden. Mit solchen Unverbindlichkeiten kann ich nicht leben. Ich habe da anders gearbeitet. Aber das war einmal…..

  • Was Christian damit meint ist ,das Arbeiten die ein Handwerker verrichtet bezahlbar sein sollten.

    Was Benjamin nicht versteht ist ,das wenn der super teuere faire Handwerker irgendwann keine Aufträge mehr bekommt,weil es sich niemand mehr leisten KANN und nicht weil er zu geizig ist den Wucher Preis zu bezahlen, dann ist dieser früher oder später weg vom Fenster .

    Und wem oder was ist jetzt damit geholfen?

    JEDER !!! muss schauen damit er irgendwie über die Runden kommt ,mit dem Geld das er zur Verfügung hat .

    Ich persönlich unterstütze keine Handwerker mehr die Utopische Preise haben! Dann werden eben mehrere Angebote eingeholt und verglichen. Diese Halsabschneider mit ihren APOTHEKER PREISEN und vermeintlichen Ansprüchen sollen gerne alle insolvent gehen!

    Nur so kommen die Preise vielleicht Mal wieder auf ein normales realistisches Level.

  • Das Problem ist, das der Rohstoffmarkt so fluktuiert, das keiner längerfristig ein bindendes Angebot machen kann, das nicht entweder viel zu teuer, aber damit sicher oder knapp und damit sehr wahrscheinlich ein Verlustgeschäft wird.

    Es ist doch ganz einfach: Das bindende Angebot des Handwerkers sollte so lange gelten bis er in der Lage ist dieses Angebot auszuführen. Wenn allerdings ein Zeitraum von 1/2Jahr dazwischen liegt stimmt entweder die Kalkulation des Handwerkers nicht oder seine angenommene Auftragsmenge.

  • Hätte hätte Fahrradkette

    einfach mehr als ein Angebot einholen und am besten mit demjenigen die Baustelle/Ort der Reparaturen gemeinsam begehen
    und das festhalten, was notwendig ist.

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    Ich habe heute einen neuen Taster in die Heckklappe eingebaut, weil die alte undicht ist und Wasser reinlässt. Wenn sie am Drahtr hängt, schaltet sie
    wenn sie reingedrückt ist geht sie auch Dauerbetätigung = geht nicht mehr.

    Rausgenommen geht etc. hab die alte wieder eingestzt und die Wkst. bestellt eine neue um zu schauen ob es mit der auch so ist.
    Falls ja, was mache ich dann?

    Neue Heckklappe?

    Stückchen vom Blech Abfeilen ? Was wenns zu viel wird, dann hält gar nix mehr .....

    Doof das ...

    Isno halt so.... :pinch:

    Lieber Menschenrechte als rechte Menschen...

    Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewisse Leute nicht die Freiheit haben, alles zu tun. (Alain Peyrefitte )

  • bekommt,weil es sich niemand mehr leisten KANN und nicht weil er zu geizig ist den Wucher Preis zu bezahlen, dann ist dieser früher oder später weg vom Fenster .

    Wucher...Halsabschneiden... Apothekenpreise...

    Damit ist deine Meinung klar dazu.

    Ich hatte letztens im Labberthread schon mal gemeint wir sollten unseren Kindern nicht nur erklären wo die Milch herkommt (nein, nicht aus dem Tetrapack 😉) sondern auch wo daß Geld herkommt. Jeder möchte genug verdienen um gut zu Leben, aber leider tut der böse reiche Chef das Gehalt nicht aus der Portokasse bezahlen und wird sonst immer reicher bei den Preisen.

    In Wahrheit wird das Gehalt aber tatsächlich aus den geschriebenen Rechnungen gezahlt sofern diese auch bezahlt werden. Bruttolohn nochmal ein Drittel drauf und man hat erstmal grob die Kosten für den der arbeitet. Miete und Strom fürs Firmengebäude, daß Gehalt der Leute im Office und ggf. auch Autos und Werkzeuge wollen auch bezahlt werden und sind selbst bei einer 7 Mann Bude fix 5 stellig. Wer krank ist oder Urlaub hat kann auch nichts erwirtschaften, erwartet aber trotzdem Gehalt. Und ab und zu kommt es auch vor daß man bei 160h im Monat vielleicht nur 50h bezahlt arbeitet weil mal etwas weniger Nachfrage ist. Da müssen auch Rücklagen da sein damit niemand entlassen werden muss. Und am Ende möchte der Chef der das Risiko trägt, sich mit irrsinnigen Vorschriften und dem Finanzamt rumschlägt und ziemlich sicher selten nur 40h die Woche arbeitet vielleicht dafür noch 5k€ oder 6k€ rausnehmen.

    Das kann jeder mal für sich durchrechnen und dann nochmal überlegen was er verlangen würde wenn er seinem Monteur ein Auto und 16€/h plus 28 Tage Urlaub zusteht.

  • Ok dann erkläre mir Mal bitte auch was passiert wenn die Leute kein Geld mehr haben um den von dir genannten Handwerker bezahlen zu können?

    Es nützt nichts Produkte oder Leistungen anzubieten,wenn es niemanden mehr gibt der sich das finanziell leisten kann weil er schlicht und einfach nicht das Geld dafür hat .

  • Ich z.b war selber Mal selbstständig ,und weiß wie der Hase läuft .

    Da gab es Anfeindungen und Drohungen im Industriegebiet weil ich mir die Frechheit erlaubt habe 5 eure billiger zu sein als die Konkurrenz paar Meter weiter .

    Nach dem Motto muss daß denn sein die Preise hier kaputt zu machen.

    Und das waren Firmen die finanziell definitiv besser da standen als ich .

  • Ich frag mich nur was genau passiert ist das alles so aus dem gleichgewicht gekommen ist .

    Die Menschen haben früher eher weniger verdient ,ich weiß noch von meinem Opa das er 1960 600Mark im Monat verdient hat ,die Wohnung hat 60 Mark Miete gekostet 1/10 vom Verdienst ,Lebensmittel waren billig ,Brötchen 5 Pfennige .

    Ein Autoführerschein hat keine 10 Mark gekostet .

    Auch Handwerker waren bezahlbar und alle haben doch ganz gut gelebt in Zeiten des Wirtschaftswunders .Egal ob Arbeiter oder Firmeninhaber und Konzerne.

    Selbst wenn die Löhne heute soviel höher sind müsste es doch wieder genau so sein.

    Oder aber sind die Löhne doch nicht so gestiegen wie der Rest und irgendwelche Lebensmittelkonzerne ,der Staat oder sonst wer steckt sich das Geld in die Tasche weil jetzt kann man Kasse machen .

    Weil jeder meint jetzt fällg es nicht auf und man kann noch paar Prozent draufhauen .

  • Ich rede jetzt von selbstständig mit Angestellten. Das kann man mit Solo-Selbstständigen die z.b meistens keine Büroräume für 5-10 Angestellte anmieten und noch jemanden im Office für Telefon und Buchhaltung bezahlen müssen nicht vergleichen. Da muss der Stundensatz wesentlich höher sein um halbwegs wirtschaftlich zu bleiben.

    Und was das leisten können angeht. Da würde es verdammt schnell politisch. Je weniger ein Sozialsystem zu Arbeit und Weiterqualifizierung motiviert, desto höher sind die Nebenkosten die sich im Stundensatz niederschlagen. Wer z.b Techniker ist wird irgendwann doch darüber nachdenken einen Meister dran zu hängen oder mehr Verantwortung zu übernehmen. Dafür muss man aber erstmal die Lehrjahre durchmachen wo Wein und Honig nicht fließen. Wenn dann daß Sozialsystem attraktiver ist als 2,3 anstrengende Jahre bevor es sich lohnt motiviert daß junge Menschen die eh noch nicht wissen was sie Mal machen wollen nicht gerade sich da reinzuknien. Und Anfang 30 ist es dann zu spät.

  • Das auszurechnen da muss man Mathematiker sein .

    Der Goldpreis gibt einem aber immer eine grobe Richtung da dieser über die Jahrhunderte die Kaufkraft immer erhalten hat ,man hat also immer in etwa die gleiche menge an Waren und Dienstleistungen bekommen .

    1960 bekam man für 600 Mark 8,5 Unzen Gold (Eine Unze 31,1g. kostete damals 70 Mark ) das war also die Kaufkraft .

    8,5 Unzen sind 266g.

    Man müsste also heute in etwa 18.000€ im Monat verdienen um ganz grob die selbe Kaufkraft zu haben .